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Karl Friedrich Schwanitz 28 Januar 1823 in Zillbach Schwallungen bei Meiningen 30 April 1903 in Weimar war ein deutscher Richter und Gelehrter Leben Bearbeiten nbsp Strassenschild in Ilmenau nbsp Scheffeldenkmal errichtet im Auftrag von SchwanitzSchwanitz wurde am 23 Januar 1823 als Sohn des grossherzoglichen sachsen weimarer Rentamtmannes Carl Christoph Schwanitz und dessen Frau Juliane Schwanitz geb Bach in Zillbach bei Meiningen geboren Uber seine Mutter war Schwanitz mit der Musikerfamilie Bach verwandt 1 Schwanitz wuchs ab 1829 in Creuzburg und ab 1835 in Eisenach auf wo sein Vater als Steuerkommissar tatig war In Eisenach legte er sein Abitur ab 1842 nahm Schwanitz an der Friedrich Schiller Universitat Jena das Studium der Rechtswissenschaften auf welches er dann in Heidelberg fortsetzte Im Wintersemester 1844 1845 begann hier seine enge Freundschaft mit dem Dichter Joseph Victor von Scheffel die erst mit dem Tod von Scheffels im Jahre 1886 endete Wahrend seines Studiums wurde er 1842 Mitglied der Burschenschaft Burgkeller Jena 1845 der Burschenschaft Teutonia Jena und 1847 der Burschenschaft Allemannia Heidelberg 2 1846 erhielt Schwanitz eine Anstellung in Eisenach Nach Abschluss seines juristischen Vorbereitungsdienstes als Stadtgerichts Accetist 3 wurde er dort 1847 Stadtsekretar 4 und schliesslich 1852 zweiter Burgermeister 5 1859 heiratete Schwanitz in Magdala die thuringische Pfarrerstochter Luise Wilhelmine Laura Fritzsche 23 April 1837 3 Juli 1884 Aus der Ehe gingen 3 Kinder hervor Joseph Victor von Scheffel ubernahm 1860 die Patenschaft fur den erstgeborenen Sohn Herrmann 6 Von 1857 bis 1872 arbeitete Schwanitz als Amtsrichter in Apolda Er grundete den genossenschaftlichen Vorschussverein von Apolda den er bis 1872 auch leitete Auf seine Initiative ging auch die Grundung des genossenschaftlichen Konsumvereins in Apolda zuruck bei dem er Vorsitzender des Aufsichtsrats war 7 1872 ging Schwanitz nach Ilmenau wo er Oberamtsrichter wurde und bis zu seiner Pensionierung 1899 arbeitete Neben seiner richterlichen Tatigkeit ubernahm Schwanitz Fuhrungsfunktionen in der genossenschaftlichen Bewegung in Thuringen Von 1874 bis 1895 war er Verbandsdirektor der Thuringischen Vorschussvereine 1895 wurde er zu deren Ehrenprasident ernannt Mehrere Jahre war er Leiter der Verbandstage des von Hermann Schulze Delitzsch gegrundeten Allgemeinen Verbands der auf Selbsthilfe beruhenden Deutschen Erwerbs und Wirtschaftsgenossenschaften 8 Als Mitglied einer vom Reichsjustizamt berufenen Sachverstandigenkommission war er 1887 an den Beratungen zum Entwurf des neuen Genossenschaftsgesetzes beteiligt 9 In Ilmenau engagierte sich Schwanitz stark im gesellschaftlichen Bereich so verhandelte er bei Konflikten um Grundstucksverkaufe fur den Bau der Bahnlinien Arnstadt Ilmenau und Ilmenau Grossbreitenbach Weiterhin ubernahm er den Vorsitz im Verein fur die Verschonerung Ilmenaus der die Kuranlagen und Waldwege in und um die Stadt betreute Der Verein errichtete unter anderem das Schutzhaus auf dem Schwalbenstein und das Goethehauschen auf dem Kickelhahn Auch in der Gabelbach Gemeinde einem Verein Ilmenauer Intellektueller engagierte sich Schwanitz 1878 holte er seinen Freund Joseph Victor von Scheffel fur einen mehrwochigen Urlaub nach Ilmenau in dem von Scheffel als Gemeindepoet ebenfalls an den Treffen der Gabelbach Gemeinde teilnahm Zwischen 1876 und 1885 nahm Schwanitz an insgesamt 517 Vereinstreffen teil 1886 liess Schwanitz zu Ehren Scheffels einen Gedenkplatz und ein Denkmal errichten 10 1887 wurde er Vorsitzender der Gabelbach Gemeinde Im selben Jahr wurde er zum Justizrat des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach in dessen Landtag er sass ernannt 1890 erhielt Schwanitz von der Stadt Ilmenau die Ehrenburgerwurde 1892 folgte der Hausorden vom Weissen Falken dritter Klasse Ritterkreuz Schliesslich wurde Schwanitz nach 50 Jahren Staatsdienst 1896 zum Geheimen Justizrat ernannt Im selben Jahr benannte man die Ilmenauer Schulstrasse in Schwanitzstrasse um Nachdem Schwanitz 1899 pensioniert wurde zog er nach Weimar wo er am 30 April 1903 verstarb Literatur BearbeitenAmtsblatt der Stadt Ilmenau vom 4 April 2008 Karl Friedrich Schwanitz Nr 03 08 S 16 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 383 384 Karl Friedrich Schwanitz Genossenschaftliches Hilfsbuchlein 1896 Blatter fur das Genossenschaftswesen 29 August 1896 S 367 f Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Kock Genealogisches Lexikon der Familie Bach bearbeitet und herausgegeben von Ragnhild Siegel 1995 S 152 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 383 Adolf Kussmaul Jugenderinnerungen eines alten Arztes Digitalisiert Projekt Gutenberg Kapitel 86 Josef Victor v Scheffels Briefe an Karl Schwanitz nebst Briefen der Mutter Scheffels 1845 1886 Leipzig 1906 S 80 Die Henne Ilmenauer Nachrichtsblatt Amtsblatt fur den Gerichtsbezirk Ilmenau vom 9 August 1896 Josef Victor v Scheffels Briefe an Karl Schwanitz nebst Briefen der Mutter Scheffels 1845 1886 Leipzig 1906 S 228 Blatter fur das Genossenschaftswesen 29 August 1896 S 367 f Festschrift zur 100 Jahrfeier des Deutschen Genossenschaftsverbandes Schulze Delitzsch e V 1959 S 36 Vgl auch Werner Schubert Hrsg 100 Jahre Genossenschaftsgesetz Quellen zur Entstehung und jetziger Stand 1989 S 141 und passim Carl Schwanitz Ein Erinnerungsblatt an Joseph Victor von Scheffel bei der Enthullung des Scheffeldenkmals in Ilmenau Ilmenau 1886Normdaten Person GND 1017036586 lobid OGND AKS VIAF 211845776 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwanitz Karl FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Richter und GelehrterGEBURTSDATUM 28 Januar 1823GEBURTSORT Zillbach Schwallungen bei MeiningenSTERBEDATUM 30 April 1903STERBEORT Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Friedrich Schwanitz amp oldid 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