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Alexander Andrae 27 April 1888 in Koslin 3 April 1979 in Wiesbaden war ein deutscher General der Flieger bis 1943 und General der Artillerie im Jahre 1945 im Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Zweiter Weltkrieg 1 2 Nachkriegszeit 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAndrae trat am 17 September 1906 als Fahnenjunker in das Feldartillerie Regiment General Feldzeugmeister 2 Brandenburgisches Nr 18 ein wo er nach seiner Beforderung zum Leutnant am 27 Januar 1908 als Batterieoffizier eingesetzt wurde Es folgten Kommandierungen an die Feldartillerie Schiessschule Juterbog die Militar Turnanstalt Berlin sowie die Gewehrfabrik Erfurt Zum 1 Oktober 1913 stieg er innerhalb seines Regiments zum Abteilungs und ab 1 Marz 1914 zum Regimentsadjutant auf Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam er mit seinem Regiment an der Westfront zum Einsatz Zum 28 Marz 1915 wechselte Oberleutnant Andrae als Adjutant zur 56 Feldartillerie Brigade uber Im Anschluss fungierte er von Oktober 1916 bis Januar 1917 als Generalstabsoffizier hintereinander beim Armeeoberkommando 2 bei der 46 Reserve Division der 23 der 26 und der 25 Infanterie Division sowie in der 9 Landwehr Division Vom Februar bis September 1917 hatte er die gleiche Funktion dann beim Generalkommando des XVI Armee Korps inne Wahrend dieser Zeit war er fur zwei Wochen als Kompaniefuhrer im 12 Koniglich Sachsischen Infanterie Regiment Nr 177 eingesetzt sowie ferner von Juli bis September 1917 zu diversen Generalstabskursen abkommandiert Nach deren Abschluss wurde Andrae als Generalstabsoffizier im Stab des Generalgouvernements Antwerpen eingesetzt wo er bis Kriegsende verblieb Von Januar bis Ende Februar 1919 war Andrae zunachst zur Nachrichtenstelle des Auswartigen Amtes abkommandiert worden Von dort wechselte er am 3 Marz 1919 als Generalstabsoffizier in das Generalkommando des VI Armee Korps uber Anschliessend diente er vom 17 Juni 1919 bis Ende Januar 1920 im Stab des Infanteriefuhrers der Reichswehr Brigade 6 Zum 31 Januar 1920 wurde Andrae als Hauptmann aus dem Militardienst verabschiedet und trat zur Polizei uber Dort agierte er zunachst von Februar bis September 1920 als Chef des Stabes der Sicherheitspolizei von Schleswig Holstein sowie anschliessend bis September 1922 als Sachbearbeiter im Oberprasidium in Kiel Zum 1 Oktober 1922 wurde Andrae zum Kommandeur der Schutzpolizei von Cottbus ernannt was er bis Juli 1925 blieb Im Anschluss hieran wurde er von August 1925 bis Ende 1926 als Lehrer und Sachbearbeiter in der Forschungsabteilung an die Hohere Polizeischule Potsdam Eiche sowie ab Januar 1927 bis Mitte Marz 1933 ebenfalls als Lehrer und Sachbearbeiter an das Polizei Institut Charlottenburg versetzt wo Andrae zugleich als stellvertretender Kommandeur bei verschiedenen Polizeiinspektionen diente Am 21 Marz 1933 wurde er Kommandeur der Hoheren Polizeischule in Eiche Anschliessend war er vom 1 Juni 1934 bis zum 14 Oktober 1935 Kommandeur der Landespolizeigruppe von Stettin 1 Am 15 Oktober 1935 wechselte Andrae zum Heer uber und wurde als Oberst beim Stab des Artillerie Regiments 12 verwendet Von dort wechselte er am 1 August 1936 zur Luftwaffe uber und absolvierte einen Beobachterlehrgang an der Fliegerschule Braunschweig Nach dessen Beendigung wurde er zum 1 November 1936 Kommandeur der Luftkriegsschulen was er bis August 1939 blieb Wahrend dieser Zeit war Andrae ab Mitte Marz 1938 zeitgleich Inspekteur des Erziehungs und Bildungswesens der Luftwaffe Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Andrae am 26 August 1939 zum Kommandeur des Luftgaustabes 17 ernannt was er fur die Dauer des Uberfalls auf Polen bis Oktober 1939 blieb Anschliessend war er bis Februar 1940 erneut Inspekteur des Erziehungs und Bildungswesens der Luftwaffe Nach der Besetzung Danemarks durch deutsche Einheiten im Marz 1940 wurde er dort Kommandeur des Luftgaustabes 300 Im Balkanfeldzug wurde Andrae zum 30 April 1941 zum Kommandierenden General und Befehlshaber des Luftgaus Balkan ernannt In dieser Funktion war er zugleich Befehlshaber des Luftwaffenstabes bei der Luftlandeschlacht um Kreta Nach der Besetzung der Insel wurde Andrae am 9 Juni 1941 zum Kommandanten der Festung Kreta ernannt Unter seinem Kommando kam es im Zuge von Suhneaktionen gegen die Zivilbevolkerung von Kreta zu Massenexekutionen unter der dortigen Zivilbevolkerung Als er einen direkten Befehl Hermann Gorings zur rucksichtslosen Weiterverfolgung von Saboteuren verweigerte wurde Andrae von seiner Funktion als Festungskommandant im August 1942 abgelost und kommissarisch durch General Bruno Brauer ersetzt Er wurde daraufhin ab dem 29 August 1942 als Offizier z b V im Reichsluftfahrtministerium RLM gefuhrt und am 31 Mai 1943 als General der Flieger aus dem Militardienst verabschiedet Im April 1945 wurde Andrae als General der Artillerie reaktiviert dem Heer zugewiesen und stand die wenigen Wochen bis Kriegsende zur Verfugung beim Armeeoberkommando der 4 Panzerarmee kam aber zu keinen Einsatz mehr Nachkriegszeit Bearbeiten Am 8 Mai 1945 geriet Andrae in britische Kriegsgefangenschaft Von dieser wurde er jedoch bald an die griechischen Behorden ausgeliefert und dort inhaftiert 1 Nach einem Prozess wurde Andrae fur seine Tatigkeit als Festungskommandant von Kreta u a wegen seiner Beteiligung an sogenannten Vergeltungsaktionen die er in bestimmten Fallen sogar angeordnet hatte im Dezember 1947 fur schuldig befunden und zu lebenslanglichem Zuchthaus verurteilt 2 Dieses Urteil wurde am 24 Dezember 1951 in eine vierjahrige Haftzeit umgewandelt so dass Andrae am 10 Januar 1952 wieder entlassen wurde 1 Er schlug nun eine politische Karriere ein und gehorte bald zu den profiliertesten Rechtsradikalen der jungen Bundesrepublik Er engagierte sich zunachst im Deutschen Block und war 1953 Mitbegrunder des Reichsblocks Zwischen 1953 und 1955 war er als Angehoriger des Parteidirektoriums einer der drei Vorsitzenden der Deutschen Reichspartei 1 Er trat 1957 aus der Partei aus und kam so seinem Parteiausschluss aufgrund seiner national neutralistischen Haltung zuvor Schriften BearbeitenBereitschaftsfuhrer und Bereitschaft Gedanken uber Ausbildung und Erziehung in der Schutzpolizei Berlin 1928 Polizei und Heer Berlin 1929 Verfassung und Verfassungswirklichkeit in der Bundesrepublik ein Brief an Prasident Kennedy Vereinigte Deutsche Nationalversammlung Hamburg 1963 Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Die Generale des Heeres 1921 1945 Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterinare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Band 1 Abberger Bitthorn Biblio Verlag Osnabruck 1993 ISBN 3 7648 2423 9 S 63 64 Otto Renkhoff Nassauische Biographie Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten 2 Auflage Wiesbaden 1992 ISBN 3 922244 90 4 S 13 Nr 66 Daniel Schmidt Offiziere zweiter Klasse Preussische Polizeioffiziere zwischen Weimarer Republik und Nationalsozialismus in Christian A Braun Michael Mayer Sebastian Weitkamp Hrsg Deformation der Gesellschaft Neue Forschungen zum Nationalsozialismus Berlin 2008 ISBN 978 3 86573 340 5 S 3 22 Oliver Sowinski Die Deutsche Reichspartei 1950 1965 Organisation und Ideologie einer rechtsradikalen Partei Frankfurt am Main 1998 Marleen von Xylander Die deutsche Besatzungsherrschaft auf Kreta 1941 1945 Freiburg 1989 Weblinks BearbeitenKurzbiografie Projekt Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien Andrae Alexander Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Alexander Andrae Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien In Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien 13 Marz 2018 ns reichsministerien de abgerufen am 29 Marz 2018 Alexander Andrae Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien Memento vom 29 Marz 2018 im Internet Archive abgerufen am 15 Mai 2023 Katefina Kralova Das Vermachtnis der Besatzung Deutsch griechische Beziehungen seit 1940 Bohlau Verlag 2016 ISBN 978 3 412 50362 8 S 140Normdaten Person GND 1167967976 lobid OGND AKS VIAF 2835194 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 3 Juni 2018 GND Namenseintrag 101455925 AKS PersonendatenNAME Andrae AlexanderKURZBESCHREIBUNG deutscher Polizist und General der Artillerie im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 27 April 1888GEBURTSORT KoslinSTERBEDATUM 3 April 1979STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Andrae General amp oldid 233741738