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Dieser Artikel behandelt den Geologen und Staatsmann Karl von Moll 1760 1838 Zum Palaontologen und Zoologen Karl von Moll 1735 1812 siehe Johann Paul Carl von Moll Karl Maria E h renbert Freiherr von Moll 21 Dezember 1760 in Thalgau 1 1 Februar 1838 in Augsburg war ein Salzburger Naturforscher und Staatsmann Karl von Moll als 13 Jahriger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn des Furstlich Salzburgischen Pflegers Ludwig Gottfried von Moll und seiner Frau Leopoldine geb Freiin Christani von Rall Tochter des Hieronymus Cristani von Rall erhielt ab 1773 eine Ausbildung an der Ritterakademie Kremsmunster und studierte ab 1780 an der Universitat Salzburg Rechtswissenschaften 1782 nahm er seine erste Tatigkeit als Verwaltungsaccessist in Zell am Ziller auf Nach mehreren Beforderungen wurde Moll 1790 zum Direktor der Hofkammer in Salzburg ernannt und ubernahm 1791 die Direktion des Salz Munz und Bergwesens Im Jahr 1795 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 2 In seine Amtszeit fallen Entwasserungen des Gasteiner Tales Regulierungen der Salzach und Trockenlegungsarbeiten im Pinzgau zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflachen Ebenso zahlt die Errichtung der Bruderladen fur Bergleute zu den Ergebnissen seines Wirkens Neben Amtstatigkeit widmete sich Moll dem Sammeln von Mineralien Pflanzen Buchern Kupferstichen und betatigte sich schriftstellerisch 1783 veroffentlichte er die anonyme Schrift So machs ich mit den Monchen in der er die Geschaftemacherei mit dem Verkauf von Gegenmitteln gegen Hexerei durch die Tamsweger Kapuziner angriff 1784 erschien seine Schmahschrift wider die Contravertisten die einen Hirtenbrief des Furstbischofs Hieronymus von Colloredo Mannsfeld kritisierten Moll war eng mit Franz von Paula Schrank befreundet gemeinsam publizierten sie 1785 die zweibandigen Naturhistorischen Briefe uber Oesterreich Salzburg Passau und Berchtesgaden Er veroffentlichte Canestrinis Historia de utero duplici und fuhrte nach dem Tode von Franz Damian Friedrich Mullenkampf dessen Sammlung der Forstordnungen verschiedener Lander ab 1796 als Fortgesetzte Mullenkampfsche Sammlung der Forstordnungen verschiedener Lander weiter Daneben korrespondierte er mit den bedeutendsten Naturwissenschaftlern seiner Zeit darunter Alexander von Humboldt der vom Spatherbst 1797 bis Fruhjahr 1798 in Salzburg haufig Molls Bibliothek benutzte 3 nbsp Karl von Moll nbsp Moll begrundete 1797 die Publikationsreihe Nebenstunden des Berg und Huttenmanns die sich montanwissenschaftlichen geognostischen und mineralogischen Themen widmete und dann noch im selben Jahr in Jahrbuch der Berg und Huttenkunde umbenannt wurde Ab 1801 erfolgte die Fortfuhrung als Annalen der Berg und Huttenkunde ab 1805 als Ephemeriden der Berg und Huttenkunde von 1809 bis 1826 als Neue Jahrbucher der Berg und Huttenkunde und wurden dann mit Karl Casar von Leonhards Taschenbuch fur die gesammte Mineralogie vereinigt Im Jahre 1800 wurde von Moll zum Geheimen Rat ernannt Nach der Schlacht bei Hohenlinden war er von 1800 bis 1803 einer der funf von den franzosischen Besatzern eingesetzten Statthalter des Furstbistums Nach dessen Sakularisation gehorte Moll der Regierungskonferenz an und wurde am 28 November 1803 von Ferdinand III zum Regierungsprasidenten des Herzogtum Salzburg ernannt Im gleichen Jahr erwarb er Schloss Heuberg 1801 wurde er zum auswartigen Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 4 Nachdem er sich mit Johann von Osterreich nicht uber die Konditionen zur Ubernahme der vakanten Direktorenstelle des Wiener Hofnaturalienkabinetts einigen konnte ging Moll am 7 Dezember 1804 in die Dienste des Kurfurstentums Bayern und wurde ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1829 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt 5 Von ihm eingefuhrte und u a von Samuel Thomas von Soemmerring unterstutzte Reformen stiessen auf heftigen Widerstand Moll konzentrierte sich deshalb in Munchen auf seine wissenschaftliche Arbeit Zur Unterbringung seiner Sammlungen von 80 000 Buchern und 5000 Mineralienstucken einem Herbarium von 2000 Exponaten sowie einer 62 bandigen Portratsammlung und 269 Kupfern pachtete er Teile des Klosters Furstenfeld Seit 1812 war er korrespondierendes Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften 6 und der Academie des sciences in Paris 7 1832 ging von Moll in den Ruhestand wo er entweder auf seinem Sommersitz Mollsheim bei Dachau oder in Augsburg lebte Nach Moll wurden mehrere Pflanzen und Tierarten benannt nbsp Gedenktafel an der Salzburger UniversitatWerke BearbeitenMoll Schrank Naturhistorischen Briefe uber Oesterreich Salzburg Passau und Berchtesgaden 2 Bde 1785 Oberdeutsche Beitrage zur Naturlehre und Oeconomie fur das Jahr 1787 Hrsg Antonio Canestrini Historia de utero duplici alterutro quarto graviditatis mense rupto 1788 Hrsg Fortgesetzte Mullenkampfsche Sammlung der Forstordnungen verschiedener Lander 1796 Hrsg Des Freiherrn K E von Moll Mittheilungen aus seinem Briefwechsel als Prodromus seiner Selbstbiographie 1829 1835Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Moll Karl Ehrenbert Freiherr von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 19 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1868 S 2 8 Digitalisat Wilhelm von Gumbel Moll Karl Ehrenbert Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 111 115 F J Fischer Moll Karl Ehrenbert Frh von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 6 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1975 ISBN 3 7001 0128 7 S 353 f Direktlinks auf S 353 S 354 Robert Hoffmann Wissenstransfer durch Netzwerkbildung Karl Erenbert von Moll und die Anfange der wissenschaftlichen Landeskunde in Salzburg In Martin Scheutz Wolfgang Schmale Dana Stefanova Hrsg Orte des Wissens Jahrbuch der Osterreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18 Jahrhunderts 2004 Bd 18 19 Bochum 2004 S 135 151 Belsazar Hacquets und Ehrenbert von Molls Reise in die Nordischen Alpen 1785 225 Jahre geologische Feldforschung in den Ostalpen Wien Geologische Bundesanstalt 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl von Moll Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Karl von Moll im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Bild des Zoglings der Ritterakademie Karl Ehrenbert von Moll SalzburgWiki Paolo Cont Cronache familiari e genealogia dei baroni De Moll La visita del poeta James Henry Quaderni del Borgoantico 16 2015 S 11 34 Nachlass in der Bayerischen StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Taufbuch TFBVIII Thalgau Salzburg rk Diozese Osterreich Matricula Online Abgerufen am 7 November 2019 Mitgliedseintrag von Karl Marie Frhr von Moll bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 3 Februar 2016 Hanno Beck Alexander von Humboldt Band 1 Steiner Wiesbaden 1959 S 100 101 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 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1760GEBURTSORT ThalgauSTERBEDATUM 1 Februar 1838STERBEORT Augsburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Moll amp oldid 236949186