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Bundesminister Abkurzung BM ist die Amtsbezeichnung fur ein Mitglied der Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland Ein Bundesminister leitet den ihm zugewiesenen Geschaftsbereich meistens ein Bundesministerium innerhalb der Richtlinien die vom Bundeskanzler als Vorsitzenden der Bundesregierung aufgestellt werden in eigener Verantwortung Inhaltsverzeichnis 1 Rechtsgrundlagen 2 Geschaftsverteilung 3 Pflichtminister 4 Amtsbezuge 5 Amtseid 6 Weibliche Bundesminister und Bundesministerin als Amtsbezeichnung 7 Statistisches 8 Zitate 9 Siehe auch 10 EinzelnachweiseRechtsgrundlagen BearbeitenDie einschlagigen Bestimmungen fur das Amt eines Bundesministers nennt das Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland kurz GG in seinen Artikeln 62 bis 69 Demnach wird ein Bundesminister auf Vorschlag des Bundeskanzlers vom Bundesprasidenten ernannt und entlassen Er leistet bei seiner Amtsubernahme einen Amtseid vor dem Deutschen Bundestag Bundesminister durfen wahrend ihrer Amtszeit keine weiteren beruflichen Tatigkeiten ausuben Ihr Amt endet mit der Entlassung durch den Bundesprasidenten entweder auf eigenen Antrag Rucktritt oder auf Vorschlag des Bundeskanzlers mit dem Zusammentritt eines neuen Bundestages sowie mit jeder Beendigung des Amtes des Bundeskanzlers Weitere Bestimmungen vor allem zu Amtspflichten Besoldung und Unvereinbarkeiten enthalt das Gesetz uber die Rechtsverhaltnisse der Mitglieder der Bundesregierung Bundesministergesetz kurz BMinG Geschaftsverteilung BearbeitenDer Bundeskanzler hat grundsatzlich die alleinige Kompetenz uber die Anzahl der Bundesminister und ihre Aufgabenverteilung zu entscheiden Ein Bundesminister kann zugleich mehrere Ressorts ubernehmen dabei wird er zusatzlich zu seinem ursprunglichen Ministeramt zum Bundesminister eines weiteren Bundesministeriums ernannt Der erste derartige Fall trat 1956 auf Der DP Politiker Hans Joachim von Merkatz wurde am 16 Oktober 1956 unter Beibehaltung seines Amtes als Bundesminister fur Angelegenheiten des Bundesrates zusatzlich zum Bundesminister der Justiz ernannt 1 Auch ein Bundeskanzler kann zugleich zum Bundesminister ernannt werden So waren Konrad Adenauer von 1951 bis 1955 und Helmut Schmidt fur zwei Wochen im Jahr 1982 2 zugleich Bundesminister des Auswartigen Bundesminister die kein Bundesministerium fuhren tragen die Bezeichnung Bundesminister fur besondere Aufgaben Ubernimmt ein Bundesminister nur vorubergehend ein weiteres Ressort bis dieses durch eine ordentliche Ernennung eines Bundesministers besetzt ist wird diese zeitweilige Amtsfuhrung als mit der Wahrnehmung der Geschafte beauftragt bezeichnet Pflichtminister BearbeitenDas Grundgesetz geht von drei obligatorischen Bundesministern aus denen besondere Aufgaben zugewiesen werden Bundesminister der Finanzen Art 108 Abs 3 112 114 Abs 1 GG Kontrolliert den Vollzug der Haushaltsplane aller Bundesministerien und muss ausser und uberplanmassigen Ausgaben oder Uberschreitungen des Haushaltsansatzes zustimmen Bundesminister der Justiz Art 96 Abs 2 GG In dessen Geschaftsbereich befinden sich auch die Wehrstrafgerichte fur die Streitkrafte Bundesminister der Verteidigung Art 65a GG Ubt ausserhalb des Verteidigungsfalls die Befehls und Kommandogewalt uber die Streitkrafte aus Amtsbezuge BearbeitenLaut 11 BMinG sollen Bundesminister Amtsbezuge in Hohe von Eineindrittel des Grundgehalts der Besoldungsgruppe B 11 einschliesslich zum Grundgehalt allgemein gewahrter Zulagen erhalten Dies entsprache uber 20 800 Euro brutto monatlich 3 Allerdings liegen die Amtsbezuge tatsachlich aufgrund mehrfacher Nichtanwendung der Besoldungserhohungen gemass dem Gesetz uber die Nichtanpassung von Amtsgehalt und Ortszuschlag der Mitglieder der Bundesregierung und der Parlamentarischen Staatssekretare bei etwa 15 000 Euro Ein ausgeschiedenes Mitglied der Bundesregierung hat Anspruch auf ein Ruhegehalt wenn es der Bundesregierung mindestens vier Jahre angehort hat wobei Amtszeiten als Parlamentarischer Staatssekretar und vorausgegangene Mitgliedschaft in einer Landesregierung berucksichtigt werden oder wenn es durch Abwahl oder Rucktritt des Bundeskanzlers aus dem Amt scheidet 15 BMinG Amtseid BearbeitenDie Bundesminister leisten bei ihrer Amtsubernahme den in Art 64 Abs 2 i V m Art 56 GG vorgeschriebenen Eid vor dem Deutschen Bundestag Ich schwore dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen seinen Nutzen mehren Schaden von ihm wenden das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen meine Pflichten gewissenhaft erfullen und Gerechtigkeit gegen jedermann uben werde So wahr mir Gott helfe Der Eid kann auch ohne religiose Beteuerung geleistet werden Weibliche Bundesminister und Bundesministerin als Amtsbezeichnung BearbeitenDie erste Frau im Amt eines Bundesministers war Elisabeth Schwarzhaupt CDU als Bundesministerin fur Gesundheit von 1961 bis 1966 Ab den 1990er Jahren setzte sich die Form Bundesministerin als Bezeichnung fur weibliche Bundesminister durch Zuvor war das generische Maskulinum als Bezeichnung fur Mitglieder der Bundesregierung ublich Nachdem sich eine interministerielle Arbeitsgruppe Rechtssprache ab Herbst 1987 mit der sprachlichen Gleichstellung in der Amts der normgebundenen Verwaltungs und der Vorschriftensprache befasst hatte 4 stimmte der Deutsche Bundestag am 15 Januar 1993 einer Beschlussempfehlung des Ausschusses fur Frauen und Jugend zu 5 worin die Bundesregierung unter anderem aufgefordert wurde in bezug auf konkrete Personen in der Amtssprache die voll ausgeschriebene Parallelformulierung als die sinnvollste Losung anzusehen 6 also die Bezeichnungen Bundesminister und Bundesministerin parallel zu verwenden Statistisches BearbeitenDer insgesamt am langsten amtierende Bundesminister war Innen und Aussenminister Hans Dietrich Genscher FDP mit 22 Jahren und sieben Monaten wahrend Verkehrsminister Hans Christoph Seebohm DP spater CDU mit 17 Jahren und zwei Monaten die langste ununterbrochene Amtszeit aufweist Das am langsten amtierende Mitglied der Bundesregierung war hingegen Angela Merkel CDU mit 23 Jahren und acht Monaten davon etwa sieben Jahre und zehn Monate als Bundesministerin Zitate Bearbeiten Ein Minister ist ein Staatsdiener mit eintagiger Kundigungsfrist Georg Leber SPD Bundesminister fur Verkehr 1966 1972 fur das Post und Fernmeldewesen 1969 1972 und der Verteidigung 1972 1978 Siehe auch BearbeitenListe der deutschen Regierungsmitglieder seit 1949 Liste aktueller Bundesminister DeutschlandsEinzelnachweise Bearbeiten Bekanntgabe des Schreibens des Bundeskanzlers uber die Entbindung der Bundesminister Blank Kraft Neumayer und Dr Schafer durch den Bundesprasidenten von ihren Amtern und die Ernennung des Bundesministers fur Angelegenheiten des Bundesrats Dr von Merkatz zusatzlich zum Bundesminister der Justiz des Bundesministers fur das Post und Fernmeldewesen Dr Balke zusatzlich zum Bundesminister fur Atomfragen und des bisherigen Bundesministers fur Atomfragen Strauss zum Bundesminister fur Verteidigung PDF 2 6 MB In Plenarprotokoll 2 169 Deutscher Bundestag 8 November 1956 S 9287 abgerufen am 5 Dezember 2021 Amtliche Mitteilungen PDF 720 kB In Plenarprotokoll 9 116 Deutscher Bundestag 29 September 1982 S 7101 abgerufen am 5 Dezember 2021 Anlage IV Bundesministerium des Innern und fur Heimat abgerufen am 28 Februar 2023 Unterrichtung durch die Bundesregierung Maskuline und feminine Personenbezeichnungen in der Rechtssprache Bericht der Arbeitsgruppe Rechtssprache vom 17 Januar 1990 PDF 1 3 MB In Drucksache 12 1041 Deutscher Bundestag 7 August 1991 abgerufen am 5 Dezember 2021 Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses fur Frauen und Jugend 14 Ausschuss zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Maskuline und feminine Personenbezeichnungen in der Rechtssprache Bericht der Arbeitsgruppe Rechtssprache vom 17 Januar 1990 PDF 3 2 MB In Plenarprotokoll 12 132 Deutscher Bundestag 15 Januar 1993 S 11519 11525 abgerufen am 5 Dezember 2021 Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses fur Frauen und Jugend 14 Ausschuss zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Drucksache 12 1041 Maskuline und feminine Personenbezeichnungen in der Rechtssprache Bericht der Arbeitsgruppe Rechtssprache vom 17 Januar 1990 PDF 296 kB In Drucksache 12 2775 Deutscher Bundestag 5 Juni 1992 S 3 abgerufen am 5 Dezember 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bundesminister Deutschland amp oldid 233914703