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Das Bundesratsgebaude nach seiner fruheren Nutzung auch Preussisches Herrenhaus oder Herrenhausgebaude genannt ist der Sitz des deutschen Bundesrats in Berlin Das von 1899 bis 1904 nach Planen von Friedrich Schulze fur das Preussische Herrenhaus erbaute Gebaude befindet sich an der Leipziger Strasse im Berliner Ortsteil Mitte Von 1997 bis 2000 wurde es fur die Nutzung durch den Bundesrat adaptiert der seither hier etwa alle drei bis vier Wochen tagt BundesratsgebaudeAnsicht von der Leipziger Strasse 2016DatenOrt BerlinArchitekt Friedrich SchulzeBaustil NeorenaissanceBaujahr 1899 1904Koordinaten 52 30 33 5 N 13 22 52 6 O 52 50931 13 38127 Koordinaten 52 30 33 5 N 13 22 52 6 OBesonderheitenSitz des Bundesrats Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Wandelhalle des BundesratsgebaudesAuf dem Grundstuck des heutigen Bundesratsgebaudes befand sich in der Leipziger Strasse Nr 3 zunachst ein 1735 1737 fur Heinrich von der Groeben erbautes Palais das 1746 von der Koniglichen Kommerz und Manufakturkommission erworben und an Antoine Simond zum Betrieb einer Seidenmanufaktur vergeben wurde Simonsche Seidenfabrik Diese wurde 1750 von Johann Ernst Gotzkowsky ubernommen der auch das auf dem Nachbargrundstuck Nr 4 um 1735 fur Christian Friedrich von Aschersleben erbaute und 1740 an Gedeon le Duchat de Dorville weiterverkaufte Palais von dessen Sohn Johann Ludwig von Dorville 1761 erwarb und eine Porzellanmanufaktur errichtete die ab 1763 als Konigliche Porzellan Manufaktur Berlin weitergefuhrt wurde Das Gebaude Nr 3 erwarb 1778 Carl Friedrich Leopold Freiherr von der Recke und von 1825 bis 1851 war es dann im Besitz der Familie Mendelssohn die es in ein reprasentatives Wohngebaude umbauen liess In diesem Adelspalais soll Felix Mendelssohn Bartholdy seine Musik zum Sommernachtstraum komponiert haben Am 31 Mai 1851 kaufte Preussen das Haus in der Leipziger Strasse Nr 3 von der Familie Mendelssohn und liess es bis zum 25 November 1851 von dem Architekten Heinrich Burde umbauen 1 Es diente nun als Sitz der Ersten Kammer des Preussischen Landtags die ab 1855 als Preussisches Herrenhaus firmierte Hier tagte von 1867 bis 1870 auch der Reichstag des Norddeutschen Bundes Fur den Reichstag des Deutschen Kaiserreichs wurde 1871 das Gebaude auf dem Nachbargrundstuck Nr 4 in nur viereinhalb Monaten zum provisorischen Sitzungsgebaude umgebaut 1874 um ein Stockwerk erhoht und bis 1894 als solches genutzt Im Jahr 1899 wurden beide Gebaude abgerissen um Platz fur einen Neubau fur das Herrenhaus zu machen Der Neubau wurde vom Architekten Friedrich Schulze geplant und im Jahr 1904 fertiggestellt Er wurde nordlich des Gebaudes des Preussischen Abgeordnetenhauses heute Sitz des Berliner Abgeordnetenhauses errichtet das von 1892 bis 1898 vom selben Architekten gebaut worden war Beide Hauser sind durch ein gemeinsames Kantinen und Wirtschaftsgebaude verbunden Das Preussische Herrenhaus nutzte den Neubau von 1904 die erste Sitzung fand am 16 Januar statt bis zum Ende der Institution 1918 Von 1921 bis 1933 tagte in dem Gebaude der Preussische Staatsrat als Vertretung der Provinzen Am 4 November 1928 fand im Kongresssaal der Grundungskongress des Bundes der Freunde der Sowjetunion statt Das Gebaude wurde ab 1934 von der Stiftung Preussenhaus unter Hermann Goring dazu genutzt eine historische Kontinuitat von Preussentum und Nationalsozialismus zu propagieren Kurzzeitig nutzte der neu errichtete Volksgerichtshof die Buroraume Dann diente der Bau als Haus der Flieger und beherbergte einige von Gorings untergeordneten Referaten und Dienststellen Das Gebaude wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschadigt und nach 1946 von der Akademie der Wissenschaften der DDR als Sitz des Zentralinstituts fur Alte Geschichte und Archaologie genutzt Im Zuge der Verlegung der deutschen Hauptstadt von Bonn nach Berlin wurde das Gebaude ab 1997 unter der Leitung des Architekturburos Schweger amp Partner fur die Nutzung durch den Bundesrat adaptiert Die erste Tagung fand dort am 29 September 2000 statt Gebaude Bearbeiten nbsp Plenarsaal des BundesratsZur Leipziger Strasse hin zeigt sich das Gebaude als dreiflugelige Anlage Der Ost und Westflugel umrahmen dabei einen hinter dem Ehrenhof mit einer kleinen Gartenanlage zuruckgesetzten Mittelbau der ein monumentales neoklassizistisches Hauptportal aufweist Sechs Saulen tragen ein Tympanon das mit Werken des Bildhauers Otto Lessing gestaltet ist Als zentrale Figur erscheint eine Borussia als Symbol der preussischen Staatsgewalt Im Inneren folgen eine grosse Eingangshalle eine Wandelhalle und schliesslich der Plenarsaal In den drei Kuppelgewolben uber der Wandelhalle sind Reste von Stuckornamenten und Deckenfresken zu sehen die bei der Renovierung der 1990er Jahre absichtlich luckenhaft belassen wurden Der im Zweiten Weltkrieg zerstorte Plenarsaal wurde mit Parkettboden und holzerner Wandvertafelung vollig neu gestaltet Uber dem Sitz des Prasidiums sind die Wappen der 16 Bundeslander angebracht Der historische Baubestand wurde auch durch moderne kunstlerische Gestaltung erganzt Auf dem Dach des Gebaudes wurden acht Bronzeskulpturen des danischen Bildhauers Per Kirkeby aufgestellt in den Lichtkuppeln der Wandelhalle ist die Installation Die drei Grazien mattgoldene bewegliche Lanzen der Kunstlerin Rebecca Horn angebracht Das Gebaude ist ein gelistetes Baudenkmal Literatur BearbeitenBundesrat Hrsg Der Bundesrat im Herrenhausgebaude Berlin Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2019 ISBN 978 3 95976 128 4 Bartek Wardecki Berlin Leipziger Strasse 3 4 Biographie einer Adresse be bra wissenschaft verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 95410 235 8 Michael Cullen Leipziger Strasse Drei Eine Baubiographie In Mendelssohn Studien 5 Duncker amp Humblot Berlin 1982 S 9 77 ISBN 3 428 05213 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bundesratsgebaude Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen Das Gebaude des Bundesrates auf der Website des BundesratsEinzelnachweise Bearbeiten Hans Peter Schneider Wolfgang Zeh Parlamentsrecht und Parlamentspraxis in der Bundesrepublik Deutschland ISBN 3 11 011077 6 S 1852 Normdaten Geografikum GND 7588068 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bundesratsgebaude Berlin amp oldid 228410558