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Max Andreas Blunck 20 Dezember 1871 in Krempe 12 April 1933 in Aumuhle war ein deutscher Politiker der DDP Andreas BlunckInhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Abgeordneter 3 Offentliche Amter 4 Verhaftung durch den Arbeiter und Soldatenrat 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Beruf Bearbeiten nbsp 1894 Aufnahmeurkunde als Hamburgischer StaatsangehorigerAndreas Blunck war das zweite von acht Kindern eines Handlers in Krempe Er war seit 1904 mit Emma Reimers aus Eltersdorf bei Krempe verheiratet und hatte funf Kinder 1 Nach dem Abitur auf dem Gymnasium in Gluckstadt studierte Blunck der evangelischen Glaubens war ab 1890 in Berlin Rechtswissenschaften und die Chinesische Sprache Sein Studium verdiente er sich u a als Hilfsstenograph im Reichstag und im Preussischen Abgeordnetenhaus Nach der ersten juristischen Prufung und der Diplom Prufung in der chinesischen Sprache bewarb er sich im April 1894 beim Auswartigen Amt fur den Dolmetscherdienst bei den Kaiserlichen Behorden in China Da er keine sofortige Zusage erhielt trat er im Mai 1894 als Referendar in den hamburgischen Justizdienst ein Dafur musste er das Hamburgische Burgerrecht erwerben fur dreissig Mark den Hamburgischen Burgereid abstatten und so Hamburgischer Staatsangehoriger werden Dann diente er als Einjahrig Freiwilliger beim Zweiten Hanseatischen Infanterie Regiment Im Dezember 1895 und Oktober 1897 blieb sein Gesuch fur den Dolmetscherdienst weiterhin erfolglos Nach der Promotion in Jena war er ab 1898 in Hamburg Rechtsanwalt in der Sozietat Dr Hermann Samson 2 und Dr Julius Lippmann Von 1913 bis 1933 war er im Aufsichtsrat der H Maihak AG in Hamburg Anfang 1932 musste er wegen eines Schlaganfalls seine Anwaltstatigkeit aufgeben Abgeordneter BearbeitenAm 1 Januar 1900 wurde Blunck Mitglied des Eimsbutteler Burgervereins und ubernahm bald darauf den Vorsitz des Vereins 1904 wurde er als Kandidat des Eimsbutteler Burgervereins in die Hamburgische Burgerschaft gewahlt 3 Er schloss sich der Fraktion der Linken an Nach dem so genannten Wahlrechtsraub von 1906 bei dem das Wahlrecht in der Hansestadt zugunsten der Besserverdienenden geandert wurde bildete er zusammen mit zwolf anderen die Fraktion der Vereinigten Liberalen Er war bis 1919 in der Burgerschaft Mit der Reichstagswahl 1912 wurde Blunck fur die Fortschrittliche Volkspartei Abgeordneter fur den Wahlkreis Tondern Husum Eiderstedt 3 4 1918 beteiligte er sich an der Grundung der DDP Er gehorte der Weimarer Nationalversammlung an 14 Wahlkreis Provinz Schleswig Holstein und das zu Oldenburg gehorige Furstentum Lubeck 5 Bei der Reichstagswahl 1920 wurden die Wahlen im 14 Wahlkreis wegen der im Friedensvertrag von Versailles festgelegten Volksabstimmung im Herzogtum Schleswig aufgeschoben und deshalb war Blunck mit der Ubergangsbestimmung 38 des Reichswahlgesetzes vom 27 April 1920 noch Reichstagsabgeordneter bis zur Nachwahl am 20 Februar 1921 6 An diesem Tag war auch die Neuwahl des preussischen Landtags Sein Spezialgebiet war die Steuerpolitik Aber auch zur Zuwanderung ausserte er sich 1913 bei der Beratung des Reichs und Staatsangehorigkeitsgesetzes im Reichstag Deutschland ist tatsachlich heute in grossem Masse auf die Zuwanderung fremder Bevolkerungskrafte angewiesen wir wissen das alle aus den Statistiken 7 Offentliche Amter BearbeitenAm 8 September 1913 wurde Blunck fur mehrere Monate vom Auswartigen Amt nach Haiti entsandt um dort vor einem Schiedsgericht dessen Obmann vom Konig von Belgien ernannt wurde die deutschen Interessen in Haiti zu vertreten Dafur wurde er von Kaiser Wilhelm II mit dem Kronenorden ausgezeichnet 3 Nach Ende des Kapp Putsches wurde Eugen Schiffer von den Linken nicht mehr als Kabinettsmitglied akzeptiert weil er mit der Kapp Regierung verhandelt hatte 8 Nach dem Rucktritt des Kabinett Bauer wurde Blunck am 27 Marz 1920 in das Kabinett Muller als Reichsjustizminister berufen und musste die strafrechtliche Seite des Kapp Putsches bearbeiten Es kam dabei in der Nationalversammlung zu scharfen Auseinandersetzungen insbesondere auch mit dem Rechtswissenschaftler Wilhelm Kahl von der DVP 9 Als Ergebnis der ersten Reichstagswahlen vom 6 Juni 1920 die eine erhebliche Starkung der Rechten brachten trat das Kabinett Muller nach nicht einmal dreimonatiger Regierungstatigkeit zuruck Verhaftung durch den Arbeiter und Soldatenrat BearbeitenAm 8 Dezember 1918 wurde Blunck vom Hamburger Arbeiter und Soldatenrat wegen des Verdachts der Gegenrevolution verhaftet und nach zwei Tagen mit Unterstutzung von Hermann Samson 2 wieder freigelassen Paul Frolich auf dem Grundungsparteitag der KPD am 31 Dezember 1918 10 Ein Dr Blunck ein Reichstagsabgeordneter der sich an konterrevolutionaren Bewegungen beteiligte gehort nicht mehr in die Offentlichkeit und ich gebe die Versicherung Hatten wir die Dinge in der Hand gehabt hatten wir zu entscheiden gehabt er ware niemals wieder freigekommen bis die Revolution gesichert war Flugblatt zitiert im Artikel Ein angeblicher gegenrevolutionarer Putsch in Hamburg Verhaftung des Reichstagsabgeordneten Dr Blunck und sieben anderer Verdachtiger im General Anzeiger fur Hamburg Altona vom 9 Dezember 1918 Die Gegenrevolution arbeitet fieberhaft Eine Gruppe politischer Abenteurer hat fur die Nacht vom Sonntag zum Montag die Verhaftung folgender Mitglieder des Arbeiter und Soldatenrates und anderer im Vordergrunde stehender Revolutionare beschlossen Laufenberg Heise 11 Herz Kalweit 12 Siemer 13 Frau Halbe Schneider 14 Frolich Dittmann 15 Schadlich 16 Scheible Lamp l Lindau und Settler Alle Vorbereitungen waren bis ins einzelne getroffen Ein Flugblatt sollte in ungeheurer Auflage verbreitet werden Es sollte die Massen irrefuhren und die gesamte Kraft der Gegenrevolution sammeln Die revolutionare Arbeiterklasse sollte mit Waffengewalt niedergeschlagen werden Irregeleitete Soldaten sollten zu dem Attentate missbraucht werden Nach gelungenem Streich wollte man die alten Gewalten wieder einsetzen Der Arbeiter und Soldatenrat hat sofort seine Massregeln getroffen Er hat das Verschworernest ausgehoben Die Werkzeuge der Gegenrevolutionare sind verhaftet Es sind Abter Redakteur des Hamburgischen Correspondenten Freund und Wolf ehemalige Mitglieder der Presseabteilung des Arbeiter und Soldaten Rates Zeller 11 ehemaliges Mitglied des Arbeiter und Soldaten Rates Hinter ihnen stehen Freiherr von Steineck Kapitanleutnant a D von Gerstein Direktor des Elektrizitatswerks Unterelbe Dr Hansen Rechtsanwalt Dr Blunck ehemaliger Reichstagsabgeordneter Mitglied der Burgerschaft Aus den beschlagnahmten Papieren geht hervor dass fur den Putsch etwa eine halbe Million Mark bereitgestellt war Der Arbeiter und Soldatenrat hat verfugt Der Sicherheitsdienst wird verstarkt Das Plenum des Arbeiter und Soldatenrats tagt Montag von 9 Uhr ab im Rathaus Um 12 Uhr mittags tagt eine kombinierte Versammlung des grossen Arbeiterrats Vollversammlung und der Soldatenrate 30er Ausschuss Delegiertenversammlung und Vollversammlung aller Soldatenrate von Hamburg Altona und Umgebung im grossen Saale des Gewerkschaftshauses Um 11 Uhr Versammlung aller Truppen auf dem Rathausmarkt Um 7 halb Uhr Massenversammlung Literatur BearbeitenHans Wilhelm Eckardt Die Auseinandersetzungen um das allgemeine und gleiche Wahlrecht in Hamburg Kapitel IV Einfuhrung des Klassenwahlrechts 1897 1906 In Von der privilegierten Herrschaft zur parlamentarischen Demokratie PDF 2 94 MB S 40 52 Heinrich Erdmann Der Wahlrechtsraub von 1906 als Traditionsbruch In Kleine Geschichte Hamburgs von 1918 bis zur Gegenwart PDF Datei 392 kB S 17 31 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andreas Blunck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Andreas Blunck in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Andreas Blunck in den Akten der Reichskanzlei Biografie von Andreas Blunck In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Biografie von Andreas Blunck In Heinrich Best Wilhelm H Schroder Datenbank der Abgeordneten in der Nationalversammlung und den deutschen Reichstagen 1919 1933 Biorab Weimar Nachlass Bundesarchiv N 1850Einzelnachweise Bearbeiten Stammbaum Blunck a b Hermann Samson in Hamburg a b c Vereinsblatt Eimsbutteler Burgerverein April 1933 Nachruf Dr Blunck Coburger Zeitung 14 Januar 1912 Wahlergebnis und Coburger Zeitung 24 Januar 1912 Ergebnis Stichwahl Ergebnis 14 Wahlkreis Nationalversammlung 1919 Reichstagswahl 1920 Aufschub der Wahl im Wahlkreis 14 Provinz Schleswig Holstein Reichswahlgesetz 27 April 1920 Stenographischer Bericht des Reichstags 153 Sitzung 28 Mai 1913 S 5286 Coburger Zeitung 30 Mai 1913 Deutscher Reichstag Sitzung vom 28 Mai Coburger Zeitung 27 Marz 1920 Rucktritt der Reichsregierung Auseinandersetzung mit dem Abgeordneten Professor Kahl in der Nationalversammlung 161 Sitzung Seite 5142A 162 Sitzung Seite 5163D 170 Sitzung Seite 5393A Coburger Zeitung 17 April 1920 Scharfe Auseinandersetzungen und Coburger Zeitung 27 April 1920 Kahl gegen Blunck wegen der Beleidigung von Professoren mit einem Zitat von Konig Ernst August Diskussionsbeitrag nach dem Referat von Rosa Luxemburg a b Wilhelm Heise vom 10 November 1918 bis zum 23 Dezember 1918 Vorsitzender des Soldatenrates Er loste den Matrosenmaat Friedrich Zeller ab der am 6 November 1918 die Macht in Hamburg ubernommen hatte Biografie von Ferdinand Kalweit In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Biografie von Henry Siemer In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Biografie von Konstanz Schneider In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Paul Dittmann 30 Mai 1919 Bruder von Wilhelm Dittmann Biografie von Franz Schadlich In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Reichsjustizminister des Deutschen Reiches 1919 1945 Otto Landsberg Eugen Schiffer Andreas Blunck Rudolf Heinze Eugen Schiffer Gustav Radbruch Rudolf Heinze Gustav Radbruch Erich Emminger Josef Frenken Hans Luther komm Wilhelm Marx Johannes Bell Oskar Hergt Erich Koch Weser Theodor von Guerard Johann Viktor Bredt Curt Joel Franz Gurtner Franz Schlegelberger komm Otto Georg ThierackKabinett Muller I 27 Marz 1920 bis 21 Juni 1920 Hermann Muller Reichskanzler SPD Erich Koch Weser DDP Adolf Koster SPD Andreas Blunck DDP Joseph Wirth Zentrum Robert Schmidt SPD Andreas Hermes Zentrum Alexander Schlicke SPD Otto Gessler DDP Johannes Bell Zentrum Gustav Bauer SPD Johannes Giesberts Zentrum Eduard David SPD Normdaten Person GND 124316344 lobid OGND AKS VIAF 173775360 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Blunck AndreasALTERNATIVNAMEN Blunck Max Andreas vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker DDP MdHB MdRGEBURTSDATUM 20 Dezember 1871GEBURTSORT KrempeSTERBEDATUM 12 April 1933STERBEORT Aumuhle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreas Blunck amp oldid 233437601