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2002 Landtagswahl 2006 2011 Zweitstimmen in 1 403020100 30 228 816 89 67 33 41 22 7 SPDCDUPDSFDPNPDGruneFamilieSonst Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2002 2 p 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 10 4 2 5 0 4 4 9 6 5 0 8 1 2 0 8SPDCDUPDSFDPNPDGruneFamilieSonst Bei der Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern 2006 wurde der funfte Landtag von Mecklenburg Vorpommern gewahlt Die Wahl fand am 17 September 2006 statt Dabei wurde der Landtag erstmals fur eine Dauer von funf Jahren gewahlt 3 Nachdem die Landtagswahlen 1994 1998 und 2002 gleichzeitig mit der Bundestagswahl stattgefunden hatten fielen die Wahltermine wegen der vorgezogenen Bundestagswahl 2005 erstmals wieder auseinander Die Wahlbeteiligung sank deshalb von 70 6 auf 59 2 4 Insgesamt 71 Sitze PDS 13 SPD 23 FDP 7 CDU 22 NPD 6 Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Spitzenkandidaten 3 Wahlkampf 4 Wahlergebnis und Sitzverteilung 5 Regierungsbildung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAusgangslage BearbeitenSeit 1998 regierte in Mecklenburg Vorpommern eine rot rote Koalition unter Ministerprasident Harald Ringstorff Kabinett Ringstorff I die nach der Landtagswahl 2002 fortgesetzt wurde Kabinett Ringstorff II In dem Dreiparteiensystem aus SPD CDU und PDS war die CDU die einzige Oppositionspartei Erstmals seit 1990 wurde die Landtagswahl von der Bundestagswahl getrennt durchgefuhrt Dies hatte einen deutlichen Ruckgang der Wahlbeteiligung zur Folge die 1998 noch bei fast 80 Prozent und 2002 bei 70 6 Prozent gelegen hatte Eine im Vergleich zu anderen Bundeslandern befurchtete extrem niedrige Beteiligung blieb allerdings aus 5 Eine starke Wahlermobilisierung gelang insbesondere einer Kampagne gegen den Einzug der NPD ins Parlament die in einer bundesweit bisher einmaligen Aktion auch von allen drei Regionalzeitungen und den Rundfunksendern des Landes getragen wurde 5 Die Gleichzeitigkeit der Landtags mit der Bundestagswahl begunstigte ein von 1994 bis 2006 ungewohnlich stabiles Dreiparteiensystem aus SPD CDU und PDS bzw Linkspartei 5 Der Polarisierungseffekt zugunsten der Volksparteien CDU und SPD sowie die hohe Wahlbeteiligung erschwerten tendenziell den kleineren Parteien den Einzug in das Parlament so dass die FDP Bundnis 90 Die Grunen sowie die NPD und andere rechtsradikale Parteien regelmassig an der Funf Prozent Hurde scheiterten 6 Nur 1990 war der FDP knapp der Einzug in den Landtag gegluckt Spitzenkandidaten Bearbeiten nbsp Harald Ringstorff Ministerprasident ab 1998 und Spitzenkandidat der SPDSpitzenkandidat der SPD war Ministerprasident Harald Ringstorff Fur die CDU trat Jurgen Seidel als Spitzenkandidat an die PDS nominierte Umweltminister Wolfgang Methling und fur die FDP trat Michael Roolf an Fur die Grunen traten Ulrike Seemann Katz und Hendrik Fulda an Fur die NPD trat Udo Pastors als Spitzenkandidat an 7 Wahlkampf BearbeitenDurch die Entkoppelung der Landtags und der Bundestagswahl wurden landespolitische Themen deutlich aufgewertet und wurden nun nicht mehr so stark von der Bundespolitik uberlagert 6 Noch 2002 hatten bundes oder gar aussenpolitische Themen Elbeflut Irakkrieg die Wahl in Mecklenburg Vorpommern bestimmt 8 Die Wirtschaftsprobleme in Mecklenburg Vorpommern waren das alles andere dominierende Thema vor der Wahl Bei einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der ARD nannten 88 Prozent der Befragten die Arbeitslosigkeit und 27 Prozent die Wirtschaft als wichtigste Probleme des Landes gefolgt von Bildung 21 Prozent und sozialer Ungerechtigkeit 10 Prozent 9 Ein umstrittenes landespolitisches Thema war die Verwaltungs und Kreisreform Die CDU lehnte diese im Wahlkampf ab und reichte Klage dagegen ein 10 Nach der Wahl besetzte sie allerdings das fur die Kreisreform zustandige Innenministerium und fuhrte das Projekt in der grossen Koalition weiter 10 Unpopular war auch der G8 Gipfel in Heiligendamm 2007 gegen den besonders die Linkspartei Wahlkampf betrieb Wahlergebnis und Sitzverteilung BearbeitenBei der Wahl traten 16 Parteien an 11 Die Landtagswahl hatte folgendes Ergebnis 12 nbsp Gewonnene Direktmandate nach Parteien in den Wahlkreisen Erststimmen Die SPD gewann 15 Wahlkreise die CDU 20 und die PDS einen Wahlberechtigte 1 415 321Wahler 837 018Wahlbeteiligung 59 2 Gultige Erststimmen 816 088 97 5 Ungultige Erststimmen 20 930 2 5 Gultige Zweitstimmen 818 061 97 7 Ungultige Zweitstimmen 18 957 2 3 Erst stimmenabsolut Anteilin Zweit stimmenabsolut Anteilin Direkt man date Listen man date Sitzegesamt Gewinne VerlusteSPD 245 370 30 1 247 312 30 2 15 8 23 10CDU 252 888 31 0 235 350 28 8 20 2 22 3PDS 146 772 18 0 137 253 16 8 1 12 13 0FDP 70 423 8 6 78 440 9 6 7 7 7NPD 57 008 7 0 59 845 7 3 6 6 6GRUNE 26 991 3 3 27 642 3 4FAMILIE 9 463 1 2GRAUE 2 438 0 3 5 602 0 7WASG 2 459 0 3 4 281 0 5Bundnis fur M V 4 000 0 5 3 547 0 4Deutschland 2 653 0 3 3 131 0 4PBC 800 0 1 1 957 0 2AGFG 666 0 1 1 882 0 2AB 951 0 1APD 774 0 1Offensive D 631 0 1Einzelbewerber 3 620 0 4 Hauptartikel Liste der Mitglieder des Landtages Mecklenburg Vorpommern 5 Wahlperiode Nach dem amtlichen Endergebnis musste die mit der PDS regierende SPD unter Ministerprasident Harald Ringstorff gegenuber dem guten vom starken Bundestrend gepragten Ergebnis von 2002 Verluste im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen blieb jedoch knapp starkste Kraft vor der CDU Die CDU erlitt Verluste von 2 5 Prozentpunkten erhielt aber die Mehrheit der Direktmandate wahrend die PDS ihr Ergebnis von 2002 stabilisierte 0 4 Prozentpunkte Wolfgang Methling PDS gewann im Landtagswahlkreis Rostock II das einzige Direktmandat das nicht an einen Kandidaten von CDU oder SPD ging Die FDP zog mit einem Plus von 4 9 Prozentpunkten und einem Ergebnis von 9 6 Prozent erstmals seit der Wahl 1990 wieder in den Landtag ein Die grossten Gewinne 6 5 Prozentpunkte erzielte die NPD die mit einem Ergebnis von 7 3 Prozent und sechs Abgeordneten erstmals in den Landtag einziehen konnte und im ostlichen Teil des Landes Stimmenanteile von bis zu 15 Prozent erzielte 13 Die Grunen scheiterten trotz leichter Stimmengewinne 0 8 Prozentpunkte mit einem Ergebnis von 3 4 Prozent deutlich am Einzug in den Landtag Mit dem Einzug von FDP und NPD in den Landtag erweiterte sich das Parteienspektrum von einem Drei zu einem Funfparteiensystem Fur besonderes Aufsehen sorgte das Abschneiden der rechtsextremen NPD Mit einer Mischung aus Kapitalismuskritik Verschworungstheorien Nationalismus bzw Nationalsozialismus Populismus und revanchistischer Heimatverbundenheit bediente sie im Wahlkampf die weit verbreitete Parteienverdrossenheit der Wahler 14 Die Wahlerwanderungen gegenuber 2002 zugunsten der NPD wiesen neben 12 000 vormaligen Nichtwahlern einen Zulauf von 12 000 CDU 7 000 SPD und 4 000 PDS Wahlern aus 14 Regierungsbildung BearbeitenDie bisherige rot rote Koalition hatte mit 36 von 71 Mandaten zwar weiterhin eine knappe Mehrheit im Landtag gehabt die SPD entschied sich jedoch fur eine Grosse Koalition mit der CDU Kabinett Ringstorff III Damit kam es in Mecklenburg Vorpommern nach 1994 und 1998 zum dritten Mal zu einem halben Regierungswechsel bei dem ein Koalitionspartner in der Regierung blieb um mit einem neuen Partner zu koalieren Harald Ringstorff wurde mit 42 von 71 moglichen Stimmen zum Ministerprasidenten wiedergewahlt obwohl die Koalition uber 45 Sitze verfugte Sein Gegenkandidat Udo Pastors NPD erhielt 6 Stimmen was der Anzahl der NPD Landtagsmandate entsprach 15 Am 3 Oktober 2008 traten Ringstorff aus Altersgrunden und zwei weitere Minister zuruck neuer Ministerprasident wurde der bisherige Sozialminister Erwin Sellering SPD der seitdem das Kabinett Sellering I fuhrte Siehe auch BearbeitenLandtagswahlen in Mecklenburg Vorpommern Liste der Landtagswahlkreise in Mecklenburg VorpommernLiteratur BearbeitenSteffen Schoon Nikolaus Werz Hrsg Die Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern 2006 Die Parteien im Wahlkampf und ihre Wahler Rostocker Informationen zu Politik und Verwaltung Heft 27 PDF 3 0 MB Institut fur Politik und Verwaltungswissenschaften der Universitat Rostock Rostock 2006 Karsten Grabow Das Parteiensystem Mecklenburg Vorpommerns In Parteien und Parteiensysteme in den deutschen Landern Herausgegeben von Oskar Niedermayer Uwe Jun und Melanie Haas VS Verlag fur Sozialwissenschaften GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 531 90912 7 S 265 290 Weblinks BearbeitenLandeswahlleiter Mecklenburg Vorpommern Ergebnisse und Informationen zur Landtagswahl 2006 www tagesschau de Ergebnisse und Analysen Bundeszentrale fur politische Bildung Informationen zur Landtagswahl 2006 Landtag von Mecklenburg Vorpommern Informationen zur Landtagswahl 2006 www wahlrecht de Ergebnis der Landtagswahl 2006 in Mecklenburg VorpommernEinzelnachweise Bearbeiten Wahl zum Landtag von Mecklenburg Vorpommern am 17 September 2006 Endgultiges Ergebnis Der Landeswahlleiter des Landes Mecklenburg Vorpommern Wahl zum Landtag von Mecklenburg Vorpommern am 22 September 2002 Endgultiges Ergebnis Der Landeswahlleiter des Landes Mecklenburg Vorpommern wahlrecht de Wahlrecht News Landtagswahl 2006 in Mecklenburg Vorpommern am 17 September 2006 Abgerufen am 27 Juli 2010 www wahlrecht de a b c Steffen Schoon Wahlerverhalten und Strukturmuster des Parteienwettbewerbs in Steffen Schoon Nikolaus Werz Hrsg Die Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern 2006 Rostock 2006 S 9 a b Nikolaus Werz Die Landtagswahl 2006 in Mecklenburg Vorpommern in Steffen Schoon Nikolaus Werz Hrsg Die Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern 2006 Rostock 2006 S 7 SPIEGEL ONLINE Mecklenburg Vorpommern Ringstorff lockt Linkspartei und CDU Abgerufen am 29 Juli 2010 Steffen Schoon Wahlerverhalten und Strukturmuster des Parteienwettbewerbs in Steffen Schoon Nikolaus Werz Hrsg Die Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern 2006 Rostock 2006 S 10 www tagesschau de a b Nikolaus Werz Die Landtagswahl 2006 in Mecklenburg Vorpommern in Steffen Schoon Nikolaus Werz Hrsg Die Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern 2006 Rostock 2006 S 8 Bundeszentrale fur politische Bildung Infos zur Landtagswahl Landtagswahlen Mecklenburg Vorpommern 2006 Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 18 Mai 2009 abgerufen am 27 Juli 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bpb de Landtag Mecklenburg Vorpommern Endgultiges Wahlergebnis der Landtagswahl 2006 Nicht mehr online verfugbar In Wahlergebnisse auf Landesebene Archiviert vom Original am 27 Oktober 2010 abgerufen am 25 Juli 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www landtag mv de SPIEGEL ONLINE Landtagswahl NPD profitiert vom Frust in Vorpommern Abgerufen am 27 Juli 2010 a b Karsten Grabow Das Parteiensystem Mecklenburg Vorpommerns in Parteien und Parteiensysteme in den deutschen Landern herausgegeben von Uwe Jun Melanie Haas und Oskar Niedermayer GWV Wiesbaden 2008 S 274 SPIEGEL ONLINE Mecklenburg Vorpommern Ringstorff als Ministerprasident wiedergewahlt Abgerufen am 27 Juli 2010 Wahlen zum Landtag Mecklenburg Vorpommern 1946 DDR 1950 1990 1994 1998 2002 2006 2011 2016 2021 2026Wahlen zu Landesparlamenten in Deutschland 2006 Baden Wurttemberg Rheinland Pfalz Sachsen Anhalt Berlin Mecklenburg Vorpommern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern 2006 amp oldid 234456648