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Die Christlich Nationale Bauern und Landvolkpartei CNBL auch Landvolk war eine deutsche Splitterpartei der Weimarer Republik die in der instabilen Phase zwischen 1928 und 1932 zu einiger Bedeutung gelangte und zeitweise an der Reichsregierung beteiligt war Sie zahlte zu den Bauernparteien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bezug zu anderen Parteien 3 Nach 1945 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie CNBL entstand 1928 als eine von mehreren Abspaltungen der DNVP im Gefolge der Landvolk in Not Bewegung Sie vereinigte in ihren Reihen sowohl auf CNBL Listen 1928 gewahlte als auch spater aus der DNVP ausgeschiedene gemassigte Politiker dieser Partei die aus Opposition gegen Alfred Hugenberg die Partei verlassen hatten Im Dezember 1929 bildeten die neun bisher fraktionslosen Abgeordneten der CNBL gemeinsam mit zwolf Abgeordneten die aus der DNVP Fraktion ausgetreten waren im Reichstag die Fraktion Christlich Nationale Arbeitsgemeinschaft Die Mitglieder der Partei fuhlten sich weder von der DNVP Fuhrung unter Hugenberg noch von den ostelbischen Grossagrariern vertreten Programmatisch war das Landvolk eine Interessenpartei der protestantischen Landbevolkerung Im Gegensatz zur DNVP reprasentierte die CNBL eher die kleinen und mittleren Bauern und erhielt wahrend der reichsweiten Bauernkrise und der Bauernaufstande in Schleswig Holstein 1930 den grossten Wahlerzuspruch Der relative aber einmalige Wahlerfolg 1930 war eindeutig auch auf die Sezessionen in der DNVP zuruckzufuhren 1928 hatte die CNBL mit knapp 600 000 Wahlern neun Mandate im Reichstag errungen 1930 inzwischen umbenannt in Deutsches Landvolk wobei der alte Parteiname meist in Klammern hinzugefugt wurde und bereichert um einige Dissidenten aus der DNVP wuchs ihre Stimmenzahl auf 1 1 Millionen 3 2 an mit denen sie 19 Reichstagsabgeordnete stellen konnte Regional erzielte sie dabei beachtliche Ergebnisse so konnte sie in landlich protestantischen Gebieten Ober und Mittelfrankens die radikalisierte DNVP kurzzeitig beerben und wurde in zehn Landkreisen damals Bezirksamtern starkste Partei Sie verlor 1932 aber fast alle Wahler an die NSDAP Mit Martin Schiele 1930 1932 Reichsernahrungsminister und im zweiten Kabinett Hans Schlange Schoningen 1931 1932 Reichsminister ohne Geschaftsbereich und Reichskommissar fur die Osthilfe stellte die Partei deren 19 Abgeordnete in den prekaren Mehrheitsverhaltnissen des Reichstags zunachst eine wesentliche Rolle spielten in den Prasidialkabinetten Heinrich Brunings einen uber ihre quantitative Vertretung hinausgehenden Anteil Im Juli 1932 als das Landvolk mit ca 91 000 Stimmen nur noch 0 2 der abgegebenen gultigen Stimmen auf sich vereinigte was einen Verlust von ca 90 der Wahlerschaft bedeutete stellte die Partei noch einen Reichstagsabgeordneten In den Wahlen vom November 1932 halbierte sich die Stimmenzahl nochmals Gut 46 000 Stimmen 0 1 reichten nicht mehr fur ein Mandat Bei der Reichstagswahl 1933 kandidierte die Partei nicht mehr Parteivorsitzende waren Erwin Baum 1928 1930 Ernst Hofer 1930 1931 und Wolfgang von Hauenschild Tscheidt 1931 1933 Bezug zu anderen Parteien BearbeitenDie Christlich Nationale Bauern und Landvolkpartei ging wie die Konservative Volkspartei KVP und der Christlich Soziale Volksdienst im Wesentlichen aus den Sezessionen der DNVP 1929 30 hervor Mit der KVP verband sich die Landvolkpartei bei der Reichstagswahl 1930 in einigen Wahlkreisen durch eine Listenverbindung Der Bayerische Bauernbund sprach zwar dieselbe Klientel an war aber seit Jahrzehnten in den katholischen Gebieten Altbayerns und Schwabens fest verwurzelt wahrend die Landvolkpartei in den protestantischen frankischen Gebieten Bayerns zeitweise stark war so dass die beiden Parteien faktisch nicht miteinander konkurrierten sondern im Gegenteil bei einigen Reichstagswahlen sogar Listenverbindungen eingingen Nach 1945 BearbeitenEinige ihrer Protagonisten darunter Schlange Schoningen engagierten sich nach 1945 in der CDU Neugrundungen einer Landvolkpartei blieben bei Wahlen 1950 in Hessen sowie 1955 in Rheinland Pfalz erfolglos Literatur BearbeitenLutz Fahlbusch Landvolkbewegung 1928 1932 In Dieter Fricke Werner Fritsch Herbert Gottwald Siegfried Schmidt Manfred Weissbecker Hrsg Lexikon zur Parteiengeschichte Die burgerlichen und kleinburgerlichen Parteien und Verbande in Deutschland 1789 1945 Band 3 Gesamtverband deutscher Angestelltengewerkschaften Reichs und freikonservative Partei Pahl Rugenstein Koln 1985 ISBN 3 7609 0878 0 S 347 353 Lutz Fahlbusch Werner Methfessel Christlich Nationale Bauern und Landvolkpartei CNBL 1928 1933 Deutsches Landvolk In Dieter Fricke Werner Fritsch Herbert Gottwald Siegfried Schmidt Manfred Weissbecker Hrsg Lexikon zur Parteiengeschichte Die burgerlichen und kleinburgerlichen Parteien und Verbande in Deutschland 1789 1945 Band 1 Alldeutscher Verband Deutsche Liga fur Menschenrechte Pahl Rugenstein Koln 1983 ISBN 3 7609 0782 2 S 434 439 Helmut Lensing Die Landvolk in Not Bewegung von 1928 im Emsland In Jahrbuch des Emslandischen Heimatbundes Bd 40 1994 ISSN 0448 1410 S 44 63 Markus Muller Die Christlich Nationale Bauern und Landvolkpartei 1928 1933 Beitrage zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 129 Droste Dusseldorf 2001 ISBN 3 7700 5235 8 Weblinks BearbeitenMarkus Muller Christlich Nationale Bauern und Landvolkpartei CNBL 1928 1932 In Historisches Lexikon Bayerns Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christlich Nationale Bauern und Landvolkpartei amp oldid 236553138