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Georg Karl Joel 8 August 1898 in Wilhelmshaven 10 Oktober 1981 in Rastede war ein deutscher Politiker NSDAP spater DRP Er war von 1932 bis 1933 Landtagsprasident von Oldenburg und wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Ministerprasident des Landes zudem von 1936 bis 1945 auch Mitglied des Deutschen Reichstages Nach dem Zweiten Weltkrieg zog er in den Landtag des Bundeslandes Niedersachsen ein Georg Joel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJoel wurde als Sohn eines Schlossers geboren Nach dem Besuch der Oberrealschule in Wilhelmshaven war er vom November 1914 bis April 1917 bei der Grossherzoglich Oldenburgischen Eisenbahn Vom 1 Mai 1917 bis Dezember 1918 nahm er als Unteroffizier am Ersten Weltkrieg teil wo er an der Westfront im Feld Artillerie Regiment 62 eingesetzt wurde Nach dem Krieg war er Eisenbahnbeamter im mittleren gehobenen Dienst Reichsbahnobersekretar und zuletzt 1933 Reichsbahninspektor Joel war Angehoriger diverser volkischer Verbande z B ab 1920 im Deutschvolkischer Schutz und Trutzbund 1922 trat er in die NSDAP ein Am 6 April 1925 grundete er mit anderen die NSDAP Ortsgruppe Oldenburg Nach dem NSDAP Verbot bzw dessen Aufhebung wurde er am 12 August 1925 erneut in die NSDAP aufgenommen Mitgliedsnummer 15 490 fur die er u a als Pressewart in Oldenburg tatig war Joel war Trager des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP Joel war von November 1930 bis Marz 1933 Ratsmitglied der Stadt Oldenburg und wurde 1931 in den Oldenburgischen Landtag gewahlt dem er bis 1933 angehorte Vom 16 Juni 1932 bis zum 6 Mai 1933 amtierte er als Prasident des Landtages In diese Zeit fiel die sog Kwami Affare bei der Joel als ruder Rassist gegen eine geplante Predigt des ghanaischen Pastors Robert Kwami in der Lambertikirche einschritt Vom Marz bis 5 Mai 1933 war er kurzfristig Staatskommissar zur besonderen Verwendung in Oldenburg Nach der Ernennung Carl Rovers zum Reichsstatthalter amtierte Joel vom 6 Mai 1933 bis April 1945 als Ministerprasident des Freistaates Oldenburg Gleichzeitig ubernahm er die Leitung der Ministerien fur Auswartiges Inneres Handel und Verkehr Zudem wurde er Mitglied im Kulturrat des Deutschen Ausland Instituts Zwischen August 1932 und 1945 war er stellvertretender Gauleiter des Parteigaues Weser Ems Ausserdem war er von 1936 bis 1945 Mitglied des Deutschen Reichstages Von 1937 bis zum 30 Januar 1939 sowie von November 1943 bis 1945 fungierte er als Gaupersonalamtsleiter der NSDAP Gauleitung Weser Ems Vom 1 September 1939 bis November 1942 war Joel Reichsverteidigungsreferent im Gau Weser Ems sowie ab 22 September 1939 als Befehlsleiter der NSDAP Mitglied des Verteidigungsausschusses im Wehrkreis XI In der SA war er 9 November 1937 Brigadefuhrer und ehrenamtlicher SA Fuhrer z B der SA Gruppe Nordsee ehrenamtlicher Bezirksfuhrer des Landesverbands fur die Kriegsgraberfursorge Im Jahr 1937 fungierte Joel als Uberleitungskommissar bei der Zusammenlegung der Stadte Wilhelmshaven und Rustringen Von 1940 bis Kriegsende wohnte er mit seiner Familie im heutigen Karl Jaspers Haus 1 Ab 5 Dezember 1944 wurde Joel fur den Kriegsdienst in der Infanterie Geschutz Ersatz und Ausbildungs Kompanie 22 reaktiviert Er erhielt das Kriegsverdienstkreuz I und II Klasse ohne Schwerter und das Luftschutzehrenzeichen 1 Stufe Anfang Mai 1945 gehorte Joel kurzfristig der Regierung Donitz an bevor er am 27 des Monats verhaftet und in den Lagern Esterwegen und Rotenburg interniert wurde Am 5 Juli 1946 erfolgte aus gesundheitlichen Grunden seine Entlassung aus der Internierung Im Entnazifizierungsverfahren 1950 wurde er in die Gruppe III eingestuft und am 16 Juni 1949 vom Spruchgericht Bielefeld zu zwei Jahren Gefangnis verurteilt wobei jedoch die Internierungszeit angerechnet wurde Am 19 April 1950 wurde Joel zum Handelsvertreter in Oldenburg zugelassen 1955 schloss er sich der Deutschen Reichspartei DRP an In der dritten Wahlperiode war er fur die DRP vom 6 Mai 1955 bis zum 5 Mai 1959 Mitglied des Niedersachsischen Landtages von 1955 bis 1957 in der DRP Fraktion von 1957 bis 1959 in der FDP GB BHE Fraktion Im Landtag gehorte er vom 4 Dezember 1957 bis 5 Mai 1959 Mitglied im Unterausschuss fur Fragen des Beamtenrechts Ausserdem war er von Mai 1955 bis Oktober 1957 und von Juni 1958 bis 5 Mai 1959 Sprecher der DRP im Landtag 1956 wurde Joel Stadtrat und Ratsherr der Stadt Oldenburg Von 1957 bis 1959 sowie 1963 64 war er Mitglied des Parteivorstands der DRP 1961 war er stellvertretender Vorsitzender des DRP Landesverbandes Niedersachsen Nach Grundung der NPD im Jahr 1964 war er Mitglied in deren Parteivorstand sowie Redakteur von deren Wochenzeitung Deutsche Nachrichten 1967 war er Gesellschafter der Deutschen Nachrichten GmbH 1979 80 tat er sich dadurch hervor dass er die Anbringung einer Gedenktafel im ehemaligen Konzentrationslager Esterwegen bekampfte Bis zuletzt gehorte Joel zu den hartnackigen und uneinsichtigen Parteifunktionaren und leugnete den verbrecherischen Charakter des nationalsozialistischen Regimes Siehe auch BearbeitenKabinett JoelLiteratur BearbeitenJoachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 281 282 Barbara Simon Abgeordnete in Niedersachsen 1946 1994 Biographisches Handbuch Hrsg vom Prasidenten des Niedersachsischen Landtages Niedersachsischer Landtag Hannover 1996 S 182 183 Joel Georg Karl In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 356 357 online Stephan A Glienke Die NS Vergangenheit spaterer niedersachsischer Landtagsabgeordneter Abschlussbericht zu einem Projekt der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen im Auftrag des Niedersachsischen Landtages Herausgegeben vom Prasidenten des Niedersachsischen Landtages Durchgesehener Nachdruck der ersten Auflage Hannover 2012 S 167f online als PDF Weblinks BearbeitenGeorg Joel in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte Karl Jaspers Gesellschaft abgerufen am 3 Januar 2020 deutsch Prasidenten des Oldenburgischen Landtags Ludwig Volckers 1848 1849 Lambert Pancratz 1849 Arnold Kitz 1849 1851 Carl Zedelius 1851 1856 Johann Finckh 1857 August Niebour 1857 1861 Carl Julius Dannenberg 1861 1863 Heinrich Becker 1863 1866 Julius Dannenberg 1866 Werner August Friedrich Lentz 1866 1869 August Hullmann 1869 1872 Friedrich Grapel 1872 1876 Gerhard Ahlhorn 1876 1878 Ludwig Strackerjan 1878 1881 Diedrich Roggemann 1881 1896 Karl Gross 1896 1905 Wilhelm Schroder 1905 1919 Ernst Tantzen 1919 1920 Wilhelm Schroder 1920 1925 Paul Hug 1925 Wilhelm Schroder 1925 1928 Emil Zimmermann 1928 1931 Heinrich Eichler 1931 1932 Georg Joel 1932 1933 Johann Behlen 1933 1934 Normdaten Person GND 130496804 lobid OGND AKS VIAF 6041989 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Joel GeorgALTERNATIVNAMEN Joel Georg KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP DRP MdR MdLGEBURTSDATUM 8 August 1898GEBURTSORT WilhelmshavenSTERBEDATUM 10 Oktober 1981STERBEORT Rastede Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Joel amp oldid 218734609