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Pro Deutsche Mitte Initiative Pro D Mark von 1998 bis 2001 Initiative Pro D Mark neue liberale Partei Kurzbezeichnung Pro DM war eine rechtspopulistische 1 Kleinpartei die von 1998 bis 2007 existierte und die gegen die Einfuhrung des Euro kampfte Ihre dominanteste Person in der offentlichen Wahrnehmung war ihr Grunder und Vorsitzender der Verleger Bolko Hoffmann 2 In ihrer knapp zehnjahrigen Geschichte trat sie nur sporadisch zu Wahlen an Bei der Landtagswahl in Sachsen 1999 erzielte sie mit 2 1 einen Achtungserfolg 2004 nahm sie den ehemaligen Hamburger Innensenator Ronald Schill der bei seiner ursprunglichen Partei der Partei Rechtsstaatlicher Offensive in Ungnade gefallen war bei sich auf Mit Schill als Spitzenkandidat trat sie im selben Jahr bei der Hamburger Burgerschaftswahl unter dem Kurzel Pro DM Schill an und erreichte 3 1 Schill blieb zwar Parteimitglied zog sich jedoch aus der Politik zuruck Vier Monate nach dem Tod des Vorsitzenden Bolko Hoffmann im August 2007 beschloss die Partei ihre Auflosung Inhaltsverzeichnis 1 Struktur 2 Inhaltliches Profil 3 Finanzen und Vermogen 4 Geschichte 4 1 Entwicklung bis 2002 4 2 Aufnahme Schills und Folgezeit 2003 2006 4 3 Auflosung 5 Einzelnachweise 6 WeblinksStruktur BearbeitenHoffmann fuhrte die Partei autoritar und zentralistisch 3 Ausser vor Wahlen trat die Partei offentlich praktisch nicht in Erscheinung ausser mit zum Teil aggressiv durchgefuhrten Unterschriftensammlungen durch bezahlte Helfer Mitglieder beklagten im Nachhinein ein undemokratisches Vorgehen des Parteivorsitzenden bei der Aufstellung von Kandidaten und bei der Grundung von Landesverbanden Inhaltliches Profil BearbeitenDie Partei kampfte vor allem gegen die Einfuhrung des Euro und fur die Wiedereinfuhrung der D Mark Das Programm erschien vordergrundig eher liberal und vermied die klassischen rechten Reizthemen 3 Es enthielt hauptsachlich Allgemeinaussagen wie Die Partei Pro Deutsche Mitte Pro DM setzt sich aktiv fur den Tier und Artenschutz ein oder Die Partei Pro Deutsche Mitte Pro DM tritt fur eine Mindestrente ein 3 Rechte Positionen wurden im Programm u a an drei Stellen deutlich Die Partei sprach sich fur eine starke Zuwanderungsbegrenzung aus 3 strebte eine schnellere Abschiebung nichtdeutscher Straftater an und forderte dass auslandische Drogendealer in ihr Herkunftsland abgeschoben werden Die Satzung enthielt die Aussage Wer nicht deutscher Staatsburger ist hat nicht das Recht an Parteiwahlen zu offentlichen Mandatswahlen und ihren Entscheidungen teilzunehmen 3 Ausserdem fordert die Partei eine massive Verscharfung der Massnahmen zur inneren Sicherheit und eine restriktive Anti Drogenpolitik Finanzen und Vermogen BearbeitenLaut Bundestagsdrucksache 16 5230 erzielte die Partei im Jahr 2005 Einnahmen von etwa 118 000 Euro darunter 6600 Euro Beitrage und 70 000 Euro Spenden Etwa 42 000 Euro flossen aus staatlichen Geldern Im Jahr 2005 erwirtschaftete die Partei ein Defizit von etwa 383 000 Euro Die Partei erhielt im Jahr 2005 eine Grossspende uber 10 000 Euro von der Firma Composer Studio aus Bremen 4 Das Reinvermogen der Partei war zuletzt negativ Etwa 6 6 Millionen Verbindlichkeiten fur bisher nicht bezahlte Leistungen ergaben eine Uberschuldung von 6 1 Millionen Euro Die Partei besass nach eigenen Angaben kein Immobilienvermogen und keine Unternehmensbeteiligungen Geschichte BearbeitenEntwicklung bis 2002 Bearbeiten Die Partei wurde am 24 April 1998 in Dusseldorf von Bolko Hoffmann unter dem Namen Initiative Pro D Mark neue liberale Partei gegrundet nach Angaben der Jungen Freiheit hatte sie zu diesem Zeitpunkt 102 Mitglieder 3 Zur Bundestagswahl 1998 warb sie mit einem Aufwand im Millionenbereich 3 auf Plakaten und Zeitungsanzeigen mit der Parole Kommt Pro DM in den Bundestag ist die D Mark gerettet letztere erschienen uberwiegend in der Jungen Freiheit 3 Bei der Wahl selber erreichte die Partei 0 9 der Stimmen bei der gleichzeitig stattfindenden Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern 1 4 Aufgrund beider Ergebnisse erhielt sie Mittel aus der staatlichen Parteienfinanzierung Da bei der Bundestagswahl in Sachsen mit 2 7 das beste Landesergebnis erzielt wurde beschloss sie an der dortigen Landtagswahl teilzunehmen Bei der Wahl bei der das fruhere FDP Mitglied Dieter Annies Spitzenkandidat war erzielte sie 2 1 der Stimmen 2 2001 liess sie der Partei Rechtsstaatlicher Offensive gerichtlich verbieten das Kurzel PRO zu verwenden da sie Verwechslungen befurchtete 2 Im selben Jahr anderte die Partei ihren vollen Namen in Pro Deutsche Mitte Initiative Pro D Mark um Da sie 2001 in Hamburg lediglich 0 2 erreichte 2 und 2002 in Sachsen Anhalt nur 0 4 zog sie sich zunachst zuruck und trat bei der Bundestagswahl 2002 auch nicht mehr an Aufnahme Schills und Folgezeit 2003 2006 Bearbeiten Im Dezember 2003 fiel der ehemalige Hamburger Innensenator Ronald Schill in seiner ursprunglichen Partei der Partei Rechtsstaatlicher Offensive in Ungnade und trat einen Monat spater der Pro DM bei 2 Ihm folgten mit Bodo Theodor Adolphi Friedrich Adolphi Richard Braak Katrin Freund und Horst Zwengel funf weitere Burgerschaftsabgeordnete aus seiner ehemaligen Partei die sich mit ihm solidarisiert und zusammen mit ihm in der Hamburgischen Burgerschaft die Ronald Schill Fraktion gebildet hatten Die Pro DM nannte sich bei der vorgezogenen Neuwahl in Hamburg am 29 Februar 2004 Pro DM Schill Schills ursprunglicher Partei verbot sie kurz zuvor unter dem Kurzel Schill anzutreten und zwang sie auch die Internetadresse www schill partei de freizugeben Bei dieser Wahl erreichte die Pro DM 3 1 der Stimmen womit sie erneut an der Funf Prozent Hurde scheiterte Bei den gleichzeitig stattfindenden Hamburger Bezirkswahlen bei denen auch die Funf Prozent Hurde gilt trat sie ebenfalls an und schaffte in Harburg mit 5 2 den Einzug dort war sie bis zu ihrer Auflosung mit zwei Abgeordneten vertreten 5 Sie focht erfolglos die Burgerschaftswahl an da sie sich aufgrund massiver Plakatzerstorung benachteiligt sah zu der aus ihrer Sicht Hamburgs Burgermeister Ole von Beust sehr viel beigetragen hat da er in einem Radiointerview uber zerstorte Schill Plakate sagte insgeheim bin ich froh um jedes das ich nicht sehe Obwohl Schill Parteimitglied blieb und den Landesvorsitz in Hamburg ubernahm zog er sich aus der Politik zuruck so war er auf der Homepage der Partei in der Folgezeit als z Zt abwesend bezeichnet worden Abgeordnete in der Bezirksversammlung Harburg waren zunachst Uwe Ellefsen und Peter Holthusen Ellefsen der Fraktionsvorsitzender wurde 6 starb am 28 September 2004 wahrend einer Sitzung an einem Herzinfarkt 7 Fur ihn ruckte Marion Strelis nach 5 wahrend Holthusen fur die restliche Legislaturperiode Fraktionsvorsitzender war Sowohl bei der Bundestagswahl 2005 als auch der Landtagswahl von Sachsen Anhalt im Jahr 2006 kam sie uber Wahlergebnisse von 0 0 beziehungsweise 0 1 nicht hinaus Auflosung Bearbeiten Der Parteivorsitzende Hoffmann verstarb im August 2007 Dies sowie die Erfolglosigkeit bei Wahlen fuhrten dazu dass die Partei auf einem Parteitag am 15 Dezember 2007 ihre Selbstauflosung zum 31 Dezember selben Jahres beschloss Zugleich wurde folgender Abschlussbericht veroffentlicht Die Partei Pro DM wurde am 24 April 1998 aus einer Burgerinitiative zum Erhalt der D Mark gegrundet zu dem Zweck an Wahlen zu Landtagen und zum Bundestag teilzunehmen Dieser Zweckbestimmung folgend beteiligte sich Pro DM mit Landeslisten in allen Bundeslandern an der Bundestagswahl 1998 und erzielte einen Zweitstimmenanteil von 0 8 Prozent dabei in den neuen Bundeslandern zwischen 1 5 und 2 0 Prozent Dieses Ergebnis bewegte sich im Bereich dessen was die Partei Die Grunen im Jahre 1980 erreicht hatte und stellte damit einen beachtlichen Erfolg dar Dies gab Anlass zur Teilnahme von Pro DM an der Wahl zum Sachsischen Landtag 1999 Das Stimmenergebnis dort lag mit 2 1 Prozent zwar deutlich uber dem Resultat der FDP bedeutete aber dass der Einzug in ein Parlament erneut nicht gelungen war Spatere Teilnahmen an Landtagswahlen zuletzt Burgerschaftswahl Hamburg 2004 mit 3 1 Prozent endeten mit vergleichbaren Ergebnissen Auf die Beteiligung an der Bundestagswahl 2002 war verzichtet worden 2005 gelang es in der Kurze der Zeit nicht die zur Teilnahme erforderlichen Unterstutzungsunterschriften zu sammeln Pro DM wurde wahrend der gesamten Zeit ihrer Existenz sowohl von den Medien als auch von der Offentlichkeit als profilierte Anti Euro Partei wahrgenommen Dennoch erwies es sich als dauernd unmoglich die jederzeit vorhandene deutlich erkennbare Abneigung der Burger gegen den Euro in eine Wahlentscheidung zugunsten von Pro DM umzusetzen Damit hat die Partei Pro DM ihrem Zweck gedient Sie hat alles was zum Erhalt der D Mark moglich war getan auch wenn sie dabei letztlich politisch erfolglos geblieben ist Hinzu kommt nicht zuletzt dass ihr Initiator Grunder und Parteivorsitzender seit 1998 Herr Bolko Hoffmann am 20 August 2007 plotzlich und unerwartet verstorben ist Es besteht somit kein Erfordernis mehr die Existenz von Pro DM fortzusetzen Dies erwagend wurde am 15 Dezember 2007 die Auflosung der Partei beschlossen Die beiden nunmehr parteilosen Mandatstrager in Harburg kundigten an sich aus der Politik zuruckzuziehen und bei den Bezirkswahlen von 2008 nicht mehr zu kandidieren 8 Teile der Mitglieder grundeten mit Teilen der ebenfalls Ende 2007 aufgelosten Partei Rechtsstaatlicher Offensive die Liberalkonservative Initiative Deutschland die jedoch bedeutungslos blieb 9 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Eckhard Jesse 2003 Die Rechts aussen parteien Keine ersichtlichen Erfolge keine Erfolge in Sicht in Oskar Niedermayer Hg Die Parteien nach der Bundestagswahl 2002 S 174 a b c d e Schill wird Frontmann der Pro DM Partei 4 Januar 2004 a b c d e f g h Initiative Pro D Mark neue liberale Partei Fakten National liberale Spekulantenpartei Aus dem Programm Aus der Satzung Memento vom 2 August 2009 im Internet Archive Bekanntmachung von Rechenschaftsberichten politischer Parteien fur das Jahr 2005 2 Teil Ubrige anspruchsberechtigte Parteien In Deutscher Bundestag Hrsg Drucksache Band 16 Nr 5230 3 Mai 2007 S 229 239 a b fhh hamburg de stadtportal harburg de Memento des Originals vom 16 Dezember 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadtportal harburg de Uwe Ellefsen Tod im Rathaussaal Hamburger Abendblatt vom 1 Oktober 2004 Der Abschied von den Wilhelmsburgern Hamburger Abendblatt vom 31 Januar 2008 Andre Freudenberg Freiheitlich konservative Kleinparteien im wiedervereinigten Deutschland Engelsdorfer Verlag 2009 ISBN 978 3 86901 393 0 Weblinks BearbeitenArtikel der Konrad Adenauer Stiftung uber rechtspopulistische Parteien und die Person Schill PDF 256 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pro Deutsche Mitte Initiative Pro D Mark amp oldid 238153621