www.wikidata.de-de.nina.az
Der Zentralvieh und Schlachthof war der zentrale stadtische Vieh und Schlachthof in Berlin und lag zunachst im Dreieck Thaerstrasse Eldenaer Strasse Ringbahn Spater wurde er nach Nordwesten zwischen Ringbahn und Hausburgstrasse bis uber die Landsberger Allee hinaus erweitert Der heutige S Bahnhof Storkower Strasse hiess bis 1977 Zentralviehhof Nach dem Bau des Neubaugebietes am Fennpfuhl fur das dieser S Bahnhof ein wichtiger Einstiegspunkt war erfolgte die Umbenennung Ehemalige Rinderstalle des Zentralvieh und Schlachthofs Im Jahr 2011 bis auf die Vorderfront abgerissen und in der Folge durch Neubauten ersetzt Der Zentralvieh und Schlachthof lag im Stadtbezirk Prenzlauer Berg unmittelbar an der Grenze zu Friedrichshain und Lichtenberg Zum Bezirk Prenzlauer Berg gehorte er seit dem Jahr 1938 als die Grenzen der Berliner Bezirke korrigiert wurden Davor gehorte er seit der Bildung Gross Berlins im Jahr 1920 zum Bezirk Friedrichshain Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Entwicklung des Schlachtgewerbes in Berlin 1 2 Uberlegungen zum Bau eines stadtischen Vieh und Schlachthofs 2 Entstehung und Ausbau 2 1 Die Anfange von 1876 bis 1900 2 2 Weitere Entwicklung ab 1914 2 3 Nachwendezeit und Aufgabe des Betriebs 3 Umnutzung des Areals 3 1 Neuanfang als Mediendorf 3 2 Planungen und Bebauungen ab 1995 4 Denkmalschutz 5 Einzelgebaude 5 1 Rinderauktionshalle 5 2 Fussgangerbrucke Storkower Strasse 5 3 Mein Prenzlhain 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenEntwicklung des Schlachtgewerbes in Berlin Bearbeiten nbsp Karte des GelandesDie Wursthofe die beiden altesten Schlachthauser Berlins befanden sich an der Spree Nahe dem Heiligengeist Hospital am Spandauer Tor am Ende der Spandauer Strasse war das eine das andere war in der Kollnischen Gasse an der Friedrichsgracht Das Vieh liess man auf den Wiesen vor der Stadtmauer weiden und trieb es zur Schlachtung zu den Schlachthausern In der Paddengasse der spateren Kleinen Stralauer Strasse befand sich seit 1661 ein weiteres Schlachthaus das seine Abfalle direkt in die Spree einleitete 1725 befand es sich in einem so schlechten baulichen Zustand dass 1727 ein neues Schlachthaus ebenfalls in der Paddengasse errichtet wurde das bis 1810 genutzt wurde Es war eins von drei Schlachthausern die zu dieser Zeit errichtet wurden und befand sich vermutlich auf Pfahlbauten uber der Spree Ein weiteres Schlachthaus wurde 1750 nahe dem Schiffbauerdamm in der Dorotheenstadt errichtet Das Schlachtgewerbe war seit 1591 durch konigliche Verordnungen eingeschrankt Sie sollten gewahrleisten dass nur in den stadtischen Schlachthausern Vieh geschlachtet wurde Die Einfuhrung der Gewerbefreiheit als Teil der preussischen Reformen im Jahr 1810 ermoglichte die Grundung privater Schlachtstatten deren Zahl in der Folge immer weiter stieg Meist erfullten sie aber nicht die erforderlichen hygienischen Anspruche Im Jahr 1827 eroffnete der Gastwirt Klaeger vor der Zoll und Akzisemauer in der Nahe des Landsberger Tores einen Viehmarkt mit Schlachthaus und Stallen fur 1000 Rinder 4000 Schweine und 6000 Hammel Im Unterschied zu den bisherigen war dies das erste Schlachthaus das nicht im Stadtinneren und in direkter Nahe von Wohnvierteln lag und somit keine Verschmutzung und Geruchsbelastigung durch Viehtrieb und Viehhaltung hervorrief Seit 1848 regelte eine Wochenmarktordnung die Verkaufsbestimmungen auch auf dem Viehmarkt und ein 1853 ernannter Kreis Tierarzt fur Berlin kontrollierte Schlachtereien Vieh und Wochenmarkte Der Klaegersche Viehhof wurde 1871 geschlossen nachdem die Rinderpest in Berlin ausbrach Ein weiterer grosser Viehhof dieser Zeit war der 1867 durch den Unternehmer Ebers auf einem 30 Hektar grossen Areal zwischen der Brunnen und Ackerstrasse in Gesundbrunnen errichtete Berliner Viehmarkt Die Plane fur den Viehhof auf dem die Sponholz amp Co Viehmarkts Aktiengesellschaft ansassig war lieferte der Baumeister August Orth Bereits 1868 kaufte der Industrielle Bethel Henry Strousberg das Unternehmen auf und liess den notwendigen und noch fehlenden Eisenbahnanschluss bauen 1870 waren die Gebaude weitgehend fertiggestellt Strousberg verkaufte das Unternehmen 1872 an die Berliner Viehmarkt Aktiengesellschaft Der Berliner Viehmarkt war in der Lage den Fleischbedarf Berlins dieser Zeit zu grossen Teilen zu decken Uberlegungen zum Bau eines stadtischen Vieh und Schlachthofs Bearbeiten Rudolf Virchow schlug bereits 1864 in der Stadtverordnetenversammlung vor ein von der Stadt Berlin betriebenes offentliches Schlachthaus einzurichten um fur die immer weiter wachsende Berliner Bevolkerung eine bessere Qualitat in der Fleischversorgung zu gewahrleisten Eine Kommission empfahl 1866 dass ein Schlachthaus zusammen mit einem Viehmarkt auf dem gleichen Gelande errichtet werden sollte da durch die Kombination fur die Viehhandler Kostenvorteile entstehen wurden und die Kontrollen in den Stallen und Schlachthausern vereinfacht werden konnten Die Stadtverwaltung schlug ein Grundstuck in Moabit nahe der Beusselstrasse vor doch die Mehrheit der Stadtverordneten lehnte das Projekt ab Am 18 Marz 1868 erliess die preussische Regierung aufgrund der Missstande im Schlachtgewerbe und der weiten Verbreitung der Trichinose das Gesetz uber die Errichtung offentlicher ausschliesslich zu benutzender Schlachthauser das sogenannte Schlachtzwanggesetz das den Bau von kommunalen Schlachthausern fordern und das anschliessende Verbot privater Schlachtereien ermoglichen sollte Auch Berlin hatte nun die gesetzliche Aufgabe ein offentliches Schlachthaus zu errichten und dort hygienische Kontrollen durchzufuhren Dass der stadtische Vieh und Schlachthof jedoch erst 13 Jahre spater eroffnet wurde lag an langeren Auseinandersetzungen in der Stadtverordnetenversammlung hauptsachlich wegen der Kosten und des Lobbyismus von Seiten der Berliner Schlachterinnung Etwa 800 private Schlachthauser gab es 1875 in Berlin und Umland Viele davon schlachteten das Vieh unter sehr schlechten hygienischen Bedingungen und das Fleisch wurde bei den wenigsten kontrolliert Die Schlachterinnung argumentierte damit dass die Mehrzahl der Schlachtereien in gutem Zustand seien und nur die unvorschriftsmassigen zu schliessen waren Ausserdem seien die Strassen Berlins durch den Bau der Kanalisation bereits viel sauberer Virchow war 1874 als die Diskussionen um den Bau eines offentlichen Schlachthofs erneut aufflammten auch wieder ein starker Befurworter dieses Plans Der Berliner Magistrat verhandelte mit der Berliner Viehmarkt Aktiengesellschaft um den Ankauf des Viehmarkts an der Brunnenstrasse Die Mehrheit der Stadtverordneten lehnte 1876 den Kauf aber ab da die Kosten fur die notwendigen Um und Ausbauarbeiten auf dem Gelande inklusive des Kaufpreises als zu hoch angesehen wurden und das Gebiet wegen des Wachstums der Stadt bereits zu nahe am Stadtzentrum lag Sie wollten lieber ein noch unbebautes Gelande fur einen Neubau erwerben Dafur wurden zwei Areale ins Auge gefasst das eine in Rummelsburg mit Anschluss an Wasserwege und das andere auf der Feldmark Lichtenberg zwischen Eldenaer Strasse und Ringbahn Nachdem eine Entscheidung zugunsten des zweitgenannten Grundstucks gefallen war wurde der Viehmarkt Aktiengesellschaft ein Gegenangebot in Hohe von acht Millionen Mark gemacht das allerdings nicht angenommen wurde Damit galt der Standort Feldmark Lichtenberg als gesichert Entstehung und Ausbau BearbeitenDie Anfange von 1876 bis 1900 Bearbeiten nbsp Alter Schlachthof mit Schlachthausern Markthallen Stallen und Entladebahnhof Entwurf Hermann Blankenstein So erwarb der Magistrat am 28 Oktober 1876 das 38 62 Hektar grosse Gebiet in Lichtenberg fur 657 210 Mark um darauf den Central Vieh und Schlachthof zu errichten Auf der Basis Virchowscher Hygienevorstellungen und nach Entwurfen von Stadtbaurat Hermann Blankenstein begannen am 26 November 1877 die Bauvorarbeiten Die Grundsteinlegung erfolgte am 3 Dezember 1877 1 Am 30 Marz 1878 wurde das Gelande zur Stadt Berlin eingemeindet da ansonsten das Schlachtzwanggesetz nicht hatte angewandt werden konnen Die Eroffnung fand am 1 Marz 1881 statt obwohl noch nicht alle Gebaude fertiggestellt waren Dies war erst im April 1883 der Fall nbsp Viehhofborse um 1897Das Gelande gliederte sich grob in zwei Teile Im westlichen Teil befanden sich der Schlachthof mit den Anlagen zur Verwertung des Schlachtgutes sowie seiner Koppelprodukte wie eine Kaldaunenwasche eine Darmschleimerei eine Talgschmelze eine zur Lederfabrik Kleinlein gehorende Haute Salzerei und Trocknerei eine blutverarbeitende Albuminfabrik sowie ein separater Gleisanschluss Der Viehhof war durch eine Mauer vom Schlachthof getrennt Dort befanden sich die vier grossen Verkaufshallen zahlreiche Stalle die beiden Verwaltungsgebaude und das Borsengebaude das 1945 im Krieg zerstort wurde Im Osten gab es noch unbebautes Gelande das Platz fur spatere Erweiterungen liess Ganz im Osten lag der Seuchenhof auf dem verdachtige Tiere gehalten wurden Nordlich schloss sich bis zu den Gleisen der Ringbahn der Bahnhof zum Entladen des Viehs an Die Gesamtlange der Gleisanlagen betrug 15 5 Kilometer und an den funf Viehrampen konnten funf Zuge von je 400 Meter Lange gleichzeitig entladen werden In einer Desinfektionsanstalt auf dem Entladebahnhof wurden bis zu 50 Waggons pro Stunde nach dem Entladen gereinigt Ein Haltepunkt der Ringbahn wurde am 4 Mai 1881 eingeweiht Die Ringbahn kreuzt hier auf zwei Stahlbrucken die Fernbahngleise 2 Im ersten Geschaftsjahr wurden 126 347 Rinder 392 895 Schweine 111 937 Kalber und 650 060 Hammel verarbeitet Erster Verwaltungsdirektor war bis 1901 der Konigliche Okonomierat Otto Hausburg Ihm zu Ehren wurde 1902 die im Westen an das erweiterte Gelande grenzende Hausburgstrasse benannt nbsp Neues Verwaltungsgebaude um 1900Aufgrund des gestiegenen Bedarfs entschloss sich der Magistrat 1889 das Gelande zu erweitern und kaufte ein nordwestlich gelegenes 10 9 Hektar grosses Gebiet zwischen Thaerstrasse und heutiger Landsberger Allee fur 1 5 Millionen Mark Von 1895 bis zum 5 Januar 1898 wurde der Neue Schlachthof unter Federfuhrung des Baumeisters August Lindemann mit Schlachthausern Stallen Verwaltungsgebauden und Kuhlhausern bebaut Unter der Thaerstrasse wurden zwei Unterfuhrungen zur Verbindung der beiden Gelande angelegt damit die Tiere von den Stallen zu den Schlachthausern getrieben werden konnten Weitere Entwicklung ab 1914 Bearbeiten Von 1914 bis 1923 stagnierte die Entwicklung des Zentralvieh und Schlachthofes aufgrund der kriegsbedingten Inflation Wahrend dieser Zeit leerstehende Hallen wurden von Privatleuten und Behorden als Lagerhallen genutzt Ab 1924 begann ein neuer Aufschwung des Vieh und Schlachtbetriebes der 1925 durch die Eroffnung einer neuen Fleischgrossmarkthalle der spateren Werner Seelenbinder Halle auf der gegenuberliegenden Seite der Landsberger Allee und der Verlagerung des Handels aus der Zentralmarkthalle am Alexanderplatz hierher weiter gestutzt wurde 3 Im Ergebnis wurde die Fremdnutzung der Hallen beendet und diese dienten nun wieder ausschliesslich fur den Vieh und Schlachtbetrieb Richard Ermisch 4 errichtete 1929 ein neues grosses Kuhlhaus und 1930 wurde die Rinderauktionshalle um 5000 m erweitert In den Folgejahren wurden die Gebaude auf dem Gelande standig modernisiert So wurde unter anderem die Aussenmauer mit Klinkersteinmauerwerk erneuert Von 1937 bis 1940 entstand quer uber den Viehhof eine etwa 505 Meter lange uberdachte und verglaste Fussgangerbrucke die in einer Hohe von etwa sechs Metern von der Eldenaer Strasse zum damaligen S Bahnhof Zentral Viehhof fuhrte Im Volksmund hiess diese Brucke Langer Jammer Langes Elend oder auch Rue de Galopp Im Zweiten Weltkrieg entstanden schwere Schaden durch Luftangriffe der Alliierten erst gegen Ende des Krieges im Jahr 1945 wahrend vorher der Betrieb aufrechterhalten wurde 80 Prozent der Gebaude auf dem Alten Schlachthof wurden wahrend des Krieges zerstort Die ersten Instandsetzungsarbeiten setzten in einigen Teilen gleich nach Kriegsende ein um die Versorgung der Berliner Bevolkerung wieder aufnehmen zu konnen Grossere Teile des Gelandes dienten jedoch bis 1948 als Kriegsbeutelager 1 fur die Rote Armee Hier wurden Reparationsguter und Beutekunst zwischengelagert bis sie auf angepassten Breitspur Gleisen direkt nach Leningrad gebracht wurden Unter anderem befanden sich hier bis zum 14 August 1946 die am Ende des Krieges im Neuen Palais in Potsdam Sanssouci zum Schutz vor Zerstorung eingelagerten Bleiglasfenster der Frankfurter Marienkirche 5 Grossere Freiflachen auf dem Gelande wurden auch zur Zwischenlagerung von Trummerschutt genutzt wofur vom Schlachthof Gelande eine normalspurige Trummerbahn entlang dem Weidenweg bis zur Friedenstrasse verlegt worden war Diese Anlagen wurden um 1950 beseitigt In der DDR avancierte der Zentralvieh und Schlachthof zum fuhrenden Betrieb der fleischverarbeitenden Industrie Ost Berlins 1958 wurde der Zentralvieh und Schlachthof in einen Volkseigenen Betrieb VEB umgewandelt und dieser dann 1963 in das VEB Fleischkombinat Berlin eingegliedert In zehn Betriebsteilen wurden bis zu 2700 Arbeiter beschaftigt In dieser Zeit konzentrierte sich der Betrieb auf dem Gelande des Neuen Schlachthofs zwischen Thaerstrasse und Landsberger Allee 6 Dort war der Schlachthof auch am deutlichsten fur Unbeteiligte wahrnehmbar sowohl durch einen Werksverkauf an der Landsberger Allee als auch durch die Schlachtgerausche Insbesondere an heissen Sommertagen kam es zu Geruchsbelastigungen der Anwohner Insbesondere die Schweinestalle an der Landsberger Allee fuhrten zu Geruchswahrnehmungen beim Verlassen des S Bahnhofs Das Gelande des Alten Schlacht und Viehhofs wurde nach und nach an andere Staatsbetriebe ubertragen Nachwendezeit und Aufgabe des Betriebs Bearbeiten Nach der politischen Wende wurden die Kombinate zunachst privatisiert und ihr Betrieb 1991 schliesslich ganz eingestellt Die Aufgaben wurden vom gerade erweiterten Fleischgrossmarkt im Grossmarkt an der Beusselstrasse in Moabit ubernommen Das Gelande war daraufhin einige Jahre lang eine Industriebrache Umnutzung des Areals BearbeitenNeuanfang als Mediendorf Bearbeiten Nach der Betriebsaufgabe 1991 wurden in den 1990er Jahren neue Visionen fur das Gelande entwickelt Zunachst lag das Gelande aber brach Im Rahmen der Bewerbung Berlins um die Olympischen Sommerspiele 2000 Anfang der 1990er Jahre wurde auch das Schlachthof Areal in die Planungen mit einbezogen Das Gelande des Alten Schlachthofs war fur die Errichtung eines Mediendorfs vorgesehen das Wohnraum fur alle Journalisten bieten sollte Da Sydney als Sieger aus dem Bewerbungsverfahren hervorging wurden diese Plane jedoch nicht verwirklicht Lediglich das Olympia Projekt Velodrom auf dem nordlich der Landsberger Allee gelegenen Areal des Zentralvieh und Schlachthofs das den Abriss der alten Werner Seelenbinder Halle einschloss wurde realisiert und 1999 fertiggestellt Planungen und Bebauungen ab 1995 Bearbeiten nbsp Neubau im Hausburgviertel Hauptartikel Entwicklungsgebiet Alter Schlachthof Die Planungen der Senatsverwaltung um das Jahr 1995 sahen vor auf dem 50 Hektar grossen Gelande bis zum Jahr 2010 das neue Stadtquartier Alter Schlachthof mit etwa 250 000 m gewerblicher Nutzflache und Wohnungen fur 4500 Bewohner entstehen zu lassen Zunachst ging es auch darum ein autofreies Wohnquartier zu verwirklichen was letztendlich aber scheiterte Der Aufteilung des Gelandes in funf Areale Hausburgviertel Thaerviertel Blankensteinpark Eldenaer Viertel und Pettenkofer Dreieck folgten Architekturwettbewerbe und Verkaufsaktivitaten Die offizielle Bebauung begann 2002 Ende 2009 gab es bereits 894 Einwohner 7 die in Eigentums oder Mietwohnungen Reihenhausern oder Stadtvillen angesiedelt waren Hinzu kamen und kommen zahlreiche Gewerbebetriebe und Einkaufsmoglichkeiten Grossflachige Grunanlagen und schrittweise Verwirklichung einer guten Infrastruktur sorgten dafur dass das neue Entwicklungsgebiet Alter Schlachthof inzwischen eine gefragte Wohnadresse fur Jung und Alt geworden ist Ende 2012 lebten hier 1842 Personen 8 nbsp Reste der Hammelauktions halle im BlankensteinparkIm Zentrum des neuen Stadtquartiers befindet sich der 5 1 Hektar grosse Hermann Blankenstein Park der im Oktober 2004 eroffnet wurde Er bezieht das eiserne Stutzgerust der Hammelauktionshalle in den Park mit ein Auch die anderen Viertel verfugen uber offentliche Grunflachen so sind insgesamt etwa zehn Hektar also ein Funftel der Gesamtflache fur Grunflachen ausgewiesen Denkmalschutz BearbeitenIm Jahr 1990 wurde das ganze Gelande als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz gestellt und am 28 September 1995 wurde es in die Denkmalliste Berlins eingetragen An historischen Gebauden waren im Jahr 1989 auf dem Gelande des Alten Schlachthofs nur noch rund 33 Prozent und auf dem des Neuen Schlachthofs noch rund 70 Prozent vorhanden Einige Gebaude und Hallen wurden in die Planungen der Nachwendezeit mit einbezogen und restauriert Denkmalgeschutzt sind unter anderem die Rinderauktionshalle und die Reste der Hammelauktionshalle Schlachthallen an der Landsberger Allee und die Rinderstalle an der Eldenaer Strasse das ehemalige Verwaltungsgebaude und die ehemalige Direktorenvilla an der Eldenaer Strasse die Schlachthofmauer an der Hausburgstrasse ein kleines Pumpenhauschen an der Eldenaer Strasse und die verbliebenen Reste der Fussgangerbrucke Viele andere Gebaude vor allem auch auf dem Erweiterungsgelande sind nicht erhalten und wurden in den Jahren nach der politischen Wende schrittweise abgerissen Einzelgebaude BearbeitenRinderauktionshalle Bearbeiten nbsp Skizzen zur RinderauktionshalleDie ehemalige Rinderauktionshalle hat als einzige der ursprunglich drei Auktionshallen die Zeiten uberstanden und schliesst sich ostlich an den Blankensteinpark an Von der Hammelauktionshalle ist lediglich ein Teil des Eisengerustes erhalten das dem nordlichen Teil des Blankensteinparks ein besonderes Geprage gibt 9 Die Rinderauktionshalle wurde zusammen mit der gleich grossen Schweineauktionshalle und Hammelauktionshalle wahrend der ersten Bauphase errichtet Mit einer 212 Meter langen und 72 Meter breiten Grundflache war sie damals eine der grossten uberdachten Eisenkonstruktionen Berlins und ist es heute noch Das Dach hat am First eine Hohe von zwolf Metern und auf Traufhohe sechs Meter Getragen wird es von 320 gusseisernen Saulen Die Grundflache von ca 15 200 m teilt sich in Raster von jeweils 8 Meter 7 Meter auf Aufgrund der grossen Breite der Halle mussten in den acht Seitenschiffen Oberlichter angebracht werden Die Aussenmauern wurden aus Backsteinen errichtet Zuerst waren alle drei Hallen als offene Bauwerke geplant und errichtet worden nach Beschwerden der Viehhandler bereits im ersten Jahr wurden sie jedoch verglast Die Sanierung und Umnutzung der Rinderauktionshalle war Bestandteil verschiedener Ideenwettbewerbe der Nachwendezeit Im September 2004 wurde die Umbauplanung einer Investorengruppe um Die Zunft AG veroffentlicht die jedoch nicht realisiert wurde Das Nutzungskonzept Zunfthalle Alter Schlachthof bestand aus einem Einzelhandels einem Gastronomie und einem Manufaktur Abschnitt fur kleine mittelstandische Unternehmen sowie Handwerker und aus einer Art glasernen Fabrik zur Herstellung von Handarbeitsprodukten 10 Auch die spatere Planung unter dem Namen Viva Center nach der die Halle ab dem Jahr 2008 in eine Shopping und Freizeitwelt exklusiv fur Sport Outdoor und Wellness umgebaut werden sollte wurde nicht realisiert Hier sollte ein zusatzliches Galeriegeschoss sowie im sudlichen Teil des Centers ein Pool mit Blick auf den Blankensteinpark gebaut werden Anstelle der zunachst geplanten kleinteiligen Nutzung trat die Gesamtnutzung der einmaligen Halle in den Vordergrund Zwischen 2009 und 2011 sanierte das Berliner Architektenburo Gnadinger Architekten die Halle Das Gesamtvolumen betrug rund 12 Millionen Euro 11 Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten 2011 wurde in der ehemaligen Rinderauktionshalle durch das Unternehmen Zweirad Center Stadler ein Fahrradgeschaft eroffnet 12 Fussgangerbrucke Storkower Strasse Bearbeiten Hauptartikel Fussgangerbrucke Storkower Strasse Mein Prenzlhain Bearbeiten Im Jahr 2018 erfolgte an der Kreuzung Hermann Blankenstein Strasse mit der Thaerstrasse im Beisein von Ulla Schmidt die feierliche Grundsteinlegung fur ein neues Quartier genannt Mein Prenzlhain Hier errichten die cds Wohnbau Gruppe und die Otto Wulff Bauunternehmung nach Planen der Architekten Georg Gewers und Henry Pudewill entlang der Hermann Blankenstein Strasse einen mehrgeschossigen Riegelbau bestehend aus drei Gebaudeteilen unterschiedlicher Grosse mit individuell gestalteten Fassaden Das Innere soll jedoch relativ einheitlich gehalten sein Etagen oder Gebaude konnen miteinander verbunden werden Nach aussen hin prasentiert sich das Quartier auf funf oberirdischen Etagen mit einer Dachterrasse Eine Tiefgarage soll keine Parkplatzprobleme aufkommen lassen 13 Die Geschossflache des Mein Prenzlhain betragt zirka 42 000 m Es entstehen Miet und Eigentumswohnungen Gewerbeflachen zur Miete oder zum Kauf In die strassenseitigen Burobauten ziehen die Hauptgeschaftsstellen der Bundesvereinigung Lebenshilfe e V Vorsitzende Ulla Schmidt und des Beruflichen Trainingszentrums BTZ Berlin des Berufsforderungswerks Berlin Brandenburg ein sie sollen Ende 2019 bezugsfertig sein Die Fertigstellung des gesamten Komplexes samt gestaltetem Umfeld ist fur Ende 2022 geplant Insgesamt bietet das Quartier dann 190 Wohneinheiten 14 15 Literatur BearbeitenA Woldt Der stadtische Central Viehof in Berlin In Illustrirte Zeitung Nr 2003 vom 19 November 1881 S 445 f mit Abb auf S 446 447 Textarchiv Internet Archive Hermann Wilhelm Albert Blankenstein A Lindemann Der Zentral Vieh und Schlachthof zu Berlin seine baulichen Anlagen und Betriebs Einrichtungen mit 20 Tafeln und zahlreichen in den Text gedruckten Holzschnitten Springer Berlin 1885 Digitalisiert von Zentral und Landesbibliothek Berlin 2018 urn nbn de kobv 109 1 13017296 Der stadtische Central Vieh und Schlachthof In Berlin und seine Bauten Der Hochbau 1896 S 71 ff zlb de abgerufen am 20 Juni 2020 Eberhard Heinze Eckhard Thiemann Laurenz Demps Berlin und seine Brucken Transpress Verlag Berlin 1987 ISBN 3 344 00105 1 S 106 ff Susanne Schindler Reinisch Hrsg Berlin Central Viehhof Eine Stadt in der Stadt Aufbau Verlag Berlin 1996 ISBN 3 351 02442 8 Gunter Moschner 1 Marz 1881 Eroffnung des stadtischen Central Vieh und Schlachthofes In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 3 1997 ISSN 0944 5560 S 94 95 luise berlin de Ausschreibungsunterlagen zum Realisierungswettbewerb Blankensteinpark 2001 Memento vom 22 September 2003 im Internet Archive bei der Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Christian Halbrock Die Storkower Tunnelmaler In Horch und Guck Heft 44 2003 S 54 60 Alter Schlachthof In Stadtentwicklung beim Luisenstadtischen Bildungsverein 2004 Werner Lorenz Roland May Hubert Staroste unter Mitwirkung von Ines Prokop Ingenieurbaufuhrer Berlin Michael Imhof Verlag Petersberg 2020 ISBN 978 3 7319 1029 9 S 152 153 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zentralvieh und Schlachthof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die neue Kalteabteilung des Berliner Schlachthofes 1901 Homepage mit Erlauterungstext Abbildungen und Technikdetails Eine Initiative zum Erhalt der Kuhlhauser der historischen Eisfabrik Eintrage in der Berliner Landesdenkmalliste Zentralvieh und Schlachthof Fussgangerbrucke S Bahnhof Storkower Strasse ehem Zentralviehhof Einzelnachweise Bearbeiten Berlin Kalender 1997 Hrsg Luisenstadtischer Bildungsverein 1997 ISBN 3 89542 089 1 S 216 3 Dezember Geschichte des S Bahnhofs Zentralviehhof Storkower Strasse Berliner Stadtplan von 1926 mit dem Zentralviehhof und der eingezeichneten Fleischgrossmarkthalle nordlich davon Memento vom 20 Juli 2012 im Webarchiv archive today Richard Ermisch Strasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Die Marienkirche und die Bleiglasfenster Memento vom 1 Oktober 2007 im Internet Archive MDR de Der Zentral Viehhof auf einer Berlin Karte von 1960 mit eingezeichneten Gebauden Memento vom 19 Juli 2012 im Webarchiv archive today Statistischer Bericht Melderechtlich registrierte Einwohner im Land Berlin am 31 Dezember 2009 PDF 2 0 MB Einwohner nach Geschlecht Altersgruppen Staatsangehorigkeit Migrationsstatus Herkunftsgebiete Stand 12 2012 Amt fur Statistik Berlin Brandenburg Sanierungs amp Denkmalschutzmassnahmen Alter Schlachthof Berlin Abgerufen am 22 Oktober 2018 deutsch Die Zunft AG Zunfthalle Alter Schlachthof Memento vom 7 Juli 2008 im Internet Archive Darstellung zur eh Rinderauktionshalle Homepage Gnadinger Architekten abgerufen am 24 Januar 2016 Einst Rinder jetzt Rader Fruhere Viehhalle auf dem Schlachthof beherbergt Deutschlands grossten Fahrradhandel In Berliner Zeitung 7 8 Mai 2011 S 23 Darstellung des Projekts Mein Prenzlhain PDF 3 0 MB auf www reeseconsult abgerufen am 30 Januar 2019 Projekt mit Engagement Anzeige In Berliner Zeitung 30 Januar 2019 S 7 Mein Prenzlhain detaillierte Projektdarstellung Abgerufen am 30 Januar 2019 52 521666666667 13 461944444444 Koordinaten 52 31 18 N 13 27 43 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zentralvieh und Schlachthof amp oldid 238213863