www.wikidata.de-de.nina.az
Hartwig Schlegelberger 9 November 1913 in Berlin 6 Oktober 1997 in Flintbek war ein deutscher Politiker CDU Der Sohn des kommissarischen Reichsjustizministers Franz Schlegelberger war als NS Militarjurist tatig Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg er in die Politik der Bundesrepublik ein war von 1961 bis 1963 Finanzminister und von 1963 bis 1971 Innenminister und ausserdem Stellvertreter des Ministerprasidenten des Landes Schleswig Holstein Hartwig Schlegelberger gilt wie sein Bruder Gunther als Beispiel der Ubernahme von Juristen aus der Zeit des Nationalsozialismus in den offentlichen Dienst der Bundesrepublik Hartwig Schlegelberger am Rednerpult des Landtags von Schleswig Holstein Juni 1963 Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Tatigkeit in der NS Zeit 2 Nach 1945 2 1 Berufliche Tatigkeit Politik und offentliche Amter 2 2 Ehrenamter 3 Familie 4 Ehrungen 5 Veroffentlichungen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAusbildung und Tatigkeit in der NS Zeit BearbeitenNach dem Abitur an einem Humanistischen Gymnasium absolvierte Schlegelberger ein Studium der Rechts und Staatswissenschaften in Tubingen und Berlin 1934 wurde er Mitglied des Corps Franconia Tubingen 1 Nach dem ersten juristischen Staatsexamen und dem Referendariat bestand er 1940 das Assessorexamen 1941 promovierte er an der Eberhard Karls Universitat Tubingen zum Dr iur 2 Von 1943 bis 1945 war er Oberstabsrichter am Marinekriegsamt Berlin und wirkte an Todesurteilen wegen Wehrkraftzersetzung und Bagatelldelikten als Anklager mit 3 Deswegen wurde er erstmals 1963 wegen versuchten Mordes angezeigt Dies fuhrte zwar zu einer offentlichen Diskussion aber nicht zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens 4 Erst 1996 ein Jahr vor Schlegelsbergers Tod sah die Staatsanwaltschaft Berlin einen Anfangsverdacht 5 Danker und Lehmann Himmel charakterisieren ihn in ihrer Studie uber das Verhalten und die Einstellungen der Schleswig Holsteinischen Landtagsabgeordneten und Regierungsmitglieder der Nachkriegszeit in der NS Zeit als exponiert nationalsozialistisch und Verfolgungsakteur obwohl er nicht der NSDAP beitrat 6 Nach 1945 BearbeitenBerufliche Tatigkeit Politik und offentliche Amter Bearbeiten Ab 1946 arbeitete Schlegelberger am Kreiswohlfahrtsamt und spater als Kreissyndikus in Flensburg Seit 1953 war er Mitglied der CDU Er war jahrelang Vorsitzender des CDU Kreisverbandes Flensburg Von 1954 bis 1961 war er Landrat des Kreises Flensburg Von 1958 bis 1975 war er Mitglied des Landtages von Schleswig Holstein und von 1958 bis 1961 Vorsitzender des Finanzausschusses Er zog stets als direkt gewahlter Abgeordneter des Wahlkreises Flensburg Ost in den Landtag ein Am 6 November 1961 wurde er als Finanzminister in die von Ministerprasident Kai Uwe von Hassel gefuhrte Landesregierung von Schleswig Holstein berufen Am 1 Mai 1963 wechselte er in das Amt des Innenministers in der mittlerweile von Ministerprasident Helmut Lemke geleiteten Regierung Ab dem 14 Februar 1963 war Schlegelberger ausserdem Stellvertreter des Ministerprasidenten Nach der Landtagswahl 1971 schied er am 24 Mai 1971 aus dem Amt Ehrenamter Bearbeiten Schlegelberger war viele Jahre Prasident des Deutschen Roten Kreuzes DRK Landesverband Schleswig Holstein Von 1979 bis 1991 war er Vizeprasident des DRK zuletzt Prasident des DRK Berlin 1993 wurde die Personlichkeit Schlegelbergers zu dessen 80 Geburtstag ausdrucklich gewurdigt Unsere Jugend braucht Vorbilder wie Sie Bundeskanzler Helmut Kohl Ihr ganzes Leben war dem Dienen am Gemeinwohl gewidmet Berlins Regierender Burgermeister Eberhard Diepgen Schlegelbergers Lebensweg sei gekennzeichnet vom Einsatz fur ein friedliches tolerantes Miteinander der Menschen Berliner Morgenpost 7 1995 folgte sein Rucktritt nach Vorwurfen wegen SA Zugehorigkeit dreimaligen Antrags auf NSDAP Mitgliedschaft und Anwesenheit bei Hinrichtungen wegen Bagatelldelikten 8 Als Vorsitzender des Deutschen Grenzvereins e V setzte sich Schlegelberger bereits als Landrat in Flensburg fur die Verbesserung der deutsch danischen Beziehungen ein Familie BearbeitenHartwig Schlegelbergers Vater Franz Schlegelberger war von 1931 bis 1942 Staatssekretar im Reichsministerium der Justiz der im Nurnberger Juristenprozess wegen Kriegsverbrechen zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt worden war wegen Haftunfahigkeit aber vorzeitig entlassen wurde Sein alterer Bruder Gunther Schlegelberger trat nach dem Krieg in den Auswartigen Dienst ein und starb 1974 als deutscher Botschafter in Panama Hartwig Schlegelberger war mit Luise geb Freifrau von Rotberg 1913 1982 verheiratet und hinterliess zwei Tochter Patricia Aden und Regine Schlegelberger Erfurth Ehrungen Bearbeiten1968 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern 1973 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern und SchulterbandVeroffentlichungen BearbeitenCDU der Zeit voran Die CDU und der Arbeitnehmer Eine Rede vor dem Arbeitskreis CDU und Arbeitnehmerschaft auf dem Landesparteitag der CDU Schleswig Holsteins 1964 in Husum Hannover 1964 mit Johannes Hoffmeyer Der europaische Aufbruch Grenze als Frage und Antwort Studien uber das Verhaltnis Deutschland Danemark Flensburg 1969 Die moderne Gesundheitspolitik der CDU Kiel 1971 mit Gerhard Schmidt Perspektiven deutscher Kulturarbeit in Schleswig Holstein und Nordschleswig Sankelmark 1981 mit Wolfgang Boning und Albert von Mutius Finanzkontrolle im foderativen Staat Heidelberg 1982Siehe auch BearbeitenKabinett von Hassel II Kabinett Lemke I Kabinett Lemke IILiteratur BearbeitenWege zur Demokratie und zum Rechtsstaat in Preussen Schleswig Holstein und der Bundesrepublik Deutschland Zum 70 Geburtstag von Minister a D Dr Hartwig Schlegelberger Institut fur Regionale Forschung und Information Hrsg Flensburg 1983 Matthias Schartl Claudia Koch Landrate und Kreisprasidenten im Kreis Schleswig Flensburg 1867 2008 Kulturstiftung des Kreises Schleswig Flensburg 2009 ISBN 3 935741 06 5 S 65 68 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hartwig Schlegelberger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hartwig Schlegelberger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hartwig Schlegelberger im Landtagsinformationssystem Schleswig Holstein Details zu der Mitwirkung an Todesurteilen gegen Soldaten wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung auf grundrechteforum deEinzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1996 39 1035 Dissertation Die Rechtsgrundlage des Vertrauensschutzes im Handelsrecht Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 538 f Landtagsdrucksache 18 4464 S 136 abgerufen am 24 November 2022 Landtagsdrucksache 18 4464 S 137 abgerufen am 24 November 2022 Landtagsdrucksache 18 4464 S 285 abgerufen am 24 November 2022 Zersetzende Elemente Das Deutsche Rote Kreuz in Berlin steht zu seinem Prasidenten einem ehemaligen Richter der Nazizeit In Der Spiegel Nr 8 1995 S 94 96 online Suddeutsche Zeitung 8 April 1995 Stellvertreter des Ministerprasidenten von Schleswig Holstein Wilhelm Kuklinski Hermann Ludemann Bruno Diekmann Wilhelm Kaber Waldemar Kraft Paul Pagel Waldemar Kraft Paul Pagel Hans Adolf Asbach Carl Anton Schaefer Bernhard Leverenz Helmut Lemke Hartwig Schlegelberger Ernst Engelbrecht Greve Henning Schwarz Marianne Tidick Eva Ruhmkorf Gunther Jansen Heide Simonis Hans Peter Bull Ekkehard Wienholtz Rainder Steenblock Annemarie Lutkes Ute Erdsiek Rave Christian von Boetticher Heiner Garg Robert Habeck Erster Stellvertreter und Anke Spoorendonk Zweite Stellvertreterin Robert Habeck Erster Stellvertreter und Heiner Garg Zweiter Stellvertreter Monika Heinold Erste Stellvertreterin und Heiner Garg Zweiter Stellvertreter Monika HeinoldFinanzminister des Landes Schleswig Holstein Thomas Andresen Richard Schenck Wilhelm Gulich Waldemar Kraft Carl Anton Schaefer Hartwig Schlegelberger Hans Hellmuth Qualen Gerd Lausen Uwe Barschel Rudolf Titzck Roger Asmussen Heide Simonis Claus Moller Ralf Stegner Rainer Wiegard Monika HeinoldInnenminister des Landes Schleswig Holstein Hermann von Mangoldt Hermann Ludemann Wilhelm Kaber Paul Pagel Helmut Lemke Hartwig Schlegelberger Rudolf Titzck Uwe Barschel Karl Eduard Claussen Hans Peter Bull Ekkehard Wienholtz Klaus Buss Ralf Stegner Lothar Hay Rainer Wiegard Klaus Schlie Andreas Breitner Stefan Studt Hans Joachim Grote Sabine Sutterlin Waack Normdaten Person GND 118608010 lobid OGND AKS LCCN n83069310 VIAF 5723690 Wikipedia Personensuche Anmerkung zweiter VIAF Datensatz 62066942 PersonendatenNAME Schlegelberger HartwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CDU MdL Landesminister in Schleswig HolsteinGEBURTSDATUM 9 November 1913GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 6 Oktober 1997STERBEORT Flintbek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hartwig Schlegelberger amp oldid 232663102