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Das Preussische Staatsministerium war von 1808 bis 1850 das dem Konig von Preussen unterstellte Exekutivorgan mit den Fachministern und ab 1850 bis 1918 das aus den einzelnen Ministern bestehende Gesamtministerium des Staates Preussen In anderen deutschen Bundesstaaten entsprach ihm die Landesregierung oder der Senat einer Freien Stadt Dienstgebaude fur das Preussische Staatsministerium und die General Ordens Kommission in der Berliner Wilhelmstrasse 63 ca 1904Treppenhaus und Korridor im Staatsministerium ca 1904Garten und Dienstgebaude der General Lotterie Direktion 1903Lageplan der Bauten auf dem Grundstuck Wilhelmstrasse 63 1904Das Preussische Staatsministerium tagte unter dem Vorsitz des Ministerprasidenten Die Minister standen einander gleich der Prasident war primus inter pares 1 Wenn der Konig selbst den Vorsitz fuhrte hiess das Staatsministerium Kronrat Nach der Verfassung hatte es in den Fallen nach Art 57 Einberufung der Kammern zur Erwahlung eines Regenten 58 Verantwortlichkeit fur alle Regierungshandlungen bis zur Vereidigung des Regenten 63 Ausnahmezustand und 111 kleiner Belagerungszustand zusammenzutreten und die Regierung zu fuhren Ferner war das Staatsministerium oberster Gerichtshof fur Dienstvergehen der nicht richterlichen Beamten Vorganger des Staatsministeriums war das fur die Innen und Finanzverwaltung zustandige Generaldirektorium Zu den Ressorts und Ministern siehe auch die Kategorie Landesminister Preussen An der gleichen Adresse befand sich im Hinterhof das Dienstgebaude der General Lotterie Direktion Inhaltsverzeichnis 1 1808 bis 1848 2 1848 bis 1920 3 1920 bis 1945 4 Hausministerium 5 Siehe auch 6 Literatur 6 1 Protokolle des preussischen Staatsministeriums Acta Borussica 7 Einzelnachweis1808 bis 1848 BearbeitenGliederung nach den Reformen 1808 StaatskanzlerDienstsitz StadtschlossKrieg1819 bis 1919 Dienstsitz Leipziger Strasse 5InneresInnere Sicherheit Pressezensur Schule Universitaten Gesundheitswesen Kirchenangelegenheiten Landwirtschaft Handel Gewerbe Bauwesen Verkehr Behordenaufsicht 1817 abgespalten Ministerium der geistlichen und Unterrichts Angelegenheiten 1819 bis 1842 verbleibendes Innenministerium aufgeteilt Polizeiminister Sicherheit Zensur Verkehr Stadtebau Innenminister Behordenaufsicht Wirtschaft Gesundheit 1819 Januar bis Dezember zusatzlich Minister fur standische Angelegenheiten Wilhelm von Humboldt VerwaltungIm heutigen Verstandnis FinanzministeriumJustiz1817 bis 1848 geteilt Minister fur Justizverwaltung Minister fur Revision der Gesetzgebung seit 1799 Dienstsitz Wilhelmstrasse 74 vormals Nr 4 Ausseres1819 Dienstsitz Wilhelmstrasse 76 vormals Nr 6 1848 bis 1920 BearbeitenGliederung Prasident des Staatsministeriums Ministerprasident 1873 Stellvertreter Vizeprasident des StaatsministeriumsKrieg Inneres Finanzen Justiz Ausseres Geistliche Unterrichts und Medizinal Angelegenheiten Landwirtschaft Domanen und Forsten Handel und Gewerbe Post und Telegraphenwesen zum 1 Januar 1868 an den Norddeutschen Bund abgegeben Eisenbahnen Wasserstrassen und Bauwesen 1878 als Ministerium der offentlichen Arbeiten ausgegliedertVon 1848 bis 1871 war das Staatsministerium in der Wilhelmstrasse 74 von 1871 bis 1889 in der Behrenstrasse 72 und von 1889 bis 1902 am Leipziger Platz 11 untergebracht Von 1900 bis 1902 wurde fur das Staatsministerium von Hans Altmann Paul Kieschke und Adolf Burckner ein reprasentativer Neubau in der Wilhelmstrasse 63 errichtet Fur die Sitzungen des Kabinetts wurde beim Bau der Hauser fur den Preussischen Landtag zwischen dem Herrenhausgebaude und dem Abgeordnetenhausgebaude ein Zwischengebaude errichtet das mit beiden Gebauden verbunden war 1920 bis 1945 BearbeitenZur Zeit der Weimarer Republik wurde der Name fur die preussische Regierung aus Traditionsgrunden beibehalten Das Staatsministerium war das Organ des Kabinetts also des Kollegiums der preussischen Minister Gleichermassen war es aber auch die Staatskanzlei also das Buro des preussischen Ministerprasidenten Diese zweite Funktion trat nach der Revolution von 1918 19 zunehmend in den Vordergrund Von 1920 bis 1932 mit zwei kurzen Unterbrechungen in den Jahren 1921 und 1925 war Otto Braun SPD preussischer Ministerprasident Seine Regierung wurde am 20 Juli 1932 durch Reichskanzler Franz von Papen unter einem Vorwand abgesetzt sogenannter Preussenschlag Die Reichsregierung verwaltete Preussen kommissarisch Im April 1933 wurde Hermann Goring NSDAP zum preussischen Ministerprasidenten ernannt Das Staatsministerium verlor durch die nationalsozialistische Gleichschaltung bis 1935 stark an Bedeutung Die Hoheitsrechte der Lander wurden auf das Reich ubertragen Die preussischen Ministerien wurden mit den Reichsministerien verbunden Die Reichsminister waren jetzt auch preussische Minister Formell gab es aber weiterhin einen preussischen Ministerprasidenten Gliederung Ministerprasident Inneres Finanzen Justiz Wissenschaft Kunst und Volksbildung Landwirtschaft Domanen und Forsten Handel 1932 Wirtschaft und Arbeit Volkswohlfahrt Sozialminister 1935 verlegte Goring den Amtssitz des preussischen Ministerprasidenten in die Leipziger Strasse 3 Hausministerium BearbeitenDer Minister des koniglichen Hauses nahm bis 1848 eine Sonderstellung ein danach war er nicht mehr Teil des Staatsministeriums Siehe auch BearbeitenListe der Pressechefs des Preussischen StaatsministeriumsLiteratur BearbeitenBarbel Holtz Rainer Paetau Christina Rathgeber Gerhard Schulze Hartwin Spenkuch Reinhold Zilch Bearb Acta Borussica Die Protokolle des Preussischen Staatsministeriums 1817 1934 38 Hrsg Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Bande 1 12 1817 1934 38 Georg Olms Hildesheim ISBN 3 487 11001 6 1999 2004 Barbel Holtz Das preussische Staatsministerium auf seinem Weg vom koniglichen Ratskollegium zum parlamentarischen Regierungsorgan In FBPG Band 16 Duncker amp Humblot 2006 ISSN 0934 1234 S 67 112 Laurenz Demps Wilhelmstrasse Eine Topographie preussisch deutscher Macht Ch Links Berlin 1994 ISBN 3 86153 080 5 Protokolle des preussischen Staatsministeriums Acta Borussica Bearbeiten Band 4 I 1848 1858 Band 4 II 1848 1858 Band 5 1858 1866 Memento vom 21 Januar 2010 im Internet Archive Band 6 I 1867 1878 PDF 2 90 MB Band 6 II 1867 1878 PDF 1 73 MB Band 7 1879 1890 PDF 2 83 MB Band 8 I 1890 1900 PDF 2 72 MB Band 8 II 1890 1900 PDF 2 19 MB Band 9 1900 1909 PDF 2 74 MB Band 10 1909 1918 PDF 2 74 MB Band 11 I 1918 1925 PDF 2 59 MB Band 11 II 1918 1925 PDF 1 92 MB Band 12 I 1925 1938 PDF 2 16 MB Band 12 II 1925 1938 PDF 2 14 MB Einzelnachweis Bearbeiten Adolf Arndt zitiert die Kabinettsorder KO vom 3 Juni 1814 In Die Verfassungsurkunde fur den Preussischen Staat Mit Einleitung vollstandigem Kommentar Anlagen und Sachregister J Guttentag Berlin 1904 S 216 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Preussisches Staatsministerium amp oldid 232287940