www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Heinrich Schulz 1739 1823 war ein deutscher lutherischer Pfarrer der als Zopfschulz Zopfschulze oder Zopfprediger bekannt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Beruf 2 Zopfschulzenprozess 3 Schriften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseAusbildung und Beruf BearbeitenSchulz studierte von 1758 bis 1761 in Halle Saale und wurde spater Lehrer in Berlin 1765 wurde er von den dortigen Grundherren zum Prediger in Gielsdorf Wilkendorf und Hirschfelde berufen wo er 26 Jahre tatig war Bei der Predigt verzichtete er auf das Tragen der sonst ublichen Perucke und zeigte sich barhauptig mit Zopf was ihm den Beinamen Zopfschulze u a einbrachte Er veroffentlichte zahlreiche anonyme Schriften Zopfschulzenprozess Bearbeiten1791 wurde er wegen Verstosses gegen das Wollnersche Religionsedikt vom 9 Juli 1788 des Konigs Friedrich Wilhelm II vom Dienst suspendiert Das von Schulz der von Carl Ludwig Amelang verteidigt wurde angerufene Berliner Kammergericht indes beschied am 21 Mai 1792 dass Schulz zwar nicht als lutherischer doch als geistlicher Prediger im Amt verbleiben durfe Friedrich Wilhelm II ordnete noch am Tage der Entscheidung die Entlassung des Predigers an Der Konig liess sich die Namen derjenigen Richter mitteilen die fur Schulz votiert hatten und liess gegen sie Strafen in Form von Gehaltsentzug festsetzen die spater im Gnadenwege aufgehoben wurden Dieser Eingriff in die richterliche Unabhangigkeit wird als Ruckschritt gegenuber der fortschrittlichen Entwicklung seit dem Jahre 1779 in dem der Muller Arnold Prozess stattgefunden hatte angesehen 1 Friedrich Wilhelm III gestattete 1798 eine Revision des Prozesses in dem der Verstoss gegen das Religionsedikt bestatigt wurde Der Konig sicherte Schulz aber eine lebenslange Versorgung zu worauf dieser Anstellung als Inspektor im koniglichen Fabrikdepartement nach anderen Quellen als Geschirrschreiber bei der Porzellanmanufaktur in Berlin fand 2 1808 wurde Schulz in den Ruhestand versetzt Schriften BearbeitenVersuch einer Anleitung zur Sittenlehre fur alle Menschen ohne Unterschied der Religionen nebst einem Anhange von den Todesstrafen Band 1 Berlin Baum 1786 Band 2 Berlin Baum 1787 Literatur BearbeitenReligions Process des Prediger Schulz zu Gielsdorf 1792 Fortsetzung des Religions Processes des Prediger Schulz zu Gielsdorf et c in der zweyten und lezten Instanz unter Friedrich Wilhelm II Halle Francke 1800 Leopold Volkmar Religions Prozess des Prediger Schulz zu Gielsdorf genannt Zopfschulz eines Lichtfreundes des 18 Jahrhunderts Philipp Reclam jun Leipzig 1846 Gustav Frank Schulz Johann Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 32 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 745 747 Johannes Tradt Der Religionsprozess gegen den Zopfschulzen 1791 1799 Ein Beitrag zur protestantischen Lehrpflicht und Lehrzucht in Brandenburg Preussen gegen Ende des 18 Jahrhunderts Peter Lang Frankfurt a M etc 1997 ISBN 978 3 631 30866 0 Martin Mulsow Deismus Radikale Religionskritik In Die Philosophie des 18 Jahrhunderts Bd 5 hg von Helmut Holzhey und Vilem Mudroch Basel Schwabe 2014 S 345 369 hier S 362 364 Einzelnachweise Bearbeiten Eberhard Schmidt Kammergericht und Rechtsstaat Walter de Gruyter Co Berlin 1968 S 31 32 Edgar Bauer Bruno Bauer und seine Gegner Berlin 1842 S 144 zitiert nach Martin Hundt Der Redaktionsbriefwechsel der Hallischen Deutschen und Deutsch Franzosischen Jahrbucher 1837 1844 Band 1 Akademie Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 05 004513 9 S 1122 Fussnote 2 Normdaten Person GND 119405504 lobid OGND AKS LCCN no98132222 VIAF 67275261 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulz Johann HeinrichALTERNATIVNAMEN ZopfschulzeKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer PfarrerGEBURTSDATUM 1739STERBEDATUM 1823 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Heinrich Schulz amp oldid 210561332