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Die Dorotheenstadt ist ein historischer Stadtteil im heutigen Berliner Ortsteil Mitte Sie wurde 1674 gegrundet und erhielt 1681 ihren Namen nach der Kurfurstin Dorothea Historische Stadtteile von Berlin Stand 1920 innerhalb des heutigen Ortsteils Mitte 1 Die Grenzen variierten im Lauf der Zeit I0000 Alt Berlin II 000 Alt Kolln Spreeinsel III000 Friedrichswerder IV000 Dorotheenstadt V 000 Friedrichstadt XI000 Luisenstadt XII 00 Neu Kolln XIII00 Stralauer Vorstadt XIV 0 Konigsstadt XV 00 Spandauer Vorstadt XVI 0 Rosenthaler Vorstadt XVII 0 Oranienburger Vorstadt XVIII0 Friedrich Wilhelm Stadt Die Stadtteile VI X und XIX XXI sowie grosse Teile der Stadtteile V XI XIII XIV XVI und XVII liegen ausserhalb des heutigen Ortsteils Mitte Dorotheenstadt mit E markiert 1688Dorotheenstadt als Neustadt markiert 1789 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Burgermeister 1690 1709 3 2 Wappen 3 3 Bundesregierung 3 4 Botschaften 4 Wirtschaft 4 1 Medien 5 Wissenschaft und Bildung 5 1 Universitaten 5 2 Bibliotheken 5 3 Weitere Bildungsorte 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 1 Theater 6 2 Weitere Kulturorte 6 3 Besondere Bauten 6 3 1 Nicht mehr vorhandene Bauten 6 3 2 Denkmalgeschutzte Bauten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Dorotheenstadt wird begrenzt durch die Ebertstrasse im Westen die Spree im Norden den Kupfergraben im Nordosten die Dorotheenstrasse und der Verlauf des ehemaligen Festungsgrabens bzw Lindentunnels im Osten sowie die Behrenstrasse im Suden Sie ist uber die Marschallbrucke und die Weidendammer Brucke mit der Friedrich Wilhelm Stadt verbunden Die Ebertbrucke und Monbijoubrucke fuhren zur Spandauer Vorstadt Im Suden grenzt die Dorotheenstadt an die Friedrichstadt Geschichte BearbeitenIm Jahr 1670 schenkte der Grosse Kurfurst Friedrich Wilhelm seiner zweiten Gemahlin Dorothea Sophie von Schleswig Holstein Sonderburg Glucksburg das zwischen der Berliner Festungsmauer und dem Grossen Tiergarten gelegene Collnische Vorwerk Tiergarten Fur das zunachst Neustadt genannte Gebiet wurde ein Bebauungsplan nach den Planen von Joachim Ernst Blesendorf mit einem streng rechtwinkligen Strassennetz festgelegt im Norden begrenzt von der Georgenstrasse und im Westen von der Schadowstrasse die sudliche Grenze bildete die Behrenstrasse 1673 liess die geschaftstuchtige Kurfurstin das Gelande parzellieren um die Parzellen anschliessend zu verpachten Am 2 Januar 1674 2 erhielt die Neustadt das kurfurstliche Stadtprivileg und 1681 wurde sie zu Ehren der Kurfurstin Dorothea in Dorotheenstadt umbenannt 1687 wurde auf dem heutigen Neustadtischen Kirchplatz zwischen Dorotheen und Mittelstrasse die Dorotheenstadtische Kirche fertiggestellt 1710 wurde die Dorotheenstadt mit den bis dahin ebenfalls eigenstandigen Stadten Berlin Kolln Friedrichswerder und Friedrichstadt zur Koniglichen Haupt und Residenzstadt Berlin vereinigt und im weiteren Verlauf des 18 Jahrhunderts bis zur Spree im Norden sowie bis zum heutigen Brandenburger Tor im Westen erweitert Neben dem gediegenen und vornehmen Bereich Unter den Linden entwickelte sich seit der Eroffnung der Berliner Stadtbahn im Jahr 1882 rund um den Bahnhof Friedrichstrasse ein pulsierendes Grossstadtleben Die Einwohnerzahl betrug 20 144 im Jahr 1867 und 11 558 im Jahr 1910 3 Mit dem Gesetz uber die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin Gross Berlin Gesetz wurde 1920 die Dorotheenstadt in den neugeschaffenen Bezirk Mitte eingegliedert Nach schweren Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg wurden zu DDR Zeiten viele historische Bauten unter anderem das Palais des Prinzen Heinrich Hauptgebaude der Humboldt Universitat die Staatsoper Unter den Linden und die Alte Bibliothek wiederaufgebaut die Ruine der Dorotheenstadtischen Kirche hingegen 1965 abgerissen 4 Seit der deutschen Wiedervereinigung wurde auch die Bebauung der westlichen Dorotheenstadt rund um den Pariser Platz wieder vervollstandigt Politik Bearbeiten nbsp Wappen der DorotheenstadtBurgermeister 1690 1709 Bearbeiten Seit 1680 besass die Dorotheenstadt zwei gleichberechtigte Burgermeister 1690 wurden Rambonet und Schultesius zu den ersten Burgermeistern bestellt 1698 wurde Jean Fournol zum dritten Burgermeister ernannt und ruckte nach dem Wegzug von Rambonet zum zweiten Burgermeister auf 1709 fielen die Amter der Burgermeister durch die Vereinigung mit Berlin weg 5 Wappen Bearbeiten Das ehemalige Wappen der Dorotheenstadt zeigt den nach rechts blickenden roten brandenburgischen Adler mit der Krone des Kurfursten Auf der Brust des Adlers sieht man einen blauen Schild mit goldenem Lilienzepter Bundesregierung Bearbeiten In der Dorotheenstrasse 84 hat das Presse und Informationsamt der Bundesregierung seinen Sitz Es befindet sich auf dem historischen Grundstuck der ehemaligen Loge Royal Yorck auf dem bis 1945 die Villa Kamecke von Schluter stand und nutzt auch das ehemalige Postscheckamt Berlin Am Reichstagsufer Das Jakob Kaiser Haus beidseitig der Dorotheenstrasse zwischen Wilhelm und Ebertstrasse ist das grosste Parlamentsgebaude und beherbergt Buros fur Abgeordnete Botschaften Bearbeiten Die grossen Industrienationen Europas und die USA haben ihre Botschaften schon seit langer Zeit in der Dorotheenstadt So residieren am Pariser Platz 2 die Botschaft der Vereinigten Staaten und in der Nummer 5 die Franzosische Botschaft In der Wilhelmstrasse 70 71 befindet sich die Britische Botschaft und am Boulevard Unter den Linden die Botschaften Russlands Nrn 63 65 und Ungarns Nr 76 Ausserdem befindet sich die Botschaft der Republik Malediven am Pariser Platz 4a nbsp Presse und Informationsamt der Bundesregierung nbsp Jakob Kaiser Haus nbsp Ungarische Botschaft nbsp Russische BotschaftWirtschaft BearbeitenMedien Bearbeiten Die beiden grossten offentlich rechtlichen Fernsehanstalten haben in der Dorotheenstadt ihre Berlin Studios In der Wilhelmstrasse 67a Ecke Reichstagsufer befindet sich das ARD Hauptstadtstudio und im Zollernhof Unter den Linden 36 38 residiert das ZDF Hauptstadtstudio In den Jahren 2000 2003 errichteten die Bertelsmann AG und Bertelsmann Stiftung ihre Hauptstadt Reprasentanz Unter den Linden 1 als Rekonstruktion der im Zweiten Weltkrieg zerstorten Alten Kommandantur Wissenschaft und Bildung BearbeitenDie Dorotheenstadt ist ein traditioneller Standort fur diverse Bildungseinrichtungen Universitaten Bearbeiten Im ehemaligen Palais des Prinzen Heinrich Unter den Linden 6 residiert seit 1809 die heutige Humboldt Universitat Ab 2022 offnet die Privatuniversitat Hertie School of Governance im Gebaudekomplex Dorotheenstrasse 96 seine Pforten Bibliotheken Bearbeiten Die Staatsbibliothek Unter den Linden 8 hat ihre Wurzeln in der Koniglichen Bibliothek die ihren Sitz ursprunglich in der Kommode am heutigen Bebelplatz hatte Seit Jahrzehnten dauern die Sanierungsarbeiten am denkmalgeschutzten Gebaude des Standortes Unter den Linden an 2013 wurde der wieder aufgebaute zentrale grosse Lesesaal wiedereroffnet Nordlich der Stadtbahn In der Geschwister Scholl Strasse 1 3 befindet sich das Jacob und Wilhelm Grimm Zentrum die 2009 fertiggestellte Universitatsbibliothek der Humboldt Universitat Weitere Bildungsorte Bearbeiten Im Marstallgebaude dem Vorgangerbau der Staatsbibliothek hatte an der Ecke Dorotheen und Charlottenstrasse die ersten Berliner Sternwarte ihren Standort nbsp ARD Hauptstadtstudio nbsp Humboldt Universitat mit Denkmal Alexander von Humboldts nbsp Hertie School of Governance ab 2022 nbsp Staatsbibliothek Unter den Linden HofKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenTheater Bearbeiten Die Staatsoper Unter den Linden 7 hat ihren Ursprung in der 1742 eroffneten koniglichen Oper Der Ursprungsbau stammt von Knobelsdorff wurde aber vielfach umgebaut und verandert zuletzt durch Erhohung der Saaldecke im Zuschauerraum und Umbauten im Buhnenturm in den Jahren 2010 2017 In der Behrenstrasse 55 57 gibt es die Komische Oper In diesem Haus befand sich bis 1945 das Metropoltheater Der Admiralspalast Friedrichstrasse 101 beherbergte anfangs das Admiralsbad und eine Eis Arena Letztere wurde spater zum Theater umgebaut und war ab 1955 Ersatzquartier fur das Metropoltheater Nach dessen Abwicklung 1997 drohte kurzzeitig der Abriss bevor nach langem Leerstand das Haus 2005 als Admiralspalast wiedereroffnet wurde Weitere Kulturorte Bearbeiten Am Pariser Platz hat seit 1907 mit Unterbrechungen die Akademie der Kunste ihren Sitz In der Dorotheenstrasse 12 befindet sich das Collegium Hungaricum Berlin Besondere Bauten Bearbeiten Nicht mehr vorhandene Bauten Bearbeiten Bei der Anlage der Neuen Wilhelmstrasse im Jahr 1822 durch den Grundstucksspekulanten Schumann bekam der Besitzer des Hauses Nummer 76 das auf der zukunftigen Strasseneinmundung stand als Ersatz ein hoheres und grosseres in dessen Erdgeschoss Schinkel einen von Kolonnaden gesaumten Durchgang gestaltete Es bestand bis zum Ende des 19 Jahrhunderts Dann wurde das Bauteil uber der Strasse abgebrochen Schliesslich mussten auch die verbliebenen Randbauten neuen Eckhausern weichen Denkmalgeschutzte Bauten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in Berlin Mitte Dorotheenstadt nbsp Staatsoper Unter den Linden nbsp Komische Oper nbsp Admiralspalast nbsp Akademie der KunsteLiteratur BearbeitenErika Schachinger Die Dorotheenstadt 1673 1708 Bohlau Verlag Koln Weimar 2001 Volker Wagner Die Dorotheenstadt im 19 Jahrhundert Veroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin Band 94 Verlag Walter de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 015709 8 urn nbn de 101 1 2017040514983 zugleich Berlin Techn Univ Diss 1995 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berlin Dorotheenstadt Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Historische Stadttheile und Stadtbezirke In Berliner Adressbuch 1920 Teil 2 S 73 Kartengrundlage Bezirksamt Mitte von Berlin Bernd Horlemann Hans Jurgen Mende Hrsg Berlin 1994 Taschenkalender Edition Luisenstadt Berlin Nr 01280 Friedrich Leyden Gross Berlin Geographie der Weltstadt Hirt Breslau 1933 darin Entwicklung der Bevolkerungszahl in den historischen Stadtteilen von Alt Berlin S 206 Dorotheenstadtische Kirche Memento des Originals vom 1 August 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kirchensprengung de In kirchensprengung de abgerufen am 29 Dezember 2018 private Webseite von Tobias Koppe Johann Christoph Muller Georg Gottfried Kuster Berlinische Chronik Abtheilung Nr IV Berlin 1752 S 425 52 518611111111 13 388333333333 Koordinaten 52 31 N 13 23 O Normdaten Geografikum GND 4315262 4 lobid OGND AKS VIAF 236062810 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorotheenstadt amp oldid 235425335