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1994 Landtagswahl 1998 2002 Zweitstimmen in 1 403020100 34 330 224 42 92 71 61 41 11 4 SPDCDUPDSDVUGruneFDPProDMNPDSonst Gewinne und Verluste im Vergleich zu 1994 2 p 6 4 2 0 2 4 6 8 4 8 7 5 1 7 2 9 1 0 2 2 1 4 1 0 1 1SPDCDUPDSDVUGruneFDPProDMNPDSonst Die Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern 1998 war die dritte Wahl des Landtags seit der Wiederbegrundung des Landes Mecklenburg Vorpommern Sie fand am 27 September 1998 zeitgleich mit der Bundestagswahl statt Die SPD wurde erstmals starkste Partei wahrend die CDU die Verliererin der Wahl war und die PDS ihre Stellung als dritte Kraft im Parlament festigte Alle anderen Parteien scheiterten an der Funf Prozent Hurde Nach der Landtagswahl kam es zur ersten rot roten Koalition aus SPD und PDS in Deutschland Ministerprasident wurde Harald Ringstorff Insgesamt 71 Sitze PDS 20 SPD 27 CDU 24 Inhaltsverzeichnis 1 Wahlverfahren 2 Ausgangssituation 3 Wahlkampf 4 Ergebnis 5 Regierungsbildung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksWahlverfahren BearbeitenDie dritte Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern wurde auf Grundlage der Verfassung vom 23 Mai 1993 und des Landeswahlgesetzes fur das Land Mecklenburg Vorpommern vom 14 Dezember 1993 durchgefuhrt Das Wahlverfahren sah jeweils eine Erst und Zweitstimme vor uber die Verteilung der 71 Mandate entschied allein der Anteil der Zweitstimmen berechnet wurde er durch das Hare Niemeyer Verfahren 3 Es galt die Funf Prozent Hurde sowie eine Grundmandatsklausel bei drei gewonnenen Direktmandaten 3 Die Legislaturperiode betrug vier Jahre Siehe auch Liste der Landtagswahlkreise in Mecklenburg VorpommernAusgangssituation Bearbeiten Hauptartikel Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern 1994 und Kabinett Seite II Zur Wahl stellte sich die Grosse Koalition unter dem christdemokratischen Ministerprasidenten Berndt Seite die von dauerhaften Spannungen und Misserfolgen gekennzeichnet war 4 Seit der Landtagswahl 1994 waren nur drei Parteien im Schweriner Landtag vertreten die PDS war die einzige Oppositionspartei Sowohl die FDP als auch Bundnis 90 Die Grunen sowie die rechtsextremen Parteien waren bei der letzten Wahl an der Sperrklausel gescheitert Wahlkampf BearbeitenSpitzenkandidaten fur die Landtagswahl 1998 waren Ministerprasident Berndt Seite fur die CDU Harald Ringstorff fur die SPD und Helmut Holter fur die PDS Im Wahlkampf signalisierten sowohl die SPD als auch die PDS die Moglichkeit einer Zusammenarbeit 5 Die CDU sah deshalb die grosste Gefahr in einer starken PDS und versuchte einerseits ihr Profil als ostdeutsche Regionalpartei zu scharfen sich andererseits von der Rote Socken Kampagne der Bundespartei zu distanzieren 5 Angesichts des Bundestrends zu Ungunsten der Union einer Arbeitslosenquote in Mecklenburg Vorpommern zwischen 20 und 30 Prozent sowie standiger Koalitionsquerelen blieb diese Strategie erfolglos 5 Ergebnis Bearbeiten Hauptartikel Liste der Mitglieder des Landtages Mecklenburg Vorpommern 3 Wahlperiode Die Landtagswahl 1998 wurde stark von der am gleichen Tag stattfindenden Bundestagswahl beeinflusst Diese war im Vorfeld von einer starken Polarisierung zwischen Union und Sozialdemokraten gepragt die eine Wahlerkonzentration auf die beiden Volksparteien zur Folge hatte Das Ergebnis der Bundestagswahl zeigte einen deutlichen Wechselwillen mit Gewinnen der SPD und noch starkeren Verlusten der Union Diese Tendenz spiegelte sich auch im Ergebnis der Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern wider Ebenfalls auf die Bundestagswahl zuruckzufuhren war die Steigerung der Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl von 72 9 Prozent auf 79 4 Prozent Auch dieser hohe Wert begunstigte tendenziell die grossen Parteien gegenuber den kleineren 4 Wahrend die SPD mit 4 8 Prozentpunkten deutlich hinzugewann und erstmals die starkste Fraktion im Landtag stellte war die CDU mit einem Verlust von 7 5 Prozentpunkten gegenuber 1994 die klare Verliererin der Wahl Die PDS festigte ihre Stellung als dritte Kraft im Parlament durch einen Zuwachs um 1 7 Prozentpunkte auf nunmehr 24 4 Prozent Damit war die PDS bei dieser Wahl die dritte Kraft mit dem hochsten Wahleranteil aller Landtagswahlen in der Bundesrepublik siehe Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland Bundnis 90 Die Grunen busste nochmals einen Prozentpunkt gegenuber 1994 ein und blieb mit 2 7 Prozent weit unterhalb der Funf Prozent Hurde und ihrem Bundesdurchschnitt Noch deutlicher scheiterte die FDP die 2 3 Prozentpunkte verlor und mit einem Ergebnis von 1 6 Prozent auf das Niveau einer Splitterpartei zuruckfiel Die rechtsextremen Parteien DVU 2 9 Prozent NPD 1 1 Prozent und Republikaner 0 5 Prozent scheiterten ebenfalls alle Somit blieb es im Schweriner Landesparlament bei einem Dreiparteiensystem Die SPD errang 27 Mandate die CDU 24 und die PDS 20 Parteien Erststimmen Zweitstimmen MandateAnzahl Direkt mandate Anzahl Listen mandate Gesamt SPD 392 774 36 6 6 6 20 371 885 34 3 4 8 7 27 4CDU 346 581 32 3 7 2 14 327 948 30 2 7 4 10 24 6PDS 273 681 25 5 1 8 2 264 299 24 4 1 7 18 20 2DVU N A 31 194 2 9 N A GRUNE 22 954 2 1 0 9 29 240 2 7 1 0 FDP 20 403 1 9 1 4 17 062 1 6 2 3 Pro DM N A 15 619 1 4 N A NPD 1 346 0 1 0 1 11 531 1 1 0 9 REP 4 560 0 4 0 4 5 809 0 5 0 5 AB 2000 5 349 0 5 N A 4 225 0 4 N A GRAUE 814 0 1 0 0 2 649 0 2 0 2 BfB N A 1 974 0 2 N A PBC 244 0 0 N A 1 176 0 1 0 0 Einzelbewerber 5 290 0 5 0 3 Gesamt 1 073 996 100 36 1 084 611 100 35 71 Ungultige Stimmen 41 638 3 7 0 9 31 023 2 8 0 3Wahler 1 115 634 79 4 6 6 1 115 634 79 4 6 6Wahlberechtigte 1 404 552 1 404 552Regierungsbildung Bearbeiten nbsp Harald Ringstorff 1990 Hauptartikel Kabinett Ringstorff I Angesichts des Wahlergebnisses war der SPD Spitzenkandidat Harald Ringstorff designierter Ministerprasident Er war Landesvorsitzender der SPD seit 1990 Fraktionsvorsitzender 1990 bis 1994 und erneut seit 1996 sowie Minister fur Wirtschaft und Angelegenheiten der Europaischen Union von 1994 bis 1996 Die Krafteverhaltnisse erlaubten der SPD sowohl eine Fortsetzung der Koalition mit der CDU wobei sie diesmal den Regierungschef gestellt hatte als auch ein Bundnis mit der PDS Hatte Ringstorff schon 1994 offen mit einem Linksbundnis unter seiner Fuhrung geliebaugelt 4 so kam es diesmal tatsachlich zu einer Koalition mit der PDS Bei den Koalitionsverhandlungen konnte die PDS kaum Forderungen durchsetzen 6 Lediglich die Regelanfrage bei der Gauck Behorde fur Mitarbeiter des offentlichen Dienstes wurde ausgesetzt 6 Die Partei erhielt die drei Ministerien fur Arbeit und Bau Soziales sowie Umwelt Die SPD PDS Regierung stellte die erste rot rote Koalition in der Bundesrepublik dar Zuvor gab es mit dem Kabinett Hoppner I in Sachsen Anhalt von 1994 bis 1998 lediglich eine rot grune Minderheitsregierung die von der PDS toleriert wurde sogenanntes Magdeburger Modell Die Beteiligung der SED Nachfolgepartei PDS rief bundesweit heftige Diskussionen hervor Kritiker sprachen von einem Tabubruch oder von einem Sundenfall andere von einer Normalisierung im Umgang mit einer demokratisch gewahlten Partei die fast ein Viertel der Stimmen erhielt 7 Ringstorff sah unter strategischen Gesichtspunkten in dem Bundnis nicht zuletzt eine Moglichkeit die Oppositionspartei PDS durch die Einbindung in die Regierung zu entzaubern 7 Bei der Wahl Ringstorffs zum Ministerprasidenten versagten ihm acht Abgeordnete aus dem eigenen Lager die Stimme 6 Dies wurde als deutliches Indiz fur den Widerwillen in Teilen der eigenen Partei gegen die Zusammenarbeit mit der postkommunistischen PDS gewertet 6 Siehe auch BearbeitenLandtagswahlen in Mecklenburg Vorpommern Geschichte Mecklenburg VorpommernsLiteratur BearbeitenSteffen Schoon Wahlerverhalten und politische Traditionen in Mecklenburg und Vorpommern 1871 2002 Droste Dusseldorf 2007 ISBN 3770052838 Karsten Grabow Das Parteiensystem Mecklenburg Vorpommerns In Parteien und Parteiensysteme in den deutschen Landern Herausgegeben von Oskar Niedermayer Uwe Jun und Melanie Haas VS Verlag fur Sozialwissenschaften GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 531 90912 7 S 265 290 Einzelnachweise Bearbeiten Wahl zum Landtag von Mecklenburg Vorpommern am 27 September 1998 Der Landeswahlleiter des Landes Mecklenburg Vorpommern Wahl zum Landtag von Mecklenburg Vorpommern am 16 Oktober 1994 Mecklenburg Vorpommern Die Landeswahlleiterin a b Karsten Grabow Das Parteiensystem Mecklenburg Vorpommerns in Parteien und Parteiensysteme in den deutschen Landern herausgegeben von Uwe Jun Melanie Haas und Oskar Niedermayer GWV Wiesbaden 2008 S 266 a b c Karsten Grabow Das Parteiensystem Mecklenburg Vorpommerns in Parteien und Parteiensysteme in den deutschen Landern herausgegeben von Uwe Jun Melanie Haas und Oskar Niedermayer GWV Wiesbaden 2008 S 269 a b c Karsten Grabow Das Parteiensystem Mecklenburg Vorpommerns in Parteien und Parteiensysteme in den deutschen Landern herausgegeben von Uwe Jun Melanie Haas und Oskar Niedermayer GWV Wiesbaden 2008 S 270 a b c d Karsten Grabow Das Parteiensystem Mecklenburg Vorpommerns in Parteien und Parteiensysteme in den deutschen Landern herausgegeben von Uwe Jun Melanie Haas Oskar Niedermayer VS Verlag Wiesbaden 2008 S 271 a b Karsten Grabow Das Parteiensystem Mecklenburg Vorpommerns in Parteien und Parteiensysteme in den deutschen Landern herausgegeben von Uwe Jun Melanie Haas Oskar Niedermayer VS Verlag Wiesbaden 2008 S 265 weitere Literatur zu dieser Debatte ist dort unter Anm 2 angegeben Weblinks Bearbeitenstatistik mv de Ubersichten zur Landtagswahl beim Landeswahlleiter tagesschau de Ergebnisse und AnalysenWahlen zum Landtag Mecklenburg Vorpommern 1946 DDR 1950 1990 1994 1998 2002 2006 2011 2016 2021 2026Landtagswahlen in Deutschland 1998 Niedersachsen Sachsen Anhalt Bayern Mecklenburg Vorpommern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern 1998 amp oldid 234811690