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Hirschfelde ist ein Ortsteil der Stadt Werneuchen Die Stadt gehort zum Landkreis Barnim im Bundesland Brandenburg Bis zum 25 Oktober 2003 war Hirschfelde eine selbststandige Gemeinde 1 innerhalb des Amtes Werneuchen Im Werneuchener Ortsteil Hirschfelde leben auf 17 km 311 Einwohner Stand 2004 das entspricht einer Bevolkerungsdichte von 18 3 Einwohnern je km HirschfeldeStadt WerneuchenWappen von HirschfeldeKoordinaten 52 38 N 13 48 O 52 636111111111 13 8 93 Koordinaten 52 38 10 N 13 48 0 OHohe 93 mFlache 17 km Einwohner 311 2004 Bevolkerungsdichte 18 Einwohner km Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 16356Vorwahl 033398Die Hirsch Skulptur von Louis TuaillonDie Hirsch Skulptur von Louis Tuaillon Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Ursprung des Namens 3 Geschichte 3 1 Das Rittergut 3 2 Der Park 4 Personlichkeiten 5 Das Wappen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenHirschfelde befindet sich im Regionalpark Barnimer Feldmark an der Grenze des Landkreises Barnim zum Landkreis Markisch Oderland Es liegt zwischen den Orten Werneuchen und Tiefensee im Norden und Gielsdorf im Suden an einer Landstrasse die die Bundesstrasse 158 mit Strausberg verbindet Die Landschaft um Hirschfelde ist von den Eigenschaften der eiszeitlichen Grundmorane Barnim gepragt Die ebene leicht gewellte Landschaft erstreckt sich in Richtung Norden und Westen Ursprung des Namens BearbeitenOb die Tierfamilie der Hirsche fur den Ortsnamen Pate stand ist umstritten Als Ursprung des Namens Hirschfelde wird manchmal auch Heeresfelde genannt Hirschfelde liegt an einer fruheren Heerstrasse auf der spater auch Napoleon Bonaparte gegen Russland zog Eine allgemeingultige Antwort gibt es jedoch nicht geht der Name doch weiter zuruck als die Napoleonischen Kriege Zwischen 1317 und 1332 wird ein Johannes von Hersfeld aus Hersfelde als Propst des Benediktinerinnenklosters Spandau genannt 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Sudansicht der DorfkircheDas markische Angerdorf Hirschfelde wurde im Jahr 1268 erstmals urkundlich erwahnt Es gehorte zunachst etwa 100 Jahre zum Besitz des Klosters Zinna 3 Seit 1450 war das Dorf im Besitz der Lokatorenfamilie der Ritter von Krummensee Spater wechselt es haufiger die Besitzer 1586 wird Hirschfelde Rittergut und gelangt 1753 in den Besitz des preussischen Justizministers Levin Friedrich von Bismarck der es bei seinem Tod 1774 an seinen Sohn August Wilhelm von Bismarck vererbte Eine kulturelle Blutezeit erlangte Hirschfelde Anfang des 20 Jahrhunderts durch den damaligen Besitzer des Rittergutes den Berliner Unternehmer und Mazen Eduard Arnhold Dieser erwarb das Gut 1904 liess anschliessend das Gutshaus durch den Architekten Paul Baumgarten umbauen und den Park als Skulpturenpark neu anlegen 1907 stiftete er das Johannaheim in Werftpfuhl als Waisenheim fur junge Madchen Bekannteste Schulerin der Waisenschule war die Schauspielerin Brigitte Helm die Regisseur Fritz Lang bei einer Privatauffuhrung von Shakespeares Sommernachtstraum auf der Naturbuhne in Arnholds Gutspark in Hirschfelde entdeckte und der er in seinem Film Metropolis die Hauptrolle gab Heute ist im Johannaheim die Jugendbildungsstatte Kurt Lowenstein untergebracht Die Bronzestatue eines Hirschs geschaffen von dem Berliner Bildhauer Louis Tuaillon erinnert auf dem Dorfanger mit den Pfuhlen noch an diese Zeit und den Kunstforderer Arnhold Die Reste des Parks stehen heute unter Denkmalschutz Arnhold starb 1925 Das Gut verblieb zunachst im Besitz der Familie die nach der NS Machtubernahme 1933 fliehen musste Nun gelangte das Gut in den Besitz des Opernsangers Carl Clewing der es bis 1945 besass Nach 1945 wurde das gesamte Gut im Zuge der Bodenreform aufgesiedelt Die Gutsgebaude wurde teilweise Volkseigentum mit unterschiedlichen Rechtstragern So wurde im Gutshaus ein Kindergarten der Hort die Kinderkrippe Wohnungen und die Gemeindeschwester untergebracht In den 1990er Jahren wurde das Gutshaus und andere Gutsflachen privatisiert Im Gutshaus und in den benachbarten Stallanlagen wird heute eine Pferdezucht betrieben Bewohnt und teilweise fur die Landwirtschaft genutzt werden auch weitere der denkmalgeschutzten Gebaude des historischen Gutsbezirks wie etwa das ehemalige Verwalterhaus die Brennerei und einzelne ehemalige Pachterhofe im Dorf Der markante und weithin sichtbare Wasserturm ist seit Jahren in privatem Besitz und in Umbau Die Ackerflachen rund um das Dorf werden zunehmend wieder von Ortsansassigen bewirtschaftet Die ebenfalls denkmalgeschutzte mittelalterliche markische Dorfkirche Chorquadratkirche mit Querturm aus dem 13 Jahrhundert gehort zum Pfarrsprengel Gielsdorf und wurde 2015 neu eingedeckt 4 Das Rittergut Bearbeiten nbsp Gutshaus des Rittergutes nbsp Rittergut Hirschfelde um 1860 Der Mittelpunkt Hirschfeldes ist seit alters her der Gutshof Das Gutshaus selbst wurde von den verschiedenen Besitzern immer wieder erweitert verandert und modernisiert Dank Eduard Arnhold gab es auch schon Anfang des 20 Jahrhunderts Strom und Zentralheizung ein Wasserturm versorgte den Ort mit Wasser Zum Rittergut gehorten auch weitere Gebaude Vorhanden war zum Beispiel ein benachbarter Wirtschaftshof ein Pferdestall und die Remise fur die Kutschen und Kutschpferde eine eigene Schnapsbrennerei das Verwalterhaus und ein Kindergarten neben der Kirche Im Ort befanden sich mehrere kleine Hofe die sich im Besitz von Kleinbauern befunden haben durften Gebaut wurden die Gebaude ganz im Stil der Region aus roten Ziegelsteinen die Grundmauern teilweise auch aus behauenen Feldsteinen Eine Feldsteinmauer umrahmte den Park Spater wurde der Park vergrossert und zu diesem Zweck eine zweite Feldsteinmauer errichtet Beide sind inzwischen jedoch fast vollstandig zerfallen Angeblich wurden ihre Steine nach 1945 dazu benutzt neue Wohnhauser im Ort zu errichten Der Park Bearbeiten nbsp Lindenallee mit den Resten des fruheren SpringbrunnensDer Park ist massgeblich dem Kunstmazen Eduard Arnhold zu verdanken Heute lasst sich seine fruhere Pracht nur noch erahnen Ein altes Amphitheater hat sich die Vegetation inzwischen zuruckerobert die Parkmauern sind bis auf einen Rest an der alten Forsterei in der Akazienallee zerfallen Anfang des 20 Jahrhunderts schmuckte ein Springbrunnen die Achse der Lindenallee mit Blick auf eine Skulptur an einem der Seitenflugel des Gutshauses Der kostbare Brunnen war ein Ausgrabungsstuck aus Herkulaneum am Vesuv heute wachst Gras im Sandsteinbecken und es fehlt das kostbare Gelander aus weissem Marmor und das Wasser Viele der Skulpturen die Arnhold sammelte um mit ihnen den Park zu schmucken sind entweder unauffindbar oder zerstort teilweise befinden sie sich seit Jahren im Besitz fremder Gemeinden die Frage des Eigentums ist oft nicht zu klaren So befindet sich ein ebenfalls von Tuaillon geschaffener Stier aus weissem Carrara Marmor im Kurpark von Bad Freienwalde Oder Einzig das Hirschstandbild das an neuer Stelle heute das Dorfzentrum ziert ist noch in Hirschfelde selbst vorhanden Ursprunglich stand es mittig vor dem Gutshaus Die sowjetischen Streitkrafte nahmen den Hirsch 1945 nach Kriegsende mit als das Dorf Hirschfelde verlassen war die Einwohner waren unmittelbar vor dem sowjetischen Einmarsch evakuiert worden und stellten ihn auf dem Kasernengelande vor dem Offizierskasino vom Militar Flugplatz Werneuchen auf Nach der Deutschen Wiedervereinigung gab die Stadt Werneuchen das Standbild an Hirschfelde zuruck Der Hirsch steht seither am Pfuhl in der Dorfmitte 5 Personlichkeiten BearbeitenEduard Arnhold 1849 1925 Unternehmer und Kunstmazen Besitzer des Rittergutes und Umgestalter des Parkes zu einem Skulpturenpark Carl Clewing 1884 1954 Schauspieler Kammersanger und Komponist Alle Tage ist kein Sonntag war von 1933 bis 1945 Eigentumer des Ritterguts Hirschfelde Brigitte Helm 1906 08 1996 Schauspielerin Hauptdarstellerin in Metropolis lebte im Johannaheim und wurde von Regisseur Fritz Lang in Hirschfelde entdeckt Max Dieter Moor 1958 Fernsehmoderator Schauspieler Reporter Produzent und Sanger lebt seit 2003 in Hirschfelde Das Wappen Bearbeiten nbsp Das Wappen mit dem goldenen Hirsch auf blauem Grund und einem silbernen Eichenlaubzweig wurde von dem Heraldiker Frank Diemar gestaltet Literatur BearbeitenMichael Dorrmann Eduard Arnhold 1849 1925 Eine biographische Studie zu Unternehmer und Mazenatentum im Deutschen Kaiserreich 2002 ISBN 3 05 003748 2 Gregor Geismeier Hirschfelde Von Gutsherren und guten Herren In Die Mark Brandenburg Heft 34 1999 Dieter Max Moor Was wir nicht haben brauchen Sie nicht Geschichten aus der arschlochfreien Zone Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 2009 ISBN 978 3 499 62475 9 Eine Reminiszenz an Hirschfelde ohne es ausdrucklich zu benennen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hirschfelde Barnim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Heimatkundliches und historische Ansichten Hirschfelde auf der Seite des Heimatforschers Martin Kuban Hirschfelde auf der Webprasenz der Stadt Werneuchen Uber Hirschfelde und seinen Mazen Eduard Arnhold Memento vom 25 Juni 2008 im Internet Archive Hirschfelde in der Sammlung Alexander Duncker PDF 200 kB Gutshaus mit Geschichte und fruheren Besitzern Hirschfelde in der RBB Sendung Landschleicher vom 15 Juni 2014Einzelnachweise Bearbeiten StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2003 Joachim Pohl Das Benediktinernonnenkloster St Marien zu Spandau und die kirchlichen Einrichtungen der Stadt Spandau im Mittelalter Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 1996 ISBN 3 412 03496 7 S 144 168 Hirschfelde Geschichte Nicht mehr online verfugbar www barnim de ehemals im Original abgerufen am 8 April 2011 1 2 Vorlage Toter Link www barnim de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Hirschfelder Kirche geweiht Memento vom 15 Dezember 2015 im Internet Archive Artikel in der Markischen Oderzeitung 10 Mai 2015 Hirschfelde und seine bedeutenden Kunstschatze www werneuchen com archiviert vom Original am 5 Januar 2009 abgerufen am 8 April 2011 Ortsteile der Stadt Werneuchen Hirschfelde Krummensee Lohme Schonfeld Seefeld Tiefensee Weesow Willmersdorf Normdaten Geografikum GND 16158782 3 lobid OGND AKS VIAF 170769494 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hirschfelde Werneuchen amp oldid 234077274