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Das Furstentum Lubeck war ein historisches Territorium im Heiligen Romischen Reich dem Deutschen Bund und dem Deutschen Reich Es war von 1803 1815 bis 1918 Landesteil des Herzogtums bzw Grossherzogtums Oldenburg und als Landesteil Lubeck von 1918 bis 1934 1937 des Freistaats Landes Oldenburg Sowohl im 19 wie im 20 Jahrhundert war auch die Bezeichnungen Landesteil Eutin gebrauchlich 1 Karte des Furstentums Lubeck 1819Landtagsfahrt ins Furstentum Lubeck 1907 Alter Grenzstein des Furstentums Lubeck bei Hassendorf Ostholstein Wappen des Furstentums Lubeck bis 1918Kleinere norddeutsche Staaten 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gliederung 3 Regierungsprasidenten 4 Rechtspflege 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Furstentum Lubeck entstand 1803 mit der bei dem Reichsdeputationshauptschluss beschlossenen Sakularisation des Hochstiftes Lubeck und gehorte in Personalunion zum Herrschaftsbereich der Herzoge Grossherzoge von Oldenburg da bereits seit dem Vertrag von Zarskoje Selo 1773 die Furstbischofe von Lubeck auch das Herzogtum Oldenburg regierten Ermoglicht hatte dies der Herzog von Holstein Gottorf Paul I Er ubertrug auf Drangen seiner Mutter Katharina II seinem Grossonkel Friedrich August dem damaligen Furstbischof von Lubeck das Herzogtum Oldenburg um selbst russischer Grossfurst werden zu konnen Mittelpunkt der Herrschaft war die Residenzstadt Eutin mit dem Eutiner Schloss 1803 hatte das 9 5 Quadratmeilen grosse Territorium 22 000 Einwohner Von 1811 bis 1814 gehorte der sudliche Teil zum Kaiserreich Frankreich und war eine Exklave des Departements des Bouches de l Elbe Der nordliche Teil blieb unbesetzt Nach der Niederlage Napoleons wurde das Furstentum erneut dem Herrschaftsbereich der Herzoge ab 1814 Grossherzoge von Oldenburg zugeteilt Die Regierungsgewalt ubte ein vom Grossherzog von Oldenburg eingesetzter Regierungsprasident aus Nach dem Deutsch Danischen Krieg und dem Deutschen Krieg wurden Anspruche des Hauses Oldenburg Gottorp durch den in Berlin verhandelten Vertrag vom 27 September 1866 das holsteinische Amt Ahrensbok ohne dessen Exklave Travenhorst und einige andere bis dahin holsteinische Besitzungen sowie eine Entschadigung von 1 Million Reichstalern von Preussen abgefunden Die naheren Einzelheiten regelte der Kieler Vertrag 1867 vom Februar 1867 Erst am 19 Juni 1867 konnten der Grossherzog von Oldenburg die abgetretenen Orte tatsachlich in Besitz nehmen Die neuerworbenen Gebietsteile wurden erst durch Gesetz vom 25 Marz 1870 mit dem Furstentum Lubeck auch formlich vereinigt 2 Nach dem Ende der Monarchie 1918 wurde die Exklave zum Landesteil Lubeck des Freistaats Oldenburg Hauptstadt blieb Eutin die Stadt Lubeck selbst die zuvor niemals Teil des Furstentums gewesen war blieb als Freie und Hansestadt ein eigenstandiger Gliedstaat des Deutschen Reiches NSDAP Kreisleiter des Landesteils Lubeck war ab November 1930 und ab 1937 der spater stellvertretende Bezirksleiter in Ostholstein Wolfgang Saalfeldt der von Beruf Chirurg war und in Eutin wohnte 3 Mit dem Gross Hamburg Gesetz wurde der Landesteil Lubeck 1937 als Kreis Eutin vom Freistaat Oldenburg in die preussische Provinz Schleswig Holstein umgegliedert in den auch die drei nordwestlichen Exklaven der Stadt Lubeck Dissau Curau Malkendorf und Krumbeck einbezogen wurden Das Gebiet ist heute Teil des Kreises Ostholstein Bis 1977 hatte der einstige Landesteil Lubeck mit der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Eutin eine eigene evangelische Landeskirche die dann in der fusionierten Nordelbischen Evangelisch Lutherischen Kirche aufging Gliederung BearbeitenDas Furstentum Lubeck gliederte sich Bis 1843 in einen nordlichen Teil bestehend aus Stadt Eutin Amt Kollegiatstift in Eutin ansassig Amt Eutin sowie dem Allodialgut Benz mit der heutigen Bezeichnung Gut Benzerhof einen sudlichen Teil bestehend aus Amt Kaltenhof in Schwartau ansassig Amt Grossvogtei in Schwartau ansassig Ab 1843 nach Zusammenlegung der Amter Kaltenhof und Grossvogtei und Durchfuhrung des im Ploner Vertrag von 1842 vereinbarten Gebietsaustausches mit Holstein unter anderem Abtretung des Amt Kollegiatstift in Stadt Eutin Amt Eutin Amt SchwartauAm 19 Juni 1867 ging das Amt Ahrensbok ohne Travenhorst infolge des am 23 Februar 1867 geschlossenen Kieler Vertrags an das Furstentum Lubeck damit bestand das Furstentum Lubeck aus Stadt Eutin Amt Eutin Amt Schwartau Amt Ahrensbok1879 wurden die Amter zugunsten der Regierung in Eutin aufgelost wobei die gerichtliche Zustandigkeit aufgrund der Reichsjustizgesetze an die Amtsgerichte uberging Damit bestand das Furstentum Lubeck aus Flecken Ahrensbok Landgemeinde Ahrensbok Gemeinde Bosau Gemeinde Curau Stadt Eutin Landgemeinde Eutin Gemeinde Gleschendorf Gemeinde Gnissau Gemeinde Malente Gemeinde Neukirchen Gemeinde Obernwohlde Gemeinde Ost Ratekau Gemeinde Redingsdorf Landgemeinde Rensefeld Flecken Schwartau ab 1912 Stadt Gemeinde Siblin Gemeinde Susel Gemeinde Stockelsdorf Gemeinde West RatekauSeit 1934 gliederte sich der Landesteil Lubeck in die neun Gemeinden Gemeinde Ahrensbok Gemeinde Bosau Stadt Eutin Gemeinde Gleschendorf Gemeinde Malente Stadt Bad Schwartau Gemeinde Susel Gemeinde Stockelsdorf Gemeinde Ratekau Zuvor waren aufgrund des oldenburgischen Vereinfachungsgesetzes fur den Landesteil Lubeck Teile der Landgemeinde Rensefeld nach Bad Schwartau eingemeindet worden die Gemeinden West Ratekau und Ost Ratekau zur Gemeinde Ratekau zusammengeschlossen worden die Gemeinden Malente und Neukirchen zur Gemeinde Malente zusammengelegt worden die Gemeinde Gnissau die Stadt Ahrensbok die Landgemeinde Ahrensbok mit Teilen der Gemeinden Siblin und Curau und Obernwohlde zur Gemeinde Ahrensbok zusammengelegt worden die Gemeinde Redingsdorf mit Teilen der Gemeinde Siblin in die Gemeinde Susel eingemeindet worden Teile der Gemeinden Obernwohlde Curau und Rensefeld in die Gemeinde Stockelsdorf eingemeindet worden die Landgemeinde Eutin in die Stadt Eutin eingemeindet worden Regierungsprasidenten Bearbeiten1809 1812 Hans Detlef von Hammerstein 1812 1825 Hans Albrecht von Maltzan Vakanz 1829 1848 Wilhelm von Grote Vakanz 1853 1857 Carl Zedelius 1857 1871 Anton Barnstedt 1871 Johann Ernst Greverus 1871 1885 Carl Franz Nikolaus Bucholtz 1885 1891 Werner August Friedrich Lentz 1891 1896 Adolf Mutzenbecher 1896 1908 Alexander Christian von Buttel 1908 1919 Peter Friedrich Nicolaus Meyer 1927 1930 Friedrich CassebohmRechtspflege BearbeitenMit dem Inkrafttreten der Reichsjustizgesetze war den Amtsgerichten des Furstentums Lubeck in Ahrensbok Eutin Oldenburg Holstein und Schwartau staatsvertraglich 4 bis zum Gross Hamburg Gesetz 1937 das Landgericht Lubeck und das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg ubergeordnet Ab 1937 wurde das Oberlandesgericht Kiel der preussischen Provinz Schleswig Holstein als Obergericht zustandig Literatur BearbeitenGerhard Kobler s v Lubeck Hochstift Furstentum In ders Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 394 395 Online abgerufen am 5 August 2023 Otto Ronnpag Der oldenburgische Landesteil Lubeck zwischen der Freien und Hansestadt Lubeck und der preussischen Provinz Schleswig Holstein 1918 1937 Oldenburg 1985 auch erschienen in Zeitschrift fur Schleswig Holsteinische Geschichte Band 110 S 263 294 Neumunster 1985 Rudolf Illing Das Furstentum Lubeck in seinen Beziehungen zum Freistaat Oldenburg und zu den Nachbarstaaten Lubeck und Schleswig Holstein Schleswig Holsteinischer Ausschuss fur das Furstentum Lubeck Vollbehr amp Riepen Kiel 1921 Weblinks Bearbeiten Commons Principality of Lubeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Suche nach Furstentum Lubeck im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte Nennung der Gliederung des Furstentums Lubeck Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 Grossherzogtum Oldenburg Furstentum Lubeck Uber die Zusammenlegung von Malente und Neukirchen Zur Bildung der Gemeinde AhrensbokEinzelnachweise Bearbeiten aus diesem Grund nannte Eduard Alberti seine Lexikon Ausgaben Lexikon der Schleswig Holstein Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller siehe auch Otto Ronnpag Der oldenburgische Landesteil Lubeck Eutin zwischen der Freien und Hansestadt Lubeck und der preussischen Provinz Schleswig Holstein 1918 1937 In Verband zur Pflege und Forderung der Heimatkunde im Eutinischen e V Jahrbuch fur Heimatkunde Eutin Oldenburg 1985 S 79 ff Gesetz fur das Grossherzogthum Oldenburg betreffend die Incorporirung der durch Staatsvertrag vom 27 September 1866 von Seiner Koniglichen Hoheit dem Grossherzog erworbenen vormals Holsteinischen Gebietstheile in das Furstenthum Lubeck Oldenburg den 25 Marz 1870 In Gesetzblatt fur das Herzogtum Oldenburg 21 Band 1869 und 1870 Digitalisat MDZ http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10551313 SZ 3D489 doppelseitig 3D LT 3DDigitalisat 20MDZ PUR 3D abgerufen am 6 August 2023 Sebastian Lehmann Kreisleiter der NSDAP in Schleswig Holstein Lebenslaufe und Herrschaftspraxis einer regionalen Machtelite Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2007 ISBN 978 3 89534 653 8 S 85 Vertrag zwischen Oldenburg und Lubeck uber die Errichtung eines gemeinschaftlichen Landgerichts fur die freie und Hansestadt Lubeck und das Grossherzoglich Oldenburgische Furstenthum Lubeck Vom 29 30 September 1878 In Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung 1880 S 317 322 Landesteile Amter und Stadte I Klasse des Grossherzogtums Oldenburg Stand 1910 Landesteil Herzogtum Oldenburg Amt Brake Amt Butjadingen Amt Cloppenburg Amt Delmenhorst Stadt Delmenhorst Amt Elsfleth Amt Friesoythe Amt Jever Stadt Jever Amt Oldenburg Stadt Oldenburg Amt Rustringen Amt Varel Stadt Varel Amt Vechta Amt Westerstede Amt WildeshausenLandesteil Furstentum BirkenfeldLandesteil Furstentum Lubeck Normdaten Geografikum GND 4115317 0 lobid OGND AKS VIAF 241480346 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Furstentum Lubeck amp oldid 236201366