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Hans Lex seit 1916 Ritter von Lex 27 Oktober 1893 in Rosenheim 26 Februar 1970 in Munchen war ein deutscher Politiker von 1950 bis 1960 der erste Staatssekretar im Bundesministerium des Innern sowie von 1961 bis 1967 Prasident des Deutschen Roten Kreuzes DRK Hans von Lex 2 v r anlasslich des zehnjahrigen Bestehens des Bundesgrenzschutzes 1961Das Grab von Hans Ritter von Lex und seiner Ehefrau Erna im Familiengrab auf dem Waldfriedhof Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Beruf 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAusbildung und Beruf BearbeitenLex studierte nach dem Abitur von 1912 bis 1914 Rechtswissenschaften an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Wahrend seines Studiums wurde er Mitglied des AGV Munchen 1 Das dem ersten Staatsexamen entsprechende Zwischenexamen absolvierte er kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges in dem er dann ab 1914 diente zunachst beim Infanterie Leib Regiment der Bayerischen Armee Beim Reserve Infanterie Regiment 18 avancierte Lex dann zum Leutnant der Reserve und wurde aufgrund seiner Verdienste in der Schlacht an der Somme durch die Abwehr wiederholter englisch franzosischer Angriffe am 30 31 Juli 1916 2 mit dem Ritterkreuz des Militar Max Joseph Ordens ausgezeichnet Aufgrund der damit verbundenen Erhebung in den personlichen Adel durfte er sich nach der Eintragung in die Adelsmatrikel Ritter von Lex nennen Seit August 1916 war er Kompaniefuhrer in seinem Regiment 1918 kommandierte man ihn zum Kriegsministerium nachdem seine drei Bruder gefallen waren Lex wurde am 28 Januar 1919 aus dem Militardienst entlassen Anschliessend absolvierte er sein zweites Staatsexamen arbeitete 1921 23 und 1927 32 als Regierungsassessor im bayerischen Kultusministerium Von 1923 bis 1927 war er Bezirksamtsmann in Rosenheim Ab 1933 war er als Oberregierungsrat im Reichsministerium des Innern fur Sportfragen zustandig einschliesslich der Vorbereitungen fur die Olympischen Winterspiele 1936 und die Olympischen Sommerspiele 1936 Wahrend der Weimarer Republik war Lex Mitglied der Bayerischen Volkspartei BVP Er war Landesfuhrer der Bayernwacht dem als Selbstschutzorganisation dienenden paramilitaren Kampfverband der Partei Von 1932 bis 1933 sass er fur die BVP als Abgeordneter im Reichstag wo er u a fur Adolf Hitlers Ermachtigungsgesetz vom 24 Marz 1933 stimmte Im Marz 1933 verhandelte er mit Adolf Hitler uber die Bildung einer Koalitionsregierung aus der BVP und der NSDAP in Bayern Bei diesen Gesprachen wurde ihm das Amt des Innenministers angeboten Hans Ritter von Lex lehnte letztlich sowohl das Amt als auch die Bildung einer Koalition ab Bald darauf kam er in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim fur kurze Zeit in Schutzhaft und stand anschliessend unter Beobachtung 3 Lex arbeitete beinahe vom Anfang bis zum Ende der Zeit des Nationalsozialismus im Reichsministerium des Innern Bei seinem Eintritt ins Ministerium am 1 September 1933 4 wurde er zum Oberregierungsrat ernannt Weitere Beforderungen verweigerte man ihm trotz Fursprache von Reichsminister des Innern Wilhelm Frick der ihm bescheinigte dass er jederzeit ruckhaltlos fur den nationalsozialistischen Staat eintreten und ihn wirksam vertreten wird 5 weil Lex nicht in die NSDAP eintreten wollte Bis 1943 war er fur Sportfragen zustandig und dann fur Kriegsschaden 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Lex Mitglied der Christlich Sozialen Union CSU Von 1946 bis 1948 war er Ministerialdirektor im Bayerischen Innenministerium Im Spatherbst 1949 wurde Lex zum Bundesministerium des Innern abgeordnet und am 1 Juni 1950 zum ersten beamteter Staatssekretar des Ministeriums ernannt 1951 wurde als zweiter Staatssekretar neben Lex Karl Theodor Bleek ernannt Lex war massgeblich fur den Aufbau und die Leitung des Ministeriums in der Fruhphase der Bundesrepublik und den Aufbau der Sicherheitsarchitektur verantwortlich Er hatte massgeblichen Einfluss auf die Einstellungspolitik des Ministeriums Dabei legte Lex mehr Wert auf Kompetenz als auf Parteizugehorigkeit Lex Zustandigkeit umfasste interne Personalpolitik offentliche Sicherheit sowie Verfassung und Staatsrecht Er wirkte beim Aufbau des Bundesgrenzschutzes des Bundeskriminalamtes des Bundesamtes fur Verfassungsschutz und des Zivilschutzes mit 3 Lex vertrat die Bundesrepublik Deutschland beim KPD Verbot vor dem Bundesverfassungsgericht und geriet dadurch ins Fadenkreuz der DDR Propaganda Auch im Verbotsverfahren gegen die rechtsextremistische Sozialistische Reichspartei vertrat Lex die Bundesrepublik 3 Lex war bis zu seiner Pensionierung 1960 Staatssekretar Ihm folgte Josef Holzl nach Lex diente unter den Bundesministern des Innern Gustav Heinemann Robert Lehr und Gerhard Schroder 3 Von 1961 bis 1967 ubernahm Lex das Amt des Prasidenten des Deutschen Roten Kreuzes DRK als Nachfolger von Heinrich Weitz der ab 1952 den Wiederaufbau des DRK in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg geleitet hatte Nach der Ubergabe des Amtes an Walter Bargatzky wurde er Ehrenprasident des DRK Lex galt als Konservativer der sowohl uberzeugter Antikommunist war als auch der Sozialdemokratie kritisch gegenuberstand 3 Ehrungen BearbeitenLex erhielt das Grosse Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit Stern und Schulterband den Bayerischen Verdienstorden 6 sowie 1957 das Grosskreuz des Papstlichen Ritterordens des heiligen Gregors des Grossen 7 Zudem ist er Rosenheimer Ehrenburger Kurz nach seinem Tod wurde die Kaserne des Bundesgrenzschutz in Rosenheim Grenzschutzunterkunft Hans Ritter von Lex benannt 1961 wurde Ritter von Lex von der britischen Konigin Elisabeth II zum Knight Commander des Ritterordens Order of the British Empire KBE erhoben Literatur BearbeitenRudolf von Kramer Otto Freiherr von Waldenfels Gunther Freiherr von Pechmann Virtuti Pro Patria Der koniglich bayerische Militar Max Joseph Orden Kriegstaten und Ehrenbuch 1914 1918 Munchen 1966 S 355 Anton Schlogel Funf Prasidenten des Deutschen Roten Kreuzes In Geist und Gestalt des Roten Kreuzes 2 Auflage Bonn 1988 Irina Stange Hans Ritter von lex Ein Leben fur den Staat Wallstein Gottingen 2022 ISBN 978 3 8353 5265 0 Veroffentlichungen zur Geschichte der deutschen Innenministerien nach 1945 Band 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Ritter von Lex im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hans Ritter von Lex in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Nachlass BArch N 1147Einzelnachweise Bearbeiten Verband Alter SVer VASV Anschriftenbuch und Vademecum Ludwigshafen am Rhein 1959 S 79 Bayerns Goldenes Ehrenbuch Weltkrieg 1914 1918 Munchen 1928 S 36 a b c d e f Jakob Sass BMI Hans Ritter von Lex 1893 1970 In ausstellung geschichte innenministerien de Zentrum fur Zeithistorische Forschung Potsdam abgerufen am 9 Januar 2022 Dr Hans Globke Aktenauszuge Dokumente S 83 Herausgegeben von Reinhard M Strecker 290 Seiten Auf FragDenStaat Dr Hans Globke Aktenauszuge Dokumente S 83 Herausgegeben von Reinhard M Strecker 290 Seiten Auf FragDenStaat Rudolf von Kramer und Otto Freiherr von Waldenfels Virtuti Pro Patria Der koniglich bayerische Militar Max Joseph Orden Kriegstaten und Ehrenbuch 1914 1918 Selbstverlag des koniglich bayerischen Militar Max Joseph Ordens Munchen 1966 S 355 AAS 50 1958 n 3 S 130 Prasidenten des Deutschen Roten Kreuzes Joachim von Winterfeldt Menkin Carl Eduard Herzog von Sachsen Coburg und Gotha Otto Gessler Heinrich Weitz Hans Ritter von Lex Walter Bargatzky Botho Prinz zu Sayn Wittgenstein Hohenstein Knut Ipsen Rudolf Seiters Gerda HasselfeldtDRK der DDR Werner Ludwig Siegfried Akkermann Gerhard Rehwald Christoph Bruckner Normdaten Person GND 116978198 lobid OGND AKS VIAF 17987613 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lex Hans Ritter vonALTERNATIVNAMEN Lex HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker BVP CSU MdR und Prasident des Deutschen Roten KreuzesGEBURTSDATUM 27 Oktober 1893GEBURTSORT RosenheimSTERBEDATUM 26 Februar 1970STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Ritter von Lex amp oldid 239428277