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Die Burschenschaft Teutonia Jena ist eine pflichtschlagende Studentenverbindung in Jena Sie steht in direkter Nachfolge der am 12 Juni 1815 gegrundeten Jenaer Urburschenschaft Burschenschaft Teutonia JenaBasisdatenHochschule n Friedrich Schiller Universitat JenaGrundung 12 Juni 1815 1 Stiftungsdatum 28 Februar 1845 2 Korporationsverband Suddeutsches KartellFarben Art des Bundes MannerbundStellung zur Mensur schlagendWahlspruch Ehre Freiheit Vaterland Website www burschenschaft jena de Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Zeit bis 1945 1 2 Die Zeit nach 1945 2 Couleur 3 Bekannte Mitglieder 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Zeit bis 1945 Bearbeiten Die Jenaische Burschenschaft trennte sich am 28 Januar 1840 endgultig in die Burschenschaft auf dem Furstenkeller und die Burschenschaft auf dem Burgkeller Erstere nahm spater den Namen Jenaische Burschenschaft Germania an letztere den Namen Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller In den folgenden Jahren kam es zu weiteren Mitgliederbewegungen Unter den Jenaer Burschenschaftern bestand vor allem Uneinigkeit uber die Ausrichtung der Burschenschaft so hatte sich am 28 Februar 1845 als dritte Burschenschaft die Burschenschaft Teutonia gegrundet vor allem aus Mitgliedern der Burgkeller Burschenschaft So war deren letzter Sprecher der erste Sprecher der Teutonia Am 18 Mai 1861 grundeten dann die Burschenschaften Teutonia Jena und Germania Erlangen unter Beitritt von Allemannia Heidelberg Germania Tubingen und Allemannia auf dem Pflug zu Halle das Suddeutsche Kartell SK Dieses gehorte mit seinen Mitgliedsburschenschaften dem Allgemeinen Deputierten Convent ADC der spateren Deutschen Burschenschaft DB an Der Jenenser Deputierten Convent hatte seit den 1870er Jahren eine antisemitische Richtung eingeschlagen Als zum Sommersemester 1881 der judische Heidelberger Allemanne Otto Lubarsch nach Jena wechselte verlieh ihm Teutonia ihr Band nur ausserst widerwillig und weil sie als SK Burschenschaft dazu verpflichtet war Lubarsch wurde am Ende des Semesters nahegelegt Jena wieder zu verlassen und bei Teutonia auszutreten was er auch tat In der Folge fassten die Aktiven eilig den Beschluss kunftig keine Juden mehr aufzunehmen Nachdem sich Proteste aus der eigenen Altherrenschaft und den Kartellburschenschaften dagegen erhoben wurde der Beschluss revidiert ebenso musste Teutonia ihre Zustimmung zum gleichlautenden Beschluss des Jenenser DC zuruckziehen Allerdings war nunmehr allgemein bekannt dass Juden bei Teutonia unerwunscht waren 3 Im Ersten Weltkrieg starben 74 Mitglieder Im Wintersemester 1930 31 bestand die Teutonia aus 29 Aktiven 65 Inaktiven und 395 Alten Herren Am 12 November 1934 trat das Suddeutsche Kartell geschlossen aus der Deutschen Burschenschaft aus 4 Die Teutonia wurde daraufhin Mitglied der Alten Burschenschaft Trotz des zunehmenden Drucks der Nationalsozialisten weigerte sich die Teutonia jedoch eine Kameradschaft zu werden und musste sich am 2 November 1935 auflosen Es bestand nur noch der Altherrenverein fort Dieser schloss sich zuerst der Altherrenschaft der Kameradschaft Nordschleswig der ehemaligen Kartellburschenschaft Teutonia Kiel an bevor er sich 1942 zur Bildung einer eigenen Kameradschaft Auf der Tanne in Jena entschied die allerdings keinen Aktivenbetrieb mehr aufnahm 5 Im Zweiten Weltkrieg fielen 54 Mitglieder Die Zeit nach 1945 Bearbeiten Nach dem Krieg war ein Verbindungsleben in Jena nicht mehr moglich so dass sich 1948 in Hamburg zahlreiche Alte Herren trafen um eine Rekonstruktion der Teutonia in einer anderen Universitatsstadt voranzutreiben So wurde am 27 Juli 1949 die Burschenschaft Teutonia zu Jena in West Berlin wiederaufgemacht Bei der Wiedergrundung der Deutschen Burschenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Suddeutsche Kartell wieder Mitglied Nach einigen Jahren verliess die Teutonia 1975 jedoch die Deutsche Burschenschaft trat ihr 1989 jedoch wieder bei Am 17 Juni 2006 trat sie dann abermals aus der DB aus Nach der Wiedervereinigung war ein Verbindungsleben in Jena wieder moglich weshalb die Teutonia in ihre alte Heimat zuruckging Eine Ruckgabe des von der DDR enteigneten Hauses war juristisch nicht durchzusetzen so dass man in Jena 1992 ein neues Verbindungshaus erwarb Couleur BearbeitenDie Teutonia tragt die Farben Konigsblau Weiss Gold mit goldener Perkussion in Band und blauer Mutze Bekannte Mitglieder BearbeitenMichael Albert 1836 1893 siebenburgischer Schriftsteller und Dichter Dietrich Allers 1910 1975 Jurist Bernhard Baatz 1910 1978 SS Obersturmbannfuhrer Gustav Bellermann 1838 1918 Lehrer und Autor Erich Berlet 1860 1936 Padagoge und Heimatforscher Gustav Julius Berlet 1834 1901 Politiker Landrat in Hildburghausen Hermann Bruckner 1834 1920 Richter am Reichsgericht Max Burgmann 1844 1929 Jurist und Burgermeister von Schwerin Friedrich Busch 1844 1916 Chirurg und Zahnarzt Otto Busing 1837 1916 Reichstagsabgeordneter Wilhelm Casper 1902 1999 Militarverwalter Bernhard Dommes 1832 1916 Politiker und Rittergutsbesitzer Abgeordneter im Preussischen Abgeordnetenhaus Gustav Drechsler 1833 1890 Agrarwissenschaftler Hochschullehrer Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses Reichstagsabgeordneter Otto Dresel 1824 1881 deutscher Revolutionar US amerikanischer Jurist Journalist und Politiker Mitglied des Reprasentantenhauses des Bundesstaates Ohio Heinrich von Eggeling 1838 1911 Kurator der Universitat Jena Ehrenburger von Jena Rudolf Ehwald 1847 1927 Bibliothekar Historiker und Altphilologe Bernhard Erdmannsdorffer 1833 1901 Historiker Eduard Francke 1842 1917 Reichstagsabgeordneter Arthur Johannes Gaitzsch 1879 1951 Burgermeister in Taucha und Oberburgermeister in Pirna Stefan Gruhner 1984 Landesvorsitzender der Jungen Union in Thuringen Mitglied des Thuringer Landtags Adolf von Heerwart 1828 1899 Politiker Wirklicher Geheimer Staatsrat Stellvertretender Bevollmachtigter zum Bundesrat Bruno Henneberg 1830 1899 Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses und des Provinziallandtages von Schleswig Holstein Richard Hoffmann 1863 1939 Mediziner Volkmar Hopf 1906 1997 Landrat Staatssekretar im Bundesverteidigungsministerium und Prasident des Bundesrechnungshofes Alfred Huthig 1900 1996 Verleger Curt Joel 1865 1945 Reichsjustizminister Fritz Jungherr 1879 1948 Jurist und Landrat von Gera Edmund Kamm 1825 1895 Landesgerichtsprasident in Mosbach und Konstanz Mitglied der Ersten Kammer der Badischen Standeversammlung Friedrich Wilhelm Kieling 1902 1953 Verwaltungsjurist und Burgermeister von Bad Oldesloe Wilhelm Kircher 1831 1901 Jurist Burgermeister und Reichstagsabgeordneter Hartmann Kleiner 1942 Verbandsjurist Erich Kreutz 1884 1943 Politiker Oberburgermeister von Brandenburg an der Havel und Cottbus Hans Kruger 1902 1971 NSDAP Blockleiter NSDAP Ortsgruppenleiter NS Richter Spater CDU Bundestagsabgeordneter ab Oktober 1963 Bundesminister fur Vertriebene Fluchtlinge und Kriegsgeschadigte Rucktritt im Februar 1964 nach Vorwurfen als Sonderrichter in Polen Todesurteile gefallt zu haben Rolf Lechner 1942 Wirtschaftsjurist Unternehmer Wilhelm Liebenam 1859 1918 Althistoriker Otto Liebmann 1840 1912 Philosoph Otto Lubarsch 1860 1933 Pathologe und Hochschullehrer Ernst Mantius 1838 1897 Burgermeister der Stadt Bergedorf Georg Mantius 1870 1924 Mitglied und Vizeprasident der Hamburgischen Burgerschaft Ewald Meltzer 1869 1940 Mediziner Hans Joachim von Merkatz 1905 1982 Politiker DP CDU Bundesminister verschiedener Ministerien Max Jordan 1837 1906 Kunsthistoriker Theodor Muther 1826 1878 Rechtswissenschaftler und Historiker Ernst Nonne 1826 1895 Vizeprasident des Landtags von Sachsen Meiningen Carl Oeste 1832 1898 Burgermeister von Vacha Landtagsabgeordneter im Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Karl Pabst 1835 1910 Politiker Oberburgermeister von Weimar Adolph Phillips 1845 1886 Journalist und Politiker DFP Chefredakteur der Volkszeitung und Reichstagsabgeordneter Friedrich Edmund Pilling 1830 1907 Landesgerichtsprasident und Landtagsabgeordneter Karl Pilling 1863 1930 Altphilologe und Gymnasiallehrer Bruno Radwitz 1895 1953 Oberburgermeister von Naumburg Alfred Richter 1890 1959 Schriftsteller Fritz Rodiger 1824 1909 Publizist Grundungsbursch Kurt von Sanden 1842 1901 Rittergutsbesitzer und Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses Albert Schmidt 1850 1919 Jurist und Landrat Franz Schonemann 1868 1953 Burgermeister von Helmstedt und Mitglied der Braunschweigischen Landesversammlung Werner Schotte 1835 1910 Landrat in Beckum und Schleusingen Richard Schroeder 1856 1908 Oberburgermeister von Stargard Johannes Martin Schupp 1883 1947 Schriftsteller Karl Friedrich Schwanitz 1823 1903 Richter und Gelehrter Landtagsabgeordneter Ernst Stegmann 1870 1955 Oberburgermeister von Apolda 1935 ausgetreten Wilhelm Thomas 1834 1897 Jurist und Politiker DFP Mitglied des Deutschen Reichstags Richard Tuercke 1862 1930 Landrat in Rotenburg an der Fulda Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses Gustav von Tungeln 1835 1903 Gutspachter und Mitglied des Reichstags Emil Venske 1847 1915 Landrat in den Kreisen Tuchel und Danziger Hohe Richard Ludwig Venus 1835 1873 Jurist und Politiker Abgeordneter im Landtag von Sachsen Weimar Eisenach Ernst August Otto Versmann 1823 1889 Apotheker Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft Oskar Vogt 1870 1959 Neurologe Otto Weidner 1875 1953 Jurist und Landrat Adalbert Welcker 1838 1911 Zweiter Burgermeister von Nordhausen Erster Burgermeister von Weissenfels Oberburgermeister von Eisleben Gustav Wittmer 1834 1917 Kunsthistoriker und Schriftsteller Georg Wolfram 1858 1940 Historiker und Archivar Ernst Wilhelm Wreden 1926 1997 Studentenhistoriker und BurschenschaftsfunktionarMitgliederverzeichnis Willy Nolte Hrsg Burschenschafter Stammrolle Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer Semester 1934 Berlin 1934 S 1056 1057 Siehe auch BearbeitenListe der Burschenschaften Liste der Studentenverbindungen in JenaLiteratur BearbeitenWilhelm Liebenam Die Burschenschaft Teutonia zu Jena 1845 1895 Jena 1895 Hermann Zeiss Geschichte der alten Jenaischen Burschenschaft und der Burgkeller Burschenschaft seit 1859 Arminia a d B Jena 1903 Hans Volquartz Die Insignien der Jenaischen Burschenschaft und ihre Geschichte 1815 1965 Bochum Langendreer 1965 Hans Georg Balder Die Deutsche n Burschenschaft en Ihre Darstellung in Einzelchroniken Hilden 2005 S 61 62 235 236 Einzelnachweise Bearbeiten E H Eberhard Handbuch des studentischen Verbindungswesens Leipzig 1924 25 S 71 Meyers Konversationslexikon 5 Auflage Leipzig 1896 Beilage zum Artikel Studentenverbindungen Franz Egon Rode Die Universitatsburschenschaften im Kaiserreich In Christian Oppermann Hrsg Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Bd 23 Universitatsverlag Winter Heidelberg 2021 ISBN 978 3 8253 4727 7 S 343 Paul Wentzcke Hrsg Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Band 1 Heidelberg 1957 S 219 Bernhard Grun Zwischen Fronteinsatz und Freiheitsklang Studententum und Kameradschaftswesen im Nationalsozialismus Historia academica Schriftenreihe der Studentengeschichtlichen Vereinigung des Coburger Convents Bd 57 Wurzburg 2019 S 69Weblinks BearbeitenWebsite der Burschenschaft Teutonia Jena Sammlung von Couleurkarten der Burschenschaft Teutonia JenaBurschenschaften im Suddeutschen Kartell SK Germania Erlangen Gothia Konigsberg zu Gottingen Allemannia Heidelberg Teutonia Jena Teutonia Kiel Germania Tubingen Normdaten Korperschaft GND 2074768 8 lobid OGND AKS VIAF 122656750 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burschenschaft Teutonia Jena amp oldid 236920080