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Friedrich Otto Horsing 18 Juli 1874 in Gross Schilleningken Ostpreussen 16 August 1937 in Berlin war ein Politiker der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Initiator des Reichsbanners Schwarz Rot Gold und dessen langjahriger Bundesvorsitzender Otto HorsingOtto Horsing spricht vor dem Berliner Schloss wahrend der Verfassungsfeier am 11 August 1929 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto Horsing entstammte einfachen Verhaltnissen Nach dem Besuch der Volksschule in Gross Schilleningken im Kreis Niederung absolvierte Horsing von 1888 bis 1891 eine Lehre zum Schmied arbeitete anschliessend als Metallarbeiter in Berlin bei Borsig und besuchte ein Privattechnikum in Kiel Horsing wurde 1905 Mitglied der SPD Bis 1908 war er hauptamtlicher Sekretar des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Kattowitz anschliessend bis 1914 Sekretar des SPD Bezirks Oberschlesien in Oppeln Von 1914 bis 1918 nahm Horsing am Ersten Weltkrieg teil zuletzt im Range eines Vizefeldwebels als Betriebsleiter eines Kriegsgefangenenlagers in Rumanien In der Zeit der Novemberrevolution und danach ubte Horsing als Berufspolitiker der SPD bedeutende Funktionen aus Er war seit Januar 1919 Vorsitzender des Zentral Arbeiter und Soldatenrates fur die Provinz Oberschlesien vom 6 April 1919 bis Januar 1920 Reichskommissar fur Oberschlesien und die Provinz Posen seit 27 Marz war er bereits preussischer Staatskommissar gewesen Daneben gehorte Horsing 1919 20 der verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung und bis Dezember 1922 dem Reichstag an Von 1924 bis 1933 war er Mitglied des Preussischen Landtags Seit dem 23 Februar 1920 leitete Horsing als Oberprasident die Verwaltung der preussischen Provinz Sachsen mit Sitz in Magdeburg Gemeinsam mit dem preussischen Innenminister Carl Severing schlug er 1921 die kommunistischen Aufstande in Mitteldeutschland nieder In seiner Amtsfuhrung zeigte Horsing ebensoviel praktische Energie wie verbale Disziplinlosigkeit 1 Im Jahre 1924 ergriff Horsing in Magdeburg die Initiative zur Grundung des parteiubergreifenden Reichsbanners Schwarz Rot Gold um im Zusammenwirken mit republikanisch gesinnten burgerlichen Kraften Versammlungen und Kundgebungen vor militanten Angriffen von monarchistischen volkischen faschistischen oder kommunistischen Gegnern zu schutzen Vorbild war der Republikanische Schutzbund der osterreichischen Sozialdemokratie Die Grundungsversammlung wahlte Horsing am 22 Februar 1924 zum Bundesvorsitzenden nbsp Grabstatte auf dem Waldfriedhof DahlemHorsings zum Teil unkonventionelles Vorgehen im Amt wie in der Mordaffare Haas das 1926 eine dreitagige Debatte im preussischen Landtag zur Folge hatte seine heftige Kritik an den deutschnationalen Reichsministern in der Regierung Marx besonders an dem Innenminister Keudell auf dem ostpreussischen Reichsbannertag in Konigsberg im Mai 1927 sowie Vorwurfe gegen das Vorgehen der osterreichischen Regierung wahrend der Wiener Ereignisse hatten die SPD Koalitionsregierungen in Preussen immer wieder in Erklarungsnote gebracht Schliesslich versetzte der preussische Innenminister Albert Grzesinski am 21 Juli 1927 Horsing als Oberprasidenten nach einer Missbilligung durch die Reichsregierung in den einstweiligen Ruhestand Es folgte ein anwachsendes Zerwurfnis mit der SPD Fuhrung Horsing grundete Anfang Dezember 1931 eine eigene Zeitung Deutscher Volks Kurier Tageszeitung fur Arbeitsbeschaffung Wirtschaft und Politik die er nach heftiger Kritik aus der sozialdemokratischen Presse aber bereits wenige Tage spater wieder liquidierte Am 16 Dezember 1931 ersetzte der SPD dominierte Vorstand des Reichsbanners Horsing an der Spitze der Organisation kommissarisch durch den stellvertretenden Vorsitzenden Karl Holtermann und am 3 Juli 1932 schloss die SPD Horsing aus Zwei Tage spater grundete er zusammen mit dem Jugendsekretar und dem Kassierer des Reichsbanners Paul Crohn 2 die Sozial Republikanische Partei Deutschlands Horsing Bewegung fur Arbeitsbeschaffung SRPD Am 13 September 1932 fasste der Reichsbanner Vorstand gegenuber der SRPD einen Unvereinbarkeitsbeschluss und schloss den langjahrigen Vorsitzenden aus Bei der Wahl zum 7 Reichstag am 6 November 1932 erhielt die Horsing Partei reichsweit nur 8395 Stimmen 0 02 Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten entliess Anfang August 1933 die preussische Regierung Horsing aus politischen Grunden aus dem Beamtenverhaltnis und stellte die Pensionszahlung ein Horsing zog nach Berlin wo er seine letzten Lebensjahre in Armut verbrachte Ehemaligen Funktionaren der SPD blieb er weiterhin verbunden darunter dem vormaligen Bezirksvorsitzenden in Ostpreussen und Reichsbannerfuhrer Wilhelm Meissner 1899 1994 Zu dessen Kreis gehorten auch Hermann Schlimme Josef Orlopp und Max Fechner Noch im Jahr 1937 vermittelte Horsing den Kontakt des aus der KZ Haft entlassenen Julius Leber zu dieser Gruppe 3 In der Berliner Gropiusstadt erinnert seit 1972 der Horsingsteig an ihn 4 Otto Horsing fand seine letzte Ruhestatte auf dem Waldfriedhof Dahlem Feld 002 228 Schriften BearbeitenD Curius d i Paul Crohn Otto Horsings Kriegsplan zur Niederringung der Arbeitslosigkeit in Deutschland Helios Verlag Berlin 1931 Otto Horsing Hrsg Neue Kampf Front Wochenzeitung fur Arbeitsbeschaffung Wirtschaftsbelebung und Politik Publikationsorgan der Sozial Republikanischen Partei Deutschlands S R P D 1 Jahrgang Berlin 1932 es erschienen ab dem 8 Juni 1932 wochentlich 26 Ausgaben Literatur BearbeitenMartin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Band 1 Verstorbene Personlichkeiten Verlag J H W Dietz Hannover 1960 S 140 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto Horsing Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Otto Horsing im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Otto Horsing in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Zeitungsartikel uber Otto Horsing in den Historischen Pressearchiven der ZBW Otto Horsing Person im Reichsbanner Schwarz Rot Gold Website der Gedenkstatte Deutscher Widerstand 2023Einzelnachweise Bearbeiten So Heinrich August Winkler in Der Schein der Normalitat Arbeiter und Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik 1924 bis 1930 Dietz Berlin 1985 ISBN 3 8012 0094 9 S 404 Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Hrsg vom Leo Baeck Institute Jerusalem Saur Munchen 1988 ISBN 3 598 10477 4 S 62 Hans Rainer Sandvoss Die andere Reichshauptstadt Widerstand aus der Arbeiterbewegung in Berlin von 1933 bis 1945 Lukas Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 936872 94 1 S 145 Horsingsteig In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Die dort aufgestellte Behauptung Horsing sei wegen der Grundung einer extrem nationalistischen Sozialrepublikanischen Partei aus der SPD ausgeschlossen worden ist unzutreffend Oberprasidenten in der Provinz Sachsen Friedrich von Bulow 1816 1821 Friedrich von Motz 1821 24 1825 Wilhelm Anton von Klewiz 1825 1837 Anton zu Stolberg Wernigerode 1837 1840 Eduard von Flottwell 1841 1844 Wilhelm von Wedell 1844 1845 Gustav von Bonin 1845 1850 Hartmann von Witzleben 1850 1872 Robert von Patow 1873 1881 Arthur von Wolff 1881 1890 Albert von Pommer Esche 1890 1897 Karl Heinrich von Boetticher 1898 1906 Kurt von Wilmowsky 1906 1908 Wilhelm von Hegel 1908 1917 Rudolf von der Schulenburg 1917 1919 Otto Horsing 1920 1927 Heinrich Waentig 1927 1930 Carl Falck 1930 1932 Friedrich von Velsen 1933 Kurt Melcher 1933 Curt von Ulrich 1933 1944 Normdaten Person GND 116932929 lobid OGND AKS LCCN nr98040706 VIAF 59848541 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Horsing OttoALTERNATIVNAMEN Horsing Friedrich Otto vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdR MdLGEBURTSDATUM 18 Juli 1874GEBURTSORT Gross Schilleningken Kreis Niederung OstpreussenSTERBEDATUM 16 August 1937STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Horsing amp oldid 235840210