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Karl Branner 11 September 1910 in Kassel 17 Oktober 1997 ebenda war ein deutscher Politiker der SPD und von 1963 bis 1975 Oberburgermeister der Stadt Kassel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur von Karl Branner 4 Literatur uber Karl Branner 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Branner wurde als Sohn eines Backermeisters im Kasseler Stadtteil Unterneustadt geboren Nach dem Abitur an der Goetheschule studierte er in Gottingen Wirtschaftswissenschaften Geschichte und Soziologie Zum 1 Mai 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 847 850 1 2 Das Studium schloss er im gleichen Jahr mit einem Diplom in Volkswirtschaft ab 1937 folgte die Promotion zum Dr rer pol unter Klaus Wilhelm Rath Branner war Mitarbeiter am Arbeitswissenschaftlichen Institut AWI der NS Organisation DAF 3 Ab 1939 diente Karl Branner als Soldat im Zweiten Weltkrieg und wurde im West und Ostfeldzug eingesetzt Bis 1942 wurden ihm das Infanterie Sturmabzeichen und das Eiserne Kreuz II Klasse verliehen Wahrend des Ostfeldzugs wurde Branner verwundet und verbrachte ein paar Monate im Reservelazarett III Kassel Lindenberg Zwischen 1941 und 1942 gab es Bemuhungen seitens der Universitat Gottingen ein Habilitations Stipendium fur Branner zu beantragen Hierzu kam es allerdings nie da er nach seiner Genesung nicht vom Kriegsdienst freigestellt wurde 4 Spater geriet Branner bis 1949 in Kriegsgefangenschaft im ehemaligen Jugoslawien Noch wahrend dieser Zeit begann er sich in antifaschistischen Arbeitsgruppen zu engagieren und trat der SPD bei 5 Nach seiner Ruckkehr 1949 nach Kassel arbeitete Branner zunachst in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit Arbeit und Leben Er wurde 1952 Stadtverordneter fur die SPD im Kasseler Rathaus Zwischen 1954 und 1957 war er Dezernent fur Wirtschaft und Verkehr in den Jahren 1957 bis 1963 dann Burgermeister 1963 wurde er als Nachfolger Lauritz Lauritzens zum Oberburgermeister Kassels gewahlt Dieses Amt hatte er bis 1975 inne nbsp Grab von Karl BrannerWahrend dieser Zeit war Branner zugleich Mitglied im Fernsehrat und Vorsitzender des Finanzausschusses des ZDF sowie in den Jahren 1967 bis 1975 Verbandsvorstand des Sparkassen und Giroverbandes 1975 wurde er dessen Ehrenprasident Da Branner der Stadt Kassel sehr verbunden war lehnte er zweimal Angebote ab als Minister in die Hessische Landesregierung nach Wiesbaden zu wechseln Ein wichtiger Aspekt in Branners Zeit als Kasseler Oberburgermeister war der Wiederaufbau der vom Krieg schwer gezeichneten Stadt Besonders setzte er sich fur die 1970 erfolgte Grundung der Gesamthochschule Kassel ein Er selbst sagte dazu sinngemass Dieser langfristig bedeutendste Erfolg war zugleich auch mit am schwierigsten durchzusetzen Das Streben meiner jungen Jahre namlich Hochschullehrer zu werden ist durch die unvorhersehbaren Ereignisse jener Jahrzehnte ein Traumziel geblieben Dafur fuhle ich mich reichlich entschadigt durch das Bewusstsein dass ich meiner Vaterstadt dazu verhelfen konnte Hochschulstadt zu werden wovon zuvor niemand zu traumen wagte So fiel auch der Aufbau der Infrastruktur der Stadt Kassel insbesondere der Wiederaufbau des Schlosses Wilhelmshohe mit der Gemaldegalerie in diese Zeit Weiterhin initiierte er die mit dem Slogan Kassel Stadt der Kunste und Kongresse verbundene Werbung fur die Stadt In den Jahren 1990 und 1994 gab er zwei Bande mit Gedichten und Geschichten in Kasseler Mundart heraus Ende 2013 war eine Debatte um NS Verstrickungen Branners aber auch seiner Vorganger Willi Seidel und Lauritz Lauritzen aufgeflammt Dabei wurde auch uber die Namenswahl der Karl Branner Brucke kontrovers diskutiert Die Stadt Kassel hat darauf hin eine Gedenktafel mit Erlauterungen zum Lebenslauf Branners anbringen lassen 6 Im Mai 2021 wurde schliesslich bekannt gegeben dass die Brucke ab Juni den Namen Walter Lubcke Brucke tragen wird 7 was am 22 Juni 2021 durch einen offiziellen Einweihungsakt vollzogen wurde 8 Ehrungen Bearbeiten nbsp Ehemalige Karl Branner Brucke in Kassel heute Walter Lubcke BruckeAm 21 September 1968 wurde Branner zum Ehrenmitglied der Deutsch Italienischen Gesellschaft ernannt Am 14 Marz 1971 wurde ihm vom Mitteldeutschen Sangerbund die Louis Spohr Plakette verliehen Am 11 September 1972 erhielt er die hessische Freiherr vom Stein Plakette Am 2 September 1974 verlieh ihm die Europa Union Deutschland fur seine Verdienste die Europa Union Medaille Branner wurde auf Vorschlag des Hessischen Ministerprasidenten am 4 September 1970 das Grosse Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen am 4 September 1974 im Rahmen einer Hoherstufung das Grosse Verdienstkreuz mit Stern am 8 Februar 1990 das Grosse Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband verliehen Am 1 Oktober 1975 wurde Karl Branner zum Ehrenburger der Stadt Kassel ernannt Gleichzeitig wurde ihm die hessische Goethe Plakette verliehen Im Jahre 1984 wurde er Ehrensenator der Gesamthochschule Kassel der heutigen Universitat Kassel Am 16 Januar 1995 wurde ihm der Hessische Verdienstorden verliehen Am 11 September 1995 ernannte ihn die Stadt Kassel zu ihrem Ehrenoberburgermeister Am 1 Februar 1999 wurde die Seitenhalle des Kasseler Rathauses nach ihm in Dr Karl Branner Seitenhalle umbenannt und ihm zu Ehren dort eine Portraitbuste enthullt Literatur von Karl Branner BearbeitenKarl Branner Hg De Drillerpiffe und andere Kasselaner Klassiker Gudensberg Gleichen 1994 Wartberg Karl Branner Hg D s Kraachenknobbchen und andere Kasselaner Klassiker Gudensberg Gleichen 1990 Wartberg Literatur uber Karl Branner BearbeitenGerhard Beier Arbeiterbewegung in Hessen Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfunfzig Jahre 1834 1984 Insel Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 458 14213 4 S 381 Magistrat der Stadt Kassel Presse und Informationsamt Hg Gruss an Karl Branner Kassel 1982 Stadt Kassel Sabine Schneider Eckart Conze Jens Flemming Dietfrid Krause Vilmar Vergangenheiten Die Kasseler Oberburgermeister Seidel Lauritzen Branner und der Nationalsozialismus Schuren Marburg 2015 ISBN 978 3 89472 241 8 Weblinks BearbeitenStadt Kassel uber Karl Branner Webseite uber die Auszeichnungen des Karl Branner Branner Karl Hessische Biografie Stand 20 Juli 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 4181446 Siehe auch Jochen Lengemann Burgerreprasentation und Stadtregierung in Kassel 1835 2006 Band 2 Karl Heinz Roth Intelligenz und Sozialpolitik im Dritten Reich S 37 UniA GO Rek 68 Susanne Holl Vom Nazi zum Sozi In Suddeutsche Zeitung Suddeutsche Zeitung GmbH 15 Mai 2015 abgerufen am 30 August 2022 Ehemalige Oberburgermeister Sie waren Opportunisten der Nazi Zeit 3 Mai 2015 abgerufen am 3 Oktober 2022 Kassel Ab Juni ist das die Lubcke Brucke in Kassel Kassel abgerufen am 27 Mai 2021 DER SPIEGEL Walter Lubcke Brucke in Kassel nach ermordetem CDU Politiker benannt DER SPIEGEL accessdate 24 Juni 2021Oberburgermeister von Kassel Karl Schomburg 1834 1841 Nikolaus Ludwig Arnold 1842 1848 Heinrich Wilhelm Hartwig 1848 1863 Friedrich Nebelthau 1864 1875 Emil Weise 1875 1892 Albert Westerburg 1893 1899 August Nikolaus Muller 1900 1912 Ernst Scholz 1912 1913 Erich Koch Weser 1913 1920 Philipp Scheidemann 1920 1925 Herbert Stadler 1925 1933 Gustav Lahmeyer 1933 1945 Willi Seidel 1945 1954 Lauritz Lauritzen 1954 1963 Karl Branner 1963 1975 Hans Eichel 1975 1991 Wolfram Bremeier 1991 1993 Georg Lewandowski 1993 2005 Bertram Hilgen 2005 2017 Christian Geselle 2017 2023 Sven Schoeller seit 2023 Bezirksvorsitzende der SPD Hessen Nord Christian Wittrock 1945 1947 Georg August Zinn 1947 1969 Karl Branner 1969 1974 Holger Borner 1974 1978 Hans Krollmann 1978 1986 Herbert Gunther 1986 1993 Udo Schlitzberger 1993 2001 Manfred Schaub 2001 2018 Timon Gremmels seit 2019 Normdaten Person GND 107163044X lobid OGND AKS LCCN n2016021329 VIAF 316388899 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Branner KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD Oberburgermeister von Kassel 1963 1975 GEBURTSDATUM 11 September 1910GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 17 Oktober 1997STERBEORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Branner amp oldid 229015903