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Dieser Artikel behandelt den Freistaat Oldenburg zu Oldenburg als Land mit historisch unterschiedlichen Herrschaftsformen siehe den Uberblicksartikel Oldenburg Land Der Freistaat Oldenburg war ein republikanisch verfasstes Land des Deutschen Reiches wahrend der Weimarer Republik das als parlamentarische Demokratie regiert wurde Er war der Nachfolgestaat des Grossherzogtums Oldenburg nachdem der Oldenburger Grossherzog Friedrich August am 11 November 1918 im Zuge der Novemberrevolution seinen Thronverzicht erklart hatte Der Freistaat Oldenburg wurde 1933 1934 gleichgeschaltet Infolge des Gross Hamburg Gesetzes von 1937 fielen zwei Exklaven die Landesteile Lubeck Eutin und Birkenfeld an die preussischen Provinzen Schleswig Holstein und Rheinprovinz Das Kerngebiet ging zum 1 November 1946 im Land Niedersachsen auf Freistaat Oldenburg Wappen FlaggeLage im Deutschen ReichEntstanden aus Grossherzogtum OldenburgAufgegangen in Land NiedersachsenDaten aus dem Jahr 1925Landeshauptstadt OldenburgRegierungsform Parlamentarische DemokratieVerfassung Verfassung vom 30 November 1920Bestehen 1918 1934 1946Flache 5396 km Mai 1939 Einwohner 545 172 1925 582 400 Mai 1939 Bevolkerungsdichte 108 Einwohner km 1939 Reichsrat 1Kfz Kennzeichen O I O II O IIIKarteLandesteil Lubeck Landesteil Birkenfeld Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1918 bis 1932 1 2 NSDAP Regierung 1932 33 1 3 Zeit des Nationalsozialismus und Nachkriegszeit 1 4 Aufgehen im Land Niedersachsen 2 Politik 2 1 Ministerprasidenten und Reichsstatthalter 2 2 Wappen 2 3 Flagge 3 Bevolkerung und Flache 4 Verwaltungsgliederung 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1918 bis 1932 Bearbeiten Nach dem Thronverzicht des Grossherzogs rief ein Arbeiter und Soldatenrat die Selbstandige Republik Oldenburg Ostfriesland aus Am 11 November konstituierte sich auch ein Landesdirektorium unter Bernhard Kuhnt USPD dieses bestand bis zum 3 Marz 1919 1 Der alte Landtag gewahlt 1911 16 bestatigte das Landesdirektorium und arbeitete als einziger Landtag im Reich bis zur Konstituierung der verfassunggebenden Landesversammlung weiter 1 Im Februar 1919 griff die Reichsregierung ein 2 Kuhnt wurde verhaftet und seines Amtes enthoben Am 23 Februar wurde eine verfassunggebende Landesversammlung gewahlt 3 Am 17 Juni 1919 verabschiedete diese Landesversammlung die Verfassung fur den Freistaat Oldenburg am 21 Juni konstituierte sie sich zum 1 Landtag und wahlte das Kabinett Tantzen I eine Koalitionsregierung von SPD DDP und Zentrum Mit der Grundung der Oldenburgischen Ordnungspolizei im Oktober 1919 fand eine entscheidende Wende auf dem Gebiet der Inneren Sicherheit statt Die zu 80 vom Reich finanzierte Truppe eigentlich zur Aufstandsbekampfung gedacht wurde bald in den polizeilichen Einzeldienst in den drei wichtigsten Stadten Rustringen Oldenburg und Delmenhorst integriert und unterhielt spater Revierabteilungen in den Landesteilen Lubeck und Birkenfeld Am 6 Juni 1920 fand eine weitere Landtagswahl statt Koalitionsverhandlungen von SPD DDP und Zentrum mit der DVP scheitern danach die Regierung Tantzen blieb im Amt Am 28 Marz 1923 trat die Regierung Tantzen zuruck weil sie im Landtag keine Zweidrittelmehrheit fur die Verschiebung der Landtagswahlen erreichte angesichts der Ruhrbesetzung war die Verschiebung von der Reichsregierung angeregt worden 1 Am 17 April 1923 wahlte der Landtag eine Regierung von Parteilosen unter Eugen von Finckh Kabinett Finckh I es amtierte bis zum 22 Juni 1925 Spater folgten das Kabinett Finckh II 23 Juni 1925 bis zum 14 November 1930 und das Kabinett Cassebohm 14 22 November 1930 bis zum 16 Juni 1932 Bei der Landtagswahl zum Oldenburgischen Landtag am 17 Mai 1931 bekam die NSDAP 37 2 der Stimmen und war damit erstmals in einem Landtag die starkste Fraktion 4 NSDAP Regierung 1932 33 Bearbeiten Bei der Wahl am 29 Mai 1932 erhielt die NSDAP mit 48 5 der Stimmen eine absolute Mehrheit 24 von 46 der Sitze 5 ebenfalls zum ersten Mal in einem Land und am 16 Juni wurde Carl Rover NSDAP zum Ministerprasidenten einer NSDAP Regierung gewahlt Drei weitere Abgeordnete die beiden der DNVP und der der Landvolkpartei stimmten ebenfalls dafur 1 Das Kabinett Rover amtierte bis zum 5 6 Mai 1933 Zeit des Nationalsozialismus und Nachkriegszeit Bearbeiten Von Mai 1933 bis zum Kriegsende 1945 war das Land zusammen mit dem Land Bremen einem Reichsstatthalter unterstellt bis Mai 1942 dem vorherigen Ministerprasidenten Rover anschliessend Paul Wegener Mit Wirkung vom 1 April 1937 wurden seine beiden Exklaven Birkenfeld und Lubeck durch das Gross Hamburg Gesetz in das Land Preussen ausgegliedert Der Landesteil Birkenfeld wurde in die Rheinprovinz und der Landesteil Lubeck als Kreis Eutin heute ein Teil des Kreises Ostholstein in die Provinz Schleswig Holstein eingegliedert Gleichzeitig erhielt Oldenburg von Preussen die ehemals zur Provinz Hannover gehorende Stadt Wilhelmshaven Nach Ende des Krieges fanden zunachst in Zusammenarbeit mit der britischen Militarregierung Uberlegungen statt Oldenburg als eigenstandiges Land weiterzufuhren Dazu wurde Theodor Tantzen zum vorlaufigen Ministerprasidenten ernannt und bildete mit August Wegmann Inneres Harald Koch Finanzen und Fritz Kaestner Kirchen und Schulen das neue Staatsministerium Daruber hinaus konstituierte sich ein Ausschuss der eine neue Verfassung fur das Land Oldenburg erarbeiten sollte die im Fruhjahr 1946 auch vom ernannten Landtag beschlossen wurde 6 Letztlich wurde diese Idee verworfen und Oldenburg als Verwaltungsbezirk ein Teil des neuen Landes Niedersachsen Aufgehen im Land Niedersachsen Bearbeiten Mit der Verordnung Nr 46 der britischen Militarregierung vom 23 August 1946 Betreffend die Auflosung der Provinzen des ehemaligen Landes Preussen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbstandige Lander erhielt das Land Hannover seine rechtlichen Grundlagen Am 23 November 1946 genehmigte die britische Militarregierung die Vereinigung des Landes Braunschweig mit Ausnahme des ostlichen Teils des Landkreises Blankenburg sowie der Exklave Calvorde als Amt Calvorde des Landkreises Helmstedt die in der sowjetischen Besatzungszone lagen und in das Land Sachsen Anhalt integriert wurden des Landes Hannover mit Ausnahme des Amtes Neuhaus das an die sowjetische Besatzungszone fiel und erst 1993 Niedersachsen wieder angegliedert wurde des Landes Oldenburg und des Landes Schaumburg Lippe zum neuen Land Niedersachsen Am 10 November 2011 beschloss der Niedersachsische Landtag mit dem Gesetz zur Anderung des Gesetzes uber den Staatsgerichtshof und zur Aufhebung vorkonstitutionellen Verfassungsrechts die Aufhebung der Verfassung fur den Freistaat Oldenburg vom 17 Juni 1919 in der Fassung des Abschnitts II Kapitel 1 Teil 1 2 des Gesetzes vom 27 April 1933 Nds GVBl Sb II S 6 zuletzt geandert durch 18 Abs 1 Satz 2 Nr 4 Buchst a des Gesetzes vom 10 Februar 1972 Nds GVBl S 109 7 Einige Teile der Verfassung hatten bis dahin als einfaches Landesrecht weiter Bestand Diese Teile waren allerdings durch Bestimmungen in verschiedenen Landesgesetzen mittlerweile obsolet geworden 8 Politik Bearbeiten Oldenburgischer Landtag Oldenburgisches Staatsministerium 1946 bis 2004 Sitz des RegierungsprasidentenMinisterprasidenten und Reichsstatthalter Bearbeiten Der Prasident des Landesdirektoriums 1918 1919 bzw die Ministerprasidenten des Freistaates Oldenburg Bernhard Kuhnt USPD 11 November 1918 bis 3 Marz 1919 Theodor Tantzen DDP 21 Juli 1919 bis 17 April 1923 Eugen von Finckh parteilos 17 April 1923 bis 13 Juli 1930 Friedrich Cassebohm 14 November 1930 bis 16 Juni 1932 Carl Rover NSDAP 16 Juni 1932 bis 5 Mai 1933 Georg Joel NSDAP 6 Mai 1933 bis April 1945 Theodor Tantzen FDP April 1945 bis 31 Oktober 1946 Reichsstatthalter fur Oldenburg und Bremen mit Sitz in Oldenburg Carl Rover 6 Mai 1933 bis 15 Mai 1942 Paul Wegener 27 Mai 1942 bis April 1945 Wappen Bearbeiten Blasonierung Geviert Feld 1 und 4 in Gold je zwei rote Balken Feld 2 und 3 in Blau je ein goldenes an den Enden verbreitertes und eingekerbtes am Fuss mit einer Spitze versehenes Kreuz In den Landesteilen Lubeck und Birkenfeld wird auf dem Landeswappen das Wappen des Landesteils als Herzschild gefuhrt Das Wappen des Landesteils Lubeck enthalt in blauem Felde ein goldenes schwebendes Kreuz das mit einer Bischofsmutze mit wegfliegenden Binden bedeckt ist Das Wappen des Landesteils Birkenfeld ist von Rot und Silber geschacht Bekanntmachung des Staatsministeriums vom 29 Dezember 1926 Artikel 1 Flagge Bearbeiten Die Landesflagge ist eine blaue durch ein einfaches rotes Kreuz in vier gleiche Rechtecke geteilte Flagge Bekanntmachung des Staatsministeriums vom 3 Oktober 1919 2 Bevolkerung und Flache Bearbeiten5396 km 582 400 Einwohner Mai 1939 Verwaltungsgliederung BearbeitenDie Verwaltungsgliederung des Grossherzogtums blieb im Freistaat Oldenburg weitgehend erhalten allerdings wurde Rustringen 1919 zu einer amtsfreien Stadt I Klasse erhoben Die Landesteile Birkenfeld und Lubeck gehorten zunachst weiterhin zum Freistaat Oldenburg Bei einer umfassenden Verwaltungsreform wurden 1933 sechs neue Amter eingerichtet in denen Landratsamter eingerichtet wurden Der Landesteil Oldenburg besass seitdem die folgende Gebietseinteilung Stadte I Klasse Kreisfreie Stadte Delmenhorst Oldenburg Rustringen bis 1937 Wilhelmshaven ab 1937 zuvor Teil der preussischen Provinz Hannover gleichzeitig mit Rustringen vereinigt Amter ab 1939 Landkreise Ammerland gebildet aus einem Teil des alten Amtes Oldenburg und dem Amt Westerstede Cloppenburg gebildet aus den Amtern Cloppenburg und Friesoythe Friesland gebildet aus den Stadten Jever und Varel sowie den Amtern Jever und Varel Oldenburg gebildet aus einem Teil des alten Amtes Oldenburg sowie den Amtern Delmenhorst und Wildeshausen Vechta gebildet aus dem Amt Vechta Wesermarsch gebildet aus den Amtern Brake Butjadingen und Elsfleth1939 wurden die Amter in Landkreise umbenannt Die beiden Landesteile Birkenfeld und Lubeck wurden 1937 von Oldenburg nach Preussen umgegliedert Literatur BearbeitenGerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 7 vollstandig uberarbeitete Auflage Albrecht Eckhardt Vom Grossherzogtum zum niedersachsischen Verwaltungsbezirk Das Land Oldenburg 1918 1946 In Jorg Michael Henneberg Horst Gunter Lucke Hg Geschichte des Oldenburger Landes Herzogtum Grossherzogtum Freistaat Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Aschendorff Munster 2014 ISBN 978 3 402 12942 5 S 189 216 Albrecht Eckhardt Von der sozialistischen Revolution zur praktischen Tagespolitik und Staatsverwaltung Das Direktorium des Freistaats Oldenburg in seinen Protokollen 1918 19 Oldenburg Isensee 2017 ISBN 978 3 7308 1406 2Siehe auch BearbeitenOldenburger LandWeblinks BearbeitenSuche nach Freistaat Oldenburg In Deutsche Digitale Bibliothek Suche nach Freistaat Oldenburg im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Chronologie Hermann Lubbing Oldenburgische Landesgeschichte Oldenburg 1953 S 141 Wahlergebnisse Wahlergebnisse Ergebnisse NLA OL Rep 400 Best 131 Nr 526 Organisation des Staatsmini Arcinsys Detailseite Abgerufen am 17 April 2018 Niedersachsisches Gesetz und Verordnungsblatt 5321 Nr 27 2011 vom 17 November 2011 S 414 Gesetzentwurf mit Begrundung vom 22 Juni 2011 zum Gesetz zur Anderung des Gesetzes uber den Staatsgerichtshof und zur Aufhebung vorkonstitutionellen Verfassungsrechts Drucksache 16 3768 des Niedersachsischen Landtages Lander des Deutschen Reiches zur Zeit der Weimarer Republik 1919 1933 Anhalt Anhalt Baden Baden Bayern Freistaat Braunschweig Braunschweig Bremen Hamburg Volksstaat Hessen Hessen Freistaat Lippe Lippe Lubeck Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Freistaat Oldenburg Oldenburg Freistaat Preussen Preussen Sachsen Freistaat Schaumburg Lippe Schaumburg Lippe Thuringen Thuringen ab 1920 Wurttemberg Wurttemberg Saargebiet unter Volkerbundsverwaltung 1920 1935 Volksstaat Reuss Reuss bis 1920 Freistaat Sachsen Altenburg Sachsen Altenburg bis 1920 Freistaat Sachsen Gotha Sachsen Gotha bis 1920 Freistaat Sachsen Meiningen Sachsen Meiningen bis 1920 Freistaat Sachsen Weimar Eisenach Sachsen Weimar Eisenach bis 1920 Freistaat Schwarzburg Rudolstadt Schwarzburg Rudolstadt bis 1920 Freistaat Schwarzburg Sondershausen Schwarzburg Sondershausen bis 1920 Freistaat Waldeck Pyrmont Waldeck Pyrmont bis 1929 Der Landesteil Coburg loste sich nach der Abdankung von Herzog Carl Eduard aus der Union mit Gotha organisierte sich als Freistaat Coburg und schloss sich 1920 Bayern an Reichsrechtlich wurde die Eigenstandigkeit Coburgs allerdings nicht anerkannt und es weiterhin als Landesteil Gothas angesehen Lander des Deutschen Reiches zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Anhalt Baden Bayern Braunschweig Bremen Hamburg Hessen Lippe Lubeck bis 1937 Mecklenburg ab 1934 Mecklenburg Schwerin 1933 Mecklenburg Strelitz 1933 Oldenburg Preussen Saarland als Saargebiet bis 1935 unter Volkerbundsverwaltung Sachsen Schaumburg Lippe Thuringen Wurttemberg Normdaten Geografikum GND 117909 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freistaat Oldenburg amp oldid 228531746