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Friedrichswerder ist ein historischer Stadtteil im heutigen Berliner Ortsteil Mitte Er ist identisch mit der 1662 gegrundeten und bis 1710 eigenstandigen Stadt Friedrichswerder Ab 1710 gehorte Friedrichswerder zur preussischen Residenzstadt Berlin Benannt ist die fruhere Stadt und der spatere Stadtteil nach Kurfurst Friedrich Wilhelm Grosser Kurfurst Friedrichswerder mit C markiert 1688Historische Stadviertel im Stadtkern Berlins wie sie 1727 eingeteilt wurden 1 1a Nikolaiviertel 1b Heilige Geist Viertel 1c Marienviertel 1d Klosterviertel 2a Schlossviertel 2b Marktviertel 2c Neu Kolln 3a Gertraudenviertel 3b Schleusenviertel Rot umrandet Ortsteil Berlin Mitte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Gliederung 2 Geschichte 2 1 1662 bis 1999 2 2 21 Jahrhundert 3 Kultur 3 1 Museen 3 2 Weitere kulturelle Einrichtungen 3 3 Historische Bauten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Friedrichswerder liegt zwischen dem Spreekanal und dem 1833 1883 zugeschutteten Festungsgraben dessen Verlauf sich heute noch an Grundstucksgrenzen ablesen lasst und der durch die Mohrenkolonnaden und die Strasse am Festungsgraben gekennzeichnet ist Im Suden grenzt der Stadtteil an Neu Kolln im Westen an die Friedrichstadt Zum ostlich gelegenen Stadtteil Alt Kolln fuhren die Eiserne Brucke die Schlossbrucke die Schleusenbrucke und die Jungfernbrucke Gliederung Bearbeiten Der Friedrichswerder wurde um 1727 in zwei Viertel eingeteilt siehe 3a und 3b in der Karte rechts 2 Gertraudenviertel zwischen Alte Leipziger Strasse und Neu Kolln Schleusenviertel zwischen Alte Leipziger Strasse und der heutigen DorotheenstrasseGeschichte Bearbeiten1662 bis 1999 Bearbeiten nbsp Stele am Werderschen Markt 11 mit Informationen zur Geschichte von FriedrichswerderDer Friedrichswerder wurde 1662 als erste Stadterweiterung im Westen der Doppelstadt Berlin Kolln durch einen kurfurstlichen Frei und Schutzbrief zur Stadtgemeinde erhoben und 1668 in die Berliner Festung mit einbezogen Die Bezeichnung als Werder ist darauf zuruckzufuhren dass die neugegrundete Stadt anfanglich fast vollstandig vom Spreekanal sowie dem Festungsgraben umgeben war 1678 erhielt die aufstrebende Residenzstadt ein eigenes Rathaus Der preussische Konig Friedrich I verfugte am 18 Januar 1709 die Vereinigung der Stadtgemeinden Berlin Colln Friedrichswerder Dorotheenstadt und Friedrichstadt zur Koniglichen Haupt und Residenzstadt Berlin Seit den 1870er Jahren verdrangten Grossbauten Teile der alten Wohnbebauung und der Hausvogteiplatz entwickelte sich zu einem Geschaftszentrum der Textilbranche Die Einwohnerzahl erreichte ihr Maximum im Jahr 1875 mit 9176 und betrug 1910 noch 2979 3 Am Werderschen Markt 11 fruher 5 6 hatte der judische Handler Herrmann Gerson ein grosses Modehaus Der spatere Eigentumer Philipp Freudenberg errichtete an derselben Stelle ein noch grosseres Gebaude Seine Nachkommen wurden in der Nazizeit verfolgt das Modehaus wurde 1939 arisiert Nach dem Umbau zum Reichskriminalpolizeiamt wurde hier aktiv an der Erprobung und Entwicklung von Massenvergasungen gearbeitet 4 Vor dem Haus Werderscher Markt 11 wurde 2018 eine Gedenkstele zur Geschichte von Friedrichswerder eingeweiht auf der die einstige Bedeutung des Modehandels in Friedrichswerder hervorgehoben wird Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Friedrichswerder schwerste Schaden Das zwischen dem Spreekanal und der Kurstrasse liegende Haus am Werderschen Markt wurde zwischen 1934 und 1940 als Erweiterungsbau fur die Reichsbank errichtet Von 1959 bis 1989 war es der Sitz des Zentralkomitees der SED In den 1990er Jahren erfuhr es eine Generalsanierung 1999 wurde ein nordlich gelegener Neubau fertiggestellt und im Januar 2000 der gesamte Komplex an das Auswartige Amt als Dienstsitz ubergeben Im Jahr 1995 wurde das ehemalige Ministerium fur Auswartige Angelegenheiten der DDR abgebrochen nbsp Altbau Auswartiges Amt Haus am Werderschen Markt Eingangsseite nbsp Altbau und Neubau des Auswartigen Amtes Seite am Kupfergraben21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Townhouses am Caroline von Humboldt WegSeit 2005 werden die kriegsbedingten Freiflachen nach und nach entsprechend dem 1999 beschlossenen Planwerk Innenstadt wieder bebaut So entstand auf annahernd historischem Stadtgrundriss ein neues Wohnviertel mit Town Houses und Hotels zwischen Franzosische Strasse und Alter Leipziger Strasse Das Projekt Kronprinzengarten wurde zwischen 2012 und 2019 errichtet Es ist ein Gebaudekomplex der zwar auf historischen Stadtgrundriss zwischen Werderscher Rosenstrasse und Franzosischer Strasse sowie Oberwallstrasse bis zur Friedrichwerderschen Kirche gebaut wurde jedoch in der Hohe die wenigen alteren Gebaude in der Nachbarschaft weit uberragt Bei den Bauarbeiten kam es zu schweren Schaden an der Friedrichswerderschen Kirche Die wiederentstandene Falkoniergasse ist nicht offentlich zuganglich Als letztes wurde die Westseite des Schinkelplatzes und die Nordseite des Werderschen Marktes wieder bebaut Kultur BearbeitenMuseen Bearbeiten nbsp Deutsches Historisches Museum ehemaliges Zeughaus Das 1706 fertiggestellte Zeughaus dient heute dem Deutsche Historische Museum als Ausstellungsort Hinter dem Gebaude in der Strasse Hinter dem Giesshaus die an das einstige Konigliche Giesshaus 1645 1875 erinnert befindet sich heute der Ausstellungsbau des Deutschen Historischen Museums der 2003 von dem chinesisch amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei errichtet wurde Die Friedrichswerdersche Kirche wurde 1830 von Karl Friedrich Schinkel am Werderschen Markt erbaut Sie wurde bis 2012 als Schinkelmuseum genutzt nbsp Ausstellungsbau des Deutschen Historischen Museums nbsp Friedrichswerdersche KircheWeitere kulturelle Einrichtungen Bearbeiten nbsp Kronprinzenpalais nbsp BauakademieDas spatklassizistische Kronprinzenpalais Unter den Linden 3 wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort und 1968 wieder aufgebaut Heute finden hier Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen statt Zwischen der Friedrichswerderschen Kirche und dem Spreekanal stand bis 1962 die ebenfalls von Schinkel erbaute Bauakademie Es gibt Bestrebungen die Bauakademie wieder originalgetreu aufzubauen In der Gebaudeattrappe befindet sich ein Veranstaltungs und Ausstellungsraum Historische Bauten Bearbeiten Es gibt sieben Einzeldenkmale in Friedrichswerder und ein Bodendenkmal Liste der Kulturdenkmale in Berlin Mitte FriedrichswerderLiteratur BearbeitenErika Schachinger Die Berliner Vorstadt Friedrichswerder 1658 1708 Veroffentlichungen aus den Archiven Preussischer Kulturbesitz Beiheft 4 Wien 1993 ISBN 3 412 13992 0 Denkmale in Berlin Ortsteil Mitte Petersberg 2003 S 39 ff ISBN 3 935590 80 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrichswerder Sammlung von Bildern und Audiodateien Der Friedrichswerder In ghb online de Gesellschaft Historisches Berlin Friedrichswerder Gestern Heute Morgen Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Berlin Panoramafoto beim ImmobilieninvestorEinzelnachweise Bearbeiten C E Geppert Chronik von Berlin von Entstehung der Stadt bis heute Berlin 1840 S 483 Textarchiv Internet Archive August Brass Chronik von Berlin Potsdam und Charlottenburg Berlin 1843 S 281 Textarchiv Internet Archive Kartengrundlage Bezirksamt Mitte von Berlin C E Geppert Chronik von Berlin von Entstehung der Stadt bis heute Berlin 1840 Friedrich Leyden Gross Berlin Geographie der Weltstadt Hirt Breslau 1933 darin Entwicklung der Bevolkerungszahl in den historischen Stadtteilen von Alt Berlin S 206 Stiftung Stadtmuseum Hrsg Geraubte Mitte Die Arisierung des judischen Grundeigentums im Berliner Stadtkern 1933 1945 Ausstellungskatalog Berlin 2013 ISBN 978 3 9812257 2 3 52 514444444444 13 398333333333 Koordinaten 52 31 N 13 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berlin Friedrichswerder amp oldid 237437727