www.wikidata.de-de.nina.az
Die Villa Kamecke auch Loge Royal York genannt war eine zu Beginn des 18 Jahrhunderts von Andreas Schluter errichtete barocke Villa an der Dorotheenstrasse damals Hausnummer 27 heute 74 78 1 in Berlin Nach schwersten Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg wurden die Reste 1950 beseitigt Mittelbau der Villa Kamecke nach der Verlegung des Eingangs als Loge Royal York um 1900Die Villa Kamecke die spatere Loge Royal York auf einem alten StichAnsicht der Villa Kamecke von der Spreeseite unmittelbar uber der Mastspitze des Segelschiffes Ausschnitt aus einer alten Berliner Stadtansicht Inhaltsverzeichnis 1 Das Bauwerk 2 Lage und Eigentumer 3 Der Untergang der Villa Kamecke 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDas Bauwerk BearbeitenDas Gartenhaus fur Ernst Bogislav von Kameke hatte Andreas Schluter entworfen und es 1711 1712 in dessen privatem Lustgarten in der Dorotheenstadt in der Letzten Strasse erbaut Schluters letztes Berliner Bauwerk mit reichem Figuren und Fassadenschmuck von eigener Hand galt als ein Meisterwerk des spaten norddeutschen Hochbarocks 2 Das zeitgenossisch als Lust Hauss bezeichnete flachdachige Gebaude von elf Achsen war eingeschossig mit niedrigem Attikageschoss und hatte einen zweigeschossig geschwungen zur Strasse vorspringenden dreiachsigen Mittelbau Auf dessen Dach standen zur Strasse und zum Garten jeweils vier Statuen Zum Garten hin offnete sich ein durch die beiden Stockwerke des Mittelbaus fuhrender Saal 3 Lage und Eigentumer BearbeitenDas Lusthaus befand sich zuruckgesetzt von der Strasse auf einem Grundstuck gegenuber der Dorotheenstadtischen Kirche Hinter der Villa erstreckte sich ein parkartig gestalteter Garten mit kunstlichem Hugel Fontane und einem Salon von hohen Kastanien und Ulmen der zum Spreeufer abfiel wo er mit einer prachtigen Balustrade mit Putten endete 4 Das ostlich von der Neustadtischen Kirchstrasse begrenzte Grundstuck war eines der westlichsten nahe der Berliner Festungsmauer Zuerst Werftgelande war es 1695 in den Besitz Daniel Ludolf von Danckelmans gekommen dessen Erben es 1711 an Kamecke verkauften Von Kameckes Erben erwarb Johann Ernst Gotzkowsky 1746 die Villa Nach mehrfachem Eigentumerwechsel war sie von 1779 Sitz der Loge Royal York bis zu deren Auflosung im Jahre 1935 Die Nutzungsanderungen des wohl schon vor Gotzkowskys Zeit zu einem stadtischen Wohnhaus gewordenen Gartenhauses hatten einschneidende Umbauten seines Innern zur Folge Die Abgabe eines Streifens entlang der Neustadtischen Kirchstrasse zwecks Bebauung verkleinerte das Grundstuck erheblich und die Durchlegung des Reichstagufers im 19 Jahrhundert schnitt es von der Spree endgultig ab Nach beiderseitigen Anbauten in den Jahren 1881 1883 durch die Architekten Ende amp Bockmann stand die Villa Kamecke nicht mehr frei Der Untergang der Villa Kamecke BearbeitenIm Zweiten Weltkrieg brannte das Innere infolge eines alliierten Bombenangriffs im November 1943 aus Erhalten blieben die Aussenmauern mit dem gesamten Fassadenschmuck Schluters Im August 1945 standen nur noch die Gartenfassade und die Mauern des Saals 5 Die vor der Sprengung der Ruine im Jahre 1950 vom Dach des Mittelbaus abgenommenen vier Figuren sind seit 1953 in der Kameckehalle im Bode Museum ausgestellt 6 Einige andere plastische Uberreste kamen ins Markische Museum 7 Das Grundstuck der Villa ist in die Flache des Presse und Informationsamtes der Bundesregierung integriert und uberbaut 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Villa Kamecke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien historische Aufnahmen im Bildarchiv Foto Marburg Katharina Dudey Wo wann was Video 2010 Abbildung der Strassenseite in einer Dokumentation der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Abbildung des Grundrisses in einer Dokumentation der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Einzelnachweise Bearbeiten Detailseite Archivportal D Abgerufen am 3 Oktober 2023 Gotz Eckardt Hrsg Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg Eine Dokumentation der Schaden und Totalverluste auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik Band 1 Berlin Hauptstadt der DDR Bezirke Rostock Schwerin Neubrandenburg Potsdam Frankfurt Oder Cottbus Magdeburg Henschel Verlag Berlin 1980 S 36 mit Abbildung Ausfuhrliche Beschreibung des Baus bei Richard Borrmann Die Bau und Kunstdenkmaler von Berlin Mit einer geschichtlichen Einleitung von P Clausewitz Verlag von Julius Springer Berlin 1893 S 344 346 Zur Geschichte des Gartens siehe Folkwin Wendland Berlins Garten und Parke von der Grundung der Stadt bis zum ausgehenden neunzehnten Jahrhundert Propylaen Berlin 1979 ISBN 3 549 06645 7 S 72 75 Dort auch die Zitate und die zeitgenossische Bezeichnung Lust Hauss Nach einem Bericht Hans Scharouns in Faksimile bei Bernd Maether Die Vernichtung des Berliner Stadtschlosses Eine Dokumentation Berlin Verlag Arno Spitz Berlin 2000 ISBN 3 8305 0117 X S 151 Hans Ulrich Engel und Hans Joachim Schlott Kotschote Hrsg Fontane damals und heute Eine Auswahl aus den Wanderungen durch die Mark Brandenburg mit erganzenden Berichten der bisher nicht veroffentlichten Einleitung zu einer Geschichte des Landchens Friesack und einem Verzeichnis der vom Standpunkt der Denkmalpflege bedeutenden Kirchen und Herrenhauser der ehemaligen Provinz Brandenburg und Berlins nach dem Stand vom 1 April 1958 Verlag fur internationalen Kulturaustausch Berlin Zehlendorf 1958 S 236 Darunter befinden sich zwei eiserne Vasen aus dem Garten siehe dazu Walter Stengel Blumen Quellen Studien zur Berliner Kulturgeschichte Markisches Museum Berlin 1952 S 5 Geschichte des Ortes und des Gebaudes Der Gebaudekomplex des Presse und Informationsamtes bmub bund de abgerufen am 2 Marz 2016 52 518611111111 13 384722222222 Koordinaten 52 31 7 N 13 23 5 O Normdaten Geografikum GND 4756973 6 lobid OGND AKS VIAF 244306755 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villa Kamecke amp oldid 238415434