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Walter Bargatzky 13 April 1910 in Baden Baden 4 November 1998 in Bonn war ein Jurist Staatssekretar und Prasident des Deutschen Roten Kreuzes Walter Bargatzky li bei einem Besuch in Kiel neben ihm der DRK Prasident von Schleswig Holstein Hartwig Schlegelberger 1974 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Karrierebeginn 1 2 Mitarbeiter des Militarbefehlshabers in Frankreich 1 3 Nachkriegszeit 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenKarrierebeginn Bearbeiten Am 13 April 1910 in Baden Baden als Sohn des Direktors der Madchen Realschule Eugen Bargatzky geboren absolvierte Walter Bargatzky an den Universitaten Heidelberg und Berlin das Studium der Rechtswissenschaft Vom 1 November 1933 bis zum 19 August 1937 war er Mitglied der SA Am 15 Juni 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 4 140 825 1 Er war Blockleiter in Karlsruhe und erhielt die Beurteilung politisch zuverlassig 2 Nach dem Zweiten Staatsexamen war er von 1935 bis 1938 als Assessor beim Oberlandesgericht Karlsruhe beschaftigt von wo er Anfang 1939 fur einige Monate an das Reichsministerium der Justiz abgeordnet wurde Im August 1941 wurde Bargatzky zum Ersten Staatsanwalt ernannt und vom RMJ dem Oberlandesgericht Karlsruhe zugeteilt 3 Mitarbeiter des Militarbefehlshabers in Frankreich Bearbeiten Zu Kriegsbeginn eingezogen wurde Walter Bargatzky 1940 als Beamter zum deutschen Militarbefehlshaber in Frankreich nach Paris versetzt Er war dort Angehoriger Abteilung Justiz im Verwaltungsstab und zeitweise Personlicher Referent von Jonathan Schmid dem Leiter des Verwaltungsstabes des Militarbefehlshabers Dort im beruhmten Jugendstil Hotel Majestic dem heutigen Hotel The Peninsula Paris traf Bargatzky auf eine bunt gemischte Truppe von Militars und hoheren Beamten deren einigendes Band die gemeinsame Sympathie fur Frankreich war Ansonsten lebten sie in einem merkwurdigen Vakuum zwischen politischen Zwangen und vollkommener Unabhangigkeit Lange Zeit kampfte er mit Rechtsgutachten gegen die volkerrechtswidrige Verbringung von Kunst und Kulturgutern aus Frankreich nach Deutschland wenn auch ohne Erfolg Sein widerstandiges Handeln liess ihn fast zwangslaufig in Kontakt treten mit dem Kreis der sich ab 1943 1944 in Paris bildenden militarischen Opposition Obwohl nicht Mitglied des engsten Kreises des Widerstands war er nach einem vorgesehenen Attentat auf Hitler als Anklager fur das abzuhaltende Tribunal uber die Spitzen des Pariser Sicherheitsdienstes und der Gestapo vorgesehen Des Risikos das er einging war sich Bargatzky wohl bewusst Da ihm keine direkten Verbindungen zum militarischen Widerstand nachgewiesen werden konnten verblieb Bargatzky nach dem Scheitern des Aufstands vom 20 Juli 1944 in Paris von wo er sich mit den restlichen deutschen Truppen im August 1944 zuruckzog Trotz seiner mutmasslichen Kontakte zum Widerstand trat Bargatzky seinen Dienst beim Karlsruher Landgericht an und wurde dort schliesslich im Oktober 1944 zum Landgerichtsdirektor ernannt 4 Nachkriegszeit Bearbeiten Im Nurnberger Wilhelmstrassen Prozess war Bargatzky 1948 Entlastungszeuge fur den dann wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilten Staatssekretar Ernst von Weizsacker Der Baden Badener Militarkommandant Moutenet ernannte Bargatzky im Oktober 1945 zum Polizeidirektor seiner Heimatstadt Im April 1948 wurde er zum ersten Vorsitzenden Richter Direktor des neu errichteten Verwaltungsgerichts Freiburg im Breisgau ernannt Noch im selben Jahr amtierte er als Generalsekretar des Sekretariats der westdeutschen Landesregierungen in Frankfurt am Main Nach Grundung der Bundesrepublik Deutschland setzte Bargatzky seine Karriere im Bundesministerium des Innern zuletzt als Ministerialdirektor und Abteilungsleiter VI OS Offentliche Sicherheit fort Der Aufbau des Bundesgrenzschutzes ist massgeblich sein Werk Er wurde unter Bundeskanzler Ludwig Erhard CDU 1963 auf Vorschlag von Bundesministerin Elisabeth Schwarzhaupt CDU zum beamteten Staatssekretar im Bundesministerium fur Gesundheitswesen befordert 1966 mit Beginn der Grossen Koalition wurde Bargatzky wegen fehlender Vertrauensbasis von der neuen Bundesgesundheitsministerin Kate Strobel SPD auf eigene Anregung in den einstweiligen Ruhestand versetzt Schon seit 1950 war er Vizeprasident des Deutschen Roten Kreuzes DRK dessen Prasident er nach seiner Pensionierung 1967 wurde und bis 1982 blieb Die DDR Presse titelte Westdeutscher DRK Prasident mit brauner Vergangenheit Sachsische Zeitung vom 4 August 1967 Am 4 November 1998 verstarb Walter Bargatzky in Bonn Verheiratet war er seit 1944 mit Camilla von Spruner Ehrungen Bearbeiten1973 Grosses Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland 5 1980 Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg 6 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDer Sinn der englischen Festlandspolitik Reden und Schriften der britischen Staatsmanner aus zwei Jahrzehnten CH Beck Munchen 1939 Schopferischer Friede Alber Freiburg 1946 2 Auflage 1947 Smuts Sieg eines Besiegten Munchen 1948 Waffenrecht der Bundesrepublik Deutschland Textausgabe mit Einleitung Beck Munchen 1951 Rotes Kreuz und Kriegsverhutung Vortrag Deutsches Rotes Kreuz Bonn 1956 Das Universum lebt Gedanken uber den organischen Aufbau des Weltalls Econ Verlag Dusseldorf und Wien 1978 Essays uber das Rote Kreuz gesammelt zum 70 Geburtstag von DRK Prasident Walter Bargatzky Druckerei Hachenburg Hachenburg 1980 Vorgange des Hitlerattentats vom 20 Juli 1944 die sich in Paris abspielten veroffentlicht in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 14 Juli 1984 Hotel Majestic ein Deutscher im besetzten Frankreich Vorwort von Peter Scholl Latour Herder Freiburg 1987Literatur BearbeitenBernhard Brunner Der Frankreich Komplex Die nationalsozialistischen Verbrechen in Frankreich und die Justiz der Bundesrepublik Deutschland Wallstein Verlag Gottingen 2004 Claudia Hohmeister Ganz normale Staatsanwalte Richard Fleuchaus und Walter Bargatzky In Angela Borgstedt Hg Badische Juristen im Widerstand 1933 1945 Mit einem Beitrag von Annette Michel Vorwort Michael Kissener UVK Konstanz 2004 ISBN 978 3 89669 720 2 Ahlrich Meyer Tater im Verhor Die Endlosung der Judenfrage in Frankreich 1940 1944 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005 ISBN 3 534 14966 1 Ahlrich Meyer Das Wissen um Auschwitz Tater und Opfer der Endlosung in Westeuropa Paderborn Verlag Ferdinand Schoningh 2010 ISBN 978 3 506 77023 3 Wilhelm Treue Zum nationalsozialistischen Kunstraub in Frankreich Der Bargatzky Bericht In VfZ 13 1965 H 3 S 285 337 PDF Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 1410721 PKakte im Bundesarchiv Bestand BDC zitiert nach Brunner Vgl Nadler Reichsministerium der Justiz an Walter Bargatzky 12 September 1941 Landesarchiv Baden Wurttemberg W Bargatzky 240 Zugang 1999 66 Nr 17 Vgl Letz Reichsministerium der Justiz an Walter Bargatzky 21 November 1944 Landesarchiv Baden Wurttemberg W Bargatzky 240 Zugang 1999 66 Nr 17 Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland In Bundesanzeiger Jg 25 Nr 43 9 Marz 1973 Verdienstorden des Landes Baden Wurttemberg Liste der Ordenstragerinnen und Ordenstrager 1975 2023 PDF 307 KB Staatsministerium Baden Wurttemberg 22 April 2023Weblinks BearbeitenStadtfuhrer Baden Baden Geschichte Dr Walter Bargatzky Nachlassarchiv Walter Bargatzky im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Institut fur Zeitgeschichte Munchen Berlin Zeugenschrifttum Online ZS 203 Bargatzky Walter PDF Datei 7 51 MB Personliche Erinnerungen an die Aufstandsbewegung des 20 Juli 1944 in Frankreich Oktober 1945 zweifach Korrespondenz Prasidenten des Deutschen Roten Kreuzes Joachim von Winterfeldt Menkin Carl Eduard Herzog von Sachsen Coburg und Gotha Otto Gessler Heinrich Weitz Hans Ritter von Lex Walter Bargatzky Botho Prinz zu Sayn Wittgenstein Hohenstein Knut Ipsen Rudolf Seiters Gerda HasselfeldtDRK der DDR Werner Ludwig Siegfried Akkermann Gerhard Rehwald Christoph Bruckner Normdaten Person GND 118819143 lobid OGND AKS LCCN nr88002154 VIAF 24972200 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bargatzky WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Staatssekretar und Prasident des Deutschen Roten KreuzesGEBURTSDATUM 13 April 1910GEBURTSORT Baden BadenSTERBEDATUM 4 November 1998STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Bargatzky amp oldid 231490151