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Dieser Artikel beschreibt die mittelalterliche Stadt Berlin und spateren historischen Stadtteil Alt Berlin Fur die Bar Alt Berlin siehe Alt Berlin Bar Alt Berlin ist ein historischer Stadtteil im heutigen Berliner Ortsteil Mitte und ein Kernstuck der Altstadt Berlins Er entspricht der spatmittelalterlichen Stadt Berlin die zusammen mit Kolln die Doppelstadt Berlin Kolln bildete den Grundungsursprung der heutigen Metropole Berlin 1244 erstmals urkundlich erwahnt war Berlin vom 13 Jahrhundert bis 1307 und von 1442 bis 1710 eine eigenstandige Stadt mit engen Beziehungen zum benachbarten Kolln 1710 bildete Berlin zusammen mit vier weiteren Stadten die preussische Residenzstadt Berlin Die Bezeichnung war von da an zur Unterscheidung von der Residenzstadt und spateren Hauptstadt Alt Berlin Historische Stadtteile von Berlin Stand 1920 innerhalb des heutigen Ortsteils Mitte 1 Die Grenzen variierten im Lauf der Zeit I0000 Alt Berlin II 000 Alt Kolln Spreeinsel III000 Friedrichswerder IV000 Dorotheenstadt V 000 Friedrichstadt XI000 Luisenstadt XII 00 Neu Kolln XIII00 Stralauer Vorstadt XIV 0 Konigsstadt XV 00 Spandauer Vorstadt XVI 0 Rosenthaler Vorstadt XVII 0 Oranienburger Vorstadt XVIII0 Friedrich Wilhelm Stadt Die Stadtteile VI X und XIX XXI sowie grosse Teile der Stadtteile V XI XIII XIV XVI und XVII liegen ausserhalb des heutigen Ortsteils Mitte Berlin und Colln im Anfang des 13 Jahrhunderts Wiederherstellungs versuch von Karl Friedrich von KlodenAlt Berlin rot markiert 1688 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Gliederung 2 Geschichte 2 1 Namenserlauterung 2 2 Kurzer Uberblick uber die Geschichte 2 2 1 13 Jahrhundert bis 1945 2 2 2 Nachkriegszeit bis 1990 2 2 3 Seit 1990 2 2 4 Wichtige Ereignisse und Begebenheiten 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Kultur 4 1 Theater 4 2 Weitere kulturelle Einrichtungen 4 3 Bedeutende Bauten 4 3 1 Nicht mehr vorhandene Bauten 4 3 2 Denkmalgeschutzte Bauten 4 3 3 Moderne Bauten 5 Sohne und Tochter von Alt Berlin 6 Museale Zeugnisse 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Alt Berlin liegt am rechten Ufer der Spree und war bis 1875 auf der nordostlichen Seite umgeben vom Festungsgraben Nach dessen Zuschuttung wurde an seiner Stelle bis 1882 die Berliner Stadtbahn errichtet deren Viadukt heute die nordostliche Grenze bildet Alt Berlin ist uber vier Spreebrucken den Muhlendamm die Rathausbrucke die Liebknechtbrucke und die Friedrichsbrucke mit Alt Kolln verbunden Weitere angrenzende historische Stadtteile sind die Luisenstadt im Suden die Stralauer Vorstadt und Konigsstadt im Osten Nordosten und die Spandauer Vorstadt im Norden Gliederung Bearbeiten Stadtviertel im Stadtkern Berlins ab ca 1727Alt Berlin war ab ca 1727 in vier Viertel eingeteilt 2 1a Nikolaiviertel1b Heilige Geist Viertel1c Marienviertel1d Klosterviertel Zu Beginn des 19 Jahrhunderts erfolgte eine Einteilung in 17 Stadtbezirke 3 Heiligegeiststrassen Bezirk Landschaftsbezirk Neue Markt Bezirk Garnison Kirch Bezirk Stadtgerichtsbezirk Rathaus Bezirk Molkenmarkt Bezirk Nikolai Kirch Bezirk Postbezirk Kadettenhaus Bezirk Waisenhaus Bezirk gehort zu Waisenhaus Bezirk Graue Kloster Bezirk Hohe Steinweg Bezirk Konigsbrucken Bezirk Marien Kirch Bezirk Kleine Judenhof Bezirk Stadtbezirke in Alt Berlin und Alt Kolln 1852 bis 1884Ab 1852 wurden die Stadtbezirke auf acht reduziert 4 Rathausbezirk Graue Kloster Bezirk Stralauerstrasse Bezirk Nikolaikirch Bezirk Postbezirk Neue Markt Bezirk Kalandsbezirk Garnison Kirch BezirkVon 1884 bis 1920 gab es nur noch funf namenlose durchnummerierte Bezirke 5 Danach gab es keine administrative Einteilung des Stadtteils Alt Berlin mehr dessen Bezeichnung auch selbst nur noch informellen Charakter hatte Im Jahr 1987 wurde mit Fertigstellung des Wohn und Geschaftsviertel rund um die Nikolaikirche der Name Nikolaiviertel wieder eingefuhrt In der gegenwartigen Stadtdebatte werden auch die Namen Klosterviertel Marienviertel und Heilige Geist Viertel wieder verwendet Geschichte Bearbeiten Alt Berlin nach dem Bau der Stadtbahn auf einem Plan von 1893 Alt Berlin Ansichtskarte Nr 62 der Kunstanstalt J Miesler um 1900Namenserlauterung Bearbeiten Mit der Eingemeindung der Stadt Berlin in die preussische Residenzstadt wurde sie ein Stadtteil und hiess fortan Alt Berlin Zeitweise wurde der Stadtteil dennoch als Berlin bezeichnet Namensherkunft Berlin siehe Hauptartikel Berlin Kurzer Uberblick uber die Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte Berlins 13 Jahrhundert bis 1945 Bearbeiten Die auf der Spreeinsel gelegene Stadt Colln wurde 1237 erstmals urkundlich erwahnt 1244 folgte dann die Erwahnung Berlins das sich auf dem nordlichen Ufer der Spree befand Die beiden Stadte bekamen 1307 einen gemeinsamen Magistrat und 1309 ein gemeinsames Rathaus auf der Langen Brucke heute Rathausbrucke Im Jahr 1442 wurde die gemeinsame Stadtverwaltung von Berlin und Kolln durch Kurfurst Friedrich II wieder aufgehoben Die funf Stadte Berlin Colln Friedrichswerder Dorotheenstadt und Friedrichstadt wurden 1710 endgultig zur Koniglichen Haupt und Residenzstadt Berlin vereinigt Bei der Bildung von Gross Berlin im Jahr 1920 wurde Alt Berlin in den neugebildeten Bezirk Mitte eingegliedert Am Ende des Zweiten Weltkrieges war Alt Berlin zu grossen Teilen zerstort Nachkriegszeit bis 1990 Bearbeiten Ab 1965 wurde Alt Berlin vollig umgestaltet und erhielt unter weitgehender Aufgabe des historischen Stadtgrundrisses und nach dem Abriss der verbliebenen Bausubstanz in den 1960er und 1970er Jahren ein vollig neues Aussehen Neben vielgeschossigen Wohn und Geschaftshausern wurde der Berliner Fernsehturm errichtet Ausser dem Roten Rathaus und der Marienkirche erinnert in dem vom Berliner Fernsehturm dominierten zentralen Bereich nichts mehr daran dass man sich im historischen Stadtkern befindet der bis zum Zweiten Weltkrieg eng bebaut war Es ist seitdem ein weitraumiger Fussgangerbereich mit einzelnen Baumgruppen Blumenrabatten und den Wasserspielen am Fusse des Fernsehturms Ausserdem wurde der ehemalige Schlossbrunnen mit dem neuen Namen Neptunbrunnen in die neu gestalteten Freianlagen einbezogen Westlich der Spandauer Strasse entstand eine Parkanlage die seit dem Aufstellen des Marx Engels Denkmals im Jahr 1986 Marx Engels Forum heisst Von 1983 bis 1987 wurde das Nikolaiviertel wie auch die namensgebende Nikolaikirche wiederaufgebaut Die wenigen historischen Gebaude die den Krieg uberdauert hatten bzw ebenfalls wiederaufgebaut wurden stehen heute unter Denkmalschutz so das Landgericht Berlin das Alte Stadthaus an der Judenstrasse die Heilig Geist Kapelle die Ruine der Franziskanerklosterkirche und die barocke Parochialkirche In der Littenstrasse ist noch ein Rest der alten Stadtmauer erhalten Seit 1990 Bearbeiten Das vom ehemaligen Stadtbaudirektor Hans Stimmann im Auftrag der Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung erarbeitete und 1993 beschlossene Planwerk Innenstadt sieht unter der Pramisse Die Innenstadt als Wohnort die Wiederherstellung von Teilbereichen der innerstadtischen Stadtstruktur vor Insbesondere sollen die Strassen und Platze wieder erlebbar werden und die durch Verkehrsschneisen der 1960er Jahre zerschnittenen Stadtraume neu verbinden In Alt Berlin soll der Molkenmarkt durch eine angrenzende Bebauung wieder eingefasst werden Dazu soll die Strassenfuhrung geandert und durch eine dichtere Bebauung schmaler gestaltet werden 6 Die geplante Strassenbahn soll die Verbindung zwischen Leipziger Strasse und Spandauer Strasse herstellen In den Jahren 2015 2016 wurde in dem Burgerbeteiligungsverfahren Alte Mitte Neue Liebe und seit 2018 wird in der Stadtwerkstatt uber die Neugestaltung des Stadtkerns also auch Alt Berlins diskutiert Rotes Rathaus einst dicht umbaut heute umgeben von DDR Bauten und Freiflachen Marienkirche einziges erhaltenes Vorkriegs gebaude des Marienviertels Ruine der im Zweiten Weltkrieg zerstorten Franziskaner Klosterkirche Probststrasse im Nikolaiviertel Denkmal des Rosenstrasse Protestes im ehemaligen Heilig Geist ViertelWichtige Ereignisse und Begebenheiten Bearbeiten Burgstrasse 16 12 hier befand sich das Hotel Konig von Portugal Burgstrasse 29 wohnte 1849 Max Liebermann als Kind mit seinen Eltern Klosterstrasse 25 Christian Morgenstern zog hierher im Jahr 1894 Spandauer Strasse 33 68 hier wirkte Moses MendelssohnBevolkerungsentwicklung BearbeitenIm Mittelalter hatte Alt Berlin rund 2600 Einwohner Die Einwohnerzahl stieg auf 18 300 im Jahr 1747 und 35 000 im Jahr 1834 Bei der Volkszahlung von 1910 wurden noch 10 844 Einwohner festgestellt 7 Kultur BearbeitenIm Zusammenhang mit der Revitalisierung des Stadtkerns soll Alt Berlin auch als Kulturstandort entwickelt werden Zurzeit werden Konzepte erarbeitet die eine Umnutzung der Alten Munze zum Kulturstandort vorsehen Theater Bearbeiten Neben temporaren Theaterprojekten gibt es zurzeit das Theaterdiscounter im ehemaligen Fernmeldeamt Ost in der Klosterstrasse 44 Ausserdem ist das Palais Podewils Spielort des Grips Theaters Weitere kulturelle Einrichtungen Bearbeiten Das Podewil im Palais Podewils in der Klosterstrasse 68 war schon als Haus der Jungen Talente ein Ort der Kunstdarbietung und produktion und versteht sich heute als zentraler Ort fur die Kulturelle Bildung in Berlin In der Franziskaner Klosterkirche hat das Bezirksamt Mitte von Berlin einen Kulturort fur Ausstellungen Theater und Konzerte etabliert In der Klosterstrasse 44 gibt es ein Atelierhausprojekt das allerdings durch Abbruchplane der Hauseigentumer in seiner Existenz bedroht ist Bedeutende Bauten Bearbeiten Nicht mehr vorhandene Bauten Bearbeiten Eine Ubersicht uber wichtige nicht mehr vorhandene Bauwerke gibt es auf den Seiten zu den einzelnen Viertel von Alt Berlin dem Nikolaiviertel dem Heilige Geist Viertel dem Marienviertel und dem Klosterviertel Denkmalgeschutzte Bauten Bearbeiten Es gibt 33 Einzeldenkmale in Alt Berlin und druberhinaus noch Gartendenkmale Bodendenkmale Denkmalensembles und Gesamtanlagen Siehe auch Liste der Kulturdenkmale in Berlin Mitte Alt Berlin Moderne Bauten Bearbeiten Das stadtebauliche Ensemble zwischen dem Bahnhof Alexanderplatz und der Spandauer Strasse bzw zwischen Rathausstrasse und Karl Liebknecht Strasse das zwischen 1966 und 1972 entstanden ist hat das Stadtbild Alt Berlins entscheidend verandert Mit einem von hohen Wohnhausern flankierten Freiraum mit dem Fernsehturm sollte der Hauptstadt der DDR ein markantes Gesicht gegeben werden Elemente des Ensembles sind die Rathauspassagen mit den funf daruberliegenden aufgestelzten neungeschossigen Wohnhausern die Bebauung an der Karl Liebknecht und Spandauer Strasse ebenfalls mit aufgestelzten Wohnhausern und der ehemaligen Markthalle jetzt ein Supermarkt der Fernsehturm mit seiner Umbauung und die Freiflachengestaltung vom Bahnhof bis zur Spandauer Strasse mit Wasserspielen und Neptunbrunnen Ebenfalls dazu gehorte die Mehrzweckgaststatte Alextreff die im Jahr 2000 abgebrochen wurde Rathauspassagen Fernsehturm Wasserspiele am Fernsehturm Neptunbrunnen Schlossbrunnen Wohn und Geschaftshauser Karl Liebknecht Strasse Ecke Spandauer StrasseSohne und Tochter von Alt Berlin BearbeitenPaul Heyse 1830 1914 Schriftsteller geboren in der Heiliggeiststrasse 52Museale Zeugnisse BearbeitenIm Markischen Museum Eroffnung 1908 wird u a die Baugeschichte der Stadt Berlin erzahlt Vorganger war das Markische Provinzialmuseum von 1874 Aufgegangen ist das Museum 1995 als ein Teil in der Stiftung Stadtmuseum Berlin 8 Ein altes Mobel zeugt zum Beispiel von der Rechtshoheit der Stadt die Schoffenbank aus der ehemaligen Gerichtslaube des ehemaligen Rathauses 9 Literatur BearbeitenMondrian Graf v Luttichau Hrsg Architektur im alten Berlin und was davon ubrig ist Autonomie und Chaos Berlin 2019 ISBN 978 3 945980 37 8 autonomie und chaos de abgerufen am 6 Marz 2021 Weblinks Bearbeiten Commons Alt Berlin Album mit Bildern Videos und Audiodateien berlin nikolaiviertel com Offizielles Stadtteilportal des Nikolaiviertel e V Berliner Historische Mitte e V Forderverein zur Wiedergewinnung des alten StadtkernsEinzelnachweise Bearbeiten Historische Stadttheile und Stadtbezirke In Berliner Adressbuch 1920 Teil 2 S 73 Kartengrundlage Bezirksamt Mitte von Berlin C E Geppert Chronik von Berlin von Entstehung der Stadt bis heute Berlin 1840 S 483 Textarchiv Internet Archive 1 der Stadt Bezirke In Berliner Adressbuch 1852 Teil 6 Nachweis S 331 1 der Stadt Bezirke In Allgemeiner Wohnungs Anzeiger nebst Adress und Geschaftshandbuch fur Berlin 1866 Teil 6 Nachweis S 68 Historische Stadttheile und Stadtbezirke In Berliner Adressbuch 1920 Teil 2 S 73 Verkehrsplanung Molkenmarkt Nicht mehr online verfugbar Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung 2003 archiviert vom Original am 7 Oktober 2008 abgerufen am 1 Juli 2008 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadtentwicklung berlin de Friedrich Leyden Gross Berlin Geographie der Weltstadt Hirt Breslau 1933 darin Entwicklung der Bevolkerungszahl in den historischen Stadtteilen von Alt Berlin S 206 Eva Roger Geheimnisvolle Orte Folge 97 Das verlorene Alt Berlin Memento des Originals vom 10 Oktober 2021 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www prisma de Filmdokumentation 2020 45 min Mobel Berlin ca 1264 1270 sammlung online stadtmuseum de mit Bild 52 518055555556 13 409444444444 Koordinaten 52 31 5 N 13 24 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alt Berlin amp oldid 233122397