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Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold kurz Reichsbanner war wahrend der Weimarer Republik ein politischer Wehrverband zum Schutz der demokratischen Republik der in veranderter Form bis heute besteht Anfang der 1930er Jahre war das Reichsbanner mit nach eigenen Angaben ca 3 Millionen Mitgliedern die grosste demokratische Massenorganisation in der Weimarer Republik Reichsbanner Schwarz Rot Gold Bund aktiver Demokraten e V Rechtsform gemeinnutziger eingetragener VereinGrundung 22 Februar 1924 in Magdeburg 28 Oktober 1953 in Bremen Grunder SPD DDP und ZentrumSitz Berlin DeutschlandAuflosung 1933 bis 1953Motto Einigkeit und Recht und Freiheit Schwerpunkt politisch historische Bildungs und Erinnerungsarbeit demokratische TraditionspflegeVorsitz Fritz Felgentreu Bundesvorsitzender Website www reichsbanner deDer Verband wurde am 22 Februar 1924 in Magdeburg als Reichsbanner Schwarz Rot Gold Bund der republikanischen Kriegsteilnehmer durch eine Initiative aus den drei Parteien der Weimarer Koalition SPD Zentrum DDP gegrundet Das Reichsbanner sollte dem Schutz der Weimarer Republik gegen ihre radikalen Feinde dienen Der damalige und heutige Bundesgruss des Reichsbanners lautet Frei Heil oder Freiheit 1 Der Bund gab die Wochenzeitung Illustrierte Reichsbanner Zeitung spater in Illustrierte Republikanische Zeitung umbenannt heraus Am 28 Oktober 1953 wurde der Verband in der Bundesrepublik Deutschland neugegrundet ohne den Status der einstigen Massenorganisation zu erreichen Der eingetragene Verein erhielt 1968 seinen heutigen Namen Reichsbanner Schwarz Rot Gold Bund aktiver Demokraten Die Vereinigung versteht sich als ein uberparteiliches in der Praxis von Sozialdemokraten dominiertes Bundnis das sich der politisch historischen Bildungs und Erinnerungsarbeit sowie der demokratischen Traditionspflege widmet mit dem Ziel die freiheitlich demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland zu bewahren und zu starken Inhaltsverzeichnis 1 Weimarer Republik 1 1 Grundung und Zielsetzung 1 2 Aufbau und Gliederung 1 3 Reichsbannergautage 1 4 Der Kampf um die Republik 1930 1933 1 5 Verfolgung und Widerstand gegen das NS Regime 1 6 Prominente Mitglieder 1 6 1 Sozialdemokraten 1 6 2 Mitglieder der Deutschen Demokratischen Partei 1 6 3 Mitglieder des Zentrums 2 Reichsbanner in der Bundesrepublik Deutschland 2 1 Neugrundung 2 2 Jubilaumsveranstaltungen 2 3 Ehrenmitglieder 3 Bundesvorsitzende 3 1 Weimarer Republik 3 2 Bundesrepublik 3 3 Ehrenvorsitzende 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseWeimarer Republik BearbeitenGrundung und Zielsetzung Bearbeiten nbsp Gemeinsamer Aufruf der Weimarer Koalition zur Reichstagswahl 1924 nbsp Vereinsflagge nbsp Erste Bundes Grundungsfeier am 22 Februar 1925 auf dem Magdeburger DomplatzRechte und nationale Kampfbunde wie der Stahlhelm oder die SA hatten den politischen Kampf immer weiter radikalisiert Zunachst grundeten sich eine Reihe von lokalen sozialdemokratischen Selbstschutzorganisationen Auf dieser Grundlage wurde als Reaktion auf die Umsturzversuche von 1923 Hitlerputsch und Hamburger Aufstand am 22 Februar 1924 von Mitgliedern der SPD der Deutschen Zentrumspartei der Deutschen Demokratischen Partei sowie Gewerkschaftern in Magdeburg das Reichsbanner gegrundet Allerdings uberwog der Anteil der Sozialdemokraten in der Mitgliedschaft deutlich Schatzungen gehen von zeitweise uber 90 Prozent Anteil an der Mitgliedschaft aus Das Reichsbanner verstand sich zunachst als ein Veteranenverband in dem Kriegsteilnehmer des Ersten Weltkrieges ihre Kriegserfahrungen mit ihrem Eintreten fur die Republik verbanden Seine Hauptaufgabe sah das Reichsbanner in der Verteidigung der Weimarer Republik gegen Feinde aus den nationalsozialistischen monarchistischen und kommunistischen Lagern Otto Horsing bezeichnete das Reichsbanner 1931 als uberparteiliche Schutzorganisation der Republik und der Demokratie im Kampf gegen Hakenkreuz und Sowjetstern 2 Dabei verstand sich das Reichsbanner als Huter des Erbes der demokratischen Tradition der Revolution von 1848 und der verfassungsmassigen Reichsfarben Schwarz Rot Gold Im Jahr 1929 anderte der Verein seinen Beinamen von Bund der republikanischen Kriegsteilnehmer in Bund Deutscher Kriegsteilnehmer und Republikaner um starker auch Nicht Veteranen anzusprechen Aufbau und Gliederung Bearbeiten nbsp Der Bundesvorsitzende Horsing spricht am Verfassungstag des Jahres 1929 vor dem Berliner SchlossIm Reichsbanner existierten zwei Organisationsebenen nebeneinander die politische Ebene als eingetragener Verein und die technische Ebene als Kampfverband An der Spitze der politischen Organisation stand der Bundesvorstand mit dem Ersten und Zweiten Vorsitzenden drei Stellvertretern Bundesschatzmeister Bundeskassierer Schriftfuhrer Technischem Leiter Bundesjugendleiter den jeweiligen Vertretern und 15 Beisitzern Der erste Bundesvorsitzende war bis zum 3 Juni 1932 Otto Horsing Sein Stellvertreter und spaterer Nachfolger war Karl Holtermann Unter der Bundesebene war das Reichsgebiet in Gaue Kreise Bezirke und schliesslich Ortsvereine eingeteilt Die Vorstande aller Organisationsebenen sollten satzungsgemass aus Mitgliedern aller republikanischen Parteien zusammengesetzt sein Parallel dazu bestand die nach militarischem Vorbild strukturierte technische Organisation Kleinste Einheit war die Gruppe mit einem Gruppenfuhrer und acht Mann Zwei bis funf Gruppen bildeten einen Zug zwei bis drei Zuge bildeten eine Kameradschaft Dies entsprach einer Kompanie des Heeres Zwei bis funf Kameradschaften bildeten eine Abteilung und zwei bis funf Abteilungen einen Bezirk Mindestens zwei Bezirke bildeten einen Kreis Auf Gau und Bundesebene uberschnitten sich technische und politische Ebene Der Bundesvorsitzende war zugleich Bundesfuhrer dementsprechend waren die 32 Gauvorsitzenden auch Gaufuhrer Bei der Einteilung der Regionen wurde in der Regel die Organisationseinteilung der SPD ubernommen Das Fuhrungspersonal der technischen Ebene war durch Rangabzeichen zu erkennen Der Bundesfuhrer trug z B auf dem linken Unterarm den Bundesadler schwarz auf rotem Feld mit goldener kreisrunder Einfassung und zwei daruberliegende schwarz rot goldene Streifen Dem Reichsbanner gehorten 1932 nach eigenen Angaben uber 3 Millionen Mitglieder an Diese Angabe scheint uberhoht zu sein Heutige realistischere Schatzungen gehen von einer Mitgliederzahl von mindestens 1 5 Millionen aus Reichsbannergautage Bearbeiten nbsp Reichsbanner Gau Tag in Brandenburg an der Havel 1928Die Reichsbannergautage auch Reichsbanner Gau Tage waren Treffen der Mitglieder der Anmarsch erfolgte mit den schwarz rot goldenen Fahnen auf Festplatzen Weitere Reichsbannergautage gab es in mehreren Landesteilen unter anderem vom 11 bis 13 April 1925 in Hamburg am 3 und 4 Oktober 1925 in Dortmund im Juli 1926 in Hannover im Mai 1928 in Brandenburg an der Havel und 1929 in Braunschweig und Meissen Am 11 August dem Verfassungstag der Weimarer Republik wurden die Feierlichkeiten mit schwarz rot goldenen Fahnen und Bannern begangen an den Spitzen der Fahnenstangen befand sich der Reichsadler Der Kampf um die Republik 1930 1933 Bearbeiten nbsp Der Wahlauftakt fur die kommende grosse Reichstags Wahl am 14 September Ein Propaganda Auto des Reichsbanners wirbt in den Strassen Berlins August 1930 nbsp Otto Horsing beim Abschreiten der Schutzformationen des Reichsbanners im Lustgarten in Berlin 1931 Nachdem die NSDAP bei der Reichstagswahl 1930 erhebliche Wahlerfolge hatte verbuchen konnen versuchte das Reichsbanner im September dem verstarkten Strassenterror der SA Einheiten durch eine Umstrukturierung der technischen Ebene entgegenzutreten Die aktiven Mitglieder wurden in Stammformationen Stafo und die Eliteeinheiten Schutzformationen Schufo aufgeteilt Daneben gab es weiterhin die Einheiten des Jungbanners Den Schufos gehorten im Fruhjahr 1931 bereits 250 000 Mann an bis Februar 1933 fielen 47 Reichsbannerleute im Kampf um die Demokratie In vielen Regionen verstarkte sich uberdies die Frontstellung gegen die Kommunisten Am 16 Dezember 1931 bildete das Reichsbanner mit dem Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund ADGB der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und dem Arbeiter Turn und Sportbund ATSB ein Abwehrbundnis gegen Gefahren fur die Republik das sich Eiserne Front nannte Da dieses Bundnis ohne vorherige Absprache mit den noch verbliebenen Mitgliedern der Zentrumspartei die haufig aus den Christlichen Gewerkschaften und den katholischen Arbeiter und Gesellenvereinen stammten sowie der Deutschen Staatspartei stattfand waren die Aktivitaten der Eisernen Front Teil einer nahezu rein SPD gefuhrten Kampagne Zentrumsmitglieder des Reichsbanners beteiligten sich an der Eisernen Front etwa im Emsland nicht mehr Sie grundeten stattdessen wohl unter Mithilfe und publizistischer Unterstutzung des Reichsbanners die Volksfront gegen Radikalismus und soziale Reaktion die vor allem bisherige Nichtmitglieder aus dem katholischen Lager zur Verteidigung der Republik erfassen sollte In der Eisernen Front fiel dem Reichsbanner die wehrtechnische Leitung zu die angesichts scharfer werdender Gewalttaten durch Angehorige der Sturmabteilung SA und des Roten Frontkampferbundes RFB immer wichtiger wurde Im Zuge dieser Richtungsauseinandersetzungen wurde Otto Horsing der langjahrige Vorsitzende des Reichsbanners am 16 Dezember 1931 seines Amtes enthoben und kommissarisch durch Karl Holtermann ersetzt Horsing war seit 1926 immer offensiver fur eine aktive Arbeitsmarktpolitik Kriegsplan zur Niederringung der Arbeitslosigkeit eingetreten und hatte sich deswegen mit der SPD Fuhrung und den Gewerkschaften uberworfen die seine Plane ablehnten Im Juli 1932 wurde Horsing aus der SPD ausgeschlossen und grundete die Sozial Republikanische Partei Deutschlands SRPD die als kurzlebige Splitterpartei fur einen militanten Republikanismus eintrat Am 13 September 1932 schloss auch der Reichsbanner Vorstand Horsing aus und fasste gegenuber der SRPD einen Unvereinbarkeitsbeschluss Die letzte Bundesgeneralversammlung des Reichsbanners tagte am 17 18 Februar 1933 in Berlin im Marz wurden Reichsbanner und Eiserne Front im gesamten Reich verboten allerdings zu verschiedenen Zeitabschnitten Aufgrund des grossen Drucks auf die Fuhrer und Mitglieder losten sich Formationen des Reichsbanners vielfach so im Gau Weser Ems selbst auf Die Mitglieder von Reichsbanner und Eiserner Front wurden von diesem Zeitpunkt an systematisch verfolgt in Konzentrationslager deportiert und zum Teil ermordet Verfolgung und Widerstand gegen das NS Regime Bearbeiten Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde der Verband im Marz 1933 verboten In die Illegalitat gedrangte Reichsbanner Gruppen darunter vor allem die Angehorigen der Schufos stellten einen wichtigen Bestandteil des sozialdemokratischen Widerstandes gegen das NS Regime dar Zu nennen sind hier zum Beispiel die Gruppen um Theodor Haubach und Karl Heinrich in Berlin und um Walter Schmedemann in Hamburg sowie die Sozialistische Front in Hannover Prominente Mitglieder Bearbeiten nbsp Grundungsmitglied Otto Wels der 1933 gegen Hitlers Ermachtigungsgesetz sprach nbsp Hugo Preuss Hauptverfasser der Weimarer Reichsverfassung war ebenfalls MitgliedWegen seiner parteiubergreifenden Ausrichtung und breiten Verankerung in den staatstragenden Parteien der Weimarer Republik verfugte das Reichsbanner uber prominente und einflussreiche Mitglieder Darunter finden sich die funf Reichskanzler Gustav Bauer Constantin Fehrenbach Hermann Muller Philipp Scheidemann Joseph Wirth Reichstagsprasident Paul Lobe und die spateren Bundesprasidenten Gustav Heinemann und Theodor Heuss zudem mehrere Ministerprasidenten Reichstags und Bundestagsabgeordnete sowie bedeutende Personlichkeiten der deutschen Geschichte und des offentlichen Lebens wie der Soziologe Ferdinand Tonnies Prominentes Mitglied im neugegrundeten Reichsbanner war u a der spatere Bundeskanzler Helmut Schmidt Sozialdemokraten Bearbeiten Horst W Baerensprung Fritz Bauer Gustav Bauer August Berger Eduard Bernstein Carl Eduard Freiherr von Brandenstein Alwin Brandes Otto Braun Karl Broger Willy Dehnkamp Erich Deppermann Oskar Drees Gustav Ferl Wilhelm Franke Emil Fuchs Paul Gerlach Erich Gniffke Hans Hackmack Konrad Haenisch Wilhelm Hahn junior 3 Theodor Haubach Karl Heinrich Wilhelm Hoegner Rudolf Katz Karl Holtermann Otto Horsing Heinrich Kloppers Waldemar von Knoeringen Walter Kolb Heinz Kuhn Julius Leber Richard Lipinski Paul Lobe Ludwig Philipp Lude Karl Mayr Wilhelm Meissner Carlo Mierendorff Hermann Muller Erich Ollenhauer Paul Pohle Otto Reckstat Philipp Scheidemann Anton Schmaus Walter Schmedemann Albert Schulz Georg Schroder Kurt Schumacher Heinrich Steinfeldt Johannes Stelling Ferdinand Tonnies Hans Venedey Otto Wels Ernst Wille Willi Wittrock Georg August Zinn Mitglieder der Deutschen Demokratischen Partei Bearbeiten Wilhelm Abegg Thomas Dehler Berthold von Deimling Ferdinand Friedensburg Ludwig Haas Theodor Heuss Harry Graf Kessler Erich Koch Weser Ernst Lemmer Hermann Luppe Adolf Neumann Hofer Wilhelm Nowack Otto Nuschke Hugo Preuss Paul von Schoenaich Theodor Tantzen Mitglieder des Zentrums Bearbeiten Friedrich Dessauer Constantin Fehrenbach Heinrich Hirtsiefer Heinrich Krone Hubertus Prinz zu Lowenstein Wertheim Freudenberg Wilhelm Marx Herbert Scholtissek Carl Spiecker Joseph WirthReichsbanner in der Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten nbsp Bildungsarbeit mit Jugendlichen hier Besuch der Friedrich Ebert GedenkstatteNeugrundung Bearbeiten Bestrebungen zu einer Neugrundung im Jahr 1945 wurden von den Besatzungsmachten aufgrund des militarischen Charakters nicht zugelassen und auch von den politischen Parteien inklusive der SPD nicht unterstutzt weshalb es in den folgenden Jahren zu informellen Treffen kam 4 Spater erfolgte die erste Neugrundung eines Ortsvereins 1952 in Bremen 5 Das Reichsbanner wurde zunachst relativ erfolglos am 28 Oktober 1953 wiedergegrundet fur den Berliner Landesverband siehe Freiheitsbund Berlin worauf initiiert durch Christian Weiss einen ehemaligen Sekretar der Vorkriegszeit erneute Bemuhungen zwischen 1966 und 1968 folgten vor allen Dingen um im Rahmen des Bundesentschadigungsgesetzes Wiedergutmachungsanspruche wenn auch lediglich geringe gegenuber den Behorden geltend zu machen 4 Den Anstoss dazu hatte 1965 ein vielbesuchtes Treffen anlasslich Friedrich Eberts 40 Todestages gegeben 4 Schliesslich wurde das Reichsbanner im Juni 1968 in der Mitgliederhochburg Frankfurt a M auf Bundesebene neukonstituiert und erhielt nun den geanderten Beinamen Bund aktiver Demokraten 5 Seitdem wird der Verband auch wieder von einem Bundesvorsitzenden angefuhrt Der Verband hat heute ca 600 Mitglieder Bundesvorsitzender ist der ehemalige Bundestagsabgeordnete Fritz Felgentreu Das Ziel des Verbandes ist es durch politisch historische Bildungs und Erinnerungsarbeit und anhand der von Diktatur gepragten deutschen Geschichte des 20 Jahrhunderts jungen Menschen den Wert staatsburgerlicher Rechte und Pflichten zu vermitteln Das Reichsbanner setzt sich fur die Sicherung der freiheitlichen und demokratischen Grundordnung ein und fordert von seinen Mitgliedern ein aktives kritisches und demokratisches Bewusstsein sowie die Bereitschaft die Grund und Menschenrechte fur jedermann zu schutzen Die Ausstellung des Verbandes Fur eine starke Republik Reichsbanner Schwarz Rot Gold 1924 1933 6 aus dem Jahr 2004 wurde in Zusammenarbeit mit der Gedenkstatte Deutscher Widerstand an Truppenstandorten der Bundeswehr in Schulen Rathausern und Landtagen gezeigt Seit 2018 wird eine neue Wanderausstellung der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Fur Freiheit und Republik Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold im Kampf fur die Demokratie 1924 bis 1933 7 bundesweit prasentiert In der Gedenkstatte Deutscher Widerstand in Berlin befindet sich als Ergebnis einer Kooperation mit dem Verband ein einzigartiges Schaudepot zur Geschichte des Reichsbanners in der Weimarer Republik Das Schaudepot zeigt Dokumente Bilder und Objekte aus der Zeit von 1924 bis 1933 Diese sollen das politische Engagement und die gesellschaftliche Entwicklung der Organisation vermitteln Unter anderem sind in dem Schaudepot in der Gedenkstatte zahlreiche schriftliche Dokumente Broschuren Mitgliedsausweise historische Zeitungen Fotos und Postkarten sowie diverse Vereinsabzeichen Fahnen Glaser und Schallplatten zu sehen 8 Die Mitglieder des Reichsbanners sind in funf Landesverbanden Berlin Brandenburg Hamburg Hessen Nordrhein Westfalen und Sachsen und vier Regionalgruppen Baden Wurttemberg Hannover Sud Niedersachsen und Weser Ems organisiert 9 Die Bundesgeschaftsstelle befindet sich in Berlin Die Zeitschrift des Reichsbanners erscheint regelmassig und enthalt neben Berichten zur Bildungsarbeit und Beitragen zur Geschichte des Bundes haufig auch Interviews mit hochrangigen Politikern Ebenso sind die Organisation und Durchfuhrung von Podiumsdiskussionen mit regionalen Politikern wichtiger Bestandteil der heutigen Bildungsarbeit des Reichsbanners Jubilaumsveranstaltungen Bearbeiten Am 7 Marz 2014 feierte der Verein 90 Jahre Reichsbanner Schwarz Rot Gold im Kaisersaal des Hamburger Rathauses 10 Festredner war der Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel Der Leiter der Gedenkstatte Deutscher Widerstand GDW in Berlin Johannes Tuchel hielt die Rede Verteidiger der Demokratie 90 Jahre Reichsbanner Schwarz Rot Gold 11 Anlasslich der Grundung des Reichsbanners Schwarz Rot Gold 90 Jahre zuvor am 22 Februar 1924 richtete auch Bundesprasident Joachim Gauck ein Grusswort an den Jubilar Der Bundesprasident leitet sein Grusswort mit den Worten ein das 90 Grundungsjubilaum Ihres Vereins ist mir eine doppelte Freude Weil ich mich als Burger Gauck dem Bund aktiver Demokraten schon lange verbunden fuhle und weil ich Ihnen als Bundesprasident auch von Amtswegen meinen Dank und meine Anerkennung ubermitteln mochte 12 Am 25 Februar 2019 erinnerte der Verein im Rahmen einer Festveranstaltung in der Gedenkstatte Deutscher Widerstand GDW an seinen 95 Grundungstag Festredner war Bundestagsvizeprasident Thomas Oppermann In seiner Festrede warnte er vor den Gefahren des aufkommenden Populismus und Nationalismus und wurdigte das demokratische Vermachtnis des Reichsbanners 13 Ehrenmitglieder Bearbeiten nbsp Ehrenmitglied Helmut Schmidt rechts Hans SaalfeldKurt Beck Holger Borner Hans Eichel Sigmar Gabriel Franz Muntefering Wilhelm Polte Johannes Kahrs zudem Ehrenvorsitzender Konstanza Prinzessin zu Lowenstein Johannes Rau Annemarie Renger Hans Saalfeld zudem Ehrenvorsitzender Helmut Schmidt Wolfgang Schneiderhan Martin Schulz Henning Voscherau Klaus WowereitBundesvorsitzende BearbeitenWeimarer Republik Bearbeiten 1924 1931 Otto Horsing 1931 1933 Karl Holtermann bis 1932 kommissarisch Bundesrepublik Bearbeiten 1968 1969 Christian Weiss 1969 1970 Robert Becker 1970 1972 Christian Weiss 1972 1974 Wilhelm Haag 1974 1979 Georg Prinz 1979 1986 Hubertus Prinz zu Lowenstein Wertheim Freudenberg 1986 1994 Walter Hesselbach 1994 2004 Alfred Korner 2004 2010 Hans Bonkas 2010 2021 Johannes Kahrs seit 2021 Fritz FelgentreuEhrenvorsitzende Bearbeiten Johannes Kahrs Hans Saalfeld Hans Bonkas Volkmar von Zuhlsdorff Georg Prinz Christian Weiss Dietrich WestermannSiehe auch BearbeitenJungbanner Deutsche Revolution 1848 1849 Schwarz Rot Gold Freiheitsbund Berlin Illustrierte Reichsbanner Zeitung Reichsbanner der RepublikLiteratur BearbeitenMarcel Bohles Im Gleichschritt fur die Republik Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold im Sudwesten 1924 bis 1933 Klartext Essen 2016 ISBN 978 3 8375 1485 8 Sebastian Elsbach Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold Republikschutz und Gewalt in der Weimarer Republik Franz Steiner Verlag Stuttgart 2019 ISBN 978 3 515 12472 0 ISBN 978 3 515 12467 6 Sebastian Elsbach Die Gewalterfahrungen bis 1924 und die Grundung des Reichsbanners Schwarz Rot Gold In Andreas Braune u a Hrsg Vom drohenden Burgerkrieg zum demokratischen Gewaltmonopol 1918 1924 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2021 Weimarer Schriften zur Republik 16 ISBN 978 3 515 13152 0 S 191 208 Gunther Gerstenberg Freiheit Sozialdemokratischer Selbstschutz im Munchen der zwanziger und fruhen dreissiger Jahre 2 Bande Kramer Berlin 2001 ISBN 3 928359 03 7 Gedenkstatte Deutscher Widerstand Fur Freiheit und Republik Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold im Kampf fur die Demokratie 1924 bis 1933 Berlin 2018 ISBN 978 3 945812 18 1 Helga Gotschlich Zwischen Kampf und Kapitulation Zur Geschichte des Reichsbanners Schwarz Rot Gold Dietz Berlin Ost 1987 ISBN 3 320 00785 8 Helmut Lensing Republikanische Wehrorganisationen im Emsland Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold die Eiserne Front und die Volksfront gegen Radikalismus und soziale Reaktion In Emsland Jahrbuch Jahrbuch des Emslandischen Heimatbundes Band 55 2009 Sogel 2008 ISBN 978 3 88077 060 7 S 45 72 David Magnus Mintert Sturmtrupp der Deutschen Republik Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold im Wuppertal Verfolgung und Widerstand in Wuppertal Bd 6 Edition Wahler Grafenau 2002 ISBN 3 9808498 2 1 Ralf Regener Polarisierung und politische Auseinandersetzung Das Agieren der Wehrverbande Stahlhelm Bund der Frontsoldaten und Reichsbanner Schwarz Rot Gold in Magdeburg In Die Ara Beims in Magdeburg Ein Oberburgermeister als Wegbereiter der Moderne hg v Gabriele Koster Cornelia Poenicke und Christoph Volkmar Halle Saale 2021 ISBN 3 96311 369 3 S 129 149 Karl Rohe Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold Ein Beitrag zur Geschichte und Struktur der politischen Kampfverbande zur Zeit der Weimarer Republik Droste Dusseldorf 1966 Ulrich Schroder Aus dem Innenleben eines republikanischen Wehrverbandes Der Ortsverein Vegesack und Umgegend des Reichsbanners Schwarz Rot Gold 1924 1934 In Bremisches Jahrbuch Bd 92 2013 ISSN 0341 9622 S 217 270 Axel Ulrich Freiheit Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold und der Kampf von Sozialdemokraten in Hessen gegen den Nationalsozialismus 1924 1938 Hrsgg vom SPD Bezirk Hessen Sud Union Druckerei und Verlagsanstalt Frankfurt a M 1988 ISBN 3 922454 11 9 Carsten Voigt Kampfbunde der Arbeiterbewegung Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold und der Rote Frontkampferbund in Sachsen 1924 1933 Geschichte und Politik in Sachsen Bd 26 Bohlau Koln Weimar Wien 2009 ISBN 3 412 20449 8 Benjamin Ziemann Die Zukunft der Republik Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold 1924 1933 Friedrich Ebert Stiftung Bonn 2011 ISBN 978 3 86872 690 9 PDF Benjamin Ziemann Veteranen der Republik Kriegserinnerung und demokratische Politik 1918 1933 J H W Dietz Bonn 2014 ISBN 978 3 8012 4222 0 Rezension Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reichsbanner Schwarz Rot Gold Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Bundesverband des Reichsbanner Website der Gedenkstatte Deutscher Widerstand zur Geschichte des Reichsbanners Schaudepot des Reichsbanners in der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Reichsbannerhistorie im Deutschen Historisches Museum Stefan Heinz Fur die Freiheit Gegen den Faschismus Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold in der Ubergangsphase zur nationalsozialistischen Diktatur 1932 33 Livestream Vortrag am 24 September 2020 in der Gedenkstatte Deutscher Widerstand in Berlin Gunther Gerstenberg Reichsbanner Schwarz Rot Gold 1924 1933 im Historischen Lexikon Bayerns Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold Forschungsstand und Perspektiven Arne Cypionka Wenn Gewalt die Demokratie bedroht Die Weimarer Republik hatte gerettet werden konnen Interview mit Sebastian Elsbach auf www spiegel de 3 Februar 2022Einzelnachweise Bearbeiten http www dhm de archiv ausstellungen kalter krieg brosch 02 htm Politische Broschuren im Kalten Krieg auf Deutsches Historisches Museum 3 Absatz Zitiert nach Franz Osterroth Dieter Schuster Chronik der deutschen Sozialdemokratie Band 2 Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 3 unveranderte Auflage Dietz Bonn 1980 ISBN 3 8012 1084 7 Elektronische Ausgabe FES Library Friedrich Ebert Stiftung Bonn 2001 Klaus Mlynek Hahn 3 Wilhelm jun In Dirk Bottcher Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hugo Thielen Hannoversches Biographisches Lexikon Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2002 ISBN 3 87706 706 9 S 147 online uber Google Bucher a b c Geld fur verlorene Zelte Das Reichsbanner wird neu gegrundet auf zeit de 24 Juni 1966 abgerufen am 8 Juni 2017 a b Union in Deutschland Nr 23 Unterpunkt Politisches Lexikon S 5 vom 13 Juni 1968 abgerufen am 8 Juni 2017 Gedenkstatte Deutscher Widerstand Susanne Bromel Hrsg Fur eine starke Republik Reichsbanner Schwarz Rot Gold 1924 1933 Ausstellungskatalog Gedenkstatte Deutscher Widerstand Berlin 2004 ISBN 3 926082 17 8 Gedenkstatte Deutscher Widerstand Fur Freiheit und Republik Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold im Kampf fur die Demokratie 1924 bis 1933 Berlin 2018 ISBN 978 3 945812 18 1 Schaudepot Reichsbanner Schwarz Rot Gold Schaudepot Reichsbanner Schwarz Rot Gold Abgerufen am 29 Juli 2020 Landesverbande des Reichsbanners Reichsbanner Schwarz Rot Gold Bund aktiver Demokraten e V abgerufen am 5 Januar 2020 90 Jahre Reichsbanner Schwarz Rot Gold und 95 Jahre SPD Fraktion Hamburg Reichsbanner Schwarz Rot Gold Bund aktiver Demokraten e V 11 Marz 2014 abgerufen am 5 Januar 2020 Verteidiger der Demokratie 90 Jahre Reichsbanner Schwarz Rot Gold Rede am 7 Marz 2014 im Kaisersaal des Hamburger Rathauses PDF Johannes Tuches 7 Marz 2014 abgerufen am 5 Januar 2020 Grusswort zum 90 Grundungsjubilaum des Reichsbanners Schwarz Rot Gold PDF Der Bundesprasident Mai 2014 abgerufen am 5 Januar 2020 95 Jahre Reichsbanner Schwarz Rot Gold Reichsbanner Schwarz Rot Gold Bund aktiver Demokraten e V 25 Februar 2019 abgerufen am 5 Januar 2020 Normdaten Korperschaft GND 2027656 4 lobid OGND AKS VIAF 155421807 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichsbanner Schwarz Rot Gold amp oldid 237552765