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Die Deutsche Reichspartei DRP eigene Schreibweise Deutsche Reichs Partei war eine bundesdeutsche rechtsextreme Partei die zwischen 1950 und 1965 bestand Parteiprogrammatisch orientierte sich die DRP vor allem am extremen nationalistischen Flugel des Weimarer Konservatismus den etwa die Deutschnationale Volkspartei vertreten hatte und war zeitweise in Landesparlamenten vertreten Niedersachsen Bremen Rheinland Pfalz Parteifahne der DRP vereinfacht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fuhrungspersonen 3 Programmatik 4 Parteizeitungen 5 Wahlergebnisse 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Deutsche Reichspartei ging Anfang 1950 aus einer Zusammenlegung der niedersachsischen Deutschen Rechtspartei eines Landesverbandes der Deutschen Konservativen Partei Deutsche Rechtspartei DKP DRP mit der nur in Hessen aktiven Nationaldemokratischen Partei NDP hervor Die Vereinigung beider Gruppierungen fand in Kassel statt Bis 1953 war die DRP im Bundestag vertreten da sich ihr ein Teil der Abgeordneten der Deutschen Rechtspartei angeschlossen hatten darunter der spatere DRP und NPD Vorsitzende Adolf von Thadden und vorubergehend auch der NDP Abgeordnete Heinrich Leuchtgens 1951 und 1955 wurde die DRP in den Landtag von Niedersachsen gewahlt 1953 bestand zeitweise die Absicht eines Parteiverbotsverfahrens welches jedoch nicht eingeleitet wurde Dagegen war die radikalere Sozialistische Reichspartei SRP 1952 verboten worden Bei der Landtagswahl in Rheinland Pfalz 1959 gelang der DRP der Sprung uber die 5 Prozent Sperrklausel 5 1 In den Landtag entsandte sie nur einen Abgeordneten Die beiden DRP Mitglieder Arnold Strunk und Paul Schonen schmierten am Heiligabend 1959 antisemitische Parolen an die kurz zuvor neu eingeweihte Synagoge Koln siehe Schandung der Synagoge in Koln Die Tat fand im Bundesgebiet zahlreiche Nachahmer und befeuerte Verbotsforderungen Der DRP Landesverband Rheinland Pfalz wurde 1960 als Nachfolgeorganisation der SRP verboten 1 Bei Wahlen blieb die DRP ohne dauerhafte Erfolge und verlor in der Zeit ihres Bestehens an Bedeutung Im November 1964 bildete sie zusammen mit Teilen der Gesamtdeutschen Partei GDP der 1962 von Heinrich Fassbender gegrundeten DNVP und der DP Bremen in Hannover die NPD Als sich 1965 die NPD bei Wahlen als erfolgreicher als zuvor die DRP erwies loste sich die DRP auf Fuhrungspersonen BearbeitenDie Grundung wurde massgeblich durch Alexander Andrae Oskar Lutz Hans Bernhard von Grunberg Wilhelm Meinberg Otto Hess Hans Schikora Heinrich Kunstmann und Adolf von Thadden betrieben Viele der Grunder waren bereits vor 1933 Mitglieder der NSDAP gewesen Weitere bekannte Mitglieder der Partei waren der ehemalige SS Sturmbannfuhrer Erich Kernmayr der nationalsozialistische Jurist Friedrich Grimm der Schriftsteller Hans Grimm Volk ohne Raum der Luftwaffenoberst a D Hans Ulrich Rudel der fur die Partei im Bundestagswahlkampf 1953 als Spitzenkandidat antrat und der Verleger Karl Waldemar Schutz Die DRP verstand sich als Sammlungsbewegung fur ehemalige NSDAP Mitglieder und Interessenvertretung ehemaliger Angehoriger der Wehrmacht Programmatik BearbeitenDie DRP forderte ihrem Namen entsprechend die Wiederherstellung des 1867 1871 von Otto von Bismarck gegrundeten Deutschen Reiches Eine Teilung Deutschlands lehnte sie ab Ein wiedervereintes Deutschland sollte laut DRP neben den vier Besatzungszonen bzw Bundesrepublik SBZ DDR und Berlin auch die ehemaligen deutschen Ostgebiete umfassen und frei von fremder Besatzung sein Die Wiederherstellung des Deutschen Reiches in den Mindestgrenzen von 1937 war der wichtigste Programmpunkt der DRP Daneben setzte sich die DRP stark fur die Belange der deutschen Landwirtschaft ein in welcher ein grosser Teil der DRP Wahler beschaftigt war Insbesondere in Niedersachsen und Rheinland Pfalz hatte die DRP ihre Schwerpunkte in landlich evangelischen Gegenden Wichtig war der DRP neben der Fixierung auf das untergegangene Reich auch der Antikommunismus Ausserdem setzte man sich gegen die Aufarbeitung der NS Vergangenheit ein Des Weiteren wurde eine geschlossene Blut und Schicksalsgemeinschaft der Deutschen und die Schaffung eines volkisch homogenen Reichs propagiert und von der Auschwitzluge gesprochen Auch antisemitische Einstellungen waren unter den Mitgliedern verbreitet 2 Die DRP sah die Aufgabe der Frau in der Mutterrolle und lehnte nicht nur eine volle Gleichberechtigung der Frau ab sondern wollte z B die Berufstatigkeit von Frauen nur auf Notfalle beschrankt wissen 3 Parteizeitungen BearbeitenDas publizistische Organ Mitgliederzeitung der DRP war der Reichsruf Wahlergebnisse BearbeitenBundestagswahlenBundestagswahl 1953 295 739 Stimmen Zweitstimme 1 1 Die DRP war nur in 6 von 9 Bundeslandern angetreten dd Bundestagswahl 1957 308 564 Stimmen Zweitstimme 1 0 0 1 Bundestagswahl 1961 262 977 Stimmen Zweitstimme 0 8 0 2 LandtagswahlenBayern1958 56 864 Stimmen 0 6 dd Bremen1959 14 689 Stimmen 3 8 1963 Listenverbindung mit der Deutschen Partei DP 5 1 4 Sitze dd Hamburg1953 7 466 Stimmen 0 7 1957 4 109 Stimmen 0 4 0 3 1961 9 045 Stimmen 0 9 0 5 dd Hessen1950 1 989 Stimmen 0 1 1958 16 178 Stimmen 0 6 dd Niedersachsen siehe DRP Niedersachsen 1951 74 017 Stimmen 2 2 3 Sitze 1955 126 692 Stimmen 3 8 1 6 6 Sitze 1959 122 062 Stimmen 3 6 0 2 1963 52 785 Stimmen 1 5 2 1 dd Nordrhein Westfalen1950 107 104 Stimmen 1 7 1958 43 299 Stimmen 0 5 dd Rheinland Pfalz siehe DRP Rheinland Pfalz 1951 7 185 Stimmen 0 5 1959 87 349 Stimmen 5 1 1 Sitz 1963 56 155 Stimmen 3 2 1 9 dd Saarland1960 3 325 Stimmen 0 6 dd Schleswig Holstein1950 37 115 Stimmen 2 8 1954 17 318 Stimmen 1 5 1 3 1958 12 950 Stimmen 1 1 0 4 dd In Baden Wurttemberg und West Berlin trat die DRP nicht zu Landtagswahlen an Literatur BearbeitenKurt P Tauber Beyond the eagle and swastika German nationalism since 1945 2 Bande Middletown Conn 1967 Peter Dudek Hans Gerd Jaschke Entstehung und Entwicklung des Rechtsextremismus in der Bundesrepublik 2 Bande Opladen 1984 Kurt Hirsch Rechts von der Union 1989 ISBN 3 926901 22 5 Oliver Sowinski Die Deutsche Reichspartei 1950 1965 Organisation und Ideologie einer rechtsradikalen Partei Frankfurt am Main 1998 Einzelnachweise Bearbeiten Hakenkreuze in der Bundesrepublik Stunde der Schmierfinken Peter Maxwill 9 Dezember 2014 Spiegel Online Deutsche Reichspartei In Wolfgang Benz Hg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Band 5 Organisationen Institutionen Bewegungen de Gruyter Berlin 2012 S 160 ff Kurt Hirsch Rechts von der Union 1989 S 50 V DParteien in der Bundesrepublik Deutschland in ParlamentenIm Deutschen Bundestag durch Wahl Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU Bundnis 90 Die Grunen Grune Freie Demokratische Partei FDP Alternative fur Deutschland AfD Christlich Soziale Union in Bayern CSU Die Linke Sudschleswigscher Wahlerverband SSW Weitere im Europaischen Parlament durch Wahl Freie Wahler Familie ODP Die PARTEI Piraten Voltdurch Ubertritte Bundnis DeutschlandWeitere in Landesparlamenten durch Wahl BVB Freie Wahlerdurch Ubertritte Burger fur Thuringen BfTh Ehemals vertreten durch Wahl AFB BDV BGL BIW BP Bundnis 90 CVP DDU DemP DG DJ DKP DKP DRP DP DPS DRP DSP DSU DVP DVU FDV GB BHE GDP KPD KPS NPD NF NU REP RSF Schill SHB SPS SRP STATT SVP Tierschutzpartei VBH HB VL WAV WdF Zentrumdurch Ubertritte ADPM Blaue BMV Bundnis C Direkte DL DS DFU FAKT FBU FDVP Foderale FP Deutschlands FVP GVP Graue GAZ LKR mut NRP NLA Regenbogen SVP VR Normdaten Korperschaft GND 2007853 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Reichspartei 1950 amp oldid 234456068