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Ernst Petrus Wilhelm Kahl 17 Juni 1849 in Kleinheubach 14 Mai 1932 in Berlin war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Politiker DVP Wilhelm Kahl 1928 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Politisches Engagement 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenNach dem Abitur auf dem Gymnasium in Schweinfurt 1867 studierte Kahl der evangelischen Glaubens war Rechtswissenschaften in Erlangen und Munchen 1874 wurde er zum Doktor der Rechte promoviert spater folgten noch eine theologische und eine medizinische Promotion 1879 wurde er als Rechtsprofessor nach Rostock berufen Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit waren das Strafrecht und das Kirchenrecht Uber Erlangen 1883 und Bonn 1888 kam er 1895 als Professor an die Friedrich Wilhelms Universitat heutige Humboldt Universitat in Berlin wo er bis zu seiner Emeritierung 1921 lehrte Im akademischen Jahr 1908 09 war er Rektor der Universitat Von 1891 bis 1915 war er Mitglied der altpreussischen Generalsynode wo er die evangelische Vereinigung leitete In einem Alternativentwurf zum Strafgesetzbuch mit anderen Strafrechtsprofessoren forderte er die Straflosigkeit der einfachen Homosexualitat also von einvernehmlichen homosexuellen Handlungen unter volljahrigen Mannern 1 Im Ersten Weltkrieg war er Delegierter der freiwilligen Krankenpflege Kahl war Prasident des 33 1924 in Heidelberg 34 1926 in Koln und 35 1928 in Salzburg Deutschen Juristentages Er gehorte ausserdem der Arbeitsgemeinschaft fur Volksgesundung an in der er sich im Gegensatz zu vielen Medizinern gegen eine Zwangssterilisierung von erbkranken Verbrechern aussprach Aber auch Versuchen am Menschen stand er skeptisch wenn auch nicht ganzlich ablehnend gegenuber So argumentierte er im Strafrechtsausschuss zum 263 StGB der die Strafbarkeit arztlicher Eingriffe unter bestimmten Voraussetzungen ausschloss Der Kranke darf nicht zum Probierobjekt fur gleichgultige belanglose und unuberlegte Versuche herabsinken Nach ihm ist seit 1929 die Kahlstrasse in Berlin Wilmersdorf benannt Im selben Jahr wurde ihm an seinem 80 Geburtstag der Adlerschild des Deutschen Reiches die hochste Auszeichnung der Weimarer Republik verliehen 2 nbsp Erich Salomon Wilhelm Kahl 1930 nbsp Das Grab von Wilhelm Kahl in Berlin KreuzbergWilhelm Kahl starb 1932 im Alter von 82 Jahren in Berlin Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof I der Gemeinde Jerusalems und Neue Kirche in Berlin Kreuzberg 3 Er ruht dort an der Seite seiner Frau Bertha geb Laiblin 1852 1941 Das Grab von Wilhelm Kahl war von 1956 bis 2014 als Berliner Ehrengrab gewidmet Politisches Engagement BearbeitenWilhelm Kahl war seit 1874 Mitglied der Nationalliberalen Partei 1918 beteiligte er sich an der Grundung der Deutschen Volkspartei deren Ehrenvorsitzender er wurde Kahl gehorte 1919 20 der Weimarer Nationalversammlung an Er war dort u a Vorsitzender des Strafrechtsausschusses Anschliessend war er bis zu seinem Tode Reichstagsabgeordneter Als die Nationalversammlung am 12 Mai 1919 erstmals in Berlin in der Neuen Aula der Universitat tagte hielt Kahl in seiner Doppeleigenschaft als Abgeordneter und als Professor der Berliner Universitat die Begrussungsansprache Veroffentlichungen BearbeitenDie Selbstandigkeitsstellung der protestantischen Kirche in Bayern gegenuber dem Staate Deichert Erlangen 1874 Die Lehre vom Primat des Willens bei Augustinus Duns Scotus und Descartes phil Diss Strassburg 1886 mit Richard Wilhelm Dove Lehrbuch des katholischen und evangelischen Kirchenrechts Tauchnitz Leipzig 1886 Kirchenordnung fur die evangelischen Gemeinden der Provinz Westfalen und der Rheinprovinz vom 5 3 1835 Marcus Bonn 1891 Lehrsystem des Kirchenrechts und der Kirchenpolitik Mohr Tubingen 1894 Die Konfession der Kinder aus gemischter Ehe Zu den Vorschlagen uber die Kodifikation des deutschen burgerlichen Rechts Mohr Freiburg im Breisgau 1895 Aphorismen zur Trennung von Staat und Kirche Rede zum Antritt des Rektorates der Koniglichen Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin gehalten in der Aula am 15 Oktober 1908 Gustav Schade Verlag Berlin 1908 Zum Rechtsinhalt des Konkordienbuches In Festgabe der Berliner juristischen Fakultat fur Otto Gierke zum Doktorjubilaum am 21 August 1910 Marcus Breslau 1910 Zur Geschichte der Schulaufsicht Teubner Leipzig 1913 Vom Recht zum Kriege und vom Siegespreis Heymanns Verlag Berlin 1914 Staat und Kirche In Handbuch der Politik Berlin und Leipzig 1914 An die Deutschen im Reiche Pass amp Garleb Berlin 1915 Dreibund Treubund Deutsche Antwort auf Italiens Verrat Heymanns Verlag Berlin 1915 Pessimismus und Optimismus im Kriege Heymanns Verlag Berlin 1915 Die deutsche Kirche im deutschen Staat Weidmann Berlin 1919 Gegen Schmach und Knechtung Rede des Abgeordneten Kahl in der Deutschen Nationalversammlung am 22 Juni 1919 Berlin 1919 mit Friedrich Meinecke und Gustav Radbruch Die deutschen Universitaten und der heutige Staat Mohr Tubingen 1926 mit Reinhold Seeberg und Martin Fassbender Der Weg zur Volksgesundung Reichstagskundgebung der Arbeitsgemeinschaft fur Volksgesundung am 2 Mai 1926 Arbeitsgemeinschaft fur Volksgesundung Berlin 1926 Uber das Verhaltnis von Staat und Kirche in Vergangenheit und Gegenwart In Bernhard Harms Hrsg Recht und Staat im neueren Deutschland Band I Hobbing Berlin 1929 S 353 389 Literatur BearbeitenKlaus Achenbach Kahl Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 21 f Digitalisat Klaus Achenbach Recht Staat und Kirche bei Wilhelm Kahl jur Diss Regensburg 1972 Max Alsberg Wilhelm Kahl Heymann Berlin 1929 Jacques Derrida Die Postkarte von Sokrates bis an Freud und jenseits Verlag Brinkmann amp Bose Berlin 1982 ISBN 3 922660 05 3 Festgabe der Berliner Juristischen Fakultat fur Wilhelm Kahl Zum Doktorjubilaum am 19 April 1923 Mohr Tubingen 1923 Janos Frecot Helmuth F Braun Erich Salomon Mit Frack und Linse durch Politik und Gesellschaft Photographien 1928 1938 Berlinische Galerie Ausstellungskatalog Schirmer Mosel Munchen 2004 ISBN 3 8296 0032 1 S 175 Erich Salomon Han de Vries und Peter Hunter Salomon Portrait einer Epoche Ullstein Verlag Berlin 1963 S 107 nur Ausschnitt dafur mit Bildunterschrift Walter Troxler Kahl Wilhelm In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 15 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 077 8 Sp 779 782 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Wilhelm Kahl zum Gedachtnis geboren 17 Juni 1849 gestorben 14 Mai 1932 Pass amp Garleb Berlin ca 1932 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Kahl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Wilhelm Kahl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Wilhelm Kahl in der Deutschen Digitalen Bibliothek Wilhelm Kahl in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Zeitungsartikel uber Wilhelm Kahl in den Historischen Pressearchiven der ZBW Eintrag zu Wilhelm Kahl im Catalogus Professorum RostochiensiumEinzelnachweise Bearbeiten Rehabilitierung und Entschadigung der aufgrund einvernehmlicher homosexueller Handlungen strafrechtlich Verfolgten in der DDR bzw der BRD bis 1968 bzw 1969 Gutachten Zum Vorgehen nach Bundestags Drs 14 2620 Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Kahl erhalt den Adlerschild des Reiches in BR am Mittag 18 Juni 1929 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 214 Normdaten Person GND 11877655X lobid OGND AKS LCCN n86024144 VIAF 42633880 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kahl WilhelmALTERNATIVNAMEN Kahl Ernst Petrus Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtswissenschaftler und Politiker DVP MdRGEBURTSDATUM 17 Juni 1849GEBURTSORT KleinheubachSTERBEDATUM 14 Mai 1932STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Kahl amp oldid 232700752