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Karl Casar Ritter von Leonhard auch Carl Casar 12 September 1779 in Rumpenheim 23 Januar 1862 in Heidelberg war ein deutscher Mineraloge Karl Casar Leonhard Lithographie von Rudolf Hoffmann 1857 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Ausbildung 1 2 Berufliche Karriere 1 3 Familie 1 4 Wissenschaftliche Karriere 2 Werke Auszug 2 1 Rezensionen 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Portrats 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Ausbildung Bearbeiten Leonhard verlor seine Eltern fruh Seine Mutter Susanne 1741 1792 war eine Tochter von Jacques Cesar Godeffroy 1706 1758 Sie starb bereits 1792 Sein Vater Johann Conrad Leonhard 1745 1794 stand in den Diensten des Landgrafen Karl von Hessen Kassel Karl Casar Leonhard erhielt nur eine massige Schulbildung war aber ehrgeizig und vervollstandigte sein Wissen so dass hohere Bildung moglich wurde 1797 nahm er an der Universitat Marburg ein Studium der Kameralistik auf das er an der Universitat Gottingen fortsetzte Berufliche Karriere Bearbeiten Den beruflichen Einstieg gewann er 1801 uber eine Anstellung als Assessor bei der Landsteuerdirektion Hanau in der zur Landgrafschaft Hessen Kassel gehorenden Grafschaft Hanau Munzenberg 1 Die Landgrafschaft 1803 noch zum Kurfurstentum Hessen erhoben ging 1806 durch den Zugriff Napoleons unter der die Grafschaft Hanau zunachst durch Militar verwalten liess sie aber letztendlich dem Grossherzogtum Frankfurt zuschlug Der Beamte Leonhard wurde bei den Herrschaftswechseln jeweils mit ubernommen und machte dabei auch Karriere 1809 wurde er Kammerrat 2 und Referent fur die Bergwerke Ein Jahr spater berief ihn Grossherzog Karl Theodor von Dalberg zum Leiter der Domanenverwaltung des Grossherzogtums Frankfurt 1813 wurde er Generalinspektor und Geheimer Rat Aber noch im gleichen Jahr ging das napoleonische Reich unter Am 30 31 Oktober 1813 fand vor den Toren der Stadt die Schlacht bei Hanau statt Leonhard war Augenzeuge des Geschehens und verfasste daruber einen ausfuhrlichen Erlebnisbericht der mehrfach aufgelegt wurde 3 Im Zuge der radikalen Restauration durch Kurfurst Wilhelm I wurden alle Beamten wieder auf das Niveau herabgestuft das sie beim Zusammenbruch des Kurstaates innehatten Leonhard fand sich als Assessor wieder Diese enttauschende politische Entwicklung machte es ihm leicht 1815 nach Bayern zu wechseln Konig Maximilian I der Leonhard in Hanau kennengelernt hatte bot ihm eine Stelle an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften deren auswartiges Mitglied er 1818 wurde 4 An die dortige Lebensart und die Gepflogenheiten im Kabalenreich wie er Munchen bezeichnete gewohnte sich Leonhard nicht und so folgte er 1818 einem Ruf des badischen Staatsministers Sigismund von Reitzenstein auf den neu eingerichteten Lehrstuhl fur Mineralogie an der Universitat Heidelberg Er wurde zum Grossherzoglichen Geheimrat ernannt Familie Bearbeiten 1802 heiratete er eine Tochter des Hanauer Beamten Friedrich Karl Blum Da es nun sehr auf sein Einkommen ankam musste er den Plan aufgeben an der Bergakademie Freiberg sein Studium fortzusetzen 5 Von Leonhard war der Vater des Geologen Gustav von Leonhard Wissenschaftliche Karriere Bearbeiten Unter dem Einfluss von Johann Friedrich Blumenbach befasste er sich zunehmend mit Mineralogie und begann mit dem Sammeln von Mineralien Er korrespondierte mit Leopold von Buch Johann Wolfgang von Goethe Abraham Gottlob Werner Alexander von Humboldt und Johann Karl Wilhelm Voigt zu mineralogischen Themen und studierte deren Werke 1805 erschien als sein erstes bedeutendes Werk das Handbuch der allgemeinen topographischen Mineralogie Im Basaltstreit vertrat Leonhard die Wernersche Lehre vom Neptunismus Erst spater um 1808 veranlassten ihn Untersuchungen am Basalt zu einem Wechsel ins Lager der Plutonisten Mehrere Reisen fuhrten ihn nach Sachsen die thuringischen Staaten die Alpen und ins Salzkammergut Dabei lernte er Friedrich Mohs und Karl Maria Ehrenbert von Moll kennen Gemeinsam mit Ernst Karl Friedrich Merz und Johann Heinrich Kopp erarbeitete Leonhard die 1806 erschienene Systematisch tabellarische Uebersicht und Charakteristik der Mineralkorper 1808 gehorte Leonhard neben Johann Wolfgang von Goethe zu den Grundern der Wetterauischen Gesellschaft fur die gesamte Naturkunde zu Hanau Das von ihm zwischen 1807 und 1829 herausgegebene Taschenbuch fur die gesammte Mineralogie erschien ab 1830 in gemeinschaftlicher Redaktion mit Heinrich Georg Bronn unter dem neuen Titel Jahrbuch fur Mineralogie Geognosie und Petrefactenkunde Von 1833 bis zu ihrem Tod im Jahre 1862 fuhrten Leonhard und Bronn ihr gemeinschaftliches Werk als Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geognosie und Petrefactenkunde fort 1817 erschien sein mineralogisches Lehrbuch Propadeutik der Mineralogie in dem eine Textpassage zu den Kassiterit Vorkommen abgedruckt ist die aus der Feder von Johann Wolfgang von Goethe stammt 6 1823 fuhrte er den Begriff Loss oder Loss in die geologisch mineralogische Literatur ein 7 Die von ihm erstmals als Lossaufschluss wissenschaftlich beschriebene Ortlichkeit der Haarlass in Heidelberg gilt seitdem als locus classicus et typicus 8 Neben Fachpublikationen und einer Autobiographie verfasste Leonhard auch kleinere belletristische Schriften 1806 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 9 Im Jahr 1858 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Seit 1811 war er korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg 10 Werke Auszug BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen zu Verlag Ort Auflage und Seitenzahl siehe Formatierungsregeln fur Literatur Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Handbuch der allgemeinen topographischen Mineralogie 1805 Band 2 Verlag Johann Christian Hermann Frankfurt am Main 1808 Link zum Digitalisat Leonhard Merz Kopp Systematisch tabellarische Uebersicht und Charakteristik der Mineralkorper In oryktognostischer und orologischer Hinsicht J C Hermann Frankfurt am Main 1806 Taschenbuch fur die gesammte Mineralogie 1807 1829 Allgemeines Repertorium der Mineralogie 1811 1821 Leonhard Jassoy Formverhaltnisse und Gruppirungen der Gebirge 1812 Leonhard Selb Mineralogische Studien 1812 Geschichtliche Darstellung der Schlacht bei Hanau am 30 Oktober 1813 1 Auflage 1813 anonym 2 Aufl 1814 3 Aufl 1913 ND In Napoleons letzte Bataille Augenzeugenbericht der Schlacht bei Hanau am 30 und 31 Oktober 1813 Von Carl Caesar Leonhard ND n d 3 Auflage von 1913 Hanau 2013 ISBN 978 3 935395 18 2 Leonhard Kopp Gartner Propadeutik der Mineralien 1817 Denkrede auf Werner 1817 Nekrolog fur A G Werner Naturgeschichte der Vulkane A Oswalds Universitatsbuchhandlung Heidelberg 1818 Link zum Digitalisat Handbuch der Oryktognosie Zwei Auflagen 1822 1826 Erste Auflage Verlag Mohr und Winter Heidelberg 1821 Link zum Digitalisat Naturgeschichte des Mineralreiches Verlag Joseph Engelmann Heidelberg 1825 Link zum Digitalisat Zweite vermehrte und verbesserte Auflage Verlag J C B Mohr Heidelberg 1826 Link zum Digitalisat Charakteristik der Felsarten 1823 1824 Zweite Abtheilung Gleichartige und scheinbar gleichartige Gesteine Verlag Joseph Engelmann Heidelberg 1824 Link zum Digitalisat Geologie oder Naturgeschichte der Erde 5 Bande 1833 1844 Lehrbuch der Geognosie und Geologie E Scheizerbarts Verlagshandlung Stuttgart 1835 Link zum Digitalisat Taschenbuch fur Freunde der Geologie 3 Bande 1845 1847 Aus unserer Zeit in meinem Leben 2 Bande 1854 1856 Fremdenbuch fur Heidelberg und die Umgegend mit Holzschnitten eingedruckten Lithographien und einer Karte Druck und Verlag Karl Groos Heidelberg 1834 Digitalisat Rezensionen Bearbeiten Zu Carl Casar von Leonhard Karl Friedrich Merz Johann Heinrich Kopp Systematisch tabellarische Uebersicht und Charakteristik der Mineralkorper Frankfurt am Main Hermann 1806 in Allgemeine Literaturzeitung Band 1 Nummer 62 Jahrgang 1808 siehe Seite 491 494 Digitalisat Zu Handbuch einer allgemeinen topographischen Mineralogie Band 1 Frankfurt am Main Hermann 1805 in Allgemeine Literaturzeitung Band 3 Nummer 278 Jahrgang 1808 siehe Seite 318 320 Digitalisat Zu Taschenbuch fur die gesammte Mineralogie Mit Hinsicht auf die neuesten Entdeckungen Jg 1 Frankfurt am Main Hermann 1807 in Allgemeine Literaturzeitung Band 2 Nummer 289 Jahrgang 1808 siehe Seite 1068 1072 Digitalisat Zu Geschichtliche Darstellung der Schlacht bei Hanau am 30 Okt 1813 Hanau 1813 in Allgemeine Literaturzeitung Band 1 Nummer 38 Jahrgang 1814 siehe Seite 304 Digitalisat Zu Einige Worte uber meine Mineralien Sammlung Hanau 1814 in Allgemeine Literaturzeitung Band 2 Nummer 179 Jahrgang 1814 siehe Seite 651 654 DigitalisatEhrungen Bearbeiten1813 Concordienorden durch Karl Theodor von Dalberg als Grossherzog von Frankfurt 1814 Kommandeurkreuz der Bayerischen Krone Grosskreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone durch Maximilian I Joseph 1816 Wasaorden durch den schwedischen Konig Karl XIII Eine 1843 von J R Blum fur ein neues Mineral gehaltene Substanz wurde nach ihm Leonhardit benannt Nachfolgende Analysen ergaben allerdings dass es sich um einen teilweise dehydratisierten undurchsichtigen Laumontit handelte 11 1853 wurde er zum Ehrenmitglied des Nassauischen Vereins fur Naturkunde ernannt Literatur Bearbeitenchronologisch Werner Kurz Neues uber Carl Caesar Leonhard In Hanauer Geschichtsverein 1844 e V Hanau in der Epoche Napoleons Hanauer Geschichtsblatter 47 Hanau o J ca 2015 ISBN 978 3 935395 21 3 S 353 363 Werner Kurz Vom Kurfursten vergrault in Bayern geadelt in Hanau vergessen Carl Caesar Leonhard Augenzeuge der Schlacht bei Hanau In Napoleons letzte Bataille Augenzeugenbericht der Schlacht bei Hanau am 30 und 31 Oktober 1813 Von Carl Caesar Leonhard ND n d 3 Auflage von 1913 Hanau 2013 ISBN 978 3 935395 18 2 Otto Nowotny Carl Caesar von Leonhards Taschenbuch fur die gesammte Mineralogie 1807 1826 In Cartographica Helvetica Heft 9 1994 S 32 38 doi 10 5169 seals 6434 Karl Siebert Hanauer Biographien aus drei Jahrhunderten Hanauer Geschichtsverein 1844 e V Hanau 1919 Hanauer Geschichtsblatter NF 3 4 S 123 125 Wilhelm von Gumbel Leonhard Karl Casar von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 308 311 Wilhelm von Gumbel Karl Casar von Leonhard In Friedrich von Weech Hrsg Badische Biographien Zweiter Theil Bassermann Heidelberg 1875 S 17 ff Digitalisat von Leonhard Karl Casar In D Karl Wilhelm Justi Hrsg Grundlage zu einer hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte seit der Reformation bis auf gegenwartige Zeiten Band 18 Bayrhoffer Marburg 1819 S 337 ff Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D2WtHAAAAYAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3DRA1 PA338 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Portrats BearbeitenGeheimer Rath Dr Carl Caesar von Leonhard Professor der Mineralogie und Geologie fur die Altertumer Halle des Grafen von Graimberg im Jahr 1843 nach dem Leben gemalt Lithografie 16 9 cm 25 4 cm Blatt Heidelberg Universitatsbibliothek Graph Slg P 0131 Karl Caesar von Leonhard Lehrer der Mineralogie an der Universitat zu Heidelberg Kupferstich von Friedrich Fleischmann 1791 1834 nach einer Zeichnung von Jakob Roux gedruckt bei J Engelmann Heidelberg B 29 cm H 43 cm Blatt undatiert um 1820 Heidelberg Universitatsbibliothek Graph Slg P 0133 Dr K C v Leonhard Professor der Mineralogie und Geognosie Kupferstich von Friedrich Rosmaesler um 1775 1858 nach Jakob Wilhelm Roux aus der Gallerie der vorzuglichsten Arzte und Naturforscher Deutschlands hrsg von F Rosmaesler J Perthes in Comm Gotha 1831 19 4 cm 26 2 cm Blatt Heidelberg Universitatsbibliothek Graph Slg P 0132 faksimilierte Unterschrift Rud Hoffmann nach einer Photographie von Heinrich Schubert Druck bei J Haller Verlag George Andre Lenoir Wien aus der Serie ausgezeichneter Naturforscher Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Karl Casar von Leonhard Quellen und Volltexte Literatur von und uber Karl Casar von Leonhard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Karl Casar von Leonhard in der Deutschen Digitalen Bibliothek Angaben zu Karl Casar von Leonhard in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Einzelnachweise Bearbeiten Kurz S 6 Kurz S 8 Siehe Literaturverzeichnis Carl Friedrich Philipp Martius Carl Casar Ritter von Leonhard Nachruf In Sitzungsberichte der konigl bayerischen Akademie der Wissenschaften zu Munchen Band 1 1862 S 327 328 online PDF abgerufen am 4 Marz 2017 Kurz S 6 Johannes Baier Goethe und der Kassiterit von Schlaggenwald Horni Slavkov Tschechische Republik Z geol Wiss 41 42 267 273 Berlin 2013 14 Zusammenfassung Loss Loss bei Duden online Materialien zum Geo Naturpark Bergstrasse Odenwald Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Band 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Band 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 149 Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Karl Casar Leonhard Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 30 September 2015 russisch Mindat Leonhardite englisch Normdaten Person GND 100824714 lobid OGND AKS LCCN no97028121 VIAF 24848692 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leonhard Karl Casar vonALTERNATIVNAMEN Leonhard Karl Casar Ritter von Leonhard Carl Casar vonKURZBESCHREIBUNG deutscher MineralogeGEBURTSDATUM 12 September 1779GEBURTSORT RumpenheimSTERBEDATUM 23 Januar 1862STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Casar von Leonhard amp oldid 235889854