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Die Reichspartei des deutschen Mittelstandes auch Wirtschaftspartei kurz WP von 1920 bis 1925 Wirtschaftspartei des deutschen Mittelstandes war eine deutsche Partei zur Zeit der Weimarer Republik Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personen 2 1 Parteivorsitzende 2 2 Stellvertretende Vorsitzende 2 3 Generalsekretare 2 4 Mitglieder 3 Reichstagswahlergebnisse 4 Regional und chronologisch unterschiedliche Benennungen 5 Parteiemblem 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Partei ging aus mittelstandischen Interessenlisten hervor die seit 1920 im Berliner Raum politische Erfolge auf Kosten vornehmlich der Deutschen Demokratischen Partei DDP erzielten Dabei errang der Backermeister Hermann Drewitz einige Bekanntheit Sammelbecken dieser Listen wurde im September 1920 die Reichspartei des deutschen Mittelstandes Wirtschaftspartei in Charlottenburg von Vertretern verschiedener Mittelstandsorganisationen aus Berlin Brandenburg Schlesien Mecklenburg und Pommern gegrundet Wichtig war die politische und finanzielle Zusammenarbeit mit dem Zentralverband deutscher Haus und Grundbesitzervereine seit der preussischen Landtagswahl von 1921 Prominente Mitglieder wie Johann Viktor Bredt kandidierten auf der WP Liste So konnten vier Mandate gewonnen werden Die WP beschrankte sich auf die Vertretung der Interessen von Haus und Grundbesitzern Handwerkern und kleinen Gewerbetreibenden und war im burgerlich rechten Spektrum angesiedelt Nachdem 1924 prominente Handwerkerfunktionare wie Otto Colosser und Jacob Ludwig Mollath vom Bund der Handwerker in den Vorstand gelangt waren folgte die politisch einflussreichste Phase der WP Sie kam zu Wahlerfolgen in Sachsen Thuringen und Mecklenburg Schwerin in Sachsen und Thuringen war sie an der Landesregierung beteiligt in Sachsen mit Walter Woldemar Wilhelm in Thuringen auf Betreiben von Max Robert Gerstenhauer in der nationalsozialistisch beherrschten Baum Frick Regierung vom 23 Januar 1930 bis zum 1 April 1931 1928 profitierte sie auf Reichsebene von Verlusten der DNVP und wurde fast so stark wie die DDP 1930 verlor die Partei zwar prozentual konnte aber die Mandatszahl halten Sie unterstutzte die Regierung Heinrich Bruning in der sie mit dem Justizminister Johann Viktor Bredt vertreten war doch Ende 1930 schied sie gegen den Willen Bredts aus der Regierung aus da sie Brunings Konsolidierungsprogramm nicht mittragen wollte und grosse Teile der Basis eine Annaherung an die nationale Opposition forderten Anschliessend brach in der Partei ein interner Macht und Richtungskampf aus Die Folge waren Abspaltungen und Ubertritte wie von Otto Colosser Nachdem die Reichstagsfraktion Bruning im Oktober 1931 vor dem Sturz gerettet hatte wechselten viele Mitglieder und Anhanger zur NSDAP 1932 unterstutzte die WP Paul von Hindenburg bei der Wahl zum Reichsprasidenten und tolerierte Reichskanzler Bruning trotz aller internen Spannungen und der verheerenden Niederlage bei der preussischen Landtagswahl im April 1932 die ohne einen Mandatsgewinn ausging Zur Reichstagswahl vom Juli 1932 ging sie eine Listenverbindung mit der BVP ein was trotz gewaltiger Verluste zwei der bislang 23 Mandate rettete Im November gelangte nur noch Johann Viktor Bredt durch die Listenverbindung in das Parlament Zur Wahl im Marz 1933 trat sie nicht mehr an bei der Preussischen Landtagswahl gewann die WP unter der Bezeichnung Preussischer Mittelstand und Sparer und aufgrund eines Bundnisses mit der Zentrumspartei noch ein Mandat Im April 1933 loste sich die WP Organisation auf zumal viele Landesverbande den Kurs der Parteifuhrung nicht mittrugen und zur Wahl der NSDAP oder DNVP aufgerufen hatten Viele Parteifuhrer unter anderem Mollath traten der NSDAP bei Personen BearbeitenParteivorsitzende Bearbeiten 1920 1931 Hermann Drewitz August 1931 Januar 1932 Johann Viktor Bredt 1932 1933 Hermann DrewitzStellvertretende Vorsitzende Bearbeiten 1920 1923 Fritz Sonnichsen 1924 1930 Otto Colosser April September 1931 J V Bredt Wilhelm Francois September Oktober 1931 Hugo Weber 1931 1933 Walter Woldemar WilhelmGeneralsekretare Bearbeiten 1921 1922 Fritz Borrmann 1923 1929 Otto Dannenberg 1929 1933 Wilhelm BaeumerMitglieder Bearbeiten Etwa 50 000 60 000Reichstagswahlergebnisse BearbeitenWahlergebnisse der WP in der Weimarer Republik 1919 1933 8 6 4 2 0 1920242428303232 Jahr Stimmen Stimmen in Mandate4 Mai 1924 524 610 1 8 77 Dezember 1924 694 568 2 3 1120 Mai 1928 1 397 129 4 5 2314 September 1930 1 362 353 3 9 2331 Juli 1932 146 875 0 4 26 November 1932 110 301 0 3 1Regional und chronologisch unterschiedliche Benennungen BearbeitenAnhalt 1924 1928 Volksgemeinschaft DNVP Landbund AHG WP DVP Deutscher Bauernbund Baden Wirtschafts und Bauernpartei WBP 1921 Wirtschaftliche Vereinigung 1925 Wirtschaftliche Vereinigung des badischen Mittelstandes Braunschweig 1930 1933 Burgerliche Einheitsliste aus Zentrum DVP DNVP HuG und Wirtschaftspartei Bremen Reichspartei des Deutschen Mittelstandes Hamburg 1919 1921 Hamburgische Wirtschaftliche Partei hierbei auch die Abgeordneten der Wahlliste Grundeigentumer 1921 1924 innerhalb der Fraktion der DVP 1928 1931 Mittelstandspartei 1931 1932 mit Reichspartei des deutschen Mittelstandes Lippe Reichspartei des Deutschen Mittelstandes Wirtschaftspartei Mecklenburg Schwerin 1919 1920 Mittelstandspartei 1920 1921 Wirtschaftsbund 1924 1926 Wirtschaftsbund fur Stadt und Land 1926 1927 Wirtschaftspartei des Mecklenburger Mittelstandes Landesverband der Reichspartei des deutschen Mittelstandes 1929 1932 Wirtschaftspartei des Mecklenburger Mittelstandes ANM Preussen 1921 1928 Wirtschaftspartei des Deutschen Mittelstandes 1928 1932 Reichspartei des Deutschen Mittelstandes Sachsen Reichspartei des Deutschen Mittelstandes Wirtschaftspartei Schaumburg Lippe Wirtschaftspartei des Deutschen Mittelstandes Thuringen Reichspartei des Deutschen Mittelstandes Wirtschaftspartei Saargebiet nicht Teil des Deutschen Reiches 1922 1928 Vereinigung von Hausbesitz und Landwirtschaft 1928 1933 Deutsche WirtschaftsparteiParteiemblem Bearbeiten nbsp Parteiemblem von 1930Der spatere sachsische Wirtschaftsminister 1927 Walter W Wilhelm und der Vortragsredner Friedrich Wilhelm Schluter hatten 1925 ein von ihnen fur die Partei entworfenes semi offizielles Logo auf dem Buchdeckel ihrer Publikation Die Mission des Mittelstandes 1 veroffentlicht Dieses wurde da es zur sehr an das Hakenkreuz der NSDAP erinnerte bis 1930 hin zu einem Rad mit sechs Speichen umgeandert in welches zwei statt vorher vier Arme griffen Die Bedeutung ist wohl dahingehend zu verstehen dass Angehorige des Mittelstands einer verkehrten Wirtschaftspolitik zwecks Anhaltens in die Speichen greifen Dergestalt taucht das Logo vereinzelt bspw auf Wahlplakaten der Partei auf 2 Siehe auch BearbeitenWirtschaftliche Vereinigung des Mittelstandes Wirtschaftliche Aufbau Vereinigung Deutscher MittelstandLiteratur BearbeitenWerner Fritsch Reichspartei des deutschen Mittelstandes Wirtschaftspartei WP 1920 1933 1920 1925 Wirtschaftspartei des deutschen Mittelstandes In Dieter Fricke u a Hrsg Lexikon zur Parteiengeschichte Die burgerlichen und kleinburgerlichen Parteien und Verbande in Deutschland 1789 1945 Band 3 Gesamtverband deutscher Angestelltengewerkschaften Reichs und freikonservative Partei Bibliographisches Institut Leipzig u a 1985 S 722 738 Martin Schumacher Mittelstandsfront und Republik Die Wirtschaftspartei Reichspartei des deutschen Mittelstandes 1919 1933 Beitrage zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 44 ISSN 0522 6643 Droste Dusseldorf 1972 Einzelnachweise Bearbeiten SLUB Dresden Die Mission des Mittelstandes Abgerufen am 13 Oktober 2020 deutsch Propagandaflugblatt der Reichspartei des Deutschen Mittelstandes Wirtschaftspartei zur Reichstagswahl 1930 Deutsche Digitale Bibliothek Abgerufen am 13 Oktober 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichspartei des deutschen Mittelstandes amp oldid 228947370