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Heinrich Wilhelm Hartwig 29 Dezember 1792 in Hofgeismar 1 Marz 1863 in Kassel war ein deutscher Politiker und von 1848 bis zu seinem Tod Oberburgermeister der Stadt Kassel Heinrich Wilhelm Hartwig Abfotografiertes GemaldeLeben BearbeitenHartwig wurde 1793 als Sohn von Johann Heinrich Hartwig 1760 in Hofgeismar geboren 1816 wurde Hartwig Anwalt in Carlshafen dem heutigen Bad Karlshafen und spater Obergerichtsanwalt in Kassel wo er sich mit Elise Grossheim 1800 1863 der Tochter des Musiklehrers Grossheim vermahlte Aus der Ehe ging ein Sohn Ferdinand 15 August 1828 verheiratet mit Sophie geb von Leonhard einer Enkelin des Mineralogen Karl Casar von Leonhard hervor Im Fruhjahr 1836 wahlte ihn die Stadt zu einem ihrer Vertreter in das kurhessische Landesparlament Am 7 Marz 1848 wurde Hartwig auf 30 Jahre zum Oberburgermeister gewahlt Noch am gleichen Tag erhielt er von Kurfurst Wilhelm II die landesherrliche Bestatigung als Oberburgermeister der Residenzstadt Im Kampf um die Errungenschaften der Deutschen Revolution von 1848 49 schloss sich Hartwig im September 1850 der Politik der Steuerverweigerung an mit der Landtag und Behorden dem reaktionar agierenden Kurfursten und dessen Chefminister Ludwig Hassenpflug entgegentreten wollten Als auch noch fast das gesamte kurhessische Offizierskorps sich verweigerte Kurhessischer Verfassungskonflikt floh der Kurfurst aus Kassel Doch wenige Monate spater kehrte er mit Hilfe von Bundestruppen nach Kassel zuruck Diese Besatzungstruppen die sogenannten Strafbayern wurden nicht in Kasernen untergebracht sondern in Privathausern einquartiert und zwar vorzugsweise bei politisch fortschrittlichen Burgern So bekam Hartwig als Exponent einer vom Kurfursten unerwunschten politischen Richtung in seine Dienstwohnung im Rathaus in der Oberen Karlsstrasse eine Einquartierung von 28 bayerischen Soldaten die er zudem vier Wochen lang zu verpflegen hatte Ausserdem verurteilte ihn ein Kriegsgericht zu drei Monaten Festungshaft die er als amtierender Oberburgermeister im Jahre 1851 in der Festung Spangenberg verbusste nbsp Grab von Heinrich Hartwig auf dem Hauptfriedhof in KasselAm 10 Dezember 1851 nach vollstandig abgesessener Haftstrafe konnte Hartwig die Festung Spangenberg wieder verlassen Eine offentliche Empfangsfeier auf den Strassen von Kassel hatten die kurfurstlichen Behorden verboten Doch begrussten ihn die stadtischen Gremien im festlich geschmuckten Rathaussaal und uberreichten ihm einen silbernen Becher mit der Inschrift Ihrem Oberburgermeister H W Hartwig dem Martyrer der gerechten Sache nach dreimonatlicher Festungshaft Der Stadtrath und Burgerausschuss von Kassel den 10 Dec 1851 Als die Staatsregierung davon erfuhr liess sie nach dem Becher fahnden Haussuchungen und Vernehmungen wurden durchgefuhrt und eine formliche Untersuchung eingeleitet jedoch ohne Erfolg Danach blieb Oberburgermeister Hartwig sozusagen unbeschadet im Amt und setzte sich bis zu seinem Tod im Jahre 1863 fur die Belange der Stadt ein Ab 1860 stritt er auch als Landtagsabgeordneter wieder fur die Herstellung fruherer Verfassungsverhaltnisse Hartwigs langjahriger liberaler Mitstreiter Landtagsprasident Friedrich Nebelthau wurdigte in einem Nachruf vor dem Landtag die aussergewohnlichen Verdienste dieses Mannes Besonders betonte Nebelthau die Charakterstarke und Zivilcourage mit der Hartwig trotz personlicher Verfolgung lebenslang fur freiheitlich demokratische Ideen gekampft habe Literatur BearbeitenEwald Grothe Hrsg Die Abgeordneten der kurhessischen Standeversammlungen 1830 1866 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 13 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 43 Historische Kommission fur Hessen Marburg 2016 ISBN 978 3 942225 33 5 Nr KSV 162 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 168 Philipp Losch Die Abgeordneten der kurhessischen Standeversammlung 1830 1866 Elwert Marburg 1909 S 26 Carl Wirth Oberburgermeister Hartwig in Kassel in Der Sammler Beilage zur Augsburger Abendzeitung Ein Blatt zur Unterhaltung und Belehrung 32 Jg Nr 1 Augsburg 1863 S 112 Weblinks BearbeitenBiografie auf stadt kassel de Hartwig Heinrich Wilhelm Hessische Biografie Stand 16 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Oberburgermeister von Kassel Karl Schomburg 1834 1841 Nikolaus Ludwig Arnold 1842 1848 Heinrich Wilhelm Hartwig 1848 1863 Friedrich Nebelthau 1864 1875 Emil Weise 1875 1892 Albert Westerburg 1893 1899 August Nikolaus Muller 1900 1912 Ernst Scholz 1912 1913 Erich Koch Weser 1913 1920 Philipp Scheidemann 1920 1925 Herbert Stadler 1925 1933 Gustav Lahmeyer 1933 1945 Willi Seidel 1945 1954 Lauritz Lauritzen 1954 1963 Karl Branner 1963 1975 Hans Eichel 1975 1991 Wolfram Bremeier 1991 1993 Georg Lewandowski 1993 2005 Bertram Hilgen 2005 2017 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