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Dez 1924 Reichstagswahl 1928 1930 in 1 3020100 29 815 114 310 68 74 84 52 62 57 0 SPDZ BVPDNVPKPDDVPDDPWPNSDAPhCNBLSonst j Gewinne und Verluste im Vergleich zu Dezember 1924 2 p 4 2 0 2 4 6 8 3 8 2 2 6 2 1 7 1 4 1 5 2 2 0 4 2 5 1 4SPDZ BVPDNVPKPDDVPDDPWPNSDAPhCNBLSonst jVorlage Wahldiagramm Wartung Anmerkungen Anmerkungen h Dezember 1924 als NSFBj davon 1928 VRP 1 6 DBP 1 6 Reichslandbund 0 7 DHP 0 6 SLV 0 4 Die Reichstagswahl vom 20 Mai 1928 war die Wahl zum 4 Deutschen Reichstag Sie endete mit der Schwachung der burgerlichen Parteien und Gewinnen fur SPD und KPD Sieben kleine Parteien erzielten noch weniger Stimmen als die Regionalpartei Bayerische Volkspartei BVP mit 3 1 konnten aber trotzdem Mandate erringen Zusammen bekamen diese 7 Splitterparteien 9 4 der Wahlerstimmen und dadurch 40 Sitze im Reichstag von 491 54 153 25 8 4 61 17 23 45 2 9 2 3 73 12 54 153 25 8 4 61 17 23 45 2 9 2 3 73 12 Insgesamt 491 Sitze KPD 54 SPD 153 DDP 25 DBP 8 DHP 4 Z 61 BVP 17 WP 23 DVP 45 VRP 2 CNBL 9 SL 2 LB 3 DNVP 73 NSDAP 12 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Wahlkampf 3 Wahlausgang 4 Bedeutung 5 Regierungsbildung 6 Ergebnisse 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenNach der Wahl im Dezember 1924 war erstmals Hans Luther parteilos Reichskanzler geworden Sein erstes Kabinett regierte bis zum 20 Januar 1926 sein zweites Kabinett bis zum 18 Mai 1926 Dem folgten das Kabinett Marx III bis 1 Februar 1927 und das Kabinett Marx IV bis 12 Juni 1928 Der Reichstagswahl vorangegangen waren tiefgreifende Auseinandersetzungen zwischen den Parteien der burgerlichen Koalition Ausloser war der Entwurf eines neuen Schulgesetzes mit christlichen Tendenzen Laut Art 146 der Reichsverfassung bestand Vorrang von konfessionsubergreifenden Gemeinschaftsschulen gegenuber Schulen fur Kinder einzelner Konfessionen 3 Die Zentrumspartei hatte 1927 den Entwurf eines neuen Schulgesetzes vorgelegt das stattdessen eine Gleichstellung der Konfessionsschulen mit den Gemeinschaftsschulen vorsah Die BVP und die DNVP trugen dies mit Strikt dagegen war die Deutsche Volkspartei Insbesondere das Zentrum mass der Schulfrage herausragende Bedeutung zu Keine Seite gab in der Frage nach am 15 Februar 1928 wurde das Scheitern des Gesetzesvorhabens konstatiert Dies bedeutete das Ende der Koalition Reichsprasident Paul von Hindenburg loste den Reichstag einige Wochen spater auf und ordnete fur den 20 Mai 1928 Neuwahlen an Wahlkampf Bearbeiten nbsp Wahlplakat der SPD nbsp Wahlplakat der KPDDie Linksparteien stellten den Kampf gegen den Bau des Panzerschiffs A in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfes Ernst Thalmann der Vorsitzende der KPD stellte dem Schiffsbau die populare Forderung nach kostenloser Schulspeisung entgegen Die alte Koalition hatte die Kosten von 5 Millionen Reichsmark zuvor abgelehnt SPD und KPD bedienten sich der zugkraftigen Parole Kinderspeisung statt Panzerkreuzer Die SPD hatte seit dem Parteitag in Kiel von 1927 keinen Zweifel an ihrer Bereitschaft zur Regierungsubernahme gelassen auch um ein neues Rechtskabinett zu verhindern Dabei war sie innerlich deutlich geschlossener als 1924 Der Sachsenstreit war im Jahr 1926 nach Ausschluss von Max Heldt und seinen Anhangern die sich in der Alten Sozialdemokratischen Partei zusammengeschlossen hatten beendet Die Parteilinke um Paul Levi lehnte ein Bundnis mit burgerlichen Parteien zwar grundsatzlich ab hielt sich aber mit offentlichen Ausserungen zuruck Die DDP stimmte der Kritik am Panzerkreuzerbau als sinnlosem Prestigeprojekt zu und pladierte fur eine grosse Koalition Das Zentrum hielt sich mit Koalitionsaussagen dagegen zuruck Die Partei hatte den Einbruch der Linksparteien in die katholische Arbeiterschaft anlasslich der Abstimmung zur Furstenenteignung 1926 nicht vergessen In einer Mitte links Koalition sah sie zudem keine Moglichkeit ihr konfessionelles Schulgesetz durchzusetzen Die DVP setzte im Wahlkampf auf die Popularitat von Gustav Stresemann Was gehen dich die anderen an du wahlst wie Gustav Stresemann lautete eine ihrer Parolen Fur Stresemann selbst war klar dass es zu einer grossen Koalition keine vernunftige Alternative gab Insbesondere in Bayern wurde er von der NSDAP scharf attackiert Auch die DNVP griff die Verstandigungspolitik Stresemanns scharf an In dem seit 1927 an der Spitze der Partei gefuhrten Machtkampf hatte die extreme Gruppierung des alldeutschen Verlegers Alfred Hugenberg immer mehr Einfluss gewonnen und die DNVP versuchte durch Radikalitat enttauschte Wahler zuruckzugewinnen oder zu halten Auf der extremen Rechten hatte sich die NSDAP konsolidiert Adolf Hitler hatte potentielle Gegenspieler um die Bruder Otto und Gregor Strasser auf der Bamberger Fuhrertagung 1926 politisch weitgehend ausgeschaltet In sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht fand die Wahl auf dem Hohepunkt der wirtschaftlichen Stabilisierung der Weimarer Republik statt Die Konjunktur entwickelte sich positiv und die Arbeitslosenzahlen waren niedriger als in den vorangegangenen Jahren Einzig in Teilen der Landwirtschaft kundigte der Sturz der Schweinepreise 1927 den Beginn einer weltweiten Agrarkrise an Wahlausgang BearbeitenDie Wahl endete mit der Niederlage der Parteien des bisherigen Burgerblocks Besonders hoch waren gegenuber der Dezemberwahl von 1924 die Verluste der DNVP sie busste etwa 1 8 Millionen Stimmen ein Die Partei fiel von 20 5 auf 14 2 zuruck Das Zentrum verlor leicht von 13 6 auf 12 1 Die DVP kam statt auf 10 1 nur noch auf 8 7 Neben den Koalitionsparteien verlor auch die DDP Hatte sie 1924 noch 6 3 erreicht waren es nun nur noch 4 9 Die eigentliche Gewinnerin der Wahl war die SPD Der Partei gelang es fast 1 3 Millionen Stimmen hinzu zu gewinnen Ihr Anteil stieg von 26 auf 29 8 Auch die KPD konnte leicht von 9 auf 10 6 zulegen Ebenso konnten verschiedene kleine Interessenparteien wie etwa die Wirtschaftspartei Stimmen gewinnen Diese Parteien waren im Dezember 1924 zusammen auf 5 5 gekommen nunmehr waren es 11 1 Darunter konnten vor allem von der Landvolkbewegung profitieren die CNBL die aus dem Stand 1 9 erreichte die DBP die im Vergleich mit den Bayerischen Bauernbund 0 6 zulegen konnte das SLV die aus dem Stand 0 6 erreichte dagegen verlor der LB 0 9 Bedeutung BearbeitenDas Ergebnis bedeutete mit der Schwachung insbesondere der DNVP dass die republiktreuen Parteien der ehemaligen Weimarer Koalition mit zusammen 46 8 ihr nach der Wahl zur Nationalversammlung 1919 bestes Ergebnis erzielten Gleichzeitig zeigte sich eine Schwachung der etablierten burgerlichen Mittelparteien Diese konnten nicht von der Niederlage der DNVP profitieren sondern mussten selbst Einbussen hinnehmen Zahlreiche burgerliche Wahler der Mittelparteien wie auch der DNVP wandten sich stattdessen den Interessenparteien zu Damit setzte sich ein Trend fort der bereits 1924 erkennbar gewesen war Obwohl die NSDAP mit 2 6 auf Reichsebene eine kleine Splitterpartei war konnte sie insbesondere in landlichen Gebieten Norddeutschlands von der Krise in der Landwirtschaft profitieren In einzelnen Gemeinden in Holstein etwa kam die Partei auf 36 8 Von erheblicher Bedeutung war auch dass die Wahlbeteiligung mit 75 6 die niedrigste bei Reichstagswahlen wahrend der Weimarer Republik war Immerhin 10 Millionen Wahlberechtigte hatten sich nicht beteiligt Dabei durfte es sich bei zahlreichen der Nichtwahler um Jung und Erstwahler gehandelt haben Sie bildeten ein politisch noch nicht gebundenes Wahlerpotential von dem sich erst in der Zukunft zeigen wurde welche Praferenzen es haben wurde Regierungsbildung BearbeitenEine Fortsetzung der bisherigen burgerlichen Koalition kam nach dem Ergebnis nicht mehr in Frage Die einzige realistische Konstellation war eine grosse Koalition von der SPD bis zur DVP Dabei kam die Fuhrung der siegreichen SPD zu Diese selbst war im Gegensatz zu verschiedenen fruheren Gelegenheiten auch bereit die Regierungsverantwortung zu ubernehmen Den Auftrag zur Regierungsbildung erhielt Hermann Muller Die Koalitionsverhandlungen erwiesen sich als ausserordentlich schwierig Insbesondere Gustav Stresemann ist es zu verdanken dass es schliesslich zu einer Einigung kam Dem Kabinett Muller II gehorten schliesslich Vertreter der SPD der BVP der DDP des Zentrums und der DVP an Insbesondere in der Innenpolitik mangelte es von Anfang an an Ubereinstimmungen Ergebnisse BearbeitenPartei Stimmen absolut Stimmen in Prozent Anderung Sitze im Reichstag AnderungSozialdemokratische Partei Deutschlands SPD 9 152 979 29 8 3 8 153 22Deutschnationale Volkspartei DNVP 4 381 563 14 3 6 2 73 30Deutsche Zentrumspartei Zentrum 3 712 152 12 1 1 5 61 8Kommunistische Partei Deutschlands KPD 3 264 793 10 6 1 7 54 9Deutsche Volkspartei DVP 2 679 703 8 7 1 4 45 6Deutsche Demokratische Partei DDP 1 479 374 4 8 1 5 25 7Reichspartei des deutschen Mittelstandes 1 397 129 4 5 2 2 23 11Bayerische Volkspartei BVP 945 644 3 1 0 6 17 2Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Hitlerbewegung NSDAP 810 127 2 6 0 4 12 2Christlich Nationale Bauern und Landvolkpartei 571 891 1 9 9 9Reichspartei fur Volksrecht und Aufwertung Volksrechtpartei 483 181 1 6 2 2Deutsche Bauernpartei DBP 481 254 1 6 0 6 8 3Reichslandbund 199 548 0 7 0 9 3 5Deutsch Hannoversche Partei DHP 195 555 0 6 0 3 4 0Sachsisches Landvolk 127 700 0 4 2 2Sonstige 880 181 2 9 0 6 0 0Total 30 753 247 100 0 491 2 nbsp Stimmenstarkste Parteien nach Wahlkreisen angegeben ist jeweils der Prozentanteil der starksten Partei Siehe auch BearbeitenListe der Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik 4 Wahlperiode Kabinett Muller II Kabinett Bruning ILiteratur BearbeitenGerhard A Ritter Hrsg Geschichte der Arbeiter und der Arbeiterbewegung in Deutschland seit dem Ende des 18 Jahrhunderts Band 10 Heinrich August Winkler Der Schein der Normalitat Arbeiter und Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik 1924 bis 1930 Dietz Berlin 1985 ISBN 3 8012 0094 9 Heinrich August Winkler Weimar 1918 1933 Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie Durchgesehene Auflage Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 44037 1 Ludger Grevelhorster Kleine Geschichte der Weimarer Republik 1918 1933 Ein problemgeschichtlicher Uberblick 4 Auflage Sonderauflage Aschendorff Munster 2003 ISBN 3 402 05363 2 Aschendorff Paperbacks Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reichstagswahl 1928 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wahlplakate Stimmen und SitzverteilungEinzelnachweise Bearbeiten Das Deutsche Reich Reichstagswahl 1928 Andreas Gonschior Das Deutsche Reich Reichstagswahl Dezember 1924 Andreas Gonschior Art 146 WRV auf www dhm de Wahlen in der Weimarer RepublikReichstagswahlen Nationalversammlung 1919 1920 Mai 1924 Dez 1924 1928 1930 Juli 1932 Nov 1932 Marz 1933 nbsp Volksentscheide Volksentscheid Enteignung der Furstenvermogen 1926 Volksbegehren Panzerkreuzerverbot 1928 Volksentscheid gegen den Young Plan 1929 Reichsprasidentenwahlen 1919 1925 1932 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichstagswahl 1928 amp oldid 237196225