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Hans Schlange Schoningen 17 November 1886 auf Gut Schoningen in Pommern als Hans Schlange 20 Juli 1960 in Bad Godesberg war ein deutscher Politiker DNVP CNBL CDU Von November 1931 bis Mai 1932 war er Reichsminister ohne Geschaftsbereich und Reichskommissar fur die Osthilfe im Kabinett Bruning II H Schlange Schoningen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schule und Studium 1 2 Pommern 1 3 Schleswig Holstein 2 Weblinks 3 Familie 4 Ehrungen 5 Veroffentlichungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchule und Studium Bearbeiten Hans Schlange der Lutheraner war besuchte ein Gymnasium und studierte anschliessend Agrarwissenschaften an der Koniglichen Universitat Greifswald 1 Er nahm von 1914 bis 1918 am Ersten Weltkrieg teil und wurde als Offizier mehrfach verwundet 2 Nach dem Krieg bewirtschaftete er das elterliche Gut Pommern Bearbeiten Schlange Schoningen dessen Herkunftsort schon in Weimarer Zeit seinem Geburtsnamen angefugt wurde war von 1921 bis 1928 Mitglied des Preussischen Landtags fur die DNVP und von 1924 bis 1932 Mitglied des Reichstags Ab 1926 war er Vorsitzender des Landesverbandes der DNVP in der Provinz Pommern 1 Die 1928 erfolgte Wahl Alfred Hugenbergs zum Vorsitzenden der DNVP bewog ihn im November 1929 den Landesvorsitz niederzulegen aus der DNVP Reichstagsfraktion auszuscheiden und schliesslich die Partei zu verlassen Bei der Reichstagswahl 1930 wurde er fur die Christlich Nationale Bauern und Landvolkpartei CNBL die er mit weiteren Dissidenten aus der DNVP sowie mit auf Landvolk Listen schon bei der Reichstagswahl 1928 gewahlten Politikern als Deutsches Landvolk neu gegrundet hatte in den Reichstag gewahlt Er vertrat die Partei die mit ihren 19 Abgeordneten im Reichstag bei dessen prekaren Mehrheitsverhaltnissen fur Reichskanzler Heinrich Bruning durchaus eine wichtige Rolle spielte von November 1931 bis Juni 1932 als Reichsminister ohne Geschaftsbereich und Reichskommissar fur die Osthilfe in dessen zweitem Kabinett 3 Wahrend dieser Zeit hat er auch den Plan entwickelt deutschen Siedlern die Auswanderung nach Brasilien zu ermoglichen wodurch dann die Siedlung Rolandia entstand 4 Schlange Schoningens Sohn Joachim wurde 1933 selber Siedler in Rolandia 5 In der Reichstagswahl Juli 1932 und der Reichstagswahl November 1932 wurde die Landvolkpartei mit 0 2 bzw 0 1 bedeutungslos Schlange Schoningen verlor sein Mandat und seine politische Tatigkeit endete vorerst In der Zeit des Nationalsozialismus war er als Landwirt auf seinem Gut tatig 1934 entging Schlange Schoningen knapp einem Hinrichtungskommando der SS das infolge des Rohm Putsches politische Reprasentanten der Weimarer Republik verfolgte 6 Durch Helmuth James Graf von Moltke hatte er Kontakt zum Kreisauer Kreis und war im Schattenkabinett Beck Goerdeler fur den Fall eines gelungenen Staatsstreiches nach dem Attentat vom 20 Juli 1944 als moglicher Ernahrungsminister vorgesehen 2 1 Schleswig Holstein Bearbeiten nbsp Hans Schlange Schoningen auf einem Bundestagswahlplakat 1949Nach seiner Flucht aus Pommern in den Westen gehorte Schlange Schoningen 1945 zu den Mitbegrundern der CDU in Plon und Ostholstein 1946 47 gehorte er dem Zonenbeirat fur die britische Besatzungszone an Schlange Schoningen leitete dort das Zentralamt fur Ernahrung und Landwirtschaft und gehorte ab 1947 dem Direktorium des Ersten Wirtschaftsrates des Vereinigten Wirtschaftsgebietes Bizone an und war dort fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten zustandig Die gleichen Gebiete verantwortete er ab 1948 als Direktor im Verwaltungsrat des Zweiten Wirtschaftsrates Trizone dem sog Kabinett Punder In dieser Zeit galt Schlange Schoningen als fuhrender Kopf der CDU im Norden Deutschlands die eine liberal konservative Grundausrichtung besass 7 Er hatte aber keinen grossen Einfluss in der Bundes CDU Obwohl er nicht kandidierte bekam er im ersten Wahlgang bei der Wahl des deutschen Bundesprasidenten 1949 insgesamt sechs Stimmen Dem Deutschen Bundestag gehorte er seit dessen erster Wahl 1949 bis zum 9 Juni 1950 an 1950 sandte Bundeskanzler Adenauer ihn nach London wo er zunachst deutscher Generalkonsul und 1953 1955 deutscher Botschafter im Vereinigten Konigreich war Adenauer wollte mit Schlange Schoningen offenbar einen unbequemen potentiellen Konkurrenten aus der Bundespolitik abschieben 8 Weblinks BearbeitenAusfuhrungen des Ministers Schlange Schoningen zur Frage Wie schaffen wir Arbeit Januar 1932 Oderberger Zeitung und Wochenblatt Familie BearbeitenHans Schlange Schoningen war der Sohn des Rittergutsbesitzers Ernst Schlange 1851 1925 Hans Schlange Schoningens jungerer Bruder Ernst Schlange 1888 1967 wurde Offizier arbeitete ab 1921 als Landwirt und sass 1932 fur die NSDAP im Reichstag Hans Schlange Schoningens Vetter Ernst Schlange 1888 1947 war ebenfalls NSDAP Politiker er war zeitweise Gauleiter sowie 1932 1933 Abgeordneter im Preussischen Landtag Hans Schlange Schoningen heiratete im Jahre 1913 Margarete von Nagy 1890 1975 Aus der Ehe gingen drei Sohne unter anderem der Diplomat Ernst Siegfried Schlange Schoningen und eine Tochter hervor Der Althistoriker Heinrich Schlange Schoningen 1960 ist sein Enkel Schlange Schoningen wurde in Wuppertal beigesetzt Nach der Auflosung der Grabstatte verbrachte man diesen und die Grabsteine weiterer ursprunglich andernorts bestatteter Familienangehoriger auf den Friedhof in Schwaneberg Uckermark wo sich auch die Ruhestatte seines Sohnes Ernst Siegfried befindet 9 10 Ehrungen BearbeitenEhrendoktor Dr agr h c der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin 1931 Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland Grosses Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband 1953 Veroffentlichungen BearbeitenAm Tage danach Hammerich und Lesser Hamburg 1946 Literatur BearbeitenDaniel Hildebrand Hans Schlange Schoningen 1886 1960 Direktor beim Frankfurter Wirtschaftsrat In Gunter Buchstab Brigitte Kaff Hans Otto Kleinmann Hrsg Christliche Demokraten gegen Hitler Aus Verfolgung und Widerstand zur Union Herausgegeben im Auftrag der Konrad Adenauer Stiftung Herder Freiburg im Breisgau 2004 ISBN 3 451 20805 9 S 438 445 Reichsminister Dr h c Schlange Schoningen der Modernist unter den Agrariern In O B Server das ist Georg Schwarz Matadore der Politik Sechsundzwanzig Politikerportrats mit 26 Karikaturen von Erich Goltz Universitas Deutsche Verlags Aktiengesellschaft Berlin 1932 S 115 ff Hans Schlange Schoningen Eine SPIEGEL Seite fur Hans Schlange Schoningen Der Spiegel 44 1948 abgerufen am 25 Oktober 2022 Gunter J Trittel Hans Schlange Schoningen Ein vergessener Politiker der Ersten Stunde In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte VfZ Jahrgang 35 1987 Heft 1 S 25 63 Digitalisat PDF 8 2 MB Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Udo Wengst Hans Schlange Schoningen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 26 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Schlange Schoningen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hans Schlange Schoningen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Hans Schlange Schoningen in den Historischen Pressearchiven der ZBW Hans Schlange Schoningen in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Kurzbiografie im Portal Geschichte der CDU der Konrad Adenauer Stiftung Nachlass Bundesarchiv N 1071Einzelnachweise Bearbeiten a b c Akten Abgerufen am 10 Januar 2020 a b Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Vgl Trittel 1987 S 30 Frank Eycks Erinnerungen an die Kaphanes Memento vom 17 April 2017 im Internet Archive S 16 Ein Zufluchtsort fur Verfolgte Memento vom 13 April 2017 im Internet Archive amp Gunter J Trittel Hans Schlange Schoningen S 32 Gerhard Fischer Gesellschaft der Freunde und Forderer der Agrar und Umweltwissenschaftlichen Fakultat der Universitat Rostock e V Hrsg Landwirte im Widerstand 1933 1945 Begleitheft zur Ausstellung Rostock 2005 ISBN 3 86009 288 X S 79 Helmut Kistler Die Bundesrepublik Deutschland Bonn 1985 Ein Pommer an der Themse In Die Pommersche Zeitung Nr 50 2007 S 10 11 Dorfkirche Schwaneberg Gemeinde Randowtal dorfkirchen in mv de abgerufen am 3 Februar 2021 Zum Tode des Pommern E S Schlange Schoningen In Die Pommersche Zeitung vom 13 Mai 2005 S 7 Kabinett Bruning II 9 Oktober 1931 bis 30 Mai 1932 Heinrich Bruning Reichskanzler Zentrum Hermann Dietrich DDP Wilhelm Groener parteilos Curt Joel parteilos Hermann Warmbold parteilos Ernst Trendelenburg parteilos Martin Schiele CNBL Adam Stegerwald Zentrum Gottfried Treviranus KVP Georg Schatzel BVP Hans Schlange Schoningen CNBL Normdaten Person GND 12373181X lobid OGND AKS LCCN n90633414 VIAF 55062685 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlange Schoningen HansALTERNATIVNAMEN Schlange HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DNVP CNBL CDU MdR MdBGEBURTSDATUM 17 November 1886GEBURTSORT Schoningen PommernSTERBEDATUM 20 Juli 1960STERBEORT Bad Godesberg Nordrhein Westfalen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Schlange Schoningen amp oldid 234368046