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Die Luisenstadt bis 4 April 1802 Kopenicker Viertel ist ein historischer Stadtteil Berlins der heute zum Teil im Berliner Ortsteil Mitte liegt und sich jenseits der Bezirksgrenze in den Ortsteil Kreuzberg erstreckt Benannt ist er nach der preussischen Konigin Luise Historische Stadtteile von Berlin Stand 1920 innerhalb des heutigen Ortsteils Mitte 1 Die Grenzen variierten im Lauf der Zeit I0000 Alt Berlin II 000 Alt Kolln Spreeinsel III000 Friedrichswerder IV000 Dorotheenstadt V 000 Friedrichstadt XI000 Luisenstadt XII 00 Neu Kolln XIII00 Stralauer Vorstadt XIV 0 Konigsstadt XV 00 Spandauer Vorstadt XVI 0 Rosenthaler Vorstadt XVII 0 Oranienburger Vorstadt XVIII0 Friedrich Wilhelm Stadt Die Stadtteile VI X und XIX XXI sowie grosse Teile der Stadtteile V XI XIII XIV XVI und XVII liegen ausserhalb des heutigen Ortsteils Mitte Kopnicker Vierthel 1789 innerhalb der ZollmauerLuisenstadt diesseits und jenseits des Kanals wahrend der Kaiserzeit Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Gliederung 2 Geschichte 2 1 Namenserlauterung 2 2 Mittelalter bis 19 Jahrhundert 2 3 Seit dem 20 Jahrhundert 3 Bevolkerung 4 Politik 4 1 Wappen 4 2 Botschaften 4 3 Land Berlin 5 Infrastruktur 5 1 Eisenbahn 5 2 Offentlicher Nahverkehr 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 1 Bedeutende Bauten 6 2 Sonstiges 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Die Luisenstadt wird im Norden vom ehemaligen Verlauf des Berliner Festungsgrabens sowie von der Spree im Westen von der Lindenstrasse und im Suden vom Landwehrkanal begrenzt Die angrenzenden historischen Stadtteile waren die Friedrichstadt im Westen und Neu Kolln im Nordwesten Der kleinere Teil der Luisenstadt gehort heute zum Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks der grossere Teil zum Ortsteil Kreuzberg des Bezirks Friedrichshain Kreuzberg Die Luisenstadt ist uber die Jannowitzbrucke die Michaelbrucke Schillingbrucke und die Oberbaumbrucke mit der Stralauer Vorstadt jenseits der Spree verbunden Eine weitere Verbindung war die Brommybrucke die im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde fur die es aber Neubauuberlegungen gibt Gliederung Bearbeiten In der Kaiserzeit war die Luisenstadt verwaltungstechnisch in die zwei amtlichen Stadtteile Luisenstadt diesseits des Kanals und Luisenstadt jenseits des Kanals gegliedert bezogen auf den Luisenstadtischen Kanal Bei der Bildung von Gross Berlin im Jahr 1920 fiel die gesamte Luisenstadt jenseits des Kanals sowie der sudliche Teil der Luisenstadt diesseits des Kanals an den Bezirk Kreuzberg und der nordliche Teil der Luisenstadt diesseits des Kanals an den Bezirk Mitte Damit verschwand der Name Luisenstadt aus den offiziellen Karten Geschichte BearbeitenNamenserlauterung Bearbeiten Am 4 April des Jahres 1802 wurde das Kopenicker Viertel auf Antrag der Burger von Konig Friedrich Wilhelm III nach seiner Gemahlin Luise in Luisenstadt umbenannt 2 Mittelalter bis 19 Jahrhundert Bearbeiten Das Gebiet der spateren Luisenstadt hiess ursprunglich Myrica und wurde 1261 von der Stadt Kolln erworben Danach siedelten sich dort erste Bauern an Als Berlin im 16 Jahrhundert wuchs entstanden diverse Vorstadte darunter auch die Collnische oder Kopenicker Vorstadt Ursprunglich ausserhalb des damaligen Berlins errichtet wurde das Gebiet wahrend des Dreissigjahrigen Krieges niedergebrannt Schon 1701 erhielten alle Bewohner der Kopenicker Vorstadt die vollen Berliner Burgerrechte auch wenn erst die von 1734 bis 1736 errichtete Zoll und Akzisemauer das gesamte nun Kopenicker Viertel genannte Gebiet umfasste Im 19 Jahrhundert entwarf Peter Joseph Lenne die Plane nach der Idee von Friedrich Wilhelm IV fur die Umgestaltung der Luisenstadt 1841 wurde die Luisenstadt um das Gebiet zwischen der Zollmauer und dem Landwehrkanal vergrossert Seit der Industriellen Revolution entwickelte sich eine enge Mischung aus Wohnen und Gewerbe die das typische Bild der Luisenstadt pragte Der 1852 fertiggestellte Luisenstadtische Kanal spielte eine wichtige Rolle bei der Erschliessung und wahrend der Bebauung wesentlicher Teile der Luisenstadt Seit dem 20 Jahrhundert Bearbeiten Von 1961 bis 1990 verlief quer durch das historische Gebiet der Luisenstadt ein Abschnitt der Berliner Mauer da von 1945 bis 1990 der Bezirk Mitte zu Ost Berlin und der Bezirk Kreuzberg zum Amerikanischen Sektor von West Berlin gehorte Aktuelle Planungen sehen ein Verdichten und Luckenschliessen vor um die im Zweiten Weltkrieg besonders stark zerstorten Teile der Luisenstadt optisch wieder zusammenwachsen zu lassen Bevolkerung BearbeitenDie Einwohnerzahl stieg von 149 652 im Jahr 1867 bis auf den Hochststand von 306 512 im Jahr 1910 3 Mit ortlich bis zu 60 000 Einwohnern je Quadratkilometer gehorte die Luisenstadt zu den dichtest besiedelten Teilen von Berlin Politik BearbeitenWappen Bearbeiten nbsp Wappen der LuisenstadtDas Wappen der Luisenstadt ist waagerecht geteilt Im oberen Teil sieht man den roten brandenburgischen Adler mit einem blauen Schild auf der Brust Das goldene L steht fur den Namen des Stadtteils Im unteren Teil sieht man eine Stadtmauer mit offenem Stadttor als Symbol fur die Berliner Stadtmauer Botschaften Bearbeiten In der Luisenstadt befinden sich die Botschaft von Nigeria Neue Jakobstrasse 4 und die Botschaft der Volksrepublik China Bruckenstrasse 10 Letztere hat ihren Sitz in dem ursprunglich fur den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund FDGB in den 1980er Jahren errichteten Gewerkschaftshaus in dem sich ein grosser Versammlungssaal und offentliche Restaurants befanden Land Berlin Bearbeiten Die Senatsverwaltung fur Umwelt Mobilitat Verbraucher und Klimaschutz hat ihren Sitz im Gebaude Am Kollnischen Park 3 das 1903 1904 nach Entwurf von Alfred Messel als Verwaltungsgebaude fur die Landesversicherungsanstalt Berlin erbaut wurde Infrastruktur BearbeitenEisenbahn Bearbeiten In den Jahren 1865 1866 errichtete die Berlin Gorlitzer Eisenbahn den Gorlitzer Bahnhof am heutigen Spreewaldplatz Die Luisenstadt hatte Bahnanschluss was der ortlichen Wirtschaft zugutekam Der Bahnhof war uber die Berliner Verbindungsbahn bis 1871 an alle ubrigen Fernbahnhofe der Stadt angeschlossen Offentlicher Nahverkehr Bearbeiten Im Jahr 1902 wurde die neu gebaute Hochbahnstrecke heute Linien U1 U3 von Siemens amp Halske eroffnet Sie fuhrte vom Bahnhof Warschauer Brucke bis zum Bahnhof Knie heute Ernst Reuter Platz der letzte Teil als Untergrundbahn Die Strecke war der Ausgangspunkt fur das heute weit verzweigte U Bahn Netz Berlins Im Jahr 1930 wurde die U Bahn Linie D heute U8 eroffnet und verbindet die Luisenstadt mit Neukolln Wedding und Berlin Reinickendorf Zur Vorgeschichte dieser U Bahn Linie gehorte ein fur einen alteren Streckenverlauf errichteter U Bahnhof unter der Dresdener Strasse der nie als solcher genutzt wurde und im Jahr 2015 aus statischen Grunden verfullt wurde 4 nbsp Oranienplatz nbsp Lausitzer Platz nbsp Kottbusser Tor nbsp Moritzplatz nbsp MariannenplatzKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBedeutende Bauten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in Berlin Mitte Luisenstadt Die fruhere Luisenstadt Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort und ihre Reste 1964 wegen der Nahe zur Berliner Mauer beseitigt Aufgrund der Aktivitaten des Burgervereins Luisenstadt konnten der Grundriss mit Pflanzen nachgestaltet und eine Gedenkstele aufgestellt werden 5 Eine vandalisierte altere Gedenktafel wurde im August 2019 durch eine neue moderne Tafel ersetzt Der Grundriss der Kirche wurde durch Bodenplatten neu gestaltet und damit kenntlich gemacht Sonstiges Bearbeiten Der von 1991 bis 2014 bestehende Luisenstadtische Bildungsverein beschaftigte sich mit der Geschichte ganz Berlins und Brandenburgs die Namensgebung sollte verdeutlichen dass man sich der Berliner Aufklarung verpflichtet fuhlt nbsp St Jacobi Kirche nbsp St Michael Kirche nbsp St Thomas Kirche nbsp Evangelisch Lutherische Kirche nbsp Franzosische Luisenstadt KircheLiteratur BearbeitenIlse Sarneck Theodor Francke und die Luisenstadt Ein Beitrag zur Stadt und Familiengeschichte In Jahrbuch Der Bar von Berlin hrsg vom Verein fur die Geschichte Berlins 18 Jahrgang Berlin 1969 Johann Friedrich Bachmann Die Luisenstadt Versuch einer Geschichte derselben und ihrer Kirche mit einem Titelkupfer und vier Planen Oehmigke Berlin 1838 urn nbn de kobv 109 1 8199311 Digitalisierung Zentral und Landesbibliothek Berlin 2013 Namensgebung der Luisenstadt In Berlin Kalender 1997 Luisenstadtischer Bildungsverein Hrsg 1997 ISBN 3 89542 089 1 S 78 79 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luisenstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kathrin Chod Herbert Schwenk Hainer Weisspflug Die Luisenstadt in Mitte In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Mitte Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2003 ISBN 3 89542 111 1 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Planung zur Luisenstadt Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Berlin Burgerverein Luisenstadt Kultur in der Luisenstadt Entwicklung des Stadtgebiets von Berlin luise berlin de Chronologie der Luisenstadt Luisenstadt eGEinzelnachweise Bearbeiten Historische Stadttheile und Stadtbezirke In Berliner Adressbuch 1920 Teil 2 S 73 Kartengrundlage Bezirksamt Mitte von Berlin Berlin Kalender 1997 Luisenstadtischer Bildungsverein Hrsg 1997 ISBN 3 89542 089 1 S 77 Friedrich Leyden Gross Berlin Geographie der Weltstadt Hirt Breslau 1933 darin Entwicklung der Bevolkerungszahl in den historischen Stadtteilen von Alt Berlin S 206 Tunnelanlage Dresdener Strasse in Berlin Friedrichshain Kreuzberg Verfullung Senatsverwaltung fur Umwelt Verkehr und Klimaschutz Arbeitsgruppe Denkmaler des Luisenstadt Vereins52 509444444444 13 415277777778 Koordinaten 52 31 N 13 25 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luisenstadt amp oldid 236727454