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Das Gasteinertal ɡasˈtaɪ nɐtaːl selten auch Gasteiner Tal ist ein 40 km langes Tal im Pongau im Bundesland Salzburg in Osterreich und wird von der Gasteiner Ache durchzogen In dem zu Bad Gastein gehorenden Ortsteil Bockstein laufen das sich aus dem Sudwesten erstreckende Nassfelder Tal und das sich aus dem Osten erstreckende Anlauftal zusammen Im Nassfelder Tal liegt auf 1589 m Seehohe der in den 1980er Jahren etablierte Skiort Nassfeld Sportgastein Nordlich mundet das Gasteiner Tal bei Lend in das sich offnende Salzachtal Blick vom Stubnerkogel Richtung Norden auf das Gasteinertal mit der Marktgemeinde Bad Hofgastein im Vordergrund im Talhintergrund Dorfgastein und links im Bildhintergrund das Hochkonig MassivBefahren werden kann das Tal aus Richtung Suden ausschliesslich durch den Tauerntunnel der Tauernbahn dessen Eingang auf Salzburger Seite sich in Bockstein befindet und der das Gasteinertal mit dem Seebachtal in Karnten verbindet sowie durch den Klammsteintunnel im Norden des Tales der sich gegen das Salzachtal offnet Inhaltsverzeichnis 1 Gemeinden 2 Geschichte 3 Verkehr 4 Geologie 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksGemeinden Bearbeiten nbsp Blick vom Ortsteil Laderting in Richtung Suden auf Bad Hofgastein Im Hintergrund das RadhausbergmassivSeit alters her war das Gasteinertal verwaltungsmassig ein eigenstandiges Pfleggericht und wurde erst mit der endgultigen Einrichtung der Bezirkshauptmannschaft St Johann im Jahr 1868 mit dem eigentlichen Pongau verbunden Der Gerichtssprengel Gastein uberdauerte bis in die Zeit der Zweiten Republik und wurde erst in den 1990er Jahren endgultig aufgelost Die drei Gemeinden des Gasteinertals sind Bad Gastein Bad Hofgastein und Dorfgastein Daneben finden sich mehrere jeweils einem der drei Hauptorte angehorigen Ortsteile deren bekanntester aufgrund des Goldbergbaus sowie des Eisenbahn Tauerntunnels der Bad Gasteiner Ortsteil Bockstein am sudlichen Ende des Tales ist Weitere bekannte Ortsteile sind Klammstein Burgruine Klammstein in Dorfgastein Lafen Snow Jazz Gastein in Hofgastein Kotschachtal Hotelanlage Gruner Baum Kotschachdorf Hotelanlagen Golfplatz und Bad Bruck Friedhof in Bad Gastein Geschichte Bearbeiten nbsp Winterliches Bad Hofgastein gegen Norden nbsp Blick vom erhohten Ortsteil Anger am Angertal auf Bad Hofgastein in Richtung Norden Im Vordergrund gelegen der Ortsteil Hundsdorf im Hintergrund der Hauptort mit KircheDie erste urkundliche Erwahnung Gasteins datiert etwa aus dem Jahr 963 und lautete Gastuna Nach einer von mehreren Thesen geht dieser Name auf indogermanische Sprachwurzeln zuruck und bedeutet etwa graubrauner Fluss Das Gasteinertal fruher und im Dialekt der einheimischen Bevolkerung teilweise heute noch gebrauchlich Die Gastein ist das grosste Seitental der Salzach und wurde bereits in keltischer und romischer Zeit begangen und mit grosser Wahrscheinlichkeit auch dunn besiedelt Eine systematische Urbarmachung des Tales setzte jedoch erst im 9 Jahrhundert vor allem durch bairische Siedler ein Das Tal gehorte dem Stammesgeschlecht der Peilsteiner einer Nebenlinie der Sieghardinger an und fiel nach dessen Aussterben im Jahr 1218 an die Herzoge von Bayern Diese verkauften 1297 das damals Provincia Castuna benannte Gebiet an das Erzstift Salzburg Nach der Sakularisation des Erzstiftes kam das Gasteinertal als Teil des neu gebildeten Landes Salzburg zu Osterreich nbsp Das Gasteinertal Blick vom Zitterauer Tisch nach NordenDie Entwicklung des in sich abgeschlossenen Tales das bis in das 20 Jahrhundert nur uber Bergwege und eine schmale Strasse durch die Gasteiner Klamm zu erreichen war wurde im Laufe der Geschichte vor allem durch die alpine Landwirtschaft das Badewesen und den Bergbau bestimmt Die Entwicklung der Landwirtschaft lief parallel mit jener der umgebenden Tauerntaler und weist als einzige Besonderheit eine fruhe extensive Vieh und Weidewirtschaft die bis in die hochsten Almregionen betrieben wurde und im 13 und 14 Jahrhundert ihren Hohepunkt erreichte auf Der erste Hinweis auf die Nutzung der bekannten Gasteiner Heilquellen findet sich bereits in dem aus dem Jahr 1230 stammenden Badegedicht Die Graserin in der Gastein des fur die mittelhochdeutsche Literatur bedeutsamen Dichters Neidhart von Reuental Die alteste sichere Darstellung einer medizinischen Nutzung des Heilwassers stammt aus dem Jahr 1350 Im Laufe der Geschichte und vor allem durch die Entwicklung zum Kur und Badeort wurde das Gasteinertal von vielen beruhmten Gasten besucht Dazu gehoren unter anderem Kaiser Friedrich III im 15 Jahrhundert und der bekannte Arzt Paracelsus im 16 Jahrhundert Die bekanntesten Gaste des 19 Jahrhunderts waren Kaiser Franz Josef und Kaiserin Elisabeth von Osterreich sowie Kaiser Wilhelm von Deutschland und Furst Bismarck Die ersten wesentlichen Impulse zur Entwicklung des modernen Alpinismus gab Erzherzog Johann dessen Initiative u a die hochalpine Schutzhutte am Gipfel des Gamskarkogels zu verdanken ist Ein weiterer Markstein in der Geschichte Gasteins war 1904 der Nachweis von Radongas im Gasteiner Thermalwasser durch die bekannte Chemikerin und Physikerin Marie Curie Mit der Fertigstellung der Tauernbahn im Jahr 1909 setzte allmahlich der Massentourismus ein der sich bis Mitte der 1930er Jahre ausschliesslich noch auf die Sommermonate beschrankte Einen wesentlichen Impuls fur den Wintertourismus stellten die Alpinen Skiweltmeisterschaften 1958 in Badgastein damalige Schreibweise dar Ab diesem Zeitpunkt war das Gasteinertal auch als Zwei Saisonen Ort etabliert Verkehr BearbeitenDas Tal ist uber die Bundesstrasse 167 an den Strassenverkehr angebunden Sie tritt uber den Klammtunnel von Norden aus ins Gasteinertal ein und verlauft bis zu ihrem sudlichen Ende in Bockstein wo sich ausserdem eine Verladestation fur Autozuge befindet entlang der Gasteiner Ache vorbei an Dorfgastein Bad Hofgastein und Bad Gastein Ausserdem fuhrt die Nordrampe der Tauernbahn als wichtige Achse des transalpinen Schienenverkehrs durch das Gasteinertal Zuge des internationalen Fernverkehrs machen halt in Dorfgastein Bad Hofgastein und Bad Gastein und begunstigen damit die touristische Anbindung der Region Historisch gesehen lag die Strecke auf dem Weg der italienischen und griechischen Gastarbeiter nach Deutschland und auch heute verlaufen uber diese Strecke Eisenbahnlinien von Deutschland nach Venetien und in den Balkan Geologie BearbeitenDas Gasteinertal wurzelt im vergletscherten Hauptkamm der Hohen Tauern Ankogelgruppe und Goldberggruppe von deren Seitenkammen es flankiert wird Entstanden ist es durch den einstigen Gasteiner Gletscher dessen Fliessrichtung durch den besonders harten Dolomit Riegel bis zur Klamm abgedrangt wurde Der sich langsam nach Norden bewegende Urgletscher fullte zur Zeit seines Hochststandes das ganze Tal aus Seine Hohe betrug von der heutigen Talsohle aus gemessen uber 1 000 m Riesige erratische Blocke aus dem Gestein der innersten Tauerngipfel bestehend wurden bis zum Talausgang befordert und sind dort heute noch vereinzelt anzutreffen Siehe auch BearbeitenSki amade das Wintersportgebiet zu dem das Gasteinertal gehortLiteratur BearbeitenFritz Gruber Das alte Gastein Unser Land im Bild Band 1 Rauter by HLP St Johann Pg 1993 Fritz Hormann Salzburg Der Pongau 100 Jahre Entwicklung in Fotodokumenten Schriftenreihe des Museumsvereins Werfen 1993 Hannes Mayer Schipistenokologische Umweltvertraglichkeitsprufung der Wald Abfahrten im Gasteiner Schi Zirkus Veroffentlichungen des Osterreichischen MaB Programms Band 16 Wagner Innsbruck 1990 ISBN 3 7030 0228 X Historisch Emil Trimmel Hrsg Reisebuch fur Kranke und Naturfreunde welche das Thal und Wildbad Gastein in naturhistorischer archaologischer und pittoresker Hinsicht zu besuchen wunschen Wien 1852 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gasteinertal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Gasteinertal Reisefuhrer Eintrag zu Gasteinertal im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Brauchtum aus dem Gasteinertal Gasteinertal Tourismus Offizielle Seite47 212106 13 10257 Koordinaten 47 13 N 13 6 O Normdaten Geografikum GND 4019392 5 lobid OGND AKS VIAF 236785259 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gasteinertal amp oldid 231566741