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Die Sozialdemokratische Partei des Saarlandes Kurzbezeichnung SPS war zwischen 1946 und 1956 eine politische Partei im autonomen Saarland das zu dieser Zeit unter dem Schutz Frankreichs existierte Das Parteiprogramm der saarlandischen Sozialdemokratie entsprach im Wesentlichen dem der westdeutschen SPD saarpolitisch vertrat die SPS jedoch den wirtschaftlichen Anschluss an Frankreich Wirtschafts und Wahrungsunion bei innerer Autonomie Das Parteiorgan der SPS war Die Volksstimme Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Politische Inhalte 3 Die Auflosung 4 LiteraturGrundung BearbeitenInoffiziell gegrundet wurde die SPS Ende Oktober 1945 im Hinterzimmer einer Saarbrucker Gaststatte zum Vorsitzenden wurde der spatere Landtagsabgeordnete Georg Schulte bestimmt Da zu diesem Zeitpunkt seitens der franzosischen Besatzungsbehorden noch keine Parteigrundungen zugelassen wurden dauerte es noch bis zum 6 Januar 1946 bis sich die SPS offiziell in einem Grundungsparteitag grunden konnte zum Vorsitzenden wurde Richard Kirn gewahlt Politische Inhalte BearbeitenZu Beginn der franzosischen Besatzung des Saarlandes war die endgultige Politik Frankreichs gegenuber dem Saargebiet unklar Allgemein wurde erwartet dass analog zum deutschen Vorgehen gegenuber Elsass Lothringen 1941 eine Annexion des Saarlandes durch Frankreich erfolgen wurde Aufgrund der schwierigen Versorgungslage der Jahre 1945 und 1946 gab es innerhalb des Saarlandes nicht wenige Anhanger einer solchen Losung die sich durch einen solchen Schritt vor allem eine bessere Lebensmittelversorgung versprachen Fur einen Anschluss des Saarlandes an Frankreich trat die 1945 gegrundete Organisation Mouvement pour le Rattachement de la Sarre a la France MRS ein der zeitweise 100 000 Saarlander und damit circa 15 der damaligen Saarbevolkerung beigetreten sein sollen Die SPS verfolgte gemeinsam mit der starkeren CVP und zu diesem Zeitpunkt noch der DPS dagegen eine Politik die zwar die Vorteile eines wirtschaftlichen Anschlusses des Saarlandes an Frankreich erreichen sollte aber die Autonomie des Gebietes erhalten sollte Nach anfanglichem Zogern und einer massiven Meinungsanderung der anderen West Alliierten zum Thema Anschluss schloss sich Frankreich dieser Ansicht an Die SPS beschloss am 6 April 1946 diese Politik In der 20 kopfigen Verfassungskommission des Saarlandes war die SPS mit funf Mitgliedern vertreten Vizeprasident der Kommission war der SPS Vorsitzende Richard Kirn Bei der Wahl zur Verfassungsversammlung des Saarlandes die sich nach Zustimmung zur Verfassung in den ersten Landtag verwandeln sollte erhielt die SPS 32 8 der Stimmen und 17 der 50 Mandate Die Wahlbeteiligung betrug 95 7 Die Verfassungsversammlung stimmte mit 48 der 50 Stimmen der neuen saarlandischen Verfassung zu die den wirtschaftlichen Anschluss an Frankreich und die Autonomie des Saarlandes vorsah Einzig die Kommunistische Partei lehnte die Verfassung ab Die SPS war im Kabinett Hoffmann I durch den Minister fur Arbeit und Wohlfahrt Richard Kirn sowie den Minister fur Justiz Heinz Braun bis April 1951 vertreten Danach folgte der Gang in die Opposition bis im Kabinett Hoffmann III die beiden Minister vom 23 Dezember 1952 bis zum 17 Juli 1954 ihre Platze wieder einnahmen Am 17 Juli 1954 zerbrach die Koalition mit der CVP an innenpolitischen Auseinandersetzungen uber das Betriebsverfassungsgesetz Saarpolitisch blieb die SPS jedoch bei ihren Positionen In der zweiten Landtagswahl 1952 konnte die SPS ihre Position behaupten und 32 4 der abgegebenen gultigen Stimmen und damit wiederum 17 Mandate erringen Die Wahlbeteiligung betrug 93 1 jedoch waren 24 der abgegebenen Stimmzettel weiss oder ungultig Der wachsende Wohlstand in der neu gegrundeten Bundesrepublik und die gemeinsamen kulturellen Wurzeln auf der einen Seite und die teilweise chaotische franzosische Innenpolitik verstarkt durch wirtschaftliche Probleme sowie Algerienkrieg und Vietnamauseinandersetzung mit der Schlacht von Điện Bien Phủ auf der anderen Seite erschwerten zunehmend die Politik der autonomen Saarregierung die im Falle eines Politikwechsels eine erhebliche Belastung der Aussohnung zwischen Frankreich und Deutschland befurchtete Im Laufe des Jahres 1954 kam es in Verhandlungen zwischen Frankreich und Deutschland unter Konsultation der saarlandischen Regierung zu einem Vertrag uber ein europaisches Saarstatut Die Autonomie des Saarlandes sollte gewahrt bleiben Saarbrucken Sitz europaischer Institutionen wie des Europarats der Montanunion und der Westeuropaischen Union WEU werden Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem Saarland und Frankreich sollten durch gleichartige Beziehungen zur Bundesrepublik erganzt werden Hieruber sollte in eine Volksabstimmung das saarlandische Volk befragt werden die Grundung deutscher Parteien wurde erstmals erlaubt Daraufhin grundeten sich die CDU Saar die Deutsche Sozialdemokratische Partei DSP und die DPS die 1951 wegen verfassungsfeindlicher Aktivitaten Forderung des Anschlusses an die Bundesrepublik verboten worden war sie schlossen sich im sogenannten Heimatbund zusammen Der Abstimmungskampf wurde mit ausserordentlicher Harte und vielfaltigen personlichen Attacken gefuhrt einer Beobachtermission der WEU gelang die Aufrechterhaltung eines geordneten Abstimmungskampfes nur mit Muhe Nach der Abstimmung musste die WEU einen ausserordentlichen Gerichtshof an der Saar einrichten der mehrfach von den ehemaligen Gegnern in Anspruch genommen wurde Die Auflosung BearbeitenMit dem Oktober Referendum sprach sich die saarlandische Bevolkerung gegen das Europaische Saarstatut aus Noch in der Nacht des 23 Oktober 1955 trat die bisherige CVP Regierung Hoffmann Kabinett Hoffmann IV zuruck Bei der Landtagswahl im Dezember 1955 erreichte die SPS noch 5 8 der Stimmen und zog mit zwei Abgeordneten in den Landtag ein Die Partei ging gemeinsam mit der DSP in der SPD Saarland auf und beschloss am 18 Marz 1956 ihre Selbstauflosung Literatur BearbeitenJohannes Hoffmann Das Ziel war Europa Der Weg der Saar 1945 1955 Gunter Olzog Verlag Munchen Wien 1963 Wilfried Busemann Den eigenen Weg gehen Die Selbstfindung der Sozialdemokratie an der Saar 1945 bis 1968 Rohrig Universitatsverlag St Ingbert 2013 ISBN 978 3 86110 533 6V DParteien in der Bundesrepublik Deutschland in ParlamentenIm Deutschen Bundestag durch Wahl Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU Bundnis 90 Die Grunen Grune Freie Demokratische Partei FDP Alternative fur Deutschland AfD Christlich Soziale Union in Bayern CSU Die Linke Sudschleswigscher Wahlerverband SSW Weitere im Europaischen Parlament durch Wahl Freie Wahler Familie ODP Die PARTEI Piraten Voltdurch Ubertritte Bundnis DeutschlandWeitere in Landesparlamenten durch Wahl BVB Freie Wahlerdurch Ubertritte Burger fur Thuringen BfTh Ehemals vertreten durch Wahl AFB BDV BGL BIW BP Bundnis 90 CVP DDU DemP DG DJ DKP DKP DRP DP DPS DRP DSP DSU DVP DVU FDV GB BHE GDP KPD KPS NPD NF NU REP RSF Schill SHB SPS SRP STATT SVP Tierschutzpartei VBH HB VL WAV WdFdurch Ubertritte ADPM Blaue BMV Bundnis C Direkte DL DS DFU FAKT FBU FDVP Foderale FP Deutschlands FVP GVP Graue GAZ LKR mut NRP NLA Regenbogen SVP VR ZentrumParteien im Landtag des Saarlandes Derzeit im Landtag vertreten SPD Saarland CDU Saar AfD SaarlandEhemals im Landtag vertreten Bundnis 90 Die Grunen Saarland Freie Demokratische Partei Demokratische Partei Saar Die Linke Saarland Piratenpartei Saarland Christliche Volkspartei des Saarlandes Deutsche Sozialdemokratische Partei Kommunistische Partei Saar Sozialdemokratische Partei des Saarlandes Saarlandische Volkspartei Deutsche Demokratische Union Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sozialdemokratische Partei des Saarlandes amp oldid 197309458