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Die Sozialistische Reichspartei SRP seltener Sozialistische Reichspartei Deutschlands SRPD war eine nationalsozialistisch ausgerichtete politische Partei in der Bundesrepublik Deutschland die sich selbst in der Tradition der NSDAP sah Verankert war die Partei vor allem in Nordwestdeutschland Sozialistische ReichsparteiSozialistische Reichspartei DeutschlandsEntstehung Abspaltung der DKP DRPGrundung 2 Oktober 1949Grundungs ort HamelnVerbot 23 Oktober 1952Jugend organisation ReichsjugendAus richtung NationalsozialismusFarbe n Schwarz Rot WeissMitglieder zahl 10 300 1951 Die SRP war 1952 die erste politische Partei die in der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen eines Parteiverbots Verfahrens durch das Bundesverfassungsgericht verboten wurde 1956 folgte mit dem KPD Verbot das zweite und bislang letzte Parteiverbot der Bundesrepublik Nicht zu verwechseln ist die SRP mit der der Sozialdemokratie nahestehenden Sozialrepublikanischen Partei Deutschlands fur die ebenfalls die Abkurzung SRPD gebraucht wird und die in der Weimarer Republik von 1932 bis 1933 als Kleinpartei unter ihrem Vorsitzenden Otto Horsing zur Wahl stand 1 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Geschichte 2 1 Grundung 2 2 Starkezeit 2 3 Verbot 2 4 Nach dem Verbot 3 Ideologie und Programm 3 1 Antisemitismus und Judenfrage 3 2 Aussenpolitik 3 3 Christentum 3 4 Demokratiefeindlichkeit und Ablehnung der Bundesrepublik 3 5 Wiederbewaffnung 3 6 Wirtschaft 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDer NS Staat war zwischen 1933 und 1945 als Einparteiensystem regiert worden nachdem die anderen politischen Parteien entweder vom Staat aufgelost oder in die Selbstauflosung gezwungen worden waren 2 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa im Mai 1945 bildeten sich zunachst im Rahmen der Besatzungszeit Berliner Erklarung 5 Juni 1945 Potsdamer Abkommen 2 August 1945 neue politische Organisationen aller ideologischen Bewegungen Stromungen des Rechtsextremismus wurden von verschiedenen Parteien bedient u a der DKP DRP welche wiederum aus der Deutschen Konservativen Partei und der Deutschen Aufbaupartei hervorgegangen war der NDP in Hessen und der von Fritz Dorls im Fruhjahr 1949 gegrundeten Gemeinschaft unabhangiger Deutscher Dorls Gruppierung fusionierte 1949 mit der DRP und schloss mit ihr fur die Bundestagswahl 1949 ein Wahlbundnis 3 Zwischen 1948 und 1949 wurde das Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland ausgearbeitet auf Grundlage dessen schliesslich am 23 Mai 1949 die westdeutsche Bundesrepublik gegrundet wurde Artikel 21 des Grundgesetzes definierte das Parteienrecht und unter anderem auch das Parteiverbot welches dann 1952 gegen die SRP ausgesprochen wurde 3 Bei der Bundestagswahl 1949 erzielte die DKP DRP ein starkes Ergebnis von 273 129 Stimmen 8 1 Prozent in Niedersachsen und Dorls wurde uberregional als starke Stimme des radikalen Nationalkonservatismus bekannt Dorls gewann ein Bundestagsmandat ebenso wie Fritz Rossler der unter dem falschen Namen Franz Richter in den Bundestag einzog Dorls und Rossler traten spater beide zur SRP uber 3 Rossler wurde 1952 im Zuge des Verbotsverfahrens gegen die SRP enttarnt 4 Die meisten rechtsgerichteten Parteien enthielten in den spaten 1940ern sowohl gemassigt konservative als auch radikal ultranationalistische Elemente und die gemassigten Flugel uberwogen schon bald in der DKP DRP der NDP und der DP Die radikalen Ultranationalisten aller besagten Parteien waren wegen der politischen Vorgange Nurnberger Prozesse Entnazifizierung frustriert und suchten deshalb eine neue explizit radikale politische Heimat Die radikalen Stimmen innerhalb der DRP bezeichneten die Versuche der Parteifuhrung sich nach der Wahl mit dem Wahlsieger Konrad Adenauer und der Regierungskoalition CDU CSU FDP DP zu arrangieren als Verrat an den Wahlversprechen 3 Stattdessen erklarte sich die radikale Fraktion als Teil der sozialistischen Wolfsburger Linie das Ziel der Sammlung aller wahrhaften Deutschen durch kampferisches Bekenntnis und Verpflichtung auf ein klares sozialistisches und nationales Programm zur Uberwindung der deutschen Not Die Fuhrung der DKP DRP distanzierte sich von diesen Ausserungen insbesondere von sozialistischen Bezugen Die radikal nationalistischen Flugel der DKP DRP NDP und DP spalteten sich bald von der DRP ausgehend von ihren Mutterparteien ab Dieser Prozess wurde durch die DRP Parteiausschlusse auf Druck der Besatzungsbehorden unter Androhung des Parteiverbots von Fritz Dorls Gerhard Kruger und Otto Ernst Remer einen ehemaligen Generalmajor der Wehrmacht und Gegner des Attentats vom 20 Juli 1944 noch zusatzlich beschleunigt 3 Remer war nach dem Zweiten Weltkrieg schnell ins Visier der amerikanischen und britischen Besatzungsbehorden und Geheimdienste geraten von welchen er im April 1946 als sehr gefahrlich und als fanatischer Nazi eingeschatzt worden war 5 47Geschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten nbsp Fritz Dorls Otto Ernst Remer und Wolf Graf von Westarp 1952 v l n r Die Sozialistische Reichspartei entstand am 2 Oktober 1949 in Hameln als Abspaltung des nationalsozialistischen Flugels der DKP DRP um Otto Ernst Remer und Fritz Dorls 3 6 Die weiteren der neun Mitgrunder waren Wolfgang Falck August Finke Bernhard Gericke Gerhard Heinze Helmut Hillebrecht Gerhard Kruger und Wolf Graf von Westarp Sie bildeten ausser Remer und von Westarp die verzichteten auch den ersten Parteivorstand Prominenter Unterstutzer der Partei war auch der ehemalige Luftwaffenoberst Hans Ulrich Rudel welcher der Partei gemeinsam mit Remer ein militaristisches Profil verlieh 7 130 Auch der ehemalige SS General Leo von Jena trat in der ersten Zeit zwischen 1949 und 1950 in der SRP als Redner auf Er unterstutzte die Partei anfanglich auch mit grosszugigen Geldspenden in der Hoffnung in den Parteivorstand aufzurucken Als von Jena 1950 auf dem Parteitag dennoch nicht in den Vorstand gewahlt wurde zog er sich enttauscht aus jeglicher politischer Tatigkeit zuruck Starkezeit Bearbeiten Im Marz 1950 wurde die SRP zum ersten Mal in geheimdienstlichen Unterlagen der Bundesrepublik als politisch extremistische Organisation erfasst 8 85 Die Partei wurde schnell zum grossten Sammelbecken rechtsextremer Krafte in der Bundesrepublik und uberwand dabei andere Organisationen wie die Vaterlandische Union die Deutsche Aktion die Nationale Union die Nationale Rechte und viele mehr 7 74Die SRP versprach sich grosse Wahlerfolge in den Teilen der westdeutschen Bevolkerung welche Ziel der Nachkriegspolitik der Alliierten geworden waren insbesondere mit ehemaligen Mitgliedern der NSDAP und mit den Heimatvertriebenen und stellte diese Bevolkerungsteile in parteiinterner Publizistik als Grundlage einer radikalen nationalen Bewegung dar konnte jedoch nie an die Wahlerfolge der NSDAP in den fruhen 1930ern anknupfen 3 Wahrend des Koreakrieges 1950 bis 1953 lehnte die SRP wie die KPD auch die UN Intervention unter Fuhrung der USA ab und machte sich fur die UdSSR als potenziellem Bundnispartner gegen die westlich gebundene Adenauer Regierung stark Die SRP erhielt bis 1952 finanzielle Unterstutzung durch Geheimdienste der Sowjetunion was spatestens ab Dezember 1950 auch amerikanischen Behorden bekannt war 5 74 Die SRP hatte sich fruh zu einem Kurs einer nationalistisch neutralistischen Ablehnung einer Anbindung an entweder die USA oder die UdSSR bekannt und wurde deswegen Ziel stetiger Uberwachung durch amerikanische Geheimdienstbehorden welche bald wochentliche Berichte uber die Arbeit der SRP anfertigten 5 50Die Partei beteiligte sich auf uberregionaler Ebene erstmals 1950 an den Landtagswahlen in Nordrhein Westfalen und Schleswig Holstein blieb aber mit 0 2 bzw 1 6 Prozent ohne Mandat Am 19 September 1950 beschloss die Bundesregierung die Mitgliedschaft von Beamten in 13 Organisationen als Verletzung der Treuepflicht einzustufen Unter diesen Organisationen waren elf linksextreme und zwei rechtsextreme Gruppierungen und die SRP war eine der beiden rechtsextremen Gruppen neben der Strasser Bewegung 8 91Die SRP errang bei der Landtagswahl in Niedersachsen im Mai 1951 11 0 Prozent der Stimmen und 16 Sitze darunter vier Direktmandate in Wahlkreisen Ihren grossten Erfolg erzielte sie mit 21 5 Prozent der Stimmen im damaligen Regierungsbezirk Stade und in der Stadt Holzminden mit 30 Prozent Im Wahlkreis Verden lag sie mit 27 7 Prozent der Stimmen sogar noch um 6 2 Prozentpunkte uber dem Regierungsbezirksdurchschnitt Im Oktober 1951 konnte die Partei bei der Burgerschaftswahl in Bremen 7 7 Prozent der Stimmen und damit acht Mandate gewinnen Bei der Wahl zur Verfassunggebenden Landesversammlung in Baden Wurttemberg 1952 die spater zum ersten Landtag Baden Wurttembergs wurde erreichte die SRP 2 4 Zum Zeitpunkt ihres Verbots 1952 war die SRP die mit Abstand wichtigste Organisation im Lager der neonazistischen und neofaschistischen Bewegungen in der Bundesrepublik 9 500 1951 hatte die Partei bundesweit 10 300 Mitglieder davon allein 6 500 in Niedersachsen 7 135 Verbot Bearbeiten Als scharfer Gegner der SRP profilierte sich Bundesinnenminister Robert Lehr selbst ein ehemaliger Widerstandskampfer gegen das NS Regime Nach einer Rede Remers in Braunschweig bei welcher der SRP Politiker Widerstandskampfer als Landesverrater verunglimpft hatte kundigte Lehr einen sofortigen Zugriff gegen die SRP an die sich nach seiner Ansicht durch nichts von der NSDAP unterscheide 10 Daraufhin verfugte die Bundesregierung am 4 Mai 1951 ein Verbot der angegliederten Organisationen wie der paramilitarischen Ordnergruppe Reichsfront und beschloss zugleich die Einleitung eines Verbotsverfahrens fur die Partei selbst Am 19 November beantragte die Bundesregierung beim Bundesverfassungsgericht die Feststellung der Verfassungswidrigkeit Die Bundesregierung wurde vor dem Bundesverfassungsgericht vom damaligen Staatssekretar im Bundesministerium des Innern Hans Ritter von Lex vertreten 11 Die SRP wurde zunachst vom ehemals fuhrenden NS Juristen Erwin Noack vertreten der jedoch sein Mandat niederlegte als die Partei seine Honorare nicht bezahlen konnte und ihr Antrag auf Prozesskostenhilfe abgelehnt worden war 12 Funf rechtskraftige Urteile wurden bis Juni 1952 ausgesprochen weitere 25 Redner der SRP waren zu diesem Zeitpunkt in strafrechtliche Verfahren verwickelt Die SRP wurde am 23 Oktober 1952 schliesslich wegen ihrer offenen Bezugnahme auf die NSDAP verboten BVerfGE 2 1 13 Im Einzelnen stellte das Gericht fest Die Sozialistische Reichspartei ist verfassungswidrig Die Sozialistische Reichspartei wird aufgelost Es ist verboten Ersatzorganisationen fur die Sozialistische Reichspartei zu schaffen Mit diesem Urteil wurden gleichzeitig samtliche Mandate ersatzlos gestrichen Die Auflosung der Partei und die Einziehung aller parteilichen Vermogen wurde angeordnet und gleichzeitig die Bildung von Ersatzorganisationen untersagt In Erwartung dieses Urteils hatte sich die Partei bereits am 12 September selbst aufgelost dieser Beschluss wurde vom Bundesverfassungsgericht jedoch nicht akzeptiert Remer hatte bereits vor dem Verbot die Situation der SRP mit jener der fruhen Christen verglichen und erklart dass er und seine Parteigenossen im Falle eines Verbotes wie diese in die Katakomben hinabsteigen sollten 5 82f Mit diesem Urteil zog das Bundesverfassungsgericht einen Schlussstrich unter das knapp dreijahrige Wirken der SRP 14 Nach dem Verbot Bearbeiten Die Versuche insbesondere von Fritz Dorls eine Ersatzorganisation zu schaffen scheiterten zunachst vollstandig da sie fruhzeitig bekannt wurden 15 176 Nicht nur im Vorstand der SRP befanden sich V Leute des Verfassungsschutzes sondern auch die rechte Hand von Dorls sein Rechtsanwalt Rudolf Aschenauer war seit dem Fruhjahr 1952 Mitarbeiter des Verfassungsschutzes Aschenauer war uberdies Mitglied des Naumann Kreises dem die SRP bei dem Versuch ehemalige Nationalsozialisten wieder in politische Fuhrungspositionen zu bringen hinderlich war Erst als der Naumann Kreis im Fruhjahr 1952 durch die britischen Besatzungsbehorden durch Verhaftungen zunachst handlungsunfahig wurde gelang es Dorls zusammen mit Alfred Loritz dem Vorsitzenden der Wirtschaftlichen Aufbau Vereinigung fur die Deutsche Aufbauvereinigung DAV einen zunachst recht erfolgreichen Wahlkampf in Niedersachsen und Hessen durchzufuhren Der Erfolg der DAV verleitete FDP und CDU dazu selbst Ex Nazis als Wahlkampfredner anzuheuern Da sich aber nicht genugend erfolgversprechende Direktkandidaten fanden nahm die DAV nicht an der Bundestagswahl 1953 teil 15 183f Die Anzahl von politischen Splittergruppen welche versuchten sich als Nachfolger der SRP zu etablieren oder welche zumindest von der Auflosung der Partei profitierten betrug zunachst 74 auch wenn sich diese Zahl bis 1955 auf 11 reduzierte 9 500 Als wichtigstes Sammelbecken fur ehemalige SRP Mitglieder und somit gleichsam als Nachfolgepartei der SRP wird die Deutsche Reichspartei angesehen 16 in welche viele SRP Mitglieder uberwechselten 7 Diese Partei blieb unbedeutend Teile schlossen sich der 1964 gegrundeten NPD an 17 Gemeinsam mit dem Verbot der KPD etablierte das Verbot der SRP die praktische Auslegung des Parteiverbots durch das Bundesverfassungsgericht 18 103Durch die beiden Parteiverbote von SRP und KPD wurde ausserdem die Koalitionsfahigkeit des Deutschen Bundestages erhoht da zwei systemoppositionelle Parteien aus dem Wettbewerb ausschieden 19 122Ideologie und Programm Bearbeiten nbsp Fahne der Sozialistischen ReichsparteiDas Parteiprogramm der SRP basierte in wesentlichen Teilen auf dem Parteiprogramm der NSDAP und die Partei nutzte die Formulierung nationaler Sozialismus fur ihre politische Grundhaltung 3 Eine andere gangige Selbstbezeichnung fur Angehorige der Ideologie der SRP war Reichssozialisten Die Partei verstand sich selbst als eine nationale Widerstandsbewegung und arbeitete entgegen eigener Behauptungen auf die Auflosung der Bundesrepublik hin 20 Durch die offene Glorifizierung der nationalsozialistischen Ideologie isolierte sich die SRP schnell vom ubrigen Parteienspektrum 3 Im politischen Wahlkampf positionierte sich die SRP antidemokratisch antiamerikanisch und nationalsozialistisch Remer der schnell zum Gesicht der Partei geworden war bezeichnete das System der Bundesrepublik als eine amerikanisch erzwungene Scheissdemokratie und glorifizierte die Errungenschaften des Nationalsozialismus zu welchem er sich fur die Gegenwart und Zukunft bekannte 5 49Die SRP nutzte als Parteifahne einen schwarzen Adler auf rotem Grund manchmal mit weisser Umrandung Das Farbschema wurde bewusst gewahlt um der Hakenkreuzfahne zu ahneln 5 49f Die SRP unterhielt als Jugendorganisation die Reichsjugend und als paramilitarische Ordnertruppe die Reichsfront Der Verfassungsschutz Nordrhein Westfalen bezeichnete die Parteiideologie der SRP 1950 in seinem Verfassungsschutzbericht offizieller Titel Extremismus Berichte des Innenministerium NRW an den Landtag oder Landesbehorden wie folgt Der Kurs der SRP ist nationalbolschewistisch Verfassungsschutzbericht NRW 1950 S 7 Antisemitismus und Judenfrage Bearbeiten Die SRP ubernahm den offenen Antisemitismus von der NSDAP Zwar war nach Satzung der Partei die Rassezugehorigkeit fur die SRP Mitgliedschaft nicht entscheidend sodass auch Juden theoretisch SRP Mitglieder hatten werden konnen Das Bundesverfassungsgericht hielt dieser Satzung allerdings zahlreiche antijudische Aussagen von SRP Mitgliedern entgegen und gab an dass die Partei diese Bestimmung offenbar um auf die offentliche Meinung Rucksicht zu nehmen festgelegt habe 13 Remer und andere Angehorige der SRP leugneten den Holocaust und Remer beschuldigte die Amerikaner die Krematorien im KZ Dachau selbst errichtet zu haben um Deutschland zu verunglimpfen 5 50Aussohnungsversuche der Bundesregierung mit der judischen Bevolkerung wurden von der SRP abgelehnt Die Behandlung der Judenfrage Holocaust zur Zeit des Nationalsozialismus wurde als zwangslaufige Erscheinung eines revolutionaren Zeitalters entschuldigt und die Judenfrage als solche aufgrund des zahlenmassig geringen Judentums in Deutschland vertagt da es gegenwartig kein judisches Problem gabe 20 Die Gaskammern der Konzentrationslager wurden von SRP Mitgliedern u a als revolutionare Methodik dieser Epoche bezeichnet 4 Aussenpolitik Bearbeiten In aussenpolitischen Fragen vertrat die SRP einen durchgangigen Antiamerikanismus 5 Innerhalb Europas sah die SRP das Deutsche Reich als Schutz und Ordnungsmacht im Kampf gegen den Bolschewismus Der Kampf der Wehrmacht an der Ostfront wurde als europaischer Kampf gegen Asien dargestellt und Deutschland als logische Fuhrungsmacht fur eine blockfreie Dritte Macht Europa zwischen USA und UdSSR prasentiert 20 Die SRP bekannte sich zu einer nationalistisch neutralistischen Aussenpolitik 5 50Obwohl sich die Partei stets antisowjetisch prasentierte erhielt sie finanzielle Zuwendungen durch Geheimdienste der Sowjetunion 5 74Der Staat Israel wurde von der SRP als aussenpolitische Feindmacht bezeichnet 20 Christentum Bearbeiten Die Redner der SRP insbesondere Remer nutzten oft christliche Rhetorik Remer verglich etwa das Ende des Nationalsozialismus 1945 mit dem Tod Jesu Christi und die Fortsetzung des nationalsozialistischen Gedankenguts durch die SRP mit der fruhchristlichen Bewegung nach der Kreuzigung Christi 5 50 und nutzte solche Vergleiche auch nach dem Verbot der Partei 5 82f Demokratiefeindlichkeit und Ablehnung der Bundesrepublik Bearbeiten Nach Auffassung der SRP hatte das Deutsche Reich am 8 Mai 1945 Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht keineswegs zu existieren aufgehort und Karl Donitz von Hitler zum Nachfolger im Amt des Reichsprasidenten ernannt sei das legitime Staatsoberhaupt geworden und geblieben welches von seiner rechtmassigen Amtsausubung widerrechtlich abgehalten wurde 20 Die burgerlichen politischen Parteien der Bundesrepublik wurden von der SRP als Lizenzparteien verhohnt und die Parteiendemokratie abgelehnt 3 Obgleich es Bekenntnisse zu einer demokratische n Staatsform gab solange besagte Staatsform den Willen des Volkes zum Ausdruck bringt fuhrte dieses fuhrungsdemokratische System in seiner internen Logik zur unausweichlichen Machtubernahme der Partei da sich die SRP als die einzige Partei verstand welche den Volkswillen zum Ausdruck brachte 20 Die Bundesrepublik wurde geschichtsvergleichend von der SRP als postrevolutionare Restauration bezeichnet welche zum Scheitern verurteilt sei Stattdessen forderte die SRP auf Basis der gute n Grundidee des Nationalsozialismus die Errichtung des freien Volksstaates und der Volksgemeinschaft 20 Wiederbewaffnung Bearbeiten Die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik spatere Grundung der Bundeswehr wurde von der SRP unter der Parole Soldaten gegen Remilitaristen abgelehnt Die Remilitarisierung des Staates sollte nach Auffassung der SRP erst nach volliger Wiederherstellung der Eigenstaatlichkeit und Sicherstellung der staatlichen Wehrhoheit erfolgen 20 Wirtschaft Bearbeiten Die Partei positionierte sich politisch sozialistisch betonte aber ihre Haltung gegen den Marxismus 3 Im Zuge des von der SRP geforderten Systems Deutscher Sozialismus versprach die Partei das Recht auf Privateigentum und personliche Wirtschaftsinitiative wollte aber eine Beschrankung der Wirtschaftsfreiheit des Einzelnen im Sinne der Verantwortung gegenuber der Volksgemeinschaft Eigentum war als von der Volksgemeinschaft geliehen zu betrachten und Eigentumsnutzung welches als der Volksgemeinschaft feindlich aufgefasst wurde musste dementsprechend mit Enteignung bestraft werden Sozialistische Elemente wurden in die Wirtschaftspolitik integriert u a die Forderung nach Beteiligung aller Schaffenden am wirtschaftlichen Ertrag der Produktion Andererseits forderte die SRP die Ausschaltung der Gewerkschaften 20 Die SRP positionierte sich als gleichzeitig antikommunistisch und antikapitalistisch Dritter Weg und stellte sich sowohl gegen die marxistische Tendenz die wirtschaftliche Eigenbetatigung des Staates zu fordern als auch gegen kapitalistische Wirtschaftsmonopole und Machtzusammenballungen die die Gemeinschaft gefahrden Eine Leistungsgerechtigkeit wurde angestrebt 20 Literatur BearbeitenHenning Hansen Die Sozialistische Reichspartei SRP Aufstieg und Scheitern einer rechtsextremen Partei In Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Hrsg Beitrage zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 148 Droste Verlag Dusseldorf 2007 ISBN 978 3 7700 5280 6 Otto Busch Peter Furth Rechtsradikalismus im Nachkriegsdeutschland Studien uber die Sozialistische Reichspartei SRP Schriften des Instituts fur Politische Wissenschaft Band 9 Enthalt Erste Studie Geschichte und Gestalt der SRP Von Otto Busch Zweite Studie Ideologie und Propaganda der SRP Von Peter Furth Verlag Franz Vahlen Berlin und Frankfurt am Main 1957 Martin Will Ephorale Verfassung Das Parteiverbot der rechtsextremen SRP von 1952 Thomas Dehlers Rosenburg und die Konstituierung der Bundesrepublik Deutschland Mohr Siebeck Tubingen 2017 ISBN 978 3 16 155893 1 Norbert Frei Vergangenheitspolitik Die Anfange der Bundesrepublik und die NS Vergangenheit Vom Autor durchgesehene und um ein Nachwort erweiterte Neuausgabe C H Beck Munchen 2012 1 Auflage 1996 ISBN 978 3 406 63661 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sozialistische Reichspartei Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verbot Urteilstext PDF 141 kB Peter Maxwill Rechtsradikale SRP Geheim ins Reich In einestages auf Spiegel Online 2 Marz 2012 abgerufen am 2 Marz 2012 Michael Lausberg Die Sozialistische Reichspartei SRP und ihr Verbot 1952 ein Ruckblick In tabula rasa Zeitung fur Gesellschaft und Kultur 6 Februar 2013 abgerufen am 29 November 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Rohe Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold Ein Beitrag zur Geschichte und Struktur der politischen Kampfverbande zur Zeit der Weimarer Republik In Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien Hrsg Beitrage zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 34 Droste Dusseldorf 1966 ISBN 3 7700 5050 9 S 379 391 William L Shirer Rise and Fall of the Third Reich 1960 The Nazification of Germany 1933 34 S 167 204 englisch a b c d e f g h i j k Otto Busch Geschichte und Gestalt der SRP In Otto Stammer Hrsg Rechtsradikalismus im Nachkriegsdeutschland Band 9 Springer Fachmedien Wiesbaden 1957 ISBN 978 3 663 19663 1 Zur Ausgangssituation der SRP S 9 23 doi 10 1007 9783663196631 a b Peter Maxwill Rechtsradikale SRP Geheim ins Reich 2 Marz 2012 abgerufen am 8 April 2021 a b c d e f g h i j k l Martin A Lee The Beast Reawakens Little Brown and Company London 1997 ISBN 0 316 90942 4 The Seesaw Strategy S 46 84 englisch Die Uberwindung des Vielparteienstaates In kas de Abgerufen am 4 Dezember 2018 Die am 2 Oktober 1949 in Hameln gegrundete Sozialistische Reichspartei a b c d Wolfgang Buschfort Geheime Huter der Verfassung von der Dusseldorfer Informationsstelle zum ersten Verfassungsschutz der Bundesrepublik 1947 1961 Schoningh Paderborn 2004 ISBN 3 506 71728 6 Extremismus in der Bundesrepublik S 128 234 a b Wolfgang Buschfort Geheime Huter der Verfassung von der Dusseldorfer Informationsstelle zum ersten Verfassungsschutz der Bundesrepublik 1947 1961 Schoningh Paderborn 2004 ISBN 3 506 71728 6 Leitung und Personal der I Stelle S 64 101 a b Stanley G Payne A History of Fascism 1914 to 1945 Routledge 1995 ISBN 0 203 50132 2 Neofascism A Fascism in Our Future S 496 522 englisch Rechtsradikale SRP Geheim ins Reich Spiegel Online 2 Marz 2012 abgerufen am 20 Februar 2020 Jakob Sass BMI Hans Ritter von Lex 1893 1970 In ausstellung geschichte innenministerien de Zentrum fur Zeithistorische Forschung Potsdam abgerufen am 9 Januar 2022 Nur allerbeste Nazis Die Zeit 29 Marz 2012 abgerufen am 20 Februar 2020 a b Das Urteil auf der Website des Instituts fur offentliches Recht an der Universitat Bern Jungere Veroffentlichungen vertreten jedoch die Auffassung dass dieses Verbot heute nicht mehr moglich ware Siehe dazu Tobias Betz Parteiverbote Wie wehrhaft die Demokratie vor 50 Jahren war In Spiegel Online 22 September 2006 abgerufen am 19 Juni 2014 a b Beate Baldow Episode oder Gefahr Die Naumann Affare Dissertation FU Berlin Berlin 2013 online PDF abgerufen am 5 April 2014 50 Jahre Bayerisches Landesamt fur Verfassungsschutz Abschnitt 2 Aufgabenfeld Rechtsextremismus Nicht mehr online verfugbar Bayerisches Landesamt fur Verfassungsschutz 7 Juni 2000 archiviert vom Original am 11 Juni 2007 abgerufen am 22 Juni 2014 Eckhard Jesse Nationaldemokratische Partei Deutschlands NPD In Frank Decker Viola Neu Hrsg Handbuch der deutschen Parteien 1 Auflage VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 531 90460 3 S 336 344 Heike Merten Rechtliche Grundlagen der Parteiendemokratie In Frank Decker Viola Neu Hrsg Handbuch der deutschen Parteien 1 Auflage VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 531 90460 3 S 79 113 Oskar Niedermayer Die Entwicklung des bundesdeutschen Parteiensystems In Frank Decker Viola Neu Hrsg Handbuch der deutschen Parteien 1 Auflage VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 531 90460 3 S 114 135 a b c d e f g h i j Otto Busch Geschichte und Gestalt der SRP In Otto Stammer Hrsg Rechtsradikalismus im Nachkriegsdeutschland Band 9 Springer Fachmedien Wiesbaden 1957 ISBN 978 3 663 19663 1 Ideologische Grundlagen der SRP S 24 52 doi 10 1007 9783663196631 In Deutschland verbotene rechtsextreme Organisationen Sozialistische Reichspartei SRP Bund Deutscher Nationalsozialisten BDNS Wehrsportgruppe Hoffmann WSG Volkssozialistische Bewegung Deutschlands Partei der Arbeit VSBD PdA Aktionsfront Nationaler Sozialisten Nationale Aktivisten ANS NA Nationale Sammlung NS Nationalistische Front NF Deutsche Alternative DA Nationale Offensive NO Wiking Jugend WJ Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei FAP Blood and Honour B amp H Collegium Humanum CH Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten VRBHV Heimattreue Deutsche Jugend HDJ Hilfsorganisation fur nationale politische Gefangene und deren Angehorige HNG Altermedia Deutschland Weisse Wolfe Terrorcrew Artgemeinschaft Germanische Glaubens Gemeinschaft wesensgemasser Lebensgestaltung HammerskinsV DParteien in der Bundesrepublik Deutschland in ParlamentenIm Deutschen Bundestag durch Wahl Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU Bundnis 90 Die Grunen Grune Freie Demokratische Partei FDP Alternative fur Deutschland AfD Christlich Soziale Union in Bayern CSU Die Linke Sudschleswigscher Wahlerverband SSW Weitere im Europaischen Parlament durch Wahl Freie Wahler Familie ODP Die PARTEI Piraten Voltdurch Ubertritte Bundnis DeutschlandWeitere in Landesparlamenten durch Wahl BVB Freie Wahlerdurch Ubertritte Burger fur Thuringen BfTh Ehemals vertreten durch Wahl AFB BDV BGL BIW BP Bundnis 90 CVP DDU DemP DG DJ DKP DKP DRP DP DPS DRP DSP DSU DVP DVU FDV GB BHE GDP KPD KPS NPD NF NU REP RSF Schill SHB SPS SRP STATT SVP Tierschutzpartei VBH HB VL WAV WdF Zentrumdurch Ubertritte ADPM Blaue BMV Bundnis C Direkte DL DS DFU FAKT FBU FDVP Foderale FP Deutschlands FVP GVP Graue GAZ LKR mut NRP NLA Regenbogen SVP VR Normdaten Korperschaft GND 45523 4 lobid OGND AKS LCCN nb2007009352 VIAF 261617033 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sozialistische Reichspartei amp oldid 236034034