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Die Deutsch Hannoversche Partei DHP auch Welfen genannt war eine konservativ foderalistische Partei in Preussen und im Deutschen Reich Daneben gab es noch Welfenparteien in Braunschweig Inhaltsverzeichnis 1 Preussen und Kaiserreich 2 Weimarer Republik 3 Bundesrepublik Deutschland 4 Deutsch hannoverscher Volkskalender 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweisePreussen und Kaiserreich Bearbeiten nbsp Abgeordnete der DHP Gruppe um Ludwig Windthorst im Reichstagsgebaude ca 1889 1 Reihe sitzend Freiherr Heinrich Langwerth von Simmern Ludwig Windthorst Mitte Baron v Werner von Arnswaldt Hardenbostel 2 Reihe stehend Baron Hermann von Arnswaldt Bohme Georg von der DeckenDie Partei wurde 1869 aus Protest gegen die Annexion des Konigreiches Hannover durch Preussen und die Beschlagnahmung des Welfen Vermogens Welfenfonds gegrundet Sie strebte die Restauration der welfischen Dynastie an und wurde daher auch Welfenpartei genannt Die konservativ lutherisch gepragte Partei war antipreussisch und vor allem in Osthannover stark verankert Unter den fuhrenden Politikern befanden sich zahlreiche Adelige Im Reichstag des Kaiserreichs schlossen sich die Abgeordneten der Partei regelmassig als Hospitanten der Fraktion des Zentrums an Ihr Reichstagsabgeordneter Ludwig Bruel ein enger Freund des Zentrumsfuhrers Ludwig Windthorst war 1892 massgeblich an den Verhandlungen uber die Ruckgabe des Welfenfonds beteiligt Parteifuhrer Vorsitzender des Direktoriums des hannoverschen Wahlvereins so die Eigenbezeichnung war von 1890 bis 1898 Georg von der Decken 1836 1898 MdR 1890 1898 Die Partei war in jedem Reichstag mit einer stark schwankenden Zahl von Mandaten vertreten zwischen zwei und elf was auf das im Kaiserreich geltende Wahlrecht zuruckzufuhren ist das eine Stichwahl vorsah wenn kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichte Durch Wahlabsprachen der Parteien fur die Stichwahl konnte eine Diskrepanz zwischen Stimmen und Mandatsanteil entstehen Prozentual sank der Zuspruch der Wahler von 1 9 im Jahre 1871 auf 0 7 bei den Wahlen 1912 Weimarer Republik BearbeitenNach 1918 setzte die DHP sich fur ein von Preussen unabhangiges Hannover als Gliedstaat des Deutschen Reiches ein Eine dafur 1924 durchgefuhrte Vorabstimmung scheiterte u a durch starken staatlichen Druck auf Beamte Presse usw Danach setzte ein Niedergang der Partei ein wobei die protestantischen Welfen in Osthannover zur DNVP und zur NSDAP gingen die katholischen Welfen im Osnabrucker Raum und dem Emsland zum Teil wie der Landtagsabgeordnete Wilhelm Borgmann aus dem emslandischen Lorup zum Zentrum Wahrend in den Anfangsjahren der Weimarer Republik die Partei in einzelnen Landkreisen noch absolute oder gar Zweidrittelmehrheiten bei den Reichstagswahlen verzeichnete 1 gingen die Stimmenzahlen schon Ende der 1920er Jahre deutlich zuruck und sanken 1932 erstmals unter die fur die Gewinnung eines Reichstagsmandats notigen 60 000 1933 loste sich die DHP auf um dem Verbot durch die Nationalsozialisten zuvorzukommen Bundesrepublik Deutschland BearbeitenNach 1945 trat die Niedersachsische Landespartei 1947 umbenannt in Deutsche Partei die Nachfolge der DHP an In Niedersachsen stark verankert stellte sie hier mit ihrem Vorsitzenden Heinrich Hellwege von 1955 bis 1959 den Ministerprasidenten Auf Bundesebene koalierte sie mit der CDU und war mit Ministern in der Bundesregierung vertreten 1953 grundeten einige DP Dissidenten eine neue DHP die jedoch erfolglos blieb Sie schloss sich 1962 wieder der Rest DP an einem Flugel der sich nicht an der GDP beteiligte Einziger Vorsitzender dieser Kleinstpartei war Hans Wilhelm Griemsmann Diese DHP beteiligte sich an den niedersachsischen Landtagswahlen 1955 und erhielt 0 3 der gultigen Stimmen 1957 stellte sie gemeinsam mit dem Zentrum die niedersachsische Landesliste der Foderalistischen Union FU Ihr Mitglied Hermann Predohl war im Rahmen des Wahlbundnisses in den Bundesvorstand der FU gewahlt worden Deutsch hannoverscher Volkskalender BearbeitenVon 1898 bis 1933 war die Partei Herausgeberin des Deutsch hannoverschen Volkskalenders 2 Literatur BearbeitenHeinrich Langwerth von Simmern Die deutsch hannoversche Partei und das Rechtsprincip 1882 Heinrich Langwerth von Simmern Die deutsch hannoversche Partei und die Braunschweiger Frage 1885 Hans Georg Aschoff Die welfische Bewegung und die Deutschhannoversche Partei zwischen 1866 und 1914 in Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Bd 3 Hildesheim 1981 S 41 64 Hans Georg Aschoff Welfische Bewegung und politischer Katholizismus 1866 1918 Die Deutsch hannoversche Partei und das Zentrum in der Provinz Hannover wahrend des Kaiserreichs Beitrage zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 83 Dusseldorf 1987 Hans Georg Aschoff Die Deutschhannoversche Partei zwischen Revolution und Machtergreifung 1918 1933 in Stader Jahrbuch 1988 Stade 1988 S 61 87 Helmut Lensing Die Deutsch Hannoversche Partei in der Grafschaft Bentheim in Studiengesellschaft fur Emslandische Regionalgeschichte Hrsg Emslandische Geschichte Bd 10 Haselunne 2003 S 246 291 Klaus Neumann Politischer Regionalismus und staatliche Neugliederung in den Anfangsjahren der Weimarer Republik in Nordwestdeutschland Lit Verlag Munster 1988 Hans Prilop Die Vorabstimmung in Hannover 1924 Untersuchungen zur Vorgeschichte und Geschichte der Deutsch hannoverschen Partei im preussisch deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik Diss phil Hamburg 1954 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutsch Hannoversche Partei Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten z B 1920 Kreis Bremervorde 72 5 Kreis Zeven 71 6 Deutsche Nationalbibliothek d nb info 012648973Normdaten Korperschaft GND 5030393 4 lobid OGND AKS LCCN n2006084581 VIAF 138590721 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsch Hannoversche Partei amp oldid 230181974