www.wikidata.de-de.nina.az
Theodor Haubach 15 September 1896 in Frankfurt am Main 23 Januar 1945 in Berlin Plotzensee war ein deutscher Journalist Politiker SPD und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Stolperstein fur Theodor Haubach in der Hartwicusstrasse auf der Uhlenhorst nbsp Stolperstein Falterweg 11 in Berlin WestendHaubach wurde als Sohn des Kaffeegrosshandlers Emil August Justus Haubach 1854 1896 und der aus einer judischen Familie stammenden Emilie Hirschfelder gest 1939 geboren Seine Kindheit und Jugend verbrachte Theodor Haubach in Darmstadt wo er zusammen mit Carlo Mierendorff und Wilhelm Kohler am Ludwig Georgs Gymnasium 1914 das Notabitur ablegte Anschliessend meldete sich Haubach der der Wandervogel Bewegung angehorte 1 als Kriegsfreiwilliger und war bis 1918 Teilnehmer des Ersten Weltkrieges Er diente als Soldat an der Westfront und nahm an Gefechten bei Ypern in den Argonnen in der Champagne und bei Verdun teil Im Krieg wurde Haubach achtmal verwundet beziehungsweise erkrankte schwer 2 Einen Teil seiner Kriegserfahrungen verarbeitete Haubach in lyrischen und Prosa Texten die zwischen 1915 und 1918 in Die Dachstube publiziert wurden einer Darmstadter Zeitschrift des literarischen Expressionismus 3 Haubach veroffentlichte auch nach dem Krieg in welchem er in den Rang eines Leutnants der Reserve aufstieg fiktionale Texte und politische Betrachtungen die in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften veroffentlicht wurden Zudem engagierte er sich in der Darmstadter Kulturpolitik und beteiligte sich an der Grundung der Darmstadter Sezession 4 Zu Haubachs unmittelbaren Nachkriegsaktivitaten gehorte auch die Mitarbeit im Arbeiter und Soldatenrat von Butzbach 5 Von 1919 bis 1923 studierte er in Heidelberg Munchen Frankfurt am Main und erneut Heidelberg Philologie Philosophie Sozialwissenschaften und Nationalokonomie Zu seinen wichtigsten Lehrern gehorten Alfred Weber und Karl Jaspers bei dem er sein Studium mit einer Promotion abschloss 6 Seit 1920 war Haubach wie sein Freund Carlo Mierendorff Mitglied der SPD und arbeitete aktiv bei den Jungsozialisten mit Von 1924 bis 1929 arbeitete Haubach als Redakteur der Tageszeitung Hamburger Echo danach von November 1929 bis Marz 1930 als Pressereferent im Reichsministerium des Innern und von Mai 1930 bis Juli 1932 als Pressechef beim Berliner Polizeiprasidenten Seit 1924 war Haubach fuhrendes Mitglied des Reichsbanners Schwarz Rot Gold einer Vereinigung die sich fur die Weimarer Demokratie einsetzte und aktiv gegen den zur Macht drangenden Nationalsozialismus kampfte Am 3 Oktober 1924 grundete er mit Gustav Dahrendorf Egon Bandmann und Alfred Vagts alle SPD sowie Hans Robinsohn Ernst Strassmann und Heinrich Landahl alle DDP den Klub vom 3 Oktober dessen Ziel einerseits der gemeinsame Kampf gegen die Feinde der Weimarer Republik war der andererseits aber auch fur gegenseitige Unterstutzung bei politischen Initiativen sorgen sollte 7 Haubach gehorte ab 1927 fur die SPD der Hamburger Burgerschaft an er trat im November 1929 zuruck um sich ganz auf seinen neuen Posten in Berlin zu konzentrieren 8 Haubach war 1930 Mitglied im Beirat der Abraham Lincoln Stiftung einer deutschen Zweigstiftung der Rockefeller Foundation Ab Februar 1933 wurde Haubach wie viele SPD Mitglieder durch das NS Regime verfolgt 1933 34 baute er gemeinsam mit Karl Heinrich eine im Wesentlichen aus Reichsbanner Mitgliedern bestehende sozialdemokratische Untergrundorganisation auf die mehr als 1000 Mitglieder zahlte Nach seiner ersten Verhaftung 1934 war er im KZ Esterwegen inhaftiert Nach seiner Haftentlassung 1936 erhielt er Arbeit in der Papierfabrik eines Studienfreundes Viktor Bausch Unternehmer 9 und nahm spater Kontakt zum Kreisauer Kreis auf Im September 1939 wurde er vorubergehend im Rahmen der Kriegs Sonderaktion verhaftet Nach dem misslungenen Attentat vom 20 Juli 1944 wurde auch Haubach erneut verhaftet und vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt Schwer erkrankt wurde Theodor Haubach am 23 Januar 1945 gemeinsam mit Helmuth James Graf von Moltke in Plotzensee erhangt Theodor Haubach lernte vor seiner Verhaftung die Sangerin Anneliese Schellhase kennen die mit ihm in einer innigen Liebesbeziehung bis zu seinem Ende eng verbunden war Sie versuchte vergeblich selbst durch ein personliches Gesprach mit Roland Freisler ihn vor der Hinrichtung zu bewahren Ehrungen BearbeitenIn Berlin Charlottenburg ist die Haubachstrasse nach ihm benannt In Berlin Mitte tragt der Briefingsaal im Presse und Informationsamt der Bundesregierung seinen Namen In Berlin Lichtenrade tragt die Theodor Haubach Oberschule seinen Namen In Berlin Westend wurde am 5 Marz 2013 ein Stolperstein vor seinem ehemaligen Wohnhaus verlegt In Darmstadt gibt es einen Haubachweg am Haus Stauffenbergstrasse 65a ist eine Gedenktafel angebracht In Frankfurt am Main Riederwald gibt es einen Theodor Haubach Weg In Hamburg Altona Nord sind die Haubachstrasse und die Theodor Haubach Schule nach ihm benannt In Hamburg Uhlenhorst wurde ein Stolperstein fur ihn verlegt In Hamburg wurden am 8 Juni 2012 vor dem Rathaus Stolpersteine fur die ermordeten Mitglieder der Hamburgischen Burgerschaft verlegt darunter auch ein weiterer fur Theodor Haubach 10 In Bielefeld Kassel Luneburg Neustadt an der Weinstrasse Nordhorn Pfungstadt Wiesbaden gibt es jeweils eine Theodor Haubach Strasse In Pinneberg gibt es eine Doktor Theodor Haubach Strasse In Leverkusen wurde die Theodor Haubach Strasse 11 nach ihm benannt Werke BearbeitenJaques Prince Linoleumschnitte von L Breitwieser Den Einband entwarf I Wurth Darmstadt In Die Dachstube 1918 Literatur BearbeitenRichard Albrecht Der militante Sozialdemokrat Carlo Mierendorff 1897 bis 1943 Dietz Berlin 1987 ISBN 3 8012 1128 2 Richard Albrecht Symbolkrieg in Deutschland 1932 Eine historisch biografische Skizze MuK 44 Forschungsschwerpunkt Massenmedien und Kommunikation an der Universitat Siegen 1986 Richard Albrecht Der sensible Sozialdemokrat Theodor Haubach 1896 1945 In Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten AVS Informationsdienst SPD Parteivorstand Berlin Jg 16 1995 Heft 3 S 3 4 und 1995 Heft 4 S 4 5 Gerhard Beier Arbeiterbewegung in Hessen Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfunfzig Jahre 1834 1984 Insel Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 458 14213 4 S 439 440 Peter Engels Haubach Theodor In Roland Dotzert et al Stadtlexikon Darmstadt Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 8062 1930 2 S 351 352 Walter Hammer Hrsg Theodor Haubach zum Gedachtnis Verbesserte und erganzte zweite Auflage Frankfurt a M Europaische Verlagsanstalt 1955 Emil Henk Haubach Theodor In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 68 f Digitalisat Frank Muller Mitglieder der Burgerschaft Opfer totalitarer Verfolgung 2 uberarbeitete und erganzte Auflage Herausgegeben von der Burgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg Hamburg 1995 DNB 944894100 Peter Zimmermann Theodor Haubach 1896 1945 Eine politische Biographie Dolling amp Galitz Munchen 2004 ISBN 3 935549 87 3 Biographisches Lexikon des Sozialismus Band I Verlag J H W Dietz Nachf GMBH Hannover S 115 117Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theodor Haubach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Theodor Haubach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Theodor Haubach in den Historischen Pressearchiven der ZBW Kurzbiografie bei der Kreisau Initiative Berlin e V Haubach Theodor In Stadtlexikon Darmstadt Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Kurzbiografie zum Engagement im Reichsbanner Schwarz Rot Gold Haubach Theodor Hessische Biografie Stand 23 Oktober 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Zu Kindheit und Jugend bis 1914 siehe Zimmermann Haubach politische Biographie S 23 32 Zimmermann Haubach politische Biographie S 33 37 Zum literarischen Schaffen des jungen Haubach siehe Zimmermann Haubach politische Biographie S 37 54 Zimmermann Haubach politische Biographie S 56 61 Zimmermann Haubach politische Biographie S 56 Zimmermann Haubach politische Biographie S 57 f Christof Brauers Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953 Martin Meidenbauer Verlagsgesellschaft Munchen 2007 Seiten 68f Wilhelm Heinz Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1867 1933 Online als Biografie von Theodor Haubach In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Theodor Haubach In Kreisau Initiative Stolpersteine fur ermordete MdHB endgueltige Inschriften Rathaus Hamburg PDF Datei 15 kB Leverkusener Strassenverzeichnis 1 Normdaten Person GND 118773380 lobid OGND AKS LCCN nr99008690 VIAF 57410599 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haubach TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist Politiker SPD MdHB und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 15 September 1896GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 23 Januar 1945STERBEORT Berlin Plotzensee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Haubach amp oldid 238401973