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Das Kabinett Ringstorff I war die Landesregierung von Mecklenburg Vorpommern nach der Landtagswahl 1998 Sie war die erste rot rote Koalition unter Einbeziehung der PDS in Deutschland Ministerprasident war Harald Ringstorff SPD Die Regierung amtierte vom 3 November 1998 bis zum 6 November 2002 Kabinett Ringstorff ILandesregierung von Mecklenburg VorpommernMinisterprasident Harald RingstorffWahl 1998Legislaturperiode 3 Bildung 3 November 1998Ende 6 November 2002Dauer 4 Jahre und 3 TageVorganger Kabinett Seite IINachfolger Kabinett Ringstorff IIZusammensetzungPartei en SPD und PDSMinister 8 ab 09 2000 9ReprasentationLandtag 47 71 Inhaltsverzeichnis 1 Voraussetzungen 2 Erste rot rote Landesregierung in Deutschland 3 Liste der Kabinettsmitglieder 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseVoraussetzungen BearbeitenIn der zweiten Legislaturperiode von 1994 bis 1998 regierte eine grosse Koalition unter Ministerprasident Berndt Seite Kabinett Seite II Spitzenkandidaten fur die Landtagswahlen waren Seite fur die CDU und Harald Ringstorff fur die SPD Die SPD 34 3 wurde erstmals starkste Kraft im Landtag vor der CDU 30 2 sowie der PDS 24 4 Da sowohl die FDP 1 6 als auch Bundnis 90 Die Grunen 2 7 sowie die rechtsextremen Parteien DVU Republikaner und NPD erhielten zusammen 4 5 deutlich am Einzug in das Landesparlament scheiterten gab es im Landtag wie schon seit 1994 nur drei Parteien Die Landtagswahl ergab 27 Sitze fur die SPD 24 fur die CDU und 20 fur die PDS Angesichts des Wahlergebnisses war der SPD Spitzenkandidat Harald Ringstorff Landesvorsitzender der SPD seit 1990 Fraktionsvorsitzender 1990 bis 1994 und seit 1996 sowie Minister fur Wirtschaft und Angelegenheiten der Europaischen Union von 1994 bis 1996 designierter Ministerprasident Die Krafteverhaltnisse erlaubten der SPD sowohl eine Fortsetzung der Koalition mit der CDU diesmal mit der CDU als Juniorpartner als auch ein Bundnis mit der PDS Erste rot rote Landesregierung in Deutschland BearbeitenDas Bundnis aus SPD und PDS stellte die erste rot rote Koalition in der Bundesrepublik dar Zuvor gab es mit dem Kabinett Hoppner I in Sachsen Anhalt von 1994 bis 1998 lediglich eine rot grune Minderheitsregierung die von der PDS toleriert wurde sogenanntes Magdeburger Modell Bei den Koalitionsverhandlungen konnte die PDS kaum Forderungen durchsetzen 1 Lediglich die Regelanfrage bei der Gauck Behorde fur Mitarbeiter des offentlichen Dienstes wurde ausgesetzt 1 Die Partei erhielt die drei Ministerien fur Arbeit und Bau Soziales sowie Umwelt Nach der dritten Landtagswahl kam es somit zur dritten Koalition in Mecklenburg Vorpommern nachdem von 1990 bis 1994 eine schwarz gelbe Regierung amtiert hatte Kabinett Gomolka Kabinett Seite I Die Beteiligung der SED Nachfolgepartei PDS rief bundesweit heftige Diskussionen hervor Kritiker sprachen von einem Tabubruch oder von einem Sundenfall andere von einer Normalisierung im Umgang mit einer demokratisch gewahlten Partei die fast ein Viertel der Stimmen erhielt 2 Ringstorff hatte bereits 1994 offen mit der ersten rot roten Koalition unter seiner Fuhrung geliebaugelt 3 Ringstorff sah unter strategischen Gesichtspunkten in dem Bundnis nicht zuletzt eine Moglichkeit die Oppositionspartei PDS durch die Einbindung in die Regierung zu entzaubern 2 Bei der Wahl Ringstorffs zum Ministerprasidenten versagten ihm acht Abgeordnete aus dem eigenen Lager die Stimme 1 Dies wurde als deutliches Indiz fur den Widerwillen in Teilen der eigenen Partei gegen die Zusammenarbeit mit der postkommunistischen PDS gewertet 1 Den angekundigten Politikwechsel konnte die PDS auch im Alltag der praktischen Arbeit nicht durchsetzen und blieb weitgehend ein Mehrheitsbeschaffer fur die SPD 1 Ihre wirtschaftlichen Ziele erreichte die Koalition nicht Nach vierjahriger Amtszeit wies Mecklenburg Vorpommern eine Arbeitslosenquote von 20 auf das Bruttoinlandsprodukt sank seit 1999 kontinuierlich und die Ansiedlung industrieller Grossprojekte wie die Fertigung des Airbus in Rostock scheiterten 4 Dennoch war die Regierung speziell Ministerprasident Ringstorff mit seiner prasidialen Amtsfuhrung popular 4 Die SPD PDS Regierung wurde bei der Landtagswahl 2002 bestatigt und hielt insgesamt acht Jahre Auch nach der Landtagswahl 2006 war eine Fortfuhrung moglich doch entschied sich die SPD fur eine grosse Koalition Liste der Kabinettsmitglieder BearbeitenMinister Name Partei StaatssekretareMinisterprasident Harald Ringstorff SPD Otto Ebnet SPD bis 2001 Frank Tidick SPD ab 2001 Chef der Staatskanzlei Karla Staszak SPD parlamentarische Staatssekretarin Frauen und Gleichstellungsbeauftragte der Landesregierung Tilo Braune SPD Bevollmachtigter beim Bund Stellvertreter des Ministerprasidenten Helmut Holter PDSArbeit und Bau Joachim Wegrad PDS bis 2001 Klaus Suhl PDS ab 2001 Inneres Gottfried Timm SPD Hartmut Bosch SPDJustiz Harald Ringstorffbis 19 September 2000 SPD Joachim Babendreyer SPD bis 22 Januar 2002 Erwin Selleringseit 20 September 2000 Dieter Schubmann Wagner SPD ab Januar 2002 Finanzen Sigrid Keler SPD Jost Mediger SPDWirtschaft Rolf Eggertbis 17 April 2001 SPD Wilhelm Burke bis 2001 Otto Ebnetseit 17 April 2001 Reinhard Meyer SPD ab 2001 Ernahrung Landwirtschaft Forsten und Fischerei Till Backhaus SPD Frank Tidick SPD bis 2001 Karl Otto Kreer SPD ab 2001 Umwelt Wolfgang Methling PDS Dietmar GlitzBildung Wissenschaft und Kultur Peter Kauffold SPD Manfred Hiltner SPDGesundheit und Soziales Martina Bunge PDS Axel Azzola SPD bis 2000 Fredy Drozd PDS ab 2001 Siehe auch BearbeitenListe der Mitglieder des Landtages Mecklenburg Vorpommern 3 Wahlperiode Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Karsten Grabow Das Parteiensystem Mecklenburg Vorpommerns in Parteien und Parteiensysteme in den deutschen Landern herausgegeben von Uwe Jun Melanie Haas Oskar Niedermayer VS Verlag Wiesbaden 2008 S 271 a b Karsten Grabow Das Parteiensystem Mecklenburg Vorpommerns in Parteien und Parteiensysteme in den deutschen Landern herausgegeben von Uwe Jun Melanie Haas Oskar Niedermayer VS Verlag Wiesbaden 2008 S 265 weitere Literatur zu dieser Debatte ist dort unter Anm 2 angegeben Karsten Grabow Das Parteiensystem Mecklenburg Vorpommerns in Parteien und Parteiensysteme in den deutschen Landern herausgegeben von Uwe Jun Melanie Haas Oskar Niedermayer VS Verlag Wiesbaden 2008 S 269 a b Karsten Grabow Das Parteiensystem Mecklenburg Vorpommerns in Parteien und Parteiensysteme in den deutschen Landern herausgegeben von Uwe Jun Melanie Haas Oskar Niedermayer VS Verlag Wiesbaden 2008 S 272 Landesregierungen des Landes Mecklenburg und des Landes Mecklenburg Vorpommern 1934 1945 Engell Scharf 1945 1952 Stratmann Jess Hocker I Hocker II Hocker III Burger QuandtSeit 1990 Gomolka Seite I Seite II Ringstorff I Ringstorff II Ringstorff III Sellering I Sellering II Sellering III Schwesig I Schwesig II Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kabinett Ringstorff I amp oldid 238087057