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Die Vereinigte Linke VL war eine politische Gruppierung in der Endphase der Deutschen Demokratischen Republik DDR Sie verstand sich selbst nicht als Partei sondern als basisdemokratische Bewegung laut Satzung vom Januar 1990 trat aber auch zu Wahlen an Die VL grundete sich als Zusammenschluss von verschiedenen oppositionellen Linken darunter christliche Sozialisten Trotzkisten Autonome und Anhanger des jugoslawischen Selbstverwaltungsmodells und kritischen SED Mitgliedern Grundlage war der spater als Bohlener Plattform bekannte Aufruf Fur eine Vereinigte Linke in der DDR vom 4 September 1989 Auf Grundlage dieses Textes der Forderungen wie Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung als Mindestanforderungen fur die Gestaltung einer freien sozialistischen Gesellschaft 1 enthielt konstituierte sich die VL formell am 2 Oktober 1989 wenige Wochen vor dem Mauerfall einige der fuhrenden Mitglieder kamen aus der Gruppe Gegenstimmen andere aus der Kirche von Unten Die Vereinigte Linke forderte die Erneuerung des Sozialismus und versuchte eine demokratische und freie DDR zu schaffen Ende 1989 umfasste die Organisation nach eigenen Angaben 1500 Mitglieder mit Schwerpunkten in Berlin und Halle In der Politik spielte sie aufgrund innerorganisatorischer Streitigkeiten und organisatorischer Probleme eher eine Aussenseiterrolle und konnte anders als andere Oppositionsgruppen nur auf eine minimale materielle Unterstutzung aus dem Westen so beispielsweise durch die VSP Kommunistischer Bund und einige autonome Gruppen zuruckgreifen Die VL kundigte gemass Erklarung vom 29 Januar 1990 an sich mit einem Minister ohne Geschaftsbereich an der Regierung der nationalen Verantwortung zu beteiligen Nach Hans Modrows Erklarung Deutschland einig Vaterland zog sie sich am 2 Februar 1990 unter Protest wieder zuruck und setzte weiter auf eine eigenstaatliche DDR 1990 ging die VL zusammen mit der Partei Die Nelken fur die Volkskammerwahl am 18 Marz 1990 eine Listenvereinigung unter dem Namen Aktionsbundnis Vereinigte Linke AVL ein das 0 18 der Stimmen und einen von Thomas Klein eingenommenen Sitz erhielt Thomas Klein vertrat die VL auch zwischen Oktober und Dezember 1990 im Bundestag Nach der Bundestagswahl vom Dezember 1990 bis zu ihrem Rucktritt 1992 wegen einer fruheren MfS Tatigkeit hatte das VL Mitglied Jutta Braband gewahlt uber die PDS Landesliste Brandenburg ein Bundestagsmandat inne Nach 1990 wurden verschiedene Mitglieder der VL wie Marion Seelig auf offenen Listen der PDS oder wie Hans Schwenke fur Bundnis 90 Die Grunen in verschiedene Landtage gewahlt Die VL selbst zerfiel weitgehend in den Jahren nach 1990 Ihre formale Selbstauflosung als Gesamtorganisation erfolgte am 19 Oktober 2013 in Berlin Die weitere Existenz einzelner regionaler VL Gruppen blieb davon unberuhrt Literatur BearbeitenMuller Enbergs Schulz Wielgohs Hg Von der Illegalitat ins Parlament Werdegang und Konzept der neuen Burgerbewegungen Christoph Links Verlag Berlin April 1991 ISBN 3 86153 017 1 Klein Vordenbaumen Wiegrefe Wolf Hg Keine Opposition Nirgends Christoph Links Verlag Berlin November 1991 ISBN 3 86153 027 9 Gehrke Ruddenklau Hg das war doch nicht unsere Alternative DDR Oppositionelle zehn Jahre nach der Wende Verlag Westfalisches Dampfboot Munster 1999 ISBN 3 89691 466 9 Klein Thomas Hg Frieden und Gerechtigkeit Die Politisierung der Unabhangigen Friedensbewegung in Ost Berlin wahrend der 90er Jahre Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 1999 ISBN 978 3 412 02506 9 Kelz Mayer Weinholz Sozialistische Alternative DDR 89 Die Initiative fur eine Vereinigte Linke in Texten und Dokumenten Materialien Nr 34 der Rosa Luxemburg Stiftung Juli 2020Weblinks BearbeitenBohlener Plattform 1989 der VL Flugblatter und Texte der VL auf trend 1 2 3 4 5 6 und 7 8 Wahlplakate der VL Sammlung von Texten der VL Interview mit Bernd Gehrke aus dem Jahre 2004 AK Bericht vom Traditionstreffen am 21 22 November 2009 Memento vom 7 August 2020 im Internet Archive Burgerrechtsbewegung in der DDR Die Vereinigte Linke MDR vom 11 Januar 2022Einzelnachweise Bearbeiten Andreas Fraude Die Friedliche Revolution in der DDR im Herbst 1990 Hrsg Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen 2 Auflage Erfurt 2014 ISDN 978 3 943588 53 8 S 25 V DParteien in der Bundesrepublik Deutschland in ParlamentenIm Deutschen Bundestag durch Wahl Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU Bundnis 90 Die Grunen Grune Freie Demokratische Partei FDP Alternative fur Deutschland AfD Christlich Soziale Union in Bayern CSU Die Linke Sudschleswigscher Wahlerverband SSW Weitere im Europaischen Parlament durch Wahl Freie Wahler Familie ODP Die PARTEI Piraten Voltdurch Ubertritte Bundnis DeutschlandWeitere in Landesparlamenten durch Wahl BVB Freie Wahlerdurch Ubertritte Burger fur Thuringen BfTh Ehemals vertreten durch Wahl AFB BDV BGL BIW BP Bundnis 90 CVP DDU DemP DG DJ DKP DKP DRP DP DPS DRP DSP DSU DVP DVU FDV GB BHE GDP KPD KPS NPD NF NU REP RSF Schill SHB SPS SRP STATT SVP Tierschutzpartei VBH HB VL WAV WdF Zentrumdurch Ubertritte ADPM Blaue BMV Bundnis C Direkte DL DS DFU FAKT FBU FDVP Foderale FP Deutschlands FVP GVP Graue GAZ LKR mut NRP NLA Regenbogen SVP VR Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vereinigte Linke 1989 amp oldid 238638806