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Ernst Schlange 1 September 1888 in Schwaneberg Kreis Prenzlau 1947 war ein deutscher Politiker NSDAP Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Corpsstudent 3 Familie 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErnst Schlange war der alteste Sohn des Rittergutbesitzers Armin Schlange und dessen Ehefrau Rose geb Cabanis 1 Nach dem Besuch der Volksschule und dem Abitur am Humanistischen Gymnasium begann er an der Koniglichen Universitat zu Greifswald Rechtswissenschaft und Staatswissenschaften zu studieren 1908 wurde er im Corps Pomerania Greifswald recipiert 2 Als Inaktiver wechselte er an die Friedrichs Universitat Halle Wahrend des Studiums arbeitete er als Volontar bei der Mitteldeutschen Privat Bank Halle Bis auf die Zeiten in Halle war er wahrend des ganzen Studiums bei Pomerania aktiv 1912 wurde er am Tag der Ersten Staatsprufung philistriert Seit 1913 war er bei der Darmstadter Bank fur Handel und Industrie in Berlin angestellt Nach dem Vorbereitungsdienst bestand er 1914 die Grosse Juristische Staatsprufung in Prenzlau 1915 wurde er in Greifswald zum Dr iur promoviert 3 Da seine linke Hand durch einen Jagdunfall verstummelt war schaffte er es erst im neunten Anlauf als Kriegsfreiwilliger eingezogen zu werden Ab November 1914 war er an der Westfront 1915 wurde er zur Ostfront versetzt Nach einer Verwundung am 31 Mai 1915 bei Stepj in Galizien verlor er den rechten Arm und den rechten Lungenflugel Als Leutnant der Reserve im Kaiser Franz Garde Grenadier Regiment Nr 2 heiratete er 1917 in Berlin Lichterfelde die Tochter eines Kaiserlichen Regierungsrats Elisabeth Wilhelmine Helene Stercken 1 Nach dem Krieg trat Schlange 1918 als Gerichtsassessor in den preussischen Staatsdienst Er war ab 1923 Regierungsrat beim Treuhander fur das feindliche Vermogen Er wurde im Januar 1925 Mitglied des Reichsausgleichsamts und wechselte im August 1929 noch als Regierungsrat in die Reichsfinanzverwaltung 1922 gehorte Schlange der volkisch antisemitischen Deutschsozialen Partei DtSP um Richard Kunze an und grundete die DtSP Ortsgruppen in Wilmersdorf Zehlendorf und Steglitz 4 Anfang Februar 1925 initiierte Schlange in Berlin die kurzlebige Grossdeutsche Volksgemeinschaft die bereits am 17 Februar in der neu gegrundeten Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei aufging In der NSDAP hatte Schlange die sehr niedrige Mitgliedsnummer 4 387 Von Marz 1925 bis Juni 1926 war Schlange Gauleiter der NSDAP im Gau Berlin Brandenburg der etwa 350 Mitglieder hatte 5 Seine Amtszeit als Berliner Gauleiter war gepragt von Auseinandersetzungen um den Kurs der Partei Als enger Vertrauter Otto Strassers sprach er sich gegen eine Grundung der SA in Berlin aus konnte sich jedoch nicht durchsetzen Insbesondere aus dem Frontbann entstanden Formationen der SA die in expliziter Gegnerschaft zu Schlange standen Dabei war weniger die politische Ausrichtung umstritten als der zuruckhaltende Kurs der NSDAP die Macht auf legalem Wege zu erlangen Schlange der wegen seines schwachen Fuhrungsstils auch innerhalb des eigenen Parteiflugels kritisiert wurde trat im Juni 1926 als Gauleiter zuruck 6 Schlange ubersiedelte nach Potsdam ubernahm dort den Aufbau der NSDAP und wurde Vorsitzender der dortigen Stadtverordnetenfraktion Im Oktober 1930 wurde er als Nachfolger von Emil Holtz zum Gauleiter des Gaus Brandenburg ernannt 1932 wurde er in den Preussischen Landtag gewahlt dem er bis zur Auflosung der Korperschaft im Oktober 1933 angehorte In Auseinandersetzungen zwischen Schlange und seinem Organisationsleiter Josef Schonwalder um die Parteistrukturen im Gau griff die Reichsleitung zugunsten Schonwalders ein und wies darauf hin dass sich die Verhaltnisse in der Partei seit Schlanges vorheriger Tatigkeit als Gauleiter erheblich geandert hatten Am 16 Marz 1933 wurde Schlange als Gauleiter abberufen spater wurde der Gau mit dem Gau Ostmark zum neuen Gau Kurmark zusammengelegt 7 1934 wurde er zum Prasidenten der Generaldirektion der Preussisch Suddeutschen Klassenlotterie ernannt Schlange starb 1947 in sowjetischer Haft 8 Corpsstudent BearbeitenSo ergeben wie unmissverstandlich forderte Schlange in einem Brief vom 28 September 1934 seinen Fuhrer Adolf Hitler dazu auf die verbindungsfeindliche Verfugung Andreas Feickerts zurucknehmen zu lassen Als Nachfolger von Max Blunck wurde Schlange im Herbst 1935 Vorsitzender Fuhrer des KSCV und des Verbandes Alter Corpsstudenten VAC Am 24 Oktober 1935 dekretierte er dass samtliche reichsdeutschen Corps suspendiert sind 9 Den VAC liess Schlange bewusst weiter bestehen auf ihn traf seine Begrundung fur die Suspendierung der aktiven Corps nicht zu Schlange erarbeitete eine neue VAC Satzung die vom Reich und von Preussen genehmigt wurde und rechtsverbindlich war eine Ehren und Waffenordnung des VAC und ein Ehrenschutzabkommen zwischen dem VAC und dem Reichsverband Deutscher Offiziere April 1936 10 Familie BearbeitenErnst Schlanges gleichnamiger Vetter Ernst Schlange 1888 1967 war Landwirt und sass 1932 fur die NSDAP im Reichstag dessen alterer Bruder Hans Schlange Schoningen 1886 1960 war ebenfalls Politiker und zuletzt in der Nachkriegszeit Deutscher Botschafter in London 8 Siehe auch BearbeitenListe von NSDAP Parteimitgliedsnummern Nummernkreis 1 000 9 999Literatur BearbeitenKarl Hoffkes Hitlers politische Generale Die Gauleiter des 3 Reiches ein biographisches Nachschlagewerk Grabert Verlag Tubingen 1997 ISBN 3 87847 163 7 Ernst Kienast Hrsg Handbuch fur den Preussischen Landtag Ausgabe fur die 5 Wahlperiode Berlin 1933 S 378 Einzelnachweise Bearbeiten a b StA Berlin Lichterfelde Heiratsregister Nr 67 1917 Kosener Corpslisten 1960 53 605 Dissertation Ein Beitrag zur Lehre von den Wechseleinreden Martin Schuster Die SA in der nationalsozialistischen Machtergreifung in Berlin und Brandenburg 1926 1934 pdf 3 8 MB Dissertation Technische Universitat Berlin 2005 S 19 Martin Schuster Die SA in der nationalsozialistischen Machtergreifung in Berlin und Brandenburg 1926 1934 Technische Universitat Berlin 2005 S 37 Bernhard Sauer Goebbels Rabauken Zur Geschichte der SA in Berlin Brandenburg PDF 1 6 MB In Jahrbuch des Landesarchivs Berlin 2006 S 111 Martin Schuster Die SA in der nationalsozialistischen Machtergreifung in Berlin und Brandenburg 1926 1934 pdf 3 8 MB Dissertation Technische Universitat Berlin 2005 S 123 ff Kristina Hubner Wolfgang Rose Der brandenburgische NS Gau Eine Bestandsaufnahme In Jurgen John Hrsg Die NS Gaue Regionale Mittelinstanzen im zentralistischen Fuhrerstaat Schriftenreihe der Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Sondernummer Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58086 0 S 263 279 hier S 269 f a b Udo Wengst Hans Schlange Schoningen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 26 Digitalisat Das Dekret war vermutlich nur fur die Aussenwelt bestimmt und verbandsintern als Empfehlung gemeint Die meisten Corps folgten ihr und fassten eigene Suspensionsbeschlusse weil Schlanges taktische hochschulpolitische Begrundung sie uberzeugte Egbert Weiss corpsarchive de pdf 16 MB VorgangerAmtNachfolgerMax BlunckFuhrer des VAC 1936 1938Gerd Schaefer Rolffs 1947 Normdaten Person GND 125441096 lobid OGND AKS VIAF 32959059 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlange ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DtSP NSDAP MdL GauleiterGEBURTSDATUM 1 September 1888GEBURTSORT Schwaneberg Kreis PrenzlauSTERBEDATUM 1947 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Schlange Politiker September 1888 amp oldid 233229205