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Curt Walter Joel auch Kurt 18 Januar 1865 in Greiffenberg Schlesien 15 April 1945 in Berlin war ein deutscher Jurist Verwaltungsbeamter und Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Familie 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Beruf BearbeitenCurt Joel entstammte einer judischen Familie Nach dem Abitur nahm er ein Studium der Rechtswissenschaft an den Universitaten in Jena Freiburg im Breisgau und Berlin auf das er 1888 mit dem ersten und 1893 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen sowie mit der Promotion zum Dr jur beendete Wahrend seines Studiums wurde er 1884 Mitglied der Burschenschaft Teutonia Jena Anschliessend trat er als Gerichtsassessor in den preussischen Justizdienst ein Seit 1899 war er als Staatsanwalt in Hannover und am Berliner Kammergericht tatig Er wurde 1908 als Vortragender Rat und Geheimer Regierungsrat ins Reichsjustizamt berufen und 1911 zum Geheimen Oberregierungsrat ernannt Wahrend des Ersten Weltkrieges war Joel Sektionschef im Generalgouvernement Belgien Gleichzeitig wurde er als Leiter der Zentralpolizeistelle in Brussel eingesetzt In diesen Funktionen oblag ihm die Spionageabwehr 1917 erhielt er im Reichsjustizamt die Ernennung zum Ministerialdirektor Joel gehorte keiner Partei an Gleichwohl galt er wahrend der Zeit der Weimarer Republik als sogenannte Graue Eminenz bzw Zentralgestalt der deutschen Justiz da er lange Jahre Schlusselpositionen in der Justizverwaltung bekleidete Von 1920 bis 1931 amtierte er als Staatssekretar zunachst Unterstaatssekretar im Reichsjustizministerium Nach dem Rucktritt von Reichsjustizminister Erich Emminger ubernahm er vom 16 April 1924 bis zum 15 Januar 1925 de facto die Leitung des Ministeriums gehorte aber nicht der von Reichskanzler Wilhelm Marx gefuhrten Reichsregierung an In der von Reichskanzler Heinrich Bruning geleiteten Regierung ubernahm er am 10 Oktober 1931 das Amt des Reichsjustizministers das er seit dem 5 Dezember 1930 bereits kommissarisch verwaltet hatte Am 30 Mai 1932 schied Joel freiwillig aus seinem Amt aus als er den Kurs des Kabinetts von Papen als Steigbugelhalter des Nationalsozialismus erkannte 1 Nach seinem Ausscheiden aus der Reichsregierung zog er sich aus der Politik zuruck und ging in den Ruhestand Obwohl er einer judischen Familie entstammte wurde er nicht von den Nationalsozialisten verfolgt Seinen Lebensabend verbrachte er als sogenannter Schutzjude in Schlesien und Berlin nbsp Grab von Curt Joel auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin WestendCurt Joel starb kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs am 15 April 1945 im Alter von 80 Jahren im Hedwig Krankenhaus in Berlin an Herzschwache Sein Grab befindet sich auf dem landeseigenen Friedhof Heerstrasse in Berlin Westend Grablage 6 Db 10 11 2 Familie BearbeitenCurt Joel heiratete 1899 in Breslau Vally von Dressler 1880 1968 3 Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor darunter der Sohn Gunther Joel 1899 1986 der spatere Ministerialdirektor im Bundesministerium der Justiz 3 Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 3 I L Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0865 0 S 24 Klaus Detlev Godau Schuttke Rechtsverwalter des Reiches Staatssekretar Dr Curt Joel Rechtshistorische Reihe Band 12 Frankfurt am Main u a 1981 Otto Riese Joel Curt In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 456 458 Digitalisat Horst Goppinger Juristen judischer Abstammung im Dritten Reich 2 Auflage Munchen 1990 S 224 Einzelnachweise Bearbeiten Gustav Radbruch Des Reichsjustizministeriums Ruhm und Ende Zum Nurnberger Juristen Prozess In Suddeutsche Juristen Zeitung Jg 3 1948 Sp 57 64 hier Sp 58 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 488 a b Otto Riese Art Joel Curt In Neue Deutsche Biographie Bd 10 1974 S 456 458 online Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Curt Joel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Curt Joel in den Akten der Reichskanzlei Nachlass Bundesarchiv N 1452Reichsjustizminister des Deutschen Reiches 1919 1945 Otto Landsberg Eugen Schiffer Andreas Blunck Rudolf Heinze Eugen Schiffer Gustav Radbruch Rudolf Heinze Gustav Radbruch Erich Emminger Josef Frenken Hans Luther komm Wilhelm Marx Johannes Bell Oskar Hergt Erich Koch Weser Theodor von Guerard Johann Viktor Bredt Curt Joel Franz Gurtner Franz Schlegelberger komm Otto Georg ThierackKabinett Bruning I 30 Marz 1930 bis 7 Oktober 1931 Heinrich Bruning Reichskanzler Zentrum Hermann Dietrich DDP Julius Curtius DVP Joseph Wirth Zentrum Johann Viktor Bredt Wirtschaftspartei Curt Joel parteilos Paul Moldenhauer DVP Ernst Trendelenburg DDP Martin Schiele DNVP CNBL Adam Stegerwald Zentrum Wilhelm Groener parteilos Theodor von Guerard Zentrum Georg Schatzel BVP Gottfried Treviranus KVP Kabinett Bruning II 9 Oktober 1931 bis 30 Mai 1932 Heinrich Bruning Reichskanzler Zentrum Hermann Dietrich DDP Wilhelm Groener parteilos Curt Joel parteilos Hermann Warmbold parteilos Ernst Trendelenburg parteilos Martin Schiele CNBL Adam Stegerwald Zentrum Gottfried Treviranus KVP Georg Schatzel BVP Hans Schlange Schoningen CNBL Normdaten Person GND 118557661 lobid OGND AKS LCCN n81076354 VIAF 20472150 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Joel CurtALTERNATIVNAMEN Joel Curt Walter Joel KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Verwaltungsbeamter und Politiker parteilos GEBURTSDATUM 18 Januar 1865GEBURTSORT Greiffenberg SchlesienSTERBEDATUM 15 April 1945STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Curt Joel amp oldid 233841307