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Die Partei Rechtsstaatlicher Offensive besser bekannt als Schill Partei war eine rechtspopulistische Partei in Deutschland die von 2000 bis 2007 existierte Gegrundet wurde sie von dem Juristen Ronald Schill der als charismatischer und kontroverser Richter in Hamburg fur seine strengen Urteile bekannt war Partei Rechtsstaatlicher OffensiveLogo der Partei von 2001 bis 2004 unter Ronald Schill Partei vorsitzender Ronald Schill 2000 2003 Grundung 13 Juli 2000Grundungs ort HamburgAuflosung 29 Oktober 2007Haupt sitz Gotenstrasse 1220097 HamburgJugend organisation KeineAus richtung RechtskonservatismusRechtspopulismusWirtschaftsliberalismusLaw and OrderFarbe n Blau Weiss GelbMindest alter 16 JahreDurch schnitts alter 40 55 JahreDie Partei verfolgte eine betont law and order orientierte Agenda die insbesondere auf eine Starkung der inneren Sicherheit eine Verscharfung der Strafrechtspolitik und eine konsequente Abschiebung abgelehnter Asylbewerber abzielte Mit ihren populistischen Ansatzen und provokanten Forderungen gelang es der Schill Partei kurzzeitig politische Aufmerksamkeit zu erlangen und in Hamburg einige Erfolge zu verzeichnen So war die Schill Partei von Oktober 2001 bis Marz 2004 an der Regierung in Hamburg beteiligt Sie bildete zusammen mit der CDU und FDP eine Koalition unter Ole von Beust Ihre Geschichte kennt zwei klar getrennte Phasen Die erste Phase die Ara Schill dauerte von der Parteigrundung im Juli 2000 bis Dezember 2003 und war massgeblich durch das Wirken ihres Grunders und ersten Vorsitzenden Ronald Schill gepragt der wahrend dieser Zeit als Aushangeschild der Partei galt Die zweite Phase der Parteigeschichte begann nach der Trennung von Schill und war vom allmahlichen Fall in die Bedeutungslosigkeit gekennzeichnet was im Oktober 2007 letztlich zur Auflosung fuhrte Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Inhaltliches Profil 3 Finanzen und Vermogen 4 Struktur 5 Geschichte 5 1 Ara Schill Die Schill Partei 2000 2004 5 1 1 Vorgeschichte und Grundung 5 1 2 Regierungseintritt in Hamburg 2001 5 1 3 Innerparteiliche Schwierigkeiten und Abspaltungen 5 1 4 Bundesweite Ausdehnung 5 1 5 Zunehmende innerparteiliche Konflikte 5 1 6 Loslosung von Schill und Niedergang bei der Neuwahl 5 2 Zeit nach Schill Niedergang und Auflosung 2004 2007 6 Landtagswahlergebnisse der Partei 7 Bundesvorsitzende 8 Siehe auch 9 Literatur 10 EinzelnachweiseName BearbeitenDer offizielle der Name der Partei war die Partei Rechtsstaatlicher Offensive Dabei verwendete die Partei nacheinander drei Kurzbezeichnungen War zunachst PRO das offizielle Kurzel so musste sie nach einer Klage der Partei Pro DM im Jahr 2001 darauf verzichten und nannte sich anschliessend nach ihrem Grunder daraufhin wurde sie in der Offentlichkeit meistens als Schill Partei bezeichnet Nach der Trennung von diesem war bis zur Auflosung Offensive D die offizielle Kurzbezeichnung Inhaltliches Profil BearbeitenIn ihrer Selbstdarstellung betonte die Partei nicht in den Kategorien von rechts und links beschrieben werden zu konnen In der offentlichen Diskussion jedoch wurde die Partei teils als rechtsburgerlich vor allem jedoch als rechtspopulistische Protestpartei wahrgenommen Sie bemuhte sich von Anfang 2004 an verstarkt ein freiheitliches Profil aufzubauen So orientierte die Partei sich ab dieser Zeit an Jorg Haider Vorher betrachtete sie sich grosstenteils als rechtskonservatives Anhangsel der CDU 1 In ihrem Programm pladierte die Partei Rechtsstaatlicher Offensive unter anderem fur die ihrer Ansicht nach notwendige Starkung der inneren Sicherheit Bekampfung des Terrors sollte durch Sicherung erfolgen Allgemein sollte dies durch eine konsequente Strafverfolgung und Anwendung der Gesetze erreicht werden wobei das Recht der Opfer eindeutig Vorrang vor dem Recht der Tater haben sollte In der Wirtschaftspolitik vertrat sie liberale Positionen in der Sozialpolitik wurden soziale Themen betont So lehnte sie Hartz IV ab Die Freiheit der Burger war ihrer Meinung nach in Deutschland nicht mehr gewahrleistet wegen massiven Vordringens des Staates reprasentiert durch die etablierten Parteien Daruber hinaus strebte die Partei eine restriktivere Auslanderpolitik an Zuwanderung sollte streng kontrolliert werden Asylmissbrauch starker als bisher bekampft werden Das Asylrecht sollte aus der Verfassung genommen und uber ein einfaches Gesetz behandelt werden Die multikulturelle Gesellschaft wurde abgelehnt ebenso der geplante EU Beitritt der Turkei 2 Finanzen und Vermogen BearbeitenLaut Bundestagsdrucksache 16 5230 erzielte die Partei im Jahr 2005 Einnahmen von etwa 350 000 Euro darunter 64 000 Euro Beitrage und 112 000 Euro Spenden Etwa 170 000 Euro flossen aus staatlichen Quellen Im Jahr 2005 erwirtschaftete die Partei einen Uberschuss von etwa 20 000 Euro Im Vorjahr hatte sie etwa eine halbe Million Euro verloren Die Partei erhielt im Jahr 2005 keine Grossspenden uber 10 000 Euro Aufgrund von Krediten und Darlehen hatte die Partei zuletzt Schulden von etwa 1 2 Millionen Euro Grosster Darlehensgeber war der ehemalige Schillpartei Politiker Ulrich Marseille mit etwa 880 000 Euro Er verzichtete auf Zinsen von etwa 53 000 Euro die ihm als Spende gutgeschrieben wurden Die Partei unterhielt nach eigenen Angaben kein Immobilienvermogen und keine Unternehmensbeteiligungen Struktur BearbeitenDie Partei war in 15 Landesverbande gegliedert Dabei bildeten die Lander Sachsen und Thuringen einen Landesverband Daneben gab es noch zahlreiche Bezirks und Kreisverbande Die Jugendorganisation der Partei war die Junge Offensive Deutschland e V JO Eine weitere Unterorganisation der Partei war die Kommunalpolitische Vereinigung der Offensive D KVO der alle kommunalen Mandatstrager der Partei angehorten Nur kurzlebig war hingegen der Versuch mit der sogenannten Sportoffensive eine weitere Vorfeldorganisation zu begrunden In kreisfreien Stadten und Landkreisen erreichte die Partei zwischen 2003 und 2007 bei Kommunalwahlen insgesamt 15 Sitze In Brandenburg erreichte sie 2003 noch unter der Kurzbezeichnung Schill zehn Mandate darunter vier im Landkreis Markisch Oderland und drei im Landkreis Barnim Von 2004 an stellte sie als Offensive D vier Kreistagsmitglieder in Sachsen Anhalt und ein Mitglied im Rat der Stadt Dortmund das jedoch Ende 2004 wieder aus der Partei austrat Geschichte BearbeitenAra Schill Die Schill Partei 2000 2004 Bearbeiten Vorgeschichte und Grundung Bearbeiten Kristallisationspunkt fur die Bildung der Partei Rechtsstaatlicher Offensive war Ronald Schill der als Amtsrichter in Hamburg durch Urteile mit hohen von manchen Beobachtern als ubertrieben hoch kritisierten Strafmassen offentlich auf sich aufmerksam gemacht hatte und wiederholt den Umgang des rot grunen Senates mit Kriminellen als zu milde bezeichnete Da die Vortrage von Schill zum Beispiel auf Einladung von CDU Ortsverbanden immer mehr Zulauf erhielten kam es im Herbst 1999 zur Grundung der Initiative Ich will Schill die von der Versicherungsmaklerin Peggy Rasch unter Mithilfe von Brigitte Dettmer und Andrea Timpe massgeblich vorangetrieben wurde nbsp Logo von 2000 bis 2001Aus dieser Initiative grundete sich dann am 13 Juli 2000 die Partei Rechtsstaatlicher Offensive in Hamburg als Partei auf Landesebene Als Kurzbezeichnung wurde zunachst PRO gewahlt Prominentestes Mitglied und erster Vorsitzender war Ronald Schill die Partei war ganz auf seine Person ausgerichtet Zum engeren Kreis gehorten ebenso Franz Joseph Underberg aus der Spirituosendynastie Rainer Koppke langjahriger Sportjournalist des NDR Horfunks als Pressesprecher und Bjorn J Neumann ein langjahriges CDU Mitglied der fortan Schills personlicher Referent wurde sowie Peggy Rasch Zahlreiche ehemalige Rebellen aus den Reihen der Hamburger CDU und der SPD und ehemalige Aktive der Statt Partei stiessen im Vorfeld der Burgerschaftswahl 2001 hinzu Wegen einer Klage der Partei Pro DM musste das Kurzel PRO aufgegeben werden 3 weshalb die Kurzbezeichnung in Schill abgeandert wurde Die Partei bezeichnete sich daraufhin auch offiziell als Schill Partei und wurde unter diesem Namen bekannt Regierungseintritt in Hamburg 2001 Bearbeiten Bei den Hamburger Burgerschaftswahlen am 23 September 2001 wurde die Schill Partei aus dem Stand mit 19 4 Prozent der Stimmen zur drittstarksten Kraft und zog mit 25 Abgeordneten in die Hamburgische Burgerschaft ein Dies bewirkte dass der zuvor regierende rot grune Senat unter Ortwin Runde seine Mehrheit verlor Das als sensationell empfundene Ergebnis wurde auf mehrere Ursachen zuruckgefuhrt auf die Unzufriedenheit vieler Hamburger mit der langjahrigen Politik der SPD in der Stadt auf die langfristig wirkende grundsatzliche Wechselstimmung auf das auch durch die Terroranschlage vom 11 September angefachte Schwerpunktthema innere Sicherheit auf den mangelnden Amtsbonus des Burgermeisters Runde sowie auf die ebenfalls bestehende Unzufriedenheit mit der Opposition vor allem der CDU der eine deutliche Verbesserung vielfach nicht zugetraut wurde Die Partei Rechtsstaatlicher Offensive hatte Wahler aus allen gesellschaftlichen Gruppen und Kreisen angezogen und war zu einer Mini Volkspartei geworden 4 5 In einer Koalition mit CDU und FDP im Senat von Beust I erlangte die Partei Regierungsbeteiligung und erreichte damit ihr erstes Wahlziel die Beendigung der jahrzehntelangen SPD Herrschaft in Hamburg Ronald Schill wurde Innensenator und Zweiter Burgermeister eine Position die dem stellvertretenden Ministerprasidenten in anderen Bundeslandern entspricht Mario Mettbach wurde Senator fur Bauwesen Peter Rehaag Senator fur Umwelt und Gesundheit Innerparteiliche Schwierigkeiten und Abspaltungen Bearbeiten Wegen Differenzen in der Parteifuhrung kam es Anfang 2002 zu mehreren Wechseln im Vorstand der Partei Bei der Landtagswahl in Sachsen Anhalt am 21 April 2002 war der Unternehmer Ulrich Marseille Spitzenkandidat Da viele aus der Partei ihn als solchen jedoch nicht akzeptierten grundeten diese die Rechtsstaatliche Burgerpartei R B P die ebenfalls zur Wahl antrat 6 Wahrend die R B P bei dieser Wahl nur 0 1 erzielte scheiterte die Partei Rechtsstaatlicher Offensive mit 4 5 trotz der Querelen nur knapp an der 5 Hurde Neumitglieder mussten auf ihrem Mitgliedsantrag erklaren dass sie bislang noch kein Mitglied einer radikalen Partei waren Mitglieder der NPD die die Partei in Lubeck zu unterwandern versuchten wurden bei ihrer Entlarvung umgehend ausgeschlossen Der schleswig holsteinische Verfassungsschutz raumte ein dass eines dieser NPD Mitglieder als so genannter V Mann registriert war wies den Verdacht einer gezielten Unterwanderung jedoch zuruck Der Bezirksvorsitzende der Partei in Dusseldorf Frederick Schulze ein ehemaliger Bundestagsabgeordneter der CDU der am 11 Oktober 2002 bei einer Veranstaltung in Gegenwart von Ronald Schill Gegendemonstranten zurief sie sollten sich lieber Arbeit suchen denn Arbeit macht frei wurde auf Initiative Schills ebenfalls umgehend ausgeschlossen In der Zeit der bundesweiten Expansion wurde Schill mehrfach von anderen Parteimitgliedern die Fuhrungsrolle in der Partei streitig gemacht unter anderem von Rene Schneider Schneider und Schulze grundeten daraufhin die Pro Burger Partei PBP die sich 2005 aufloste und uber einzelne Kommunalmandate nicht hinausgekommen war Bundesweite Ausdehnung Bearbeiten Ronald Schill setzte sich fur einen langsamen und stabilen Aufbau der Partei ein Er sprach sich entschieden dagegen aus dass die Partei zur Bundestagswahl 2002 antrat musste sich dem Votum der Parteibasis vom 22 Juni 2002 jedoch beugen Offentliche Wahlkampfauftritte und Parteiversammlungen der Schill Partei wurden regelmassig von Gegendemonstranten stark behindert und zum Teil gesprengt Ronald Schill ausserte in Einzelfallen den Verdacht dass die Innenminister der jeweiligen Lander bewusst zu wenig Polizei zum Schutz der Veranstaltungen bereitgestellt hatten Dieser Verdacht konnte jedoch nie bewiesen werden Bei einer Rede von Ronald Schill im Bundestag am 29 August 2002 zum Thema Elbhochwasser kam es zu einem Eklat als ihm durch Abschaltung des Mikrofons das Wort entzogen wurde weil er nach Meinung von Bundestagsvizeprasidentin Anke Fuchs seine Redezeit uberschritten hatte 7 In der Rede fuhrte Schill das Fehlen von Mitteln fur die Flutopferhilfe unter anderem auf eine zu gebefreundliche Einwanderungs und Entwicklungshilfepolitik zuruck woraufhin er in den Medien heftig kritisiert wurde Wahrend aus der Parteifuhrung erste laute Kritik an Schills Auftreten kam wurde seine Rede auf offiziellen Parteiveranstaltungen und im Internet verteidigt und weiterverbreitet Die Partei verzeichnete einen sprunghaften Anstieg der Mitgliederzahl Zur Bundestagswahl am 22 September 2002 trat die Schill Partei in 15 Bundeslandern an Sie erreichte bundesweit 0 8 Prozent der Stimmen in Hamburg 4 2 Prozent 8 Im Februar 2003 wurde in Bremen der Bundesverband der Schill Partei gegrundet Vorsitzender wurde Mario Mettbach zum Ehrenvorsitzenden wurde Ronald Schill gewahlt der auch in der Bundespartei der bei weitem prominenteste und am meisten in der Offentlichkeit wahrgenommene Vertreter war Bei weiteren Landtagswahlen konnte die Partei ebenfalls die Funf Prozent Hurde nicht uberspringen jedoch war sie im Fruhjahr 2003 kurzfristig mit dem Abgeordneten Mathias Henkel in der Bremischen Burgerschaft vertreten Henkel war wenige Wochen vor der Burgerschaftswahl 2003 von der CDU in die Schill Partei ubergetreten weil diese mit ihrem Schwerpunktthema im Bremer Wahlkampf der Ablehnung von Tierversuchen von Affen an der Universitat Bremen seiner Meinung nach eine christlichere Position vertrat als die CDU 9 Zunehmende innerparteiliche Konflikte Bearbeiten Im Sommer 2003 geriet der Staatsrat der Innenbehorde und Schill Vertraute Walter Wellinghausen in die Schlagzeilen weil er neben seinem Amt noch als Anwalt und als Aufsichtsrat einer Klinik tatig war Als der Erste Burgermeister Ole von Beust CDU Wellinghausen ohne Absprache mit Ronald Schill entlassen wollte kam es am 19 August 2003 zu einer personlichen Auseinandersetzung mit Schill und infolgedessen zu einer Regierungskrise in Hamburg Im Anschluss daran entliess von Beust Schill mit dem Vorwurf dieser habe ihn erpressen wollen indem Schill ihm gedroht habe eine angebliche Liebesbeziehung zwischen ihm und Justizsenator Roger Kusch CDU an die Offentlichkeit zu bringen Schill erklarte demgegenuber er habe nur an Ole von Beust appelliert nicht mit zweierlei Mass zu messen Er habe den Fall seines Parteikollegen des Bausenators Mario Mettbach erwahnt den von Beust gezwungen hatte die Einstellung seiner Lebensgefahrtin als Referentin ruckgangig zu machen Am 3 September 2003 konnte die Regierungskrise vorubergehend beigelegt werden indem Schills Buroleiter Dirk Nockemann neuer Innensenator wurde Mario Mettbach ubernahm zusatzlich zu seinem Senatorenposten das Amt des Zweiten Burgermeisters das Schill ebenfalls innegehabt hatte Am 6 Dezember kurz nachdem Schill als Vorsitzender des Hamburger Landesverbandes wiedergewahlt worden war gab er dem Regionalsender Hamburg 1 aus diesem Anlass zwei Interviews Hierbei entschuldigte er sich bei von Beust fur seine Wortwahl am Tag seiner Entlassung und bot Nockemann seine Hilfe bei der Ausubung des Senatorenamtes an Letzteres wurde jedoch von fuhrenden Politikern der Hamburger Koalition als Bescheinigung mangelnder Sachkenntnis gewertet woraufhin von Beust den Bundesvorstand der Partei Rechtsstaatlicher Offensive aufforderte solche Querschusse von Schill in Zukunft zu unterbinden Der Bundesvorsitzende Mettbach kritisierte im Folgenden Schill scharf und verlangte von ihm seine Meinung nur nach Absprache mit dem Bundesvorstand offentlich zu aussern was Schill als Mafiamethoden ablehnte Daraufhin entzog ihm der Bundesvorstand der Partei das Amt des Landesvorsitzenden und sprach gegen Schill ein zwei Jahre dauerndes Verbot aus Amter in der Partei auszuuben Laut Schill geschah dies gegen die Satzung der Partei In den nachsten Tagen eskalierte der innerparteiliche Streit und am 9 Dezember 2003 zerbrach die Regierungskoalition endgultig da Schill angekundigt hatte in einzelnen Punkten zusammen mit Parlamentariern die zu ihm hielten eventuell ebenso gegen Regierungsbeschlusse zu stimmen und somit die Regierungsmehrheit zu gefahrden Da der Regierungschef Ole von Beust dieses nicht tolerieren wollte wurden Neuwahlen fur die Burgerschaft angesetzt Loslosung von Schill und Niedergang bei der Neuwahl Bearbeiten Am 16 Dezember 2003 beschloss der Bundesvorstand der Partei den Partei und Fraktionsausschluss von Schill Die hier angewandte Form des Ausschlusses durch den Bundesvorstand ohne klar definierten Grund und ohne ein Parteischiedsgericht wurde von Verfassungsrechtlern stark kritisiert Ermoglicht wurde sie durch eine Anderung der Parteisatzung die von Mettbach einen Monat zuvor eingebracht worden war Zahlreiche Landesverbande die Schill unterstutzten sagten im Nachgang zu der Sitzung sie seien von den Hamburgern uberrumpelt worden Da eine rechtliche Klarung der Vorgange erst nach den Neuwahlen in Hamburg zu erreichen gewesen ware grundete Schill am 18 Dezember gemeinsam mit funf ehemaligen Mitgliedern der Fraktion der Partei die sich mit Schill solidarisierten die Ronald Schill Fraktion Ausserdem vereinigte Schill sich mit Bolko Hoffmanns Partei Pro DM zur Liste Pro DM Schill Schill erreichte noch vor der Wahl ein Gerichtsurteil das es seiner ehemaligen Partei verbot die Bezeichnung Schill Partei oder das Kurzel Schill zu verwenden Die Partei versuchte deshalb kurzfristig sich ein Image als PaRO und Offensive aufzubauen Bei der Burgerschaftswahl am 29 Februar 2004 blieben sowohl die Liste Pro DM Schill mit 3 1 Prozent als auch die Partei Rechtsstaatlicher Offensive mit 0 4 Prozent der Stimmen unter der Funf Prozent Hurde Es folgte ein Massenaustritt beim Spitzenpersonal der Partei Von den Fuhrungsfiguren blieb zunachst lediglich Norbert Fruhauf der von 2001 bis 2004 Fraktionsvorsitzende der Burgerschaftsfraktion war in der Partei Die ehemaligen Senatoren Mario Mettbach Peter Rehaag und Dirk Nockemann traten daraufhin zur CDU uber Zeit nach Schill Niedergang und Auflosung 2004 2007 Bearbeiten nbsp Logo ab 2004Nachdem die Partei bei der Hamburger Burgerschaftswahl von 2004 ohne Kurzel angetreten war anderte sie ihre satzungsmassige Kurzbezeichnung von Schill zu Offensive D Neuer Bundesvorsitzender der Partei wurde Markus Wagner Er signalisierte nur wenige Tage nach seiner Wahl zum Bundesvorsitzenden eine Annaherung an den bekannten Rechtspopulisten und Karntner Landeshauptmann Jorg Haider indem er ihm zu seinem Wahlsieg bei der Landtagswahl von Karnten am 7 Marz 2004 gratulierte Eine solche parteioffizielle Annaherung war in der Ara Schill stets abgelehnt worden Auch wurde von ihm das Image als bessere CDU kritisiert das die Partei seiner Meinung nach in der Schill Zeit pflegte das er neben der Selbstdemontage die durch die Person Schill durchgefuhrt wurde als entscheidenden Grund fur den Niedergang der Partei Anfang 2004 sah Allerdings fand die Partei seitdem nicht mehr so viel Aufmerksamkeit in der Offentlichkeit Im Zuge der Landtagswahl in Schleswig Holstein am 20 Februar 2005 geriet ihr dortiger Spitzenkandidat Folker Kuster in die Schlagzeilen da er der Vater von Estefania Kuster ist der damaligen Freundin des Musikproduzenten Dieter Bohlen Auch dies hatte der Partei jedoch keinen Ruckenwind beschert da sie bei der entsprechenden Landtagswahl nur auf 0 1 Prozent kam Am 22 Februar 2005 gab der Hamburger Landesverband der Partei seine Auflosung bekannt Der Landesvorsitzende Hagen Riemann begrundete dies mit dem unter Wagner vollzogenen Rechtsruck der Bundespartei die inzwischen auch Personen aus dem rechtsextremistischen Umfeld eine politische Heimat bote Wagner entgegnete dass die Auflosung ohne einen Parteitagsbeschluss nicht rechtsgultig sei Laut Riemann waren am Vortag 233 Mitglieder von den etwa 270 in Hamburg verbliebenen geschlossen aus beziehungsweise zuruckgetreten einschliesslich einiger Landesvorstandsmitglieder und Bezirks und Ortsvorstande Der Landesverband Hamburg wurde jedoch faktisch nie aufgelost und war ab Mitte 2005 wieder aktiv Unter anderem kehrten in der Folgezeit einige Grundungsmitglieder wieder zur Partei zuruck Im April 2005 vereinbarte die Partei eine Kooperation mit der DSU Wie andere Kleinparteien klagte sie vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die erschwerten Bedingungen der Teilnahme fur kleine Parteien an der vorgezogenen Bundestagswahl am 18 September 2005 Die Klage wurde vom Bundesverfassungsgericht als unzulassig eingestuft Die Partei erreichte bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2005 lediglich 0 1 Prozent der Zweitstimmen In Sachsen Anhalt hatte sie genugend Unterstutzungsunterschriften gesammelt um mit einer eigenen Liste antreten zu konnen Im November 2005 legte die Partei Einspruch nach dem Bundeswahlprufungsgesetz ein da nach Angaben der Offensive D die falsche Mandatsverteilung eine Wahlwiederholung erforderlich macht Nach den Bestimmungen des Grundgesetzes Art 41 Abs 1 Satz 1 und des Wahlprufungsgesetzes wird der Wahleinspruch vom 15 November 2005 nunmehr unter dem Aktenzeichen WP 158 05 im Bundestag gefuhrt Zur Landtagswahl in Sachsen Anhalt am 26 Marz 2006 trat die Offensive D gemeinsam auf einer Landesliste mit der Statt Partei und der DSU an Die Listenvereinigung hiess Bundnis Offensive fur Sachsen Anhalt und erreichte 0 3 Im Jahr 2006 trat die Offensive D in Berlin und Mecklenburg Vorpommern an und erreichte in beiden Landern 0 1 Von November 2006 bis Januar 2007 veranstalteten die Hamburger Landesverbande von Offensive D Zentrumspartei und Graue Panther insgesamt drei gemeinsame Podiumsdiskussionen unter dem Motto Macht Deutschland nicht kaputt Im Dezember 2006 traten drei Vorstandsmitglieder sowie 24 weitere Mitglieder des Landesverbandes Berlin aus der Offensive D aus und in die Deutsche Partei DP uber Bereits zur Berlin Wahl am 17 September 2006 traten einige Mitglieder der Offensive D und der Deutschen Partei auf gemeinsamen Listen an Auf dem Bundesparteitag Anfang Dezember 2006 in Bad Harzburg kundigte der Bundesvorsitzende Markus Wagner aus personlichen Grunden seinen Rucktritt vom Parteivorsitz an Peter Alexander von der Marwitz ubernahm das Amt kommissarisch bis zur geplanten Neuwahl des Bundesvorstandes die beim nachsten Bundesparteitag am 31 Marz 2007 stattfand Wolfgang Jabbusch wurde zum neuen Bundesvorsitzenden gewahlt nachdem der Hamburger Landesverband unter der Fuhrung von der Marwitz mit etwa 30 Mitgliedern geschlossen aus der Partei ausgetreten war um zur Zentrumspartei zu wechseln Zwei Mitglieder des neu gewahlten Bundesvorstandes waren schon innerhalb eines Monats wieder ausgetreten Von der Marwitz wollte die Partei bereits zum 31 Marz 2007 in einen eingetragenen Verein umwandeln das Ansinnen fand jedoch keine Mehrheit auf dem Parteitag In den folgenden Monaten wurden zwei Versaumnisurteile mit vorlaufiger Vollstreckbarkeit gegen die Partei erlassen die unter anderem Kontopfandungen zur Folge hatten Auf dem folgenden Parteitag am 29 September 2007 wurde schliesslich wie bereits ein halbes Jahr zuvor einmal geplant die Umwandlung der Partei in einen Verein beschlossen Der Bundesvorstand trat zuruck Als Liquidator wurde Martin Schleifenbaum eingesetzt Die Auflosung als Partei wurde am 29 Oktober selben Jahres rechtskraftig 10 Teile der Mitglieder grundeten mit Teilen der ebenfalls Ende 2007 ausgelosten Pro DM die Liberalkonservative Initiative Deutschland die jedoch bedeutungslos blieb 11 Landtagswahlergebnisse der Partei BearbeitenWahlergebnisse der Partei Rechtsstaatlicher Offensive in Prozent 15 10 5 0 HH 01ST 02BTW 02MV 02HE 03NI 03HB 03HH 04BB 04SH 05NW 05BTW 05ST 06BE 06MV 06 BW BY BE BB HB HH HE MV NI NW RP SL SN ST SH TH2001 n a n a 19 4 n a 2002 1 7 4 5 2003 n a 4 4 0 5 1 0 2004 0 3 0 4 n a n a n a 2005 0 0 0 1 2006 n a 0 1 0 1 n a 0 3 2007 n a Wahlbundnis Bundnis Offensive fur Sachsen Anhalt mit STATT Partei und DSUn a nicht angetretenBundesvorsitzende BearbeitenZeitraum Name Besonderheit2000 2003 Ronald Schill Parteigrunder verliess im Januar 2004 die Partei2003 2004 Mario Mettbach Zweiter Burgermeister Hamburgs wechselte 2005 zur CDU2004 2006 Markus Wagner wechselte kurz nach Rucktritt zur neu gegrundeten HeimatHamburg2006 2007 Peter Alexander von der Marwitz trat nach Rucktritt zur Zentrumspartei uber2007 Wolfgang Jabbusch letzter VorsitzenderSiehe auch BearbeitenDie MittelstandsPartei Die burgerliche Mitte ging 2002 in der Partei Rechtsstaatlicher Offensive auf Pro Burger Partei Anfang 2003 gegrundete Abspaltung Burger in Wut Anfang 2004 aus dem Landesverband Bremen entstanden ab 2007 in der Bremischen Burgerschaft vertreten Rechte Mitte HeimatHamburg 2006 gegrundete Abspaltung der CDU trat bei der Burgerschaftswahl 2008 erfolglos mit einer Reihe von ehemaligen Abgeordneten der Partei Rechtsstaatlicher Offensive anLiteratur BearbeitenFrank Decker Rechtspopulismus in der Bundesrepublik Deutschland Die Schill Partei In Nikolaus Werz Hrsg Populismus Populisten in Ubersee und Europa Analysen Bd 79 Leske und Budrich Opladen 2003 ISBN 3 8100 3727 3 S 223 242 Florian Hartleb Auf und Abstieg der Hamburger Schill Partei In Hans Zehetmair Hrsg Das deutsche Parteiensystem Perspektiven fur das 21 Jahrhundert VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2004 ISBN 3 531 14477 4 S 213 227 Florian Hartleb Partei Rechtsstaatlicher Offensive Schill Partei In Frank Decker Viola Neu Hrsg Handbuch der deutschen Parteien VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 531 15189 2 S 371 381 Einzelnachweise Bearbeiten Zitat von Ronald Schill Wir sind eine CSU des Nordens Schill Partei gegen EU Beitritt der Turkei 9 Dezember 2002 abgerufen am 20 Juli 2023 Schill wird Frontmann der Pro DM Partei 4 Januar 2004 Der Tagesspiegel Artikel Hamburg Wechselstimmung vom 27 August 2001 Spiegel Online Artikel Die Wahler sind enorm wanderbereit vom 23 September 2001 Schill Partei in Sachsen Anhalt gespalten 4 Dezember 2001 Schill Partei ohne Schill Spiegel Online 30 August 2002 abgerufen am 20 Juli 2023 Schill Partei soll sich in Hamburg profilieren 24 September 2002 abgerufen am 19 Juli 2023 In kurze CDU Henkel Bremen Wechsel zu Schill 26 April 2003 abgerufen am 20 Juli 2023 Festsetzung der staatlichen Mittel fur das Jahr 2007 PDF Stand 28 Januar 2008 1 7 MB auf bundestag de Andre Freudenberg Freiheitlich konservative Kleinparteien im wiedervereinigten Deutschland Engelsdorfer Verlag 2009 ISBN 978 3 86901 393 0 Parteien in der Hamburgischen Burgerschaft Derzeit in der Burgerschaft vertreten SPD Hamburg CDU Hamburg GRUNE Hamburg Die Linke Hamburg FDP Hamburg AfD HamburgHistorisch in der Burgerschaft vertreten KPD Hamburg Vaterstadtischer Bund Hamburg DP Hamburg Radikal Soziale Freiheitspartei Hamburg Block Statt Partei Partei Rechtsstaatlicher OffensiveV DParteien in der Bundesrepublik Deutschland in ParlamentenIm Deutschen Bundestag durch Wahl Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU Bundnis 90 Die Grunen Grune Freie Demokratische Partei FDP Alternative fur Deutschland AfD Christlich Soziale Union in Bayern CSU Die Linke Sudschleswigscher Wahlerverband SSW Weitere im Europaischen Parlament durch Wahl Freie Wahler Familie ODP Die PARTEI Piraten Voltdurch Ubertritte Bundnis DeutschlandWeitere in Landesparlamenten durch Wahl BVB Freie Wahlerdurch Ubertritte Burger fur Thuringen BfTh Ehemals vertreten durch Wahl AFB BDV BGL BIW BP Bundnis 90 CVP DDU DemP DG DJ DKP DKP DRP DP DPS DRP DSP DSU DVP DVU FDV GB BHE GDP KPD KPS NPD NF NU REP RSF Schill SHB SPS SRP STATT SVP Tierschutzpartei VBH HB VL WAV WdF Zentrumdurch Ubertritte ADPM Blaue BMV Bundnis C Direkte DL DS DFU FAKT FBU FDVP Foderale FP Deutschlands FVP GVP Graue GAZ LKR mut NRP NLA Regenbogen SVP VR Normdaten Korperschaft GND 6073905 8 lobid OGND AKS LCCN n2005011823 VIAF 152312990 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Partei Rechtsstaatlicher Offensive amp oldid 238060413