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Die Berliner Verbindungsbahn war eine ungefahr neun Kilometer lange normalspurige und eingleisige Eisenbahnstrecke zur Verbindung der damals funf Berliner Kopfbahnhofe Der Betrieb auf der Strecke wurde 1871 eingestellt ihre Aufgaben wurden von der Berliner Ringbahn ubernommen Die Verbindungsbahn im Stadtplan um 1864 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Bau und Verlauf 3 Betrieb 4 Ersatz durch die Ringbahn 5 Relikte 6 Literatur 7 WeblinksEntstehung Bearbeiten nbsp Der Hamburger Bahnhof um 1850 Im Vordergrund die Verbindungsbahn Bestrebungen eine Verbindungsbahn zwischen den Kopfbahnhofen der Stettiner Bahn Nordbahnhof Hamburger Bahn Potsdamer Bahn Anhalter Bahn und der Frankfurter Bahn spater Schlesischer Bahnhof heute Ostbahnhof zu bauen gab es bereits Mitte der 1840er Jahre kurz nach der Fertigstellung dieser Bahnen Grund hierfur waren die fur Ubergangsreisende und guter unzulanglichen Verkehrsverbindungen zwischen diesen Bahnhofen Als das preussische Militar 1850 anlasslich einer Mobilmachung zwecks Durchsetzung der politischen Dominanz in Deutschland nach der Marzrevolution 1848 1849 gegen Osterreich ebenfalls unter den unzureichenden Verhaltnissen litt und zudem bekannt war dass eine Bahnverbindung hohere Verkehrsleistungen erbringen konnte als Pferdedroschken und Fuhrwerke befahl Konig Friedrich Wilhelm IV den schnellen Bau einer Verbindungsbahn auf Staatskosten Nach der Anfang 1850 begonnenen Ostbahn und dem Streckenbau der staatlichen Koniglich Westfalischen Eisenbahn Gesellschaft war dies die dritte in staatlicher Eigenregie gebaute Bahn Preussens Bau und Verlauf Bearbeiten nbsp 1851 Die Verbindungsbahn verlauft auf Strassenebene zwischen den funf Berliner KopfbahnhofenMit dem Bau der Verbindungsbahn auf offentlichem Strassenland wurde im Dezember 1850 am Hamburger Bahnhof sowohl in Richtung Osten zum Stettiner Bahnhof als auch nach Suden zum Potsdamer Bahnhof begonnen Zum Stettiner Bahnhof verlief sie durch die Invalidenstrasse und uberquerte den Berlin Spandauer Schifffahrtskanal auf der als Drehbrucke konstruierten Sandkrugbrucke Das Gleis war an den beiden Bahnhofen mit Drehscheiben angeschlossen Auch die Lokomotivfabrik Borsig damals noch in der Chausseestrasse vor dem Oranienburger Tor ansassig nutzte das Gleis als Industrieanschluss nbsp Unterspreebrucke der Verbindungsbahn Im Hintergrund die AlsenbruckeDie Strecke vom Hamburger Bahnhof Richtung Potsdamer Bahnhof uberquerte auf einer holzernen Pfahlbrucke mit Drehteil die Spree in der Nahe der heutigen Moltkebrucke und erreichte den spateren Konigsplatz heute Platz der Republik dann den Platz vor dem Brandenburger Tor um schliesslich nach der Durchfahrung der Akzisemauer auf der heutigen Ebert und der Stresemannstrasse das Potsdamer Tor heute Potsdamer Platz zu erreichen Mit einer Rechtsweiche wurde eine Abzweigung durch die Akzisemauer zum Potsdamer Bahnhof gelegt der dadurch seine Anbindung erhielt ebenso wie der Anhalter Bahnhof uber eine Abzweigung am Askanischen Platz nbsp Links neben dem hier im Bau befindlichen Viadukt der Hochbahn am Wassertorplatz heutige U Bahn Linien U1 U3 liegt das Gleis der Verbindungsbahn mit der Drehbrucke uber den Luisenstadtischen Kanal im HintergrundVor dem Landwehrkanal schwenkte die Strecke nach links ostwarts und fuhrte auf dem heutigen Halleschen Ufer zum Halleschen Tor uber die Gitschiner Strasse zum Wassertorplatz wo der Luisenstadtische Kanal mit einer Drehbrucke uberquert wurde dann entlang der heutigen Skalitzer Strasse uber das Kottbusser Tor zum Lausitzer Platz wo der 1868 fertiggestellte Gorlitzer Bahnhof eine Abzweigung durch die heutige Wiener Strasse erhielt Vom Lausitzer Platz aus verlief die Strecke nach Nordosten durch die noch heute sogenannte Eisenbahnstrasse zur Spree die ebenfalls mit einer Drehbrucke spatere Brommybrucke 1945 zerstort uberquert wurde Kurz vor der Spreebrucke befand sich seit 1802 das Berliner Proviantamt mit der Heeresbackerei Der heute noch erhaltene markante gelb verklinkerte Gebaudekomplex stammt aus den Jahren um 1890 Nordostlich der Muhlenstrasse erfolgte schliesslich die Einmundung in die Anlagen des Frankfurter spater Schlesischen Bahnhofs in einer langen sudlich eines Ringlokschuppens liegenden Rechtskurve Die Eroffnung des Betriebes von Stettiner bis zum Anhalter Bahnhof fand am 15 September 1851 statt Ab dem 15 Oktober des gleichen Jahres befuhr man schliesslich die gesamte Strecke bis zum Frankfurter Bahnhof Spater kamen noch Industrieanschlusse fur an der Strecke liegende Betriebe wie die beiden Gaswerke Englische und Stadtische Gasanstalt an der Gitschiner Strasse beiderseits der Prinzenstrasse hinzu Betrieb Bearbeiten nbsp C gekuppelte Tenderlok T 3Die Betriebsfuhrung der Verbindungsbahn wurde der Niederschlesisch Markischen Eisenbahn Gesellschaft ubertragen Von Anfang an verkehrten auf der Strecke mit Dampflokomotiven bespannte Zuge Die ersten 14 Loks wurden von der Lokomotivfabrik Norris aus Philadelphia USA geliefert Es waren holzbefeuerte 2A Maschinen die seit 1843 gebaut wurden Der Bestand dieser eher kleinen Loks wurden bald durch C gekuppelte Guterzugloks mit den Betriebsnummern 234 239 1867 von Louis Schwarzkopff nach englischem Vorbild gebaut und der Nummer 191 1865 von Borsig geliefert erganzt Seit Anfang des 20 Jahrhunderts verkehrten auf der Verbindungsbahn auch Tenderlokomotiven der Achsfolge 1 C Stadtbahnlokomotiven Der gesamte Betrieb war ausserst schwerfallig Bedingt durch die engen Kurvenradien an den Bahnhofen blieben ofter schwere Zuge manchmal mit mehr als 50 Achsen mitten auf den Hauptverkehrsstrassen an den Bahnhofsvorplatzen stecken Jedes Mal nach Anfahrt eines der Kopfbahnhofe musste ausserdem die Fahrtrichtung gewechselt werden und Bewohner entlang der Trasse beschwerten sich zunehmend uber Rauch Larm und russigen Schmutz Schliesslich wurde am 15 November 1864 der Guterverkehr in die Nachtstunden verlegt um den schon damals recht dichten Strassenverkehr nicht noch mehr zu behindern Ersatz durch die Ringbahn Bearbeiten nbsp Solange die Ringbahn nicht fertiggestellt war blieb die Verbindungsbahn noch in Betrieb 1871Inzwischen beschwerten sich die Anwohner uber nachtliche Ruhestorungen denn die Lokomotivglocken mussten die ganze Zeit wahrend der Fahrt auf den Strassen gelautet werden So begannen 1865 Uberlegungen eine weiter ausserhalb uber noch vorwiegend unbebautes Gebiet zu bauende Strecke zu benutzen Die neue Strecke sollte unabhangig vom Strassenverkehr gefuhrt werden Deshalb sollte sie entweder in Damm oder in Einschnittslage trassiert werden Es sollte auch keine niveaugleichen Kreuzungen mit dem Strassenverkehr mehr geben Deshalb waren an allen Kreuzungspunkten entweder Strassen oder Eisenbahnbrucken notwendig Nach dem Krieg zwischen Preussen und Osterreich wurden 1866 die Mittel zum Bau der neuen ringformigen Verbindungsbahn Berliner Ringbahn bewilligt Am 17 Juli 1871 wurde der ostliche Abschnitt von Moabit uber Gesundbrunnen Central Viehhof Stralau Rummelsburg Rixdorf heute Neukolln und Schoneberg zum Potsdamer Bahnhof eroffnet Der westliche Abschnitt der Ringbahn ging am 15 November 1877 in Betrieb Am 16 Juli 1871 endete der Verkehr auf der alten Verbindungsbahn Nur das Stuck vom Gorlitzer Bahnhof zu den Gasanstalten am heutigen Kreuzberger Prinzenbad blieb fur Kohlelieferungen bis 1927 in Betrieb Jahrlich wurden 150 000 Tonnen Steinkohle in der Zeit von Mitternacht bis 7 Uhr morgens transportiert Auf dem Gleis von den Gasanstalten uber den Anschluss zum Gorlitzer Bahnhof und die Eisenbahnstrasse bis zur Ecke Kopenicker Strasse verkehrte zeitweise eine Pferdebahn die spater durch die elektrische Strassenbahnlinie 1 spater auch die Hochbahn ersetzt wurde Relikte Bearbeiten nbsp Gleisstuck und Gedenktafel auf dem Mittelstreifen der StresemannstrasseHeute erinnern auf dem Mittelstreifen der Stresemannstrasse in Kreuzberg ein Gleisstuck und eine Gedenktafel an die ehemals dort verkehrende Verbindungsbahn Die Eisenbahnstrasse in Kreuzberg wurde 1852 nach der durch sie fuhrenden Verbindungsbahn benannt und heisst heute noch so Literatur BearbeitenBerlin und seine Eisenbahnen 1846 1896 Julius Springer Berlin 1896 Kurt Pierson Dampfzuge auf Berlins Stadt und Ringbahn Rosler Zimmer Verlag Augsburg 1971 Helmut Zschocke Die erste Berliner Ringbahn Uber die Konigliche Bahnhofs Verbindungsbahn zu Berlin VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2009 ISBN 978 3 941712 03 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berliner Verbindungsbahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berliner Verbindungsbahn amp oldid 236049158