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Johann Arnold Nering auch Nehring 13 Januar 1659 in Wesel 21 Oktober 1695 in Berlin war ein kurfurstlich brandenburgischer Baumeister Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bilder 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine Ingenieursausbildung fand vermutlich in Holland statt Bildungsreisen fuhrten ihn in den Jahren 1677 bis 1679 bis nach Italien Bereits ab 1682 beteiligte Nering sich am Bau des Kopenicker Jagdschlosses wo ihm das Tor die Schlosskapelle und die Galerie zugeschrieben werden Noch unter der Herrschaft des Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm wurde er 1684 zum kurfurstlichen Oberingenieur ernannt Im folgenden Jahr erfolgte seine Berufung zum Ingenieur Oberst im Generalstab Der Kurfurst zog ihn unter anderem 1685 beim Neubau des Orangerie Hauses am nordwestlichen Ende des Lustgartens des Berliner Stadtschlosses heran 1687 entwarf er das Schloss Barby fur Herzog Heinrich von Sachsen Weissenfels Fur den jungen Kurfursten Friedrich III ab 1701 Konig Friedrich I trat Nering unmittelbar nach dessen Regierungsantritt 1688 in die Baukommission zur Anlage der neuen Friedrichstadt ein wo er fur die Prufung aller Entwurfe der etwa dreihundert zweigeschossigen Burgerhauser verantwortlich war Auf Nerings Einfluss ging aber auch die Anlage des Linden Marktes zuruck eines Platzes der heute als Gendarmenmarkt als schonster Platz Berlins gilt Fur das Schloss Oranienburg entwarf Nehring 1690 ein reprasentatives freistehendes Eingangsportal zum Schlossgarten Mit seiner Ernennung zum kurfurstlich brandenburgischen Oberbaudirektor am 9 April 1691 bestimmte Nering die wesentlichen Bauten im vorkoniglichen Berlin und Brandenburg den Umbau und die Erweiterung von Schloss Oranienburg 1690 94 den Bau der Langen Brucke heutige Rathausbrucke 1692 95 und des Hetzgartens 1693 Schon 1688 war Nehring mit der Planung des Berliner Zeughauses beauftragt worden doch wegen Geldmangels legte Kurfurst Friedrich den Grundstein erst 1695 kurz vor Nerings fruhem Tod Der Zeughausbau wurde dann von seinem Nachfolger als Oberbaudirektor Martin Grunberg nachfolgend Andreas Schluter und schliesslich von Jean de Bodt weitergefuhrt und erst 1729 abgeschlossen Auch fur die Parochialkirche lieferte Nehring 1694 die Bauplane der Grundstein wurde am 15 August des Jahres 1695 gelegt zwei Monate vor Nehrings Tod Auch dieser Bau wurde von Grunberg in abgeanderter Form vollendet Nerings Arbeiten zeichneten sich durch niederlandische und italienische Einflusse aus wie bereits an der Schlosskapelle Kopenick abzulesen Sein Entwurf fur die Parochialkirche gilt als eines der reifsten Werke des Architekten wiederum verband er beide Stilrichtungen als Hauptinspiration dienten offenbar die Nieuwe Kerk in Den Haag von Pieter Noorwits 1649 1656 und die Kirche Santa Maria della Consolazione in Todi ab 1508 Auf Nering geht auch der Entwurf fur die Sommerresidenz der Kurfurstin Sophie Charlotte zuruck das spater nach ihr benannte Schloss Charlottenburg 1695 hatte ihr Gemahl ihr das Dorf Lietze Lutzow etwa sieben Kilometer vor Berlin geschenkt noch im selben Jahr beauftragte Sophie Charlotte Nering mit der Planung und dem Bau eines kleinen Sommerschlosschens Allerdings starb Nering schon einige Monate spater und Martin Grunberg ubernahm die Ausfuhrung des Ausbaus der ab 1701 umfangreich erweiterte Mittelteil des Schlosses wird aber bis heute als Neringbau bezeichnet Auch dem Jagdschloss Friedrichshof bei Konigsberg spater Gross Holstein genannt lag ein Bauplan Nerings zugrunde nach dem Vorbild des Schlosses Schonhausen bei Berlin Johann Arnold Nering starb 1695 im Alter von nur 36 Jahren in Berlin Er wurde im Gruftgewolbe der Dorotheenstadtischen Kirche beigesetzt Anlasslich des Neubaus der Kirche 1861 1863 kam es zur Bestattung seiner sterblichen Uberreste auf dem anliegenden Kirchhof Das Grabmal ging spatestens bei der Einebnung von Kirche und Kirchhof im Jahr 1965 verloren 1 Zu Ehren des Baumeisters wurde 1892 die Nehringstrasse in der Nahe des Schlosses Charlottenburg nach ihm benannt 2 Bilder Bearbeiten nbsp Schloss Kopenick Tor nbsp Schlosskapelle Kopenick nbsp Innenraum der Schlosskapelle nbsp Lustgarten und Orangerie Haus Berlin um 1695 nbsp Das Orangerie Haus 1757 als Neuer Packhof nbsp Schloss Lutzenburg das spatere Schloss Charlottenburg um 1700 nbsp Schloss Charlottenburg dessen Mitteltrakt der Neringbau ist nbsp Lange Brucke von Nehring 1889 nbsp Jagdschloss Friedrichshof Ostpreussen um 1830 nbsp Hetzgarten Berlin nbsp Entwurf fur die Parochialkirche nbsp ParochialkircheLiteratur BearbeitenLionel von Donop Nering Arnold In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 23 Duncker amp Humblot Leipzig 1886 S 431 435 Georg Fritsch Die Burgkirche zu Konigsberg i Pr und ihre Beziehungen zu Holland Konigsberg 1930 Georg Fritsch Nering Johann Arnold In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 25 Moehring Olivie E A Seemann Leipzig 1931 S 390 391 Dorothee Nehring Nering Johann Arnold In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 64 f Digitalisat Gerda Nehring Johann Arnold Nering Ein preussischer Baumeister Essen 1985 2 Auflage Boblingen 2002 ISBN 3 00 009428 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Arnold Nering Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kathrin Chod Herbert Schwenk Hainer Weisspflug Nehring Johann Arnold In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Mitte Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2003 ISBN 3 89542 111 1 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Literatur von und uber Johann Arnold Nering im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 40 41 Erika Schachinger Die Dorotheenstadt 1673 1708 Eine Berliner Vorstadt Bohlau Koln u a 2001 ISBN 978 3 412 10601 0 S 62 Nehringstrasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Normdaten Person GND 123088542 lobid OGND AKS LCCN n86112429 VIAF 5831398 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nering Johann ArnoldALTERNATIVNAMEN Nehring Johann ArnoldKURZBESCHREIBUNG kurfurstlich brandenburgischer BaumeisterGEBURTSDATUM 13 Januar 1659GEBURTSORT WeselSTERBEDATUM 21 Oktober 1695STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Arnold Nering amp oldid 233428511