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Holger Borner 7 Februar 1931 in Wolfsanger 2 August 2006 in Kassel war ein deutscher Politiker SPD Er war von 1967 bis 1972 Parlamentarischer Staatssekretar beim Bundesminister fur Verkehr ab 1969 beim Bundesminister fur Verkehr und fur das Post und Fernmeldewesen und von 1976 bis 1987 Ministerprasident des Landes Hessen Holger Borner 1978 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Offentliche Amter 5 Ehrungen 6 Zitate 7 Veroffentlichungen 8 Kabinette 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenNach dem Besuch der Volks und Mittelschule erlernte Borner nach dem Zweiten Weltkrieg den Beruf des Betonfacharbeiters Eigentlich wollte er Journalist werden entschied sich aber fur einen Beruf bei dem er schneller Geld verdienen konnte Er engagierte sich schon fruh in der Gewerkschaft und war zuletzt Vorsitzender des Betriebsrates eines Kasseler Bauunternehmens fur das er auch als Hilfspolier tatig war Borner war seit 1950 verheiratet und hatte drei Kinder Er war Mitglied der Freimaurerloge Durch Licht zum Frieden in Kassel Partei BearbeitenBorner trat 1948 der SPD bei wurde 1950 Vorstandsmitglied der SPD Kassel und war seit 1956 deren stellvertretender Kreisvorsitzender Von 1962 bis 1963 fungierte er als Bundesvorsitzender der Jungsozialisten nachdem er zuvor von 1948 bis 1956 Kasseler Kreisvorsitzender der Falken gewesen war Von 1972 bis 1976 war er unter dem Bundesvorsitzenden Willy Brandt Bundesgeschaftsfuhrer der SPD und von 1977 bis 1987 Landesvorsitzender der SPD in Hessen Zuvor leitete er bereits von 1971 bis 1974 und von 1975 bis 1978 als Vorsitzender den SPD Bezirk Hessen Nord Dem Bundesprasidium der SPD gehorte Borner von 1972 bis 1988 an Von Dezember 1987 bis zu seiner Wahl zum Ehrenvorsitzenden im Januar 2003 war Borner Vorsitzender der SPD nahen Friedrich Ebert Stiftung Ab 1995 war er Kuratoriumsmitglied der Bundeskanzler Willy Brandt Stiftung Abgeordneter BearbeitenVon 1956 bis 1972 war Borner Mitglied der Kasseler Stadtverordnetenversammlung und fuhrte dort von 1960 bis 1969 die SPD Fraktion Borner wurde bei der Bundestagswahl 1957 als damals jungster Abgeordneter mit 26 Jahren in den Deutschen Bundestag gewahlt Hier war er 1965 bis zum 21 Juni 1967 als damals jungster Ausschussvorsitzender und 1972 bis 1976 Vorsitzender des Verkehrsausschusses Er gehorte dem Bundestag bis 1976 an Holger Borner ist stets als direkt gewahlter Abgeordneter des Wahlkreises Kassel in den Deutschen Bundestag eingezogen Von 1978 bis 1987 war Borner Mitglied des Hessischen Landtages 1 Offentliche Amter Bearbeiten nbsp Holger Borner 2001Am 12 April 1967 wurde er als Parlamentarischer Staatssekretar beim Bundesminister fur Verkehr in das von Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger gefuhrte Kabinett der Grossen Koalition berufen Dieses Amt behielt er auch in der ab 1969 von Willy Brandt geleiteten Bundesregierung Am 4 Februar 1972 schied er aus diesem Amt aus um Bundesgeschaftsfuhrer der SPD zu werden Im Oktober 1976 wurde er von einer SPD FDP Koalition als Nachfolger von Albert Osswald zum Ministerprasidenten des Landes Hessen gewahlt nachdem dieser infolge des Helaba Skandals hatte zurucktreten mussen Die Landtagswahl im September 1982 stand im Zeichen der Bundespolitik Nach dem Bruch der sozialliberalen Koalition plakatierte Borners SPD Verrat in Bonn und die FDP scheiterte an der Funf Prozent Hurde Durch das erstmalige Auftreten der Grunen gab es im Hessischen Landtag keine regierungsfahige Mehrheit mehr die sogenannten hessischen Verhaltnisse Borner stand bis zu den vorgezogenen Neuwahlen im September 1983 einer geschaftsfuhrenden Landesregierung vor Holger Borner distanzierte sich im Wahlkampf von den Grunen In einem Spiegel Gesprach erklarte er 1982 auf die Frage ob er sich uberhaupt vorstellen konne mit den Grunen an einem Verhandlungstisch zu sitzen Da konnen Sie sicher sein Solche Photos werden noch nicht mal als Montage zu sehen sein 2 Auch ein Jahr spater schloss Borner noch eine Zusammenarbeit mit den Grunen aus Die Grunen stehen fur mich ausserhalb jeder Kalkulation Ich schliesse nicht nur eine Koalition sondern jede Zusammenarbeit mit ihnen aus 3 Nach der Wahl ruckte er von seinen Aussagen ab und wurde im Juni 1984 erneut toleriert von der Partei Die Grunen zum Ministerprasidenten gewahlt Im Oktober 1985 kam schliesslich eine Koalition mit den Grunen zustande Es war die erste rot grune Koalition uberhaupt Damals trat Joschka Fischer als Staatsminister fur Umwelt und Energie ins Kabinett Borner ein Aber schon im Februar 1987 zerbrach die Koalition am Streit uber die Betriebsgenehmigung fur die Hanauer Brennelementefabrik Alkem Holger Borner entliess Joschka Fischer als Minister 4 Im April 1987 kam es daraufhin zu Neuwahlen bei denen Borner nicht mehr kandidierte Nach dieser Wahl wurde eine CDU FDP Koalition unter Walter Wallmann gebildet Vom 1 November 1986 bis zum 14 April 1987 war Borner Bundesratsprasident Ehrungen Bearbeiten nbsp Grab von Holger Borner auf dem Friedhof in WolfsangerAm 14 September 1987 verlieh ihm der damalige Bundesprasident Richard von Weizsacker das Grosskreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Im Jahr 1988 wurde Borner Ehrenburger der Stadt Kassel 1987 erhielt er das Grosse Goldene Ehrenzeichen am Bande fur Verdienste um die Republik Osterreich 5 Die Kasseler Freimaurerlogen Zur Freundschaft und Goethe zur Bruderliebe haben ihn zum Ehrenmitglied ernannt Borner war ebenso Ehrenmitglied des Reichsbanners Schwarz Rot Gold Bund aktiver Demokraten e V Eine Unterlagsrebsorte der Forschungsanstalt Geisenheim die als einzige Rebunterlage resistent gegen Reblausbefall ist wurde nach Borner benannt 1993 Verleihung der Wilhelm Leuschner Medaille des Landes Hessen 2000 Komtur des Treudienst Ordens 2017 Ehrengrab der Stadt Kassel 6 Zitate Bearbeiten Wer keine Politik macht mit dem wird sie gemacht Ich heisse Borner wiege 250 Pfund und wenn ich Zorn habe das Doppelte 7 Die beruhmten Dachlatten Zitate existieren in zwei Fassungen Wissen Sie heute muss ich an den offentlichen Frieden denken Vor 40 Jahren auf dem Bau hatte ich einen Angriff auf meine Person mit der Dachlatte beantwortet Antwort auf Reporterfrage nach Bedrangung durch Demonstranten 8 Ich bedauere dass es mir mein hohes Staatsamt verbietet den Kerlen selbst eins auf die Fresse zu hauen Fruher auf dem Bau hat man solche Dinge mit der Dachlatte erledigt Uber militante Demonstranten gegen die Startbahn 18 West 9 Veroffentlichungen BearbeitenErnst Schellenberg als Parlamentarischer Ausbilder Erfahrungen eines jungen Abgeordneten In Reinhart Bartholomai Sozialpolitik nach 1945 Geschichte und Analysen Ernst Schellenberg zum 70 Geburtstag Bonn 1977 Seiten 17 bis 20 Kabinette BearbeitenBundesregierung Kabinett Kiesinger Kabinett Brandt I Hessische Landesregierung Kabinett Borner I Kabinett Borner II Kabinett Borner IIILiteratur BearbeitenGerhard Beier Arbeiterbewegung in Hessen Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfunfzig Jahre 1834 1984 Insel Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 458 14213 4 S 380 Jochen Lengemann Das Hessen Parlament 1946 1986 Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags 1 11 Wahlperiode Hrsg Prasident des Hessischen Landtags Insel Verlag Frankfurt am Main 1986 ISBN 3 458 14330 0 S 217 hessen de PDF 12 4 MB Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 82 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Holger Borner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Holger Borner nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Literatur von und uber Holger Borner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Borner Holger Hessische Biografie Stand 7 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Borner Holger Hessische Biografie Stand 20 April 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Der Spiegel vom 16 August 1982 Die Welt vom 21 September 1983 Ein Vatermord auf Raten Artikel vom 13 Februar 1987 von Gerhard Sporl auf Zeit Online Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB HNA Stadt wurdigt Kasseler Politiker Verfolgte und Dichter mit Ehrengrabern abgerufen am 27 Marz 2017 Zitiert nach https www berliner zeitung de holger boerner starb an krebs rot gruener gruendervater ist tot li 7736 HR Zum Tod von Holger Borner Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive in einem Interview im Mai 1982 mit der Bunten Illustrierten Formulierung wurde von der Redaktion bestatigt vgl auch Frankfurter Rundschau vom 22 Mai 1982 Ministerprasidenten des Landes Hessen Karl Geiler Christian Stock Georg August Zinn Albert Osswald Holger Borner Walter Wallmann Hans Eichel Roland Koch Volker Bouffier Boris Rhein Siehe auch Liste hessischer MinisterprasidentenBundesvorsitzende der Jusos Hans Hermsdorf Zentralsekretar 1946 1949 Werner Buchstaller Zentralsekretar 1949 1959 Hans Jurgen Wischnewski 1959 1962 Holger Borner 1962 1963 Gunther Muller 1963 1967 Peter Corterier 1967 1969 Karsten Voigt 1969 1972 Wolfgang Roth 1972 1974 Heidemarie Wieczorek Zeul 1974 1977 Klaus Uwe Benneter 1977 Gerhard Schroder 1978 1980 Willi Piecyk 1980 1982 Rudolf Hartung 1982 1984 Ulf Skirke 1984 1986 Michael Guggemos 1986 1988 Susi Mobbeck 1988 1991 Ralf Ludwig 1991 1993 Thomas Westphal 1993 1995 Andrea Nahles 1995 1999 Benjamin Mikfeld 1999 2001 Niels Annen 2001 2004 Bjorn Bohning 2004 2007 Franziska Drohsel 2007 2010 Sascha Vogt 2010 2013 Johanna Uekermann 2013 2017 Kevin Kuhnert 2017 2021 Jessica Rosenthal 2021 2023 Philipp Turmer seit 2023 Bundesgeschaftsfuhrer der SPD Hans Jurgen Wischnewski 1968 1971 Holger Borner 1972 1976 Egon Bahr 1976 1981 Peter Glotz 1981 1987 Anke Fuchs 1987 1991 Karlheinz Blessing 1991 1993 Gunter Verheugen 1993 1995 Franz Muntefering 1995 1998 Ottmar Schreiner 1998 1999 Matthias Machnig 1999 2002 Franz Josef Lersch Mense 2003 2004 Kajo Wasserhovel 2004 2005 Martin Gorholt 2005 2008 Kajo Wasserhovel 2008 2009 Astrid Klug 2009 2012 Juliane Seifert 2016 2017 Nancy Bohning 2017 2018 Thorben Albrecht 2018 2019 Jessika Wischmeier seit 2019 Landesvorsitzende der SPD Hessen Wilhelm Knothe 1945 1947 Georg August Zinn 1947 1969 Albert Osswald 1969 1977 Holger Borner 1977 1987 Hans Krollmann 1987 1989 Hans Eichel 1989 2001 Gerhard Bokel 2001 2003 Andrea Ypsilanti 2003 2009 Thorsten Schafer Gumbel 2009 2019 Nancy Faeser seit 2019 Bezirksvorsitzende der SPD Hessen Nord Christian Wittrock 1945 1947 Georg August Zinn 1947 1969 Karl Branner 1969 1974 Holger Borner 1974 1978 Hans Krollmann 1978 1986 Herbert Gunther 1986 1993 Udo Schlitzberger 1993 2001 Manfred Schaub 2001 2018 Timon Gremmels seit 2019 Vorsitzende der Friedrich Ebert Stiftung Gerhard Weisser 1953 1970 Alfred Nau 1970 1983 Heinz Kuhn 1983 1987 Holger Borner 1987 2003 Anke Fuchs 2003 2010 Peter Struck 2010 2012 Kurt Beck 2013 2020 Martin Schulz seit 2020 Normdaten Person GND 118820362 lobid OGND AKS LCCN n82229907 VIAF 166781432 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Borner HolgerKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdL MdB Ministerprasident von HessenGEBURTSDATUM 7 Februar 1931GEBURTSORT WolfsangerSTERBEDATUM 2 August 2006STERBEORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Holger Borner amp oldid 233990297