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Albert Schulz 11 Oktober 1895 in Rostock 26 Juli 1974 in Hamburg war ein deutscher Sozialdemokrat und von 1946 bis 1949 Oberburgermeister von Rostock A Schulz 1932 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlbert Schulz besuchte bis 1910 die Volksschule und begann danach eine vierjahrige Lehrzeit auf der Rostocker Neptun Werft Bereits in dieser Zeit wurde er Mitglied der Freien Jugend der Jugendorganisation der SPD in Rostock sowie des Deutschen Metallarbeiter Verbandes Sein Vater Berthold der als Former auf der Neptun Werft arbeitete hatte sich dieser Gewerkschaft bereits in den 1890er Jahren angeschlossen und war Mitglied der SPD So konnte der junge Albert Schulz im hauslichen Umfeld gelegentlich Treffen und Diskussionen uber politische Fragen verfolgen Zudem las er die Zeitungen und Zeitschriften aus dem Umfeld der Arbeiterbewegung die sein Vater abonniert hatte nicht zuletzt die Mecklenburgische Volks Zeitung Albert Schulz war Mitbegrunder des Diskussionskreises Freies Wort in dem er Schriften von Marx Engels Bebel und Kautsky kennenlernte und zusammen mit anderen Jugendlichen diskutierte Am 11 Oktober 1913 trat er in die SPD ein Nach seiner Lehrzeit folgte eine kurze Wanderschaft als Maschinenbaugeselle uber Hamburg Lubeck Bremen und Emden wo er immer den Kontakt mit den Partei und Gewerkschaftsburos suchte und den Vorteil einer festen Organisation fur den Kampf um die Rechte der Arbeiter erkannte Bei einer kurzen Tatigkeit in einer Firma fur Landmaschinen in Bad Bevensen machte Schulz erste Erfahrungen als Verhandlungsfuhrer fur Lohnerhohungen die mit einem Kompromiss endeten Nachdem die Firma geschlossen worden war fand Schulz 1914 Arbeit auf einer Kieler Werft Im November 1915 wurde er als Soldat eingezogen und war bis 1918 als Feldartillerist an der Westfront zuletzt als Unteroffizier 1918 wurde er Mitglied eines Soldatenrates Nach dem Ersten Weltkrieg war Schulz agitatorisch in der Arbeiterjugend aktiv nach den Wahlen 1918 war er beratendes Mitglied fur die Jugend im Parteivorstand der SPD in Rostock Schulz war haufig arbeitslos und schlug sich mit Hilfs und Gelegenheitsarbeiten durch 1919 bekam er durch Fursprache eines befreundeten Sozialdemokraten eine Anstellung bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Rostock 1920 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des SPD Ortsvereins Rostock gewahlt und 1921 Abgeordneter der SPD im Landtag des Freistaates Mecklenburg Schwerin er blieb es bis zum Jahre 1933 1928 wechselte Schulz von der Ortskrankenkasse zur Mecklenburgischen Volkszeitung wo er bereits zuvor als nebenberuflicher Redakteur tatig gewesen war Schulz war seit 1924 Gaufuhrer des Reichsbanners Schwarz Rot Gold in Mecklenburg und Lubeck Im Juli 1932 wurde er fur Mecklenburg Schwerin in den Reichstag gewahlt Nach dem Parteiverbot 1933 wurden die SPD Funktionare verfolgt Schulz wurde arbeitslos von den Nationalsozialisten mehrfach verhaftet und wieder freigelassen Er konnte nur schwer seine Familie ernahren Nach dem Attentat vom 20 Juli 1944 wurde es fur Schulz in Deutschland lebensgefahrlich Er wurde wegen seiner Mitwisserschaft von der Gestapo verhaftet in Gustrow eingesperrt und verhort Es gelang der Gestapo aber nicht die Beziehung aufzudecken die Schulz uber Willy Jesse zu Julius Leber unterhalten hatte der spater vom NS Regime ermordet wurde Schulz uberstand nach seiner glucklichen Freilassung die wenigen Monate bis zum Kriegsende durch Beziehungen als Angestellter der Luftwaffe in Boltenhagen Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wirkte er am Neuaufbau der SPD in der Sowjetischen Besatzungszone mit Trotz einiger Bedenken der Kommunisten gegen Schulz wegen dessen Ablehnung der Zwangsvereinigung von KPD und SPD wurde er 1946 von der Sowjetischen Militaradministration zum Oberburgermeister von Rostock eingesetzt 1947 wurde Schulz ohne Angabe von Grunden vom NKWD verhaftet menschenunwurdig behandelt und nach einem politischen Scheinprozess in dem Schulz zum Faschisten gestempelt werden sollte zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt Nach vier Monaten wiederum ohne Begrundung entlassen und wieder als Oberburgermeister in Dienst gesetzt protestierte Albert Schulz still gegen dies Vorgehen indem er ohne Kopfbedeckung kahlgeschoren durch die Stadt ging Spatere Untersuchungen haben ergeben dass Wilhelm Pieck beim NKWD fur die Entlassung sorgte da Arbeiterunruhen befurchtet wurden Im Sommer 1949 trat Schulz trotz grossen Ruckhalts in der Bevolkerung als Oberburgermeister zuruck da er nicht bereit war Anweisungen aus Ost Berlin die den Interessen der Stadt zuwiderliefen umzusetzen Er wurde aus der SED ausgeschlossen und sollte die damals ubliche Selbstkritik schreiben Noch vor dem Abgabetermin floh er mit der Familie in den Westen In Hamburg wurde Schulz auf Initiative von Herbert Wehner zum Wahlkreismitarbeiter einiger Hamburger SPD Bundestagsabgeordneter berufen Von 1953 bis 1962 fungierte er als Leitender Bezirkssekretar der SPD in Schleswig Holstein Albert Schulz hatte zwei Kinder sein Sohn Peter Schulz war von 1971 bis 1974 Erster Burgermeister von Hamburg Ehrungen Bearbeiten1974 wurde Schulz mit dem Grossen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet In Rostock wurde eine Strasse nach Albert Schulz benannt Am 11 Oktober 2007 wurde im oberen Foyer des Rathauses von Rostock eine Buste von Albert Schulz aufgestellt die 2002 von Jo Jastram geschaffen wurde 1 Albert Schulz PreisDie Albert Schulz Stiftung vergibt seit 2004 den mit 5000 Euro dotierten Albert Schulz Preis an Menschen deren Leistungen den Idealen und Lebensmaximen von Schulz in besonderer Weise nahekommen 2006 ging der Preis an den ehemaligen Chef der Universitats Kinder und Jugendklinik Rostock und Mitbegrunder der SPD nach 1989 Ingo Richter 2009 wurde die Initiative Endstation Rechts mit dem Preis ausgezeichnet 2 2013 Harald Ringstorff 3 Literatur BearbeitenAlbert Schulz Erinnerungen eines Sozialdemokraten Bibliotheks und Informationssystem der Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg 2000 Schriftenreihe des Fritz Kuster Archivs ISBN 3 8142 0758 0 PDF Meik Woyke Albert Schulz 1895 1974 Ein sozialdemokratischer Regionalpolitiker J H W Dietz Nachf Bonn 2006 ISBN 3 8012 41661 Klaus Schwabe Albert Schulz Ein Leben fur soziale Gerechtigkeit und Freiheit 1945 1949 Aufsatz Edition in der Reihe Geschichte Mecklenburg Vorpommern Friedrich Ebert Stiftung 1995 Peter Schulz Rostock Hamburg Shanghai Erinnerungen eines Hamburger Burgermeisters Edition Temmen 2009 ISBN 978 3 8378 2001 0 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Albert Schulz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Albert Schulz in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Literatur uber Albert Schulz in der Landesbibliographie MV Biografie bei www richterverein hamburg deEinzelnachweise Bearbeiten Pressemeldung bei www lifepr de Innenminister Caffier wurdigt Engagement gegen Rechtsextremismus Pressemitteilung des Innenministeriums von Mecklenburg Vorpommern 26 Februar 2009 abgerufen am 21 Dezember 2015 Harald Ringstorff erhalt Albert Schulz Preis In Die Welt 22 Marz 2013 abgerufen am 21 Dezember 2015 Normdaten Person GND 119312654 lobid OGND AKS LCCN no2007019701 VIAF 66242343 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulz AlbertKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD SED MdR MdL Oberburgermeister von RostockGEBURTSDATUM 11 Oktober 1895GEBURTSORT RostockSTERBEDATUM 26 Juli 1974STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Schulz Politiker amp oldid 218667611